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Nach 6 Jahren getrennt - ich bin schuld

M
Hallo,
super, dass es euch und dieses Forum hier gibt.

Leider hat sich meine Freundin gestern von mir getrennt nach 6 Jahren.

Wir hatten eine schwierige Zeit, da ich mit psychischen Problemen und Phobien zu kämpfen habe, die es verhindert haben eine normale Beziehung zu führen. Sie war trotzdem für mich da, doch ich konnte nicht die Motivation aus ihrer Liebe schöpfen, um endlich die Sache in den Griff zu bekommen. Nun ist es zu spät und das Loch das sie zurücklässt ist unendlich groß.

Ich habe in der Beziehung immer alles getan was innerhalb meiner Machbarkeit war, auch sie aus tiefen Löchern herausgeholt, eine Hilfestellung im Alltag gewesen, beim Studium und Sonstiges geholfen - ich war einfach da. Wohl hat nur all das dazu geführt, dass wir überhaupt so lange zusammen blieben.

Ich habe auch das Bild über unsere Zukunft versucht stets positiv durch Worte zu gestalten, sogar gelogen, da ich wusste wenn ich ihr das wahre Ausmaß bewusst machen würde, dann wäre die Beziehung bald vorbei.
Vor einigen Monaten, in einem Moment der Verzweiflung, habe ich ihr dann einige Dinge über mich klar gemacht. Im ersten Moment war sie verständnisvoll, aber ich merkte dann in den kommenden Monaten wie sie immer mehr den Glauben an Besserung verlor und sich immer weiter von mir distanzierte.

Letzte Woche sagte sie mir dann, dass sie zwar noch Gefühle hat, diese jedoch nicht mehr ausreichen würden für eine Beziehung. Ich versuchte natürlich alles und bot mein Äußerstes an, um die Sache noch irgendwie zu wenden. Das klappte auch kurzzeitig und wir trafen uns noch spontan für eine Nacht am letzten Wochenende. Sie konnte sich sehr gut verstellen und für mich schien zumindest alles wieder halbwegs im Reinen. Zudem war ich wirklich wirklich bereit Veränderungen anzugehen, vorher wirkte es wie ein Schleier vor meinem Gesicht, der mich blockierte die Sache ernst zu nehmen. Nach dem ersten richtig klaren Moment, wo ich wirklich merkte: Hey, du verlierst sie wenn du jetzt nicht endlich deinen Ar. hochkriegst! , spürte ich die Motivation die ich brauchte um meine Probleme zu lösen.

Ein Tag später kam eine SMS, dass es ihr wirklich leid tut und sie keine Kraft mehr hat für diesen Weg - es war endgültig vorbei.

Wir schrieben noch einige SMS hin und her, ich rief sie an und wir redeten, aber es half nichts. Ich machte sogar eine Liste mit Beispielen über die Eigenschaften, die wir eigentlich haben und brauchen für eine glückliche Beziehung und wie sehr wir eigentlich das Gleiche denken, wollen und fühlen. Ich versuchte ihr klar zumachen das wir perfekt wären, wenn das Problem weg wäre und zeigte ihr das ich es ernst meine mit der Bewältigung. Es half nichts.

Um ehrlich zu sein weiß ich nicht mehr weiter, sie war mein Lichtblick. Ich dachte und habe darauf vertraut, wenn ich aus dieser sch. raus bin, dass sie meine Tür für ein glückliches Leben wäre. Wir hatten Familienpläne, gemeinsame Karrierepläne.
Nun bin ich alleine und habe nichts, nichtmal Freunde, wenig Perspektive.

Sie war wirklich toll, niemand wäre so lange geblieben, sie war in allen Bereichen echt etwas vorzeigbares und besonderes.

Ich habe schon viel sch. in meinem Leben miterlebt, aber diese Trennung tut mehr weh als alles andere bisher.

Das Schlimme ist, es ausschließlich ist meine Schuld.

17.04.2018 08:51 • #1


T
Schuld? Lass mal dieses Wort beiseite. Du hast dir deine Erkrankung ja nicht ausgesucht.

Da ich deine Situation sehr gut kenne, interessieren mich eher Fragen, die dich betreffen, nicht die Partnerschaft.

Welche Erkrankung hast du?
Welche Einschränkungen sind damit verbunden?
Bist du in Behandlung?

Das wichtigste: Liebe und eine Partnerschaft sind und sollten weder Motivation für Heilung sein noch für dich selbst. Man kann unterstützen als gesunder Partner, aber der Rest muss von dir kommen.

17.04.2018 08:58 • x 2 #2


A


Nach 6 Jahren getrennt - ich bin schuld

x 3


Luto
Zitat von McCree:
Das Schlimme ist, es ausschließlich ist meine Schuld.

Es ist normal, dass Verlassene sich nach einer Trennung auch mal eine Zeit lang schuldig fühlen. Das geht aber irgendwann auch wieder weg.


Zitat von McCree:
Vor einigen Monaten, in einem Moment der Verzweiflung, habe ich ihr dann einige Dinge über mich klar gemacht.

Was waren das denn genau für Dinge?
Warum war es wichtig, dass sie es erfuhr?
Wie konntest Du es vorher über 5 Jahre verstecken?

17.04.2018 09:04 • #3


B
Die Frage habe ich mir beim Lesen auch gestellt . Was heisst das? Du hast ihr einige Dinge über dich klargemacht?

17.04.2018 09:09 • #4


Nordlicht74
Zitat von McCree:
Hallo, super, dass es euch und dieses Forum hier gibt. Leider hat sich meine Freundin gestern von mir getrennt nach 6 Jahren. Wir hatten eine schwierige Zeit, da ich mit psychischen Problemen und Phobien zu kämpfen habe, die es verhindert haben eine normale Beziehung zu führen. Sie war trotzdem für mich da, doch ich konnte nicht die Motivation aus ihrer Liebe schöpfen, um endlich die Sache in den Griff zu bekommen. Nun ist es zu spät und das Loch das sie zurücklässt ist unendlich groß. Ich habe in der Beziehung immer alles getan ...


Warum ist es deine Schuld? Du musst schon mit ein paar mehr Infos rüber kommen, damit wir dir raten können. Was für Phobien denn? Wer von euch hat warum psychische Probleme. Auch für dich gilt, wie für viele in diesem Forum, Rückzug. Nicht unbedingt Kontaktsperre, ich halte eh nichts von dieser ewigen Kontaktsperrerei, aber Rückzug, damit du und deine Freundin zur Ruhe kommen kann. Sich mal überdenken, was will ich, was will ich nicht, was kann mir diese Beziehung noch geben, was kann ich meiner Freundin noch geben, was sie mir, ist das noch Liebe oder Gewohnheit.

Komm erst mal zu dir. Das du traurig ist, ist klar, sind wir hier alle, die ein Beziehungsende hinter sich haben. Aber jammern nützt dir nun nichts. Klaren Kopf behalten und über den 2. Schritt nachdenken.

Lg

17.04.2018 09:12 • #5


M
Danke für eure Antworten.

Um die Sache etwas besser auf den Punkt zu bringen:

Ich habe in meiner Kindheit durch starkes Übergewicht, körperliches und verbales Mobbing ein Selbstbild über mich entwickelt nie wirklich okay zu sein.
Nach einer Zeit hatte ich damals dann 60 Kilo abgenommen, war normal-gewichtig und sogar sehr sehr sportlich (zu der Zeit Personaltrainer in einem Fitnessstudio).

Dann begann die Beziehung und es war die ersten Monate alles gut.

Nach einiger Zeit fiel ich durch einen Schicksalsschlag in ein tiefes Loch und nahm innerhalb von 2 Jahren etwa 50 Kilo wieder zu.
Ich habe mich selbst gehasst, konnte nicht mehr rausgehen, keinen Aktivitäten mehr nachgehen - schlussendlich habe ich mich isoliert und eine Sozialphobie entwickelt, zusätzlich zu der Essstörung von der man bei so hohen Zunahmen in kurzer Zeit ausgehen kann.

Meine einzige Bezugsperson war meine Freundin.
Da ich nebenher ein Fernstudium zum Bachelor machte gaukelte ich ihr immer vor, dass ich mich nur unwohl fühle, die Sache angehe und sonst eigentlich alles gut läuft. Scheinbar war ich ein guter Schauspieler. Zusätzlich war sie zu der Zeit 22 Jahre alt, ich weiss nicht ob man da ein höheres Gespür erwarten kann.

Im Moment der Verzweiflung, weil ich vielleicht hoffte durch ein Offenlegen meiner Problematik und das ich sie eben nicht einfach so in den Griff kriege, würde ich mir den Druck nehmen. Es war natürlich auch belastend ständig die Rolle zu spiele, wie man einmal war, aber nicht mehr ist.

Durch die Geborgenheit die ich ihr gab und sonst für sie da war und der Tatsache, dass ich ja eigentlich weiß was zu tun ist und diesen Schritt durch meine damalige Abnahme schonmal gegangen bin - ist sie vielleicht länger da geblieben als es gesund für sie gewesen wäre.

17.04.2018 09:27 • #6


T
Bist du in Therapie?

17.04.2018 09:32 • #7


M
Zitat von TinTin1980:
Bist du in Therapie?


Nein, im letzten Jahr drängte sie natürlich darauf, aber ich war so verblendet und hab mir eingeredet, dass ich es selbst schaffe.

17.04.2018 09:34 • #8


T
Dann weisst du was zu tun ist.

17.04.2018 09:36 • x 1 #9


S
Zitat von McCree:
hab mir eingeredet das ich es selbst schaffe

Du solltest dringend in Therapie gehen aber ich denke das weißt du irgendwo in dir auch selbst.

Da ich meine Vergangenheit ein klein wenig an deiner anlehnen kann - würde ich mir für dich wünschen du siehst ein dass du da nicht allein raus kommst.
Ich habe für mich selbst erst vor kurzem eingesehen dass ich Hilfe brauche - ich wurde damals selber in der Schule gemobbt, S. Belästigung, hatte ebenfalls eine Essstörung entwickelt (erst am Untergewicht gekratzt dann Übergewicht ) etc.
Selbsthass war an der Tagesordnung, genauso wie die Unsicherheit mit sich selbst.

Man kommt an einen Punkt an dem man sich einfach selbst nicht mehr helfen kann und ich denke der Weg das einzusehen ist der schwierigste.

Allerdings bringt es nichts Hilfe beim Partner zu suchen ... wenn du dir selber nicht helfen kannst - wie soll dein Partner es können?

17.04.2018 09:47 • x 3 #10


Peterpan13
Hallo McCree,

erstmal Hallo! Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschliessen.
Bist Du in Behandlung? Wenn ja, seit wann? Wenn nein, warum nicht?

Sozialphobien, Neurosen, Essstörungen, Gewichtsprobleme, usw., das alles sind Symptome, die m.E. ohne ärztliche/therapeutische Hilfe nicht alleine zu bewältigen sind.
Die Medaille hat immer zwei Seiten - vielleicht ist es gar nicht so schlecht, dass Deine Freundin Dich jetzt verlassen hat.
Du musst jetzt mal aktiv werden und Dich und Deine Probleme in den Griff bekommen.
Man kann und darf nicht erwarten, dass ein anderer Mensch, Ehe- (Partner), sich permanent um Deinen Sch**** kümmert!
Irgendwann wird es jedem zuviel - ich kann, so leid es mir jetzt für Dich tut, Deine Freundin verstehen.

Sie liebte Dich, sie war für Dich da, sie zeigte für Dich Verständnis, sie war Dein Leuchtturm, sie war Dein Anker, sie war Dein Retter in der Not, sie war, sie war, sie war...
Und sie war auch noch vorzeigbar und etwas besonderes - ich zitiere.
Und was warst Du für sie?
Was hast Du für eine funktionierende Beziehung auf Augenhöhe getan?

Evolutionsbedingt bist Du leider für eine junge attraktive Frau leider keine Option. Solange Du nicht gesund bist, weißt was Du willst und wie Du Dein Leben gestalten und finanzieren willst, keinen klaren Plan hast - sorry, Du magst zwar ein netter Kerl sein, aber Du solltest Dich mal selber fragen ob Du mit jemanden der so ist wie Du, zusammen sein möchte?

Mein Ratschlag an Dich - Ar. hoch und alles daran setzen, dass Du mal wieder gesund wirst und ein liebenswerter, selbstbewusster junger Mann wirst! Da Du ja mal Personaltrainer warst brauche ich Dir ja über Ernährung und Sport nichts erklären.
Geh mal Laufen, ins Fitness, versuche Dich auszupowern, versuche Dein Leben in den Griff zu kriegen!
Dann klappts auch wieder mit den Frauen!

Alles Gute!
Peterpan

17.04.2018 10:01 • x 3 #11


M
Zitat von Shibb:
Man kommt an einen Punkt an dem man sich einfach selbst nicht mehr helfen kann und ich denke der Weg das einzusehen ist der schwierigste.

Allerdings bringt es nichts Hilfe beim Partner zu suchen . wenn du dir selber nicht helfen kannst - wie soll dein Partner es können?


Da gebe ich dir natürlich Recht. Leider habe ich das viel zu spät erkannt.

Es gibt da auch noch eine kleine Vorgeschichte, als ich sie kennengelernt habe war sie ebenfalls magersüchtig, kurz vor der Einweisung in eine Klinik. Ihre Eltern waren verzweifelt und als sie einmal dort zu Besuch war (Schnupperphase), brach sie zusammen weil sie dort auf keinen Fall hinwollte. Da ich mittlerweile einiges an Erfahrung hatte und es mir zutraute, habe ich mit Eltern und Arzt gesprochen und wir (sie und ich) haben es dann zusammen bewältigt. Das war auch eine harte Zeit für beide. Ich habe mir frei genommen, immer für sie gekocht, kontrolliert, geredet, Sport gemacht . zusammen wieder zu einem Selbstwertgefühl zurückgefunden. Irgendwie habe ich gedacht, dass sowas auch zusammen bei mir möglich gewesen wäre. War es aber nicht.

Zitat von Peterpan13:
Man kann und darf nicht erwarten, dass ein anderer Mensch, Ehe- (Partner), sich permanent um Deinen Sch**** kümmert!
Irgendwann wird es jedem zuviel - ich kann, so leid es mir jetzt für Dich tut, Deine Freundin verstehen.

Sie liebte Dich, sie war für Dich da, sie zeigte für Dich Verständnis, sie war Dein Leuchtturm, sie war Dein Anker, sie war Dein Retter in der Not, sie war, sie war, sie war.
Und sie war auch noch vorzeigbar und etwas besonderes - ich zitiere.
Und was warst Du für sie?
Was hast Du für eine funktionierende Beziehung auf Augenhöhe getan?

Evolutionsbedingt bist Du leider für eine junge attraktive Frau leider keine Option. Solange Du nicht gesund bist, weißt was Du willst und wie Du Dein Leben gestalten und finanzieren willst, keinen klaren Plan hast - sorry, Du magst zwar ein netter Kerl sein, aber Du solltest Dich mal selber fragen ob Du mit jemanden der so ist wie Du, zusammen sein möchte?
Peterpan


Du, so hart die Worte auch sind. ich sehe das genau wie du.
Und ich danke dir das du mir das auch nochmal deutlich gemacht hast.

Irgendwie habe ich mich darauf ausgeruht, das Potential und Gerede über Was wird vielleicht mal in der Zukunft sein, ein Selbstbild, das aber faktisch in der Realität gar nicht erreicht ist, ausreichend sind um gewisse Anziehung beizubehalten.

Der Fall zurück auf Boden ist daher umso härter für mich.

Das Zitat vorzeigbar und was besonderes klingt vielleicht etwas kalt und nach einem A., was ich damit sagen wollte war Ich bin stolz auf sie.

17.04.2018 10:20 • x 1 #12


M
Meine Frage ist und ich frage das, weil ich da für mich selbst vielleicht nicht neutral entscheiden kann.

Es ist sehr frisch, lohnt es sich da noch zu kämpfen oder sollte man auch ihr zu Liebe die Sache ruhen lassen?

Den gewollten Ist-Zustand, den sie sich wünscht, wird wohl über 1 Jahr+ nicht zu erreichen sein, selbst wenn man jetzt durchpowert. Dass ich ihn erreichen kann, davon bin ich überzeugt. Doch wie ich hier beschrieben habe, ist es wohl keine Sache die von den einen auf den anderen Tag zu bewältigen ist.

Dass sie was besseres verdient hat als Jetzt ist völlig klar.

17.04.2018 10:47 • #13


Kummerkasten007
Zitat von McCree:
Es ist sehr frisch, lohnt es sich da noch zu kämpfen oder sollte man auch ihr zu Liebe die Sache ruhen lassen?


Du hast schon versucht, sie zu überzeugen, überreden - whatever.

Für sie ist es aus, das musst Du akzeptieren. Keine Anrufe, SMS, Mails.

Und dann fange bitte an, Deine Probleme anzugehen. Alles andere sollte nun keine Priorität mehr haben.

Du warst schon fast ein Therapeut für Deine Freundin, was auch sehr ungesund für beide ist. Denn die Probleme werden nur umgelenkt, aber nicht im Kern erfasst.

17.04.2018 10:52 • x 4 #14


Luto
Zitat von McCree:
Es ist sehr frisch, lohnt es sich da noch zu kämpfen oder sollte man auch ihr zu Liebe die Sache ruhen lassen?

Wenn Du aktiv um sie kämpfst, wird sie Dich sehr wahrscheinlich verachten.
Zitat von McCree:
Den gewollten Ist-Zustand, den sie sich wünscht, wird wohl über 1 Jahr+ nicht zu erreichen sein

Der Ist-Zustand, den Du meinst, ist eher sekundär, aber wenn Du Deine Baustellen konsequent und nur für Dich angehst, dann ist der Zustand schon einmal radikal verändert.
Erfrorene Gefühle (insbesondere von Frauen) werden aber normalerweise nicht mehr wiederbelebt.

17.04.2018 10:58 • x 1 #15


A


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