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Nach 16 Jahren Beziehung/Eheaus mit 64 wieder Single

Hana-Ogi55
Zitat von Mctea:
Lies dir das mit dem Kochen/Backen genauer durch


Das kann ich nicht sein. Denn mit Kochen und Backen war bei uns gar nicht so.

Am Wochenende waren wir meistens unterwegs. Gebacken habe ich für uns selten.

Und gekocht nur am Wochenende, und auch da nicht immer. Unter der Woche haben wir auch keinen großen Aufriss gemacht.

03.06.2019 09:58 • #76


Hana-Ogi55
Zitat von Otto_Feige:

Hast du mal darüber sinniert, was es war, was war, das euch vor 16 Jahren zusammen brachte? Auch wenn es, wie du schreibst, lang dauerte.


Nach einer beendeten Ehe mit einem Mann, der Alk. war, war ich 7 Jahre lang alleine. Ich hatte psychologische Betreuung in Anspruch genommen, bin mit meinem Sohn zu einer Mutter-Kind-Kur (vor allem auch wegen einer Erkrankung meines Sohnes) gefahren und war dann jahrelang in einer Selbsthilfegruppe Frauen in gestörten Beziehungen, erst als Teilnehmer, später habe ich die Gruppe einige Jahre geleitet.

Wir hatten uns unser Leben eingerichtet und es ging uns gut, mir fehlte nichts und ich suchte auch nicht nach einem neuen Partner.

Eines Tages brauchte ich jemanden, der mir ein größeres Paket transportiert. Auf Arbeit hieß es, frag den xx doch mal, der macht das bestimmt für Dich. Wir kannten uns nur vom Sehen, hatten so nichts miteinander zu tun. Ich fragte und er sagte zu. Das war es. Dann kam er ab und zu mal in mein Büro und wir quatschten bisschen belangloses Zeug. Irgendwann fragte er mich, ob ich mal was am Wochenende mit ihm unternehmen würde. Ich sagte zu, und wir hatten einen schönen Ausflug zu dritt. Mich gab es - wenn überhaupt - ja nur im Doppelpack.

Wir waren beide ohne Partner, sonst hätte ich mich gar nicht darauf eingelassen.

Was mir zuerst auffiel, er trank keinen Alk.. Das war mir nach der vorherigen Ehe mehr als recht, ich selbst trinke auch keinen Alk.. Da bekam er von mir schon mal 75 Punkte.

Er war ein sehr freundlicher Mensch, hilfsbereit, ruhig. Ich fühlte mich bei ihm geborgen, beschützt.

Wir machten verschiedene Unternehmungen, aber am Abend des Tages war jeder in seiner Wohnung. Und so vergingen einige Wochen. Einmal waren wir unterwegs (war nicht immer nur zu dritt) und wir verabschiedeten uns vor meiner Tür, da küsste er mich. Ich meinte nur, ey, was soll das. Er meinte, weil es so ein schöner Tag war. Ich: Na und deshalb musste mich ja nun nicht küssen ... Das habe ich dann meinem Sohn erzählt und der meinte, sag mal Mutti, merkst Du das nicht, der will was von Dir. So wirklich hatte ich das gar nicht gesehen. Er schickte mir einen Riesenstrauß. Hatte ich noch nie.

Irgendwann mal ging ich mit in seine Wohnung. Und es war ein schöner Abend und es wurde spät und ich übernachtete bei ihm, in getrennten Räumen. Es dauerte seine Zeit, bis wir dann bei mir auch s. Kontakt hatten. Von da an gingen wir zusammen sozusagen. Ich musste auch für mich abklären, ob er mit meinem Sohn kann, das war mir auch sehr wichtig. Das klappte.

Dann war er öfters bei uns und das wurde immer mehr. Die Liebe kam dazu und wir merkten, keiner wollte mehr ohne den anderen leben. Wir beschlossen, zusammen zu ziehen. Er gab seine Wohnung auf, ich später auch meine, in die ich erst vor einigen Jahren eingezogen war. Wir bezogen eine neue gemeinsame Wohnung. Meine Güte, wie strahlte ich, als wir unsere gemeinsame Wohnung bezogen und auf dem Türschild unsere beiden Namen standen ...

03.06.2019 10:58 • x 1 #77


A


Nach 16 Jahren Beziehung/Eheaus mit 64 wieder Single

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Otto_Feige
Zitat von Hana-Ogi55:
Aber warum bist Du denn fortgelaufen, konnte man denn nicht den Knoten auftrieseln?


Ich bin weggelaufen, weil ich nur Vorwürfe zu hören bekam. Wir hatten beide eine Fulltime-Job (haben Lehrer einen Fulltime-Job? Meine Frau war Lehrerin, ich Journalist in einer sehr großen Stadt), mein Job war geprägt durch sehr unregelmäßige Arbeitszeiten und Dienstschluss und gegen Vorwürfe wie Du kümmerst dich um nichts kann man nicht argumentieren. Das ist das, was ich Totschlagargument nenne jedes Gegenargument ist vergeblich, man wird automatisch in eine Position der Rechtfertigung gedrängt. Da gehe ich dann,

Zitat von Hana-Ogi55:
Ich bring es nicht übers Herz, es sozusagen öffentlich zu machen.


Verstehe ich einerseits, andererseits hat öffentlich machen natürlich auch einen Hauch von Endgültigkeit. Das willst du offenbar noch nicht. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Meine Meinung: Je eher man so etwas auch dem Freundeskreis mitteilt, desto eher kann mal sich selbst auch von der Trennung emotional distanzieren. Wenn man auch vor sich selbst, zugibt, es ist gescheitert, fängt man an zu verarbeiten.

03.06.2019 11:22 • x 3 #78


Hana-Ogi55
Zitat von Otto_Feige:

Ich bin weggelaufen, weil ich nur Vorwürfe zu hören bekam. Wir hatten beide eine Fulltime-Job (haben Lehrer einen Fulltime-Job? Meine Frau war Lehrerin, ich Journalist in einer sehr großen Stadt), mein Job war geprägt durch sehr unregelmäßige Arbeitszeiten und Dienstschluss und gegen Vorwürfe wie Du kümmerst dich um nichts kann man nicht argumentieren. Das ist das, was ich Totschlagargument nenne jedes Gegenargument ist vergeblich, man wird automatisch in eine Position der Rechtfertigung gedrängt. Da gehe ich dann,



Verstehe ich einerseits, andererseits hat öffentlich machen natürlich auch einen Hauch von Endgültigkeit. Das willst du offenbar noch nicht. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Meine Meinung: Je eher man so etwas auch dem Freundeskreis mitteilt, desto eher kann mal sich selbst auch von der Trennung emotional distanzieren. Wenn man auch vor sich selbst, zugibt, es ist gescheitert, fängt man an zu verarbeiten.


Hahahaha, das kenn ich auch von Lehrern ... die haben ja manchmal wirklich mehr als einen Fulltime-Job. Meine beste F. hat auch einen Lehrer als Mann, manchmal haben wir bisschen lustig gemeinsam über ihn gelästert.
Ich habe übrigens Journalistik studiert, zu DDR-Zeiten, in Leipzig ... war bis zur Wende bei verschiedenen Betriebszeitungen, da gab es auch nicht immer pünktlich Feierabend, da zählte der Redaktionsschluss ...

Na ja, Du kümmerst Dich um nichts ... ist ja auch so ein pauschaler Vorwurf. Immerhin haste Dich schon mal ums Geldverdienen gekümmert. Stimmt, sowas ist ein Totschlagargument. Was soll man da gegenhalten.

Du hast Recht, ich scheue mich vor dieser Endgültigkeit und weil ich auch weiß, wie alle reagieren werden. Irgendwann kommt es sowieso raus, aber ich brauche jetzt nicht entsetzte Gesichter und ich will auch keine Fragen beantworten. Ich will versuchen, es erstmal mit mir selber hinzukriegen. Dabei hilft mir das Schreiben udn Lesen hier ungemein. Außer, dass ich noch nicht viel merke, dass ich vorwärts komme. Aber wie gesagt, heute ist Tag 15.

03.06.2019 11:35 • x 1 #79


C
Zitat von Hana-Ogi55:

Das kann ich nicht sein. Denn mit Kochen und Backen war bei uns gar nicht so.

Am Wochenende waren wir meistens unterwegs. Gebacken habe ich für uns selten.

Und gekocht nur am Wochenende, und auch da nicht immer. Unter der Woche haben wir auch keinen großen Aufriss gemacht.


Da bin wohl ich gemeint. Ich bin aber auch nur am WE in der Küche gestanden...

03.06.2019 11:40 • x 2 #80


Otto_Feige
Zitat von Hana-Ogi55:
Na ja, Du kümmerst Dich um nichts ... ist ja auch so ein pauschaler Vorwurf. Immerhin haste Dich schon mal ums Geldverdienen gekümmert. Stimmt, sowas ist ein Totschlagargument. Was soll man da gegenhalten.


Das war dann der Punkt, an dem ich mich umdrehte und ging. Da hilft keine Gesprächsbereitschaft, kein Diskussionswille es ist eben nur zum Davonlaufen.
Wenn du bis zum Schluss in deinem Beruf gearbeitet hast, weiß ich, warum es dir so schwer fiel, dich zurückzuziehen. Ich arbeite noch heute in meinem Job, weil's für mich der passende und der ist, der mir die größte Befriedigung bringt.

03.06.2019 11:42 • x 1 #81


Babs54
Liebe @Hana-Ogi55 , das hast du so schön geschrieben, wie ihr zusammen gekommen seit.
Wenn all diese schönen, positiven Gefühle in einem sind kann man sich nicht vorstellen, dass man irgendwann in einem Trennungsforum landet
Mir gehts heute auch bescheiden...... Gestern alles toll, heute nahe der Verzweifelung.
Ich bin dieses Hin und Her einfach leid.
Hab auch gerade in meinem Thread geschrieben.
Gut, dass es das Forum gibt.

Manchmal denke ich auch, ich hätte es überwunden. Aber dann kommt der nächste Einschlag.....

Ich wünsche dir weiterhin ganz viel Kraft und drücke dich

03.06.2019 11:58 • x 2 #82


Hana-Ogi55
Zitat von Babs54:
Liebe @Hana-Ogi55 , das hast du so schön geschrieben, wie ihr zusammen gekommen seit.
Wenn all diese schönen, positiven Gefühle in einem sind kann man sich nicht vorstellen, dass man irgendwann in einem Trennungsforum landet
Mir gehts heute auch bescheiden...... Gestern alles toll, heute nahe der Verzweifelung.
Ich bin dieses Hin und Her einfach leid.
Hab auch gerade in meinem Thread geschrieben.
Gut, dass es das Forum gibt.

Manchmal denke ich auch, ich hätte es überwunden. Aber dann kommt der nächste Einschlag.....

Ich wünsche dir weiterhin ganz viel Kraft und drücke dich


Oh, da haben sich unsere beiden Beiträge gerade überschnitten. Ich war gerade bei Dir

Ja, genau so deshalb, und weil er auch wusste, wie verletzt ich in meiner vorigen Ehe worden bin.
Ich war so hoffnungsvoll und habe nie geglaubt, dass das bei uns mal so enden wird. Ich wollte so ein Ende nicht, aber er gab mir null Chancen zum Reden. Ich habe nur gespürt, dass er eiskalt wurde. Keine Antwort, auf ein warum. Auf ein, was ist denn los.

Du wurdest ebenso wie ich, eiskalt erwischt. Und nun dürfen wir zusehen, wie wir da rauskommen. Klar kann man sich sagen, aufstehen, Rotz von der Backe wischen und Krone richten. Ich wäre froh, wenn ich schonmal bis zum Aufstehen kommen würde.

Und klar kann man sagen, alles materielle zählt nicht, hat mich auch nie sonderlich interessiert, ich war zufrieden mit dem, was wir hatten. Er anscheinend nicht, ich erinnere mich, dass er immer wieder versucht hat, dass wir uns ein größeres Auto zulegen. Sogar noch bis Anfang des Jahres.

Mir geht es ähnlich wie Dir, ich sag mir aber, heute ist Tag 15, was will ich von mir?

Irgendwann, da bin ich sicher, sind wir da durch und stolz auf uns, was wir doch geschafft haben, auch ohne einen Herrn Sittich und ohne einen Vogel ...

03.06.2019 12:06 • #83


C
Zitat von Hana-Ogi55:

Dankeschön für Deine Zeilen. Seit ich hier lese, bin ich manchmal wie vor den Kopf gestoßen. Nicht, dass ich nicht wüsste, dass Beziehungen und Ehen zerbrechen können, aber was hier teilweise für Lebensgeschichten stehen, da stehen selbst mir meine kurzgeschnittenen Haare noch zu Berge. Manche Dinge sind für mich fast nicht zu glauben, wie Menschen miteinander umgehen. Ich weiß, dass Menschen sich verändern und sich auch verschieden entwickeln können, aber die Art und Weise, wie Menschen dann mit dem anderen umgehen, das erschreckt mich fast manchmal.

Ja, das trifft es, diese Ohnmacht, gegen eine Wand zu rennen. Er hat mir nie gesagt, dass ihn irgendwas bei mir stört. Dass ich irgendwas ändern soll. Dass ihm irgendwas nicht passt. Aber er hat mich oft genug wortlos stehenlassen oder mich allein gelassen, wenn ich traurig war. Im Nachhinein fallen mir genügend Situationen ein, wo ich hätte erkennen können, dass er mir doch nicht so nahe stand, wie ich glaubte.


Wir haben die Realität weggeblendet, weil wir es nicht wahr haben wollten. Gefühlt haben wir, dass etwas nicht stimmt. Sonst wären wir im Innersten unserer Seele nicht so unglücklich gewesen, doch wir haben das Leid ertragen und getragen. Mir sind in den letzten zwei Jahren während des zweistündigen Anfahrtwegs zu unserem Zweitwohnsitz oftmalig still die Tränen runtergelaufen. Mein Blick war stets zum Fenster nach rechts gerichtet. Ihm ist das nie aufgefallen. Spätestens da hätte ich schon erkennen müssen, wieviel ich ihm bedeute....habe jedoch auch weggesehen...Bei mir es auch so. Er sprach die Dinge nicht an, die ihn an mir störten. Vielleicht beiläufig und kurz während einer Diskussion, so dass ich dies nicht wirklich aufnahm. Im Gegenteil, wenn ich ihn aktiv auf unsere Beziehung ansprach, hat er sie bestätigt, beschönigt und auch noch deklariert warum. Offensichtlich hatte er Angst vor mir. Anders kann ich mir das nicht erklären. Oder, dass ihm sowieso schon alles gleichgültig war und keinen Streit entfachen wollte. Dies kann ich mir auch gut vorstellen. In diesem Moment denke ich mir, bin ich froh aus dieser ungesunden Geschichte raus zu sein......wow, was ein Mensch so alles ertragen kann....nur weil er an etwas glaubt und daran festhalten will.....mittlerweile kann ich schon so darüber denken: jeder Tag an dem wir an der Vergangenheit verharren, und wir diesen nicht für UNS nutzen, ist ein verlorener Tag!...und die Zeit ist kurz....ich weiß, leicht gesagt. Aber das halte ich, versuche ich mir nun stets vor Augen zu halten....Kopf hoch! Immer hoch und nie gesenkt....so schlecht es dir auch gehen mag! Das hilft im Unterbewussten auch.

10.06.2019 01:42 • x 2 #84


Hana-Ogi55
@cj38
Vielen lieben Dank für Deinen Beitrag, es ist, als könntest Du in mir lesen.

Genau solche Autofahrten bzw. Situationen kenne/kannte ich zur Genüge. Ich blieb so oft mit mir allein, obwohl er da war. Er fragte nichts, sagte aber auch nichts.

Zitat von cj38:
Ihm ist das nie aufgefallen. Spätestens da hätte ich schon erkennen müssen, wieviel ich ihm bedeute....habe jedoch auch weggesehen...Bei mir es auch so. Er sprach die Dinge nicht an, die ihn an mir störten. Vielleicht beiläufig und kurz während einer Diskussion, so dass ich dies nicht wirklich aufnahm. Im Gegenteil, wenn ich ihn aktiv auf unsere Beziehung ansprach, hat er sie bestätigt, beschönigt und auch noch deklariert warum.


... wenn das so auch bei uns war, dann scheine ich ihm kaum etwas bedeutet zu haben, und das dann aber schon viele Jahre lang, denn es gab immer wieder sowas bei uns. Es war ja nicht so, dass er überhaupt keine Gefühle zeigen konnte, aber am wenigsten bei mir.

10.06.2019 11:21 • x 2 #85


Gartenfee17
Zitat:
. Über die Jahre dann wurde es weniger. Irgendwann dann nichts mehr. Sonstige Zärtlichkeiten und Küsse blieben. Dann war er beim Urologen und der legte ihm die blauen Pillen ans Herz. Apropos Herz dann, der Hausarzt warnte dann wegen anderer Medikamente. Und ich sagte, wegen dem S. das Risiko der Nebenwirkungen - das muss nicht sein

So ist es mir nach dem Schlaganfall meines NM ergangen. Schon deshalb konnte ich nicht an eine Affaire glauben. Was ich nicht ahnte: Die Pillen hatte er sich dann doch für die AF besorgt. Ich tippe in deinem Fall doch auf einen Kurschatten. Das waere für dich auch sehr schmerzhaft, aber irgendwann kannst du aufhören, nach deiner Schuld zu suchen.
Zitat von Hana-Ogi55:
Ja, das trifft es, diese Ohnmacht, gegen eine Wand zu rennen. Er hat mir nie gesagt, dass ihn irgendwas bei mir stört. Dass ich irgendwas ändern soll. Dass ihm irgendwas nicht passt. Aber er hat mich oft genug wortlos stehenlassen oder mich allein gelassen, wenn ich traurig war. Im Nachhinein fallen mir genügend Situationen ein, wo ich hätte erkennen können, dass er mir doch nicht so nahe stand, wie ich glaubte.

Maenner, die mauern, sind keine guten Partner. Ich hatte auch so ein Exemplar. Das geht meist mit Luegen einher.

10.06.2019 13:24 • x 1 #86


C
Maenner, die mauern, sind keine guten Partner. Ich hatte auch so ein Exemplar. Das geht meist mit Luegen einher. [/quote]

und wie das stimmt! Ich kann euch gar nicht erzählen, wie oft mir der Ex ohne mit der Wimper zu zucken ins Gesicht gelogen hat. Nach der Beziehung bin ich da auf einiges darauf gekommen. Abnorm!

10.06.2019 18:13 • x 2 #87


Hana-Ogi55
Heute ist Tag 22.

Eigentlich wollte ich den Tag zumindest teilweise draußen verbringen. Hab ich nicht. Konnte mich nicht aufraffen. Manchmal denke ich, ich habe einfach Angst, dass ich auf jemanden draußen treffe, der mich fragen könnte, warum ich alleine unterwegs bin, wo denn mein Mann ist ... oder noch schlimmer, dass ich ihm irgendwo begegnen könnte. Hab hier und da was rumgemurkelt, hab einen Ventilator clean gemacht, obwohl der laut Aussage meines Herrn Vogel gar nicht zu reinigen geht. Mannomann, war der verstaubt, also wenn Tote zu Staub werden, dann haben da mindestens 2 in meinem Ventilator gehangen. Dann habe ich noch 2 Wasserhähne entkalkt und tatsächlich doch noch eine Wasserrohrzange im Flurschrank gefunden, die muss er übersehen haben.

Am Freitag hatte ich mich mit einer weiteren früheren Arbeitskollegin getroffen. Es lief auch ganz gut, bis sie mich unvermittelt fragte, und, wie gehts zu Hause? Ich sagte so, ja alles gut. Aber lass uns jetzt über andere Dinge reden, ich will einfach bissl lustig heute sein und bissl Smalltalk haben. Sie wieder, na weil Du mir irgendwann mal anvertraut hast, dass es nicht so gut lief. Das war aber schon länger her, als ich noch arbeitete. Können wir das Thema heute auslassen, fragte ich. Sie wieder, na ich dachte nur, weil Du so kurze Haare hast. - Ja, weil jetzt Sommer ist und außerdem habe ich nicht zum ersten Mal kurze Haare. Sie ließ nicht locker, angeblich hatte sie mich noch nie mit kurzen Haaren gesehen. Ich merkte schon, wie mein Blutdruck anfing zu blubbern. So war sie früher auch öfter, sie gibt ungern Ruhe, egal, was man sagt.

Ich hatte keine Lust darauf, ihr etwas zu erzählen, so nahe ist sie mir halt nicht. Ich habe gerade so die Kurve gekriegt, aber die Leichtigkeit des Treffens war dahin.

Am Samstag bin ich dann in die Stadt gefahren und habe nach meinen Erledigungen spontan einen Friseur aufgesucht, bei Klier kommt man ohne Voranmeldung dran, wie gut, und habe mir meine Haare noch kürzer schneiden lassen. Jetzt habe ich Fasson, hoffentlich leitet jetzt keiner daraus ab, dass ich das Ufer gewechselt habe, hahahahaha.

10.06.2019 20:08 • x 2 #88


aquarius2
Zitat von Hana-Ogi55:
Ich hatte keine Lust darauf, ihr etwas zu erzählen, so nahe ist sie mir halt nicht. Ich habe gerade so die Kurve gekriegt, aber die Leichtigkeit des Treffens war dahin.


Solche Leute merken gar nicht, wie sehr sie einem auf den Nerv gehen.

10.06.2019 20:47 • x 1 #89


Babs54
Liebe @hana-ogi55, was @cj38 geschrieben hat, spricht auch mir aus dem Herzen. Danke dafür.
So langsam komme auch ich dahinter, dass schon lange nicht hingesehen habe. Ein guter Freund (seit ca. 20 Jahren) sagte kürzlich zu mir jetzt kann ich es ja sagen, aber ich habe nie verstanden, wie du mir diesem Mann leben konntest.
Und dessen Frau sagte zu einem anderen Zeitpunkt wenn du nicht gewesen wärest, wären wir mit Herrn Sittich nie befreundet gewesen. Es ging immer nur um dich.
Uuuups.....
Im Unterbewussten gefühlt habe ich es sicherlich, aber es mir nicht eingestanden. Auch habe ich mich immer schützend vor ihn gestellt wenn ich das Gefühl hatte, er kam nicht so gut an. Er hatte immer Probleme mit seinem Selbstbewusstsein. Inzwischen bin ich davon überzeugt, dass er sich genau aus diesem Grund heute so mies verhält. Deswegen zickt er beim Thema Unterhalt so rum. Jetzt kann er sich stark und mir überlegen fühlen.
Traurige Erkenntnis:(

10.06.2019 21:07 • #90


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