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Nachehelicher Unterhalt

F
Zitat von ZauberSandra:
Da geht nur eine von den 4 Mama's vom Kindergarten meiner Tochter Arbeiten.

Wohl dem, der überhaupt einen Kita-Platz bekommen konnte...

Zitat von ZauberSandra:
Fast jeder Millionär lebt so.

Jo.
Ist halt auch ne Entscheidung, ob man so leben will.
Da hab ich jetzt nicht so viel Ahnung von, behaupte aber mal, dass dann genug Geld für Betreuung der Kinder da ist und da keine Frau daheim bleiben MUSS.
Da möchte ich dann auch mal fragen, wo da die ehebedingten Nachteile sind, wenn man dafür im Eigenheim ohne Geldsorgen sitzt.
Wenn beide es zum Wohle der Kinder entscheiden: fine.
Dann muss aber auch keiner bis zum St Nimmerleinstag zahlen für etwaige Nachteile. Eine Frau von Ronaldo wird genug Abfindung bekommen, dass sie gar nicht mehr arbeiten gehen muss.
So what.

Wer Karriere machen will: bitte, gerne. Männlein wie Weiblein.
Wer 12 Stunden am Tag arbeiten will: bitte.
Aber dann muss man sich halt überlegen, ob das Geld wichtig ist oder die Zeit mit den Kindern.
Entscheidet man sich für Zeit mit den Kindern ist nachher nicht die Hand aufzuhalten, von keiner Partei.

Überhaupt: da bekommt man zu ZWEIT ein Kind und zuständig und ansprechbar ist nachher nur einer?!
Was genau hat dann der Part von dieser Familie, der 15 Stunden am Tag arbeiten geht?
Wieso genau wollte er/sie dann eine Familie haben?
Weil das so dazu gehört? Weil der andere es sich so sehr gewünscht hat? Oder wegen der schönen Wochenenden und der 6 Wochen Urlaub im Jahr weil man dann ja die Kohle rangeschleppt hat, es auf Honululu so richtig krachen zu lassen?

22.09.2022 23:26 • x 2 #196


F
Oder weil man den Kindern Reiten/Fechten/Ballett und ne hippe Privatschule finanzieren kann, um nachher bei keinem Event dabei zu sein, weil man ja arbeiten muss?

Ist nicht meine Welt.

22.09.2022 23:37 • #197


A


Nachehelicher Unterhalt

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VictoriaSiempre
Zitat von Küstenkind:
Gleichzeitig wird der Ex degradiert und kleingeredet (er war ja nur ein fauler Karriere-Typ und hat sonst NICHTS gemacht außer uns alle über Wasser zu halten

Was sollen solche Verallgemeinerungen? Ich z. B. habe meinen Ex nie degradiert, kleingeredet und als faulen Karriere-Typen bezeichnet. Er hat Karriere gemacht, ja. Und Fakt ist, dass er die nicht hätte machen können, wenn er seine Stunden reduziert hätte. Aber das war eine Entscheidung, die wir beide gemeinsam und einvernehmlich getroffen haben; deshalb halte ich so ein Modell für völlig okay.

Ja, kostet vielleicht bei einer Scheidung was. In meinem Fall nach fast 30 Jahren Ehe 3 Jahre lang eine Unterhaltssumme, die ihn nicht besonders ärmer gemacht, mir aber sehr geholfen hat. Hat er es gerne gezahlt - Nö! Gab es ständig Unregelmäßigkeiten bei den Zahlungen - Jupp! Und ja - da spielte auch definitiv Next eine Rolle, die da ein Problem mit hatte Mittlerweile haben sich die Fronten beruhigt…

Zitat von Küstenkind:
aber für Lebenslanges Blechen für ein längst beendetes und eigentlich ausbezahltes Kapitel eben nicht.

Joah, anscheinend kennt jede (ich finde es schon "interessant", dass vor allem Frauen hier gerne auf anderen Frauen rumhacken…) hier entsprechende Beispiele von "lebenslangem Blechen". Ich kann da offensichtlich nicht mitreden, denn ich kenne kein einziges. Je nach Dauer der Ehe sind die Unterhaltszahlungen in jedem einzelnen Fall, den ich kenne, gestaffelt. Aber meine Kenntnisse erkläre ich nicht für allgemeingültig!

Okay, natürlich tut auch der Versorgungsausgleich manchmal weh. Dabei wird jedoch gerne vergessen, dass beide Partner die Hälfte ihrer während der Ehezeit erworbenen Rentenansprüche abgeben müssen; das betrifft ja nicht nur die Männer. Da muss man halt während der Ehe drauf gucken und ggfs. entsprechende Regelungen (wie z. B. eine private Rentenversicherung) absprechen.

Mich triggert zugegebenermaßen ein wenig, wie hier von einigen so getan wird, als sei es absolut kein Problem, als Frau und Mutter (oder auch als Mann und Vater) am besten gleich nach dem Mutterschutz wieder Vollzeit arbeiten zu gehen. Offensichtlich gibt es viele Wonder-Women, ich gehörte nicht dazu

Klar wäre es am allerbesten, wenn sich Eltern gleichberechtigt um die Kinder kümmern und entsprechende Erziehungszeiten wahrnehmen würden. Ich hoffe, glaube und nehme es auch so wahr, dass sich diesbezüglich mittlerweile einiges geändert hat. Aber bei 50:50 sind wir noch lange nicht.

Last but not least machen mich die immer wieder gerne genannten Beispiele vom Onkel des Nachbarn der Lehrerin des Neffens einer Kollegin echt müde, in denen erzählt wird, dass der arme Mann jahrzehntelang gezwungen wurde, in der Ehe mit einer kaufsüchtigen und stinkfaulen Xanthippe zu verharren…

23.09.2022 00:07 • x 3 #198


Cary
Zitat von Küstenkind:
haben ihre teilweise sechsstellige mit einer 5 davor Abfindung erhalten

Wir sind nicht in Amerika sondern Deutschland, und die Abfindung heißt genau genommen Zugewinnausgleich. Und ja, da ich in München wohne kenne ich diese Beträge, die kommen daher dass vor 20 oder 30 Jahren eine Immobilie gekauft wurde die wie wir alle wissen jedes Jahr guten Wertzuwachs hatte.

Ich kenne aber auch Leute aus dem bayerischen Wald, aus Clausthal oder aus Gütersloh, da bringt ein freistehendes Einfamilienhaus im besten Zustand wenn man Glück hat vielleicht 200 K ein, da sieht der Zugewinnausgleich dann wieder deutlich anders aus.

Und wie der Begriff schon andeutet ist das ein Vermögen das beiden zusteht, denn auch diese Entscheidung wurde wie Kinder von beiden getroffen, in der Regel haben auch beide daran gearbeitet, ganz sicher beide jahrelang Verzicht geübt und damit ist es meines Erachtens nur recht und billig wenn das als gemeinsames Vermögen dann am Ende einer Ehe gerecht geteilt wird.

23.09.2022 05:21 • #199


Lavidaloca
Zitat von ZauberSandra:
Mein Mann arbeitet im Schnitt 12-16 Stunden und das an mindestens 5 Tagen in der Woche jetzt waren es sogar immer 6 Tage. Mein Papa hat Jahrzehnte ...


Âhm, nein. Work-Life Balance wird immer wichtiger. Unser Topmanagement ist nach 17, 18 Uhr nicht mehr zu finden- und die fangen definitiv nicht um 6 früh an. Und 4000Euro netto ist kein Topmanagement Bereich, soviel kann ich dir sagen. Das verdienen Supervisoren in der Automobilindustrie, und mit der entsprechenden Steuerklasse sogar noch mehr. Wenn ich von Topmanagement spreche, reden wir von ca. 12000Euro brutto monatlich, nach oben grenzenlos. Und glaub mir, auch die machen sich nicht mehr tot. Und da haben wir auch einen entscheidenden Unterschied: diese Leute sind im Normalfall leitende Angestellte und fallen weder unter das Arbeitszeitgesetz, noch unter das Betriebsverfassungsgesetz und unterliegen somit auch keinen gesetzlich/ betrieblich/ tariflich geregelten Höchstarbeitszeiten. Würden sie diesen Zeiten unterliegen, wäre nach höchstens 10h am Tag für einen begrenzten Zeitraum Schluss - oder der Arbeitgeber darf sich über saftige Bußgelder freuen.

Verrätst du mir auch noch,wann dein Mann schläft, isst, duscht, zur Arbeit fährt oder mit seiner Familie etwas zu tun hat? Und wann er seine Akkus auflädt? Schau dich mal um in großen Unternehmen - die Gesundheit der Leute hat einen hohen Stellenwert. Die von dir beschriebenen Arbeitszeiten sind wohl eher selbst aufgebürdet- im selbstständigen Bereich angesiedelt oder whatever.

23.09.2022 07:05 • #200


Lavidaloca
Zitat von VictoriaSiempre:
dass der arme Mann jahrzehntelang gezwungen wurde, in der Ehe mit einer kaufsüchtigen und stinkfaulen Xanthippe zu verharren…




Da meistens die Männer alles verlieren, kann ich zumindest nachvollziehen, warum es für Männer schwieriger ist, eine Ehe zu beenden. Geld weg, Rente weg, Haus weg, Kinder weg. Das läuft noch zu oft so, Männer sind meistens die Verlierer. Und ja, ich kenne diese Beispiele persönlich. Es sind nicht alle so, aber wir sprechen gerade von genau diesen Exemplaren, die jahrzehntelang Zuhause sitzen, lângst volljährige Kinder als Alibi für das Hausfrauendasein nutzen und nach einer Trennung nochmal fett abkassieren wollen, weil der Mann, der sie jahrzehntelang finanziert hat, die arme Frau am arbeiten gehindert hat. Und genauso fabulieren diese Exemplare in der Öffentlichkeit, ziehen über die Männer her, die armen Opfer. Von diesen Frauen sprechen wir. Zieh dir den Schuh nicht an, wenn er dir nicht passt. Es sind ja nicht alle Frauen so. Aber genug.

Erinnerst du dich an eine TE hier, die ausschweifend von dem ganzen Luxus berichtet hat, den der allein arbeitende Mann finanziert hat? Sie war ja so stolz auf alles, besonders auf den großen Pool. Als der Mann Andeutungen gemacht hat, dass er sich trennen will und ihr bequemes Leben damit endet, kam was? Du siehst deine Kinder nie wieder und ich werde dich fertig machen. Wer kann es dem Mann verübeln, wenn er sich lieber jahrelang unter diesen Pantoffel stellt, als ruiniert zu werden und ein Dauerkampf um die gemeinsamen Kinder führen muss. Und genau diese Damen sind es dann, die nach der Trennung, wenn der Kerl endlich das Weite sucht, rumheulen, sie hätten ja dies und das getan und der Mann muss sie jetzt fürstlich entschädigen, weil man ja selbst nicht arbeiten konnte, nicht mal mit Vollzeitbetreuung oder dann, als die Kinder in die Pubertät gekommen sind;) nichtmal Teilzeit war drin.

23.09.2022 08:22 • #201


Küstenkind
Zitat von VictoriaSiempre:
Was sollen solche Verallgemeinerungen? Ich z. B. habe meinen Ex nie degradiert, kleingeredet und als faulen Karriere-Typen bezeichnet. Er hat ...

Wann hab ich denn bitte Beispiele aus meinem Umfeld von irgendwelchen Onkeln und ihren Xanthippen gebracht? Ich denke, da verwechselst du mich… ich kenne privat lediglich eine Dame, die mich mal darauf angesprochen hat, warum ich arbeiten will (aber die steht hier nicht zur Debatte und ist weiterhin glücklich mit ihrem Mann verheiratet… hab auch nie behauptet, dass er ein Problem damit hat, dass sie zuhause bleibt).

Ich habe in meinem Beitrag auch nicht völlig verallgemeinert, sondern mich deutlich auf "hier" (also auf die Aussagen einiger User in diesem Thread) bezogen.

Auch habe ich nie geschrieben, dass ich direkt wieder Vollzeit gearbeitet habe. Ich hatte erst eine Fortbildung gemacht, bin dann zunächst Stundenweise zur Arbeit gegangen und habe später aufgestockt.

Aber ja, ich habe geschrieben, dass ich froh und dankbar bin, dass mein damaliger Mann unsere Familie zu dieser Zeit finanziell über Wasser gehalten hat, weil das für mich nicht selbstverständlich ist (gibt ja schließlich auch genügend Menschen die eben keine Karriere machen und dann reicht das Geld einfach nicht für mehrere Personen). Meine Aussage zur "Dankbarkeit" hat dann eine Userin so dermaßen getriggert, dass sie ihren Ex hier komplett abgewertet hat und der Meinung war, sie müsste ihm für gar nichts dankbar sein - was dann wiederum mich getriggert hat…

So oder so, meine Kernaussage war, dass nicht die "Ehe" per se für den beruflichen Nachteil verantwortlich ist, sondern die Tatsache, dass man sich für Kinder entscheiden hat - und es zeitlich nunmal nicht möglich ist eine "60 Stunden Woche" und "immer für die Kids dasein" unter einen Hut zu bekommen… wie bereits geschrieben, ohne Kind hätte ich jetzt einen Doktortitel (oder ich hätte alternativ ein Kind, dass zum Großteil nicht von mir erzogen worden wäre) , aber ich bin eben auch nicht Wonder-Woman und habe meine Priorität auf das Kind gesetzt. Das mein Ex uns dann für eine Zwangjährige verlassen hat und anschließend noch nicht einmal Kindesunterhalt zahlen wollte, kenne ich ebenfalls alles nur zu gut aus eigener Erfahrung… hab ja gesagt, für Zugewinn in der Ehe, Versorgungsausgleich und auch mal Wut auf den Ex hab ich vollstes Verständnis.

Es ist lediglich dieser eine Punkt, der sich mir nicht erschließt - der Ehe und dem Ex im Nachhinein die Schuld an dem zeitlichen Dilemma "Karriere versus Kind" zu geben und dann dafür zusätzlich (neben dem Versorgungsausgleich und dem Zugewinn aus der Ehe) eine Entschädigung zu fordern.
Ehe heißt ja nicht automatisch, dass man Kinder bekommen muss und genau so gut kann man Kinder zeugen, ohne verheiratet zu sein. Man wird halt nicht per se durch einen Ring am Finger schwanger, sondern weil man ein Kind zeugen wollte und auch gezeugt hat. Das ist eine freie Entscheidung, unabhängig von einer bestehenden Ehe. Genau so ist es ebenfalls eine freie Entscheidung, das Kind dann auch selbst zu betreuen und eben keine Nanny einzustellen, um selbst auch Karriere zu machen (wobei ich hier niemanden ob seiner Prioritäten bewertet habe).

Es geht mir alleine um die Tatsache, das jeder Mensch nur 24 Stunden pro Tag zur Verfügung hat und jeder Entscheidungen trifft, wie er diese Zeit nutzt (es kann ja zum Beispiel auch niemand Vollzeit als Arzt im KH arbeiten und gleichzeitig von morgens bis abends einen großen Bauernhof bewirtschaften - das liegt doch in der Natur der Sache).

Es dann im Nachhinein als ehelichen Nachteil darzustellen, dass man nicht alles haben konnte, entzieht sich weiterhin meinem Verständnis und ich finde es auch ein Stück weit anmaßend - die Ehe als Institution und der Ex (egal wie mies die Trennung war oder nicht) sind doch nun wirklich nicht persönlich Schuld daran, dass für mich und alle anderen auf dieser Welt (jetzt meine ich wirklich ganz allgemein ALLE) die Gesetze von Zeit und Raum gelten

23.09.2022 12:58 • #202


Küstenkind
Zitat von Cary:
Wir sind nicht in Amerika sondern Deutschland, und die Abfindung heißt genau genommen Zugewinnausgleich. Und ja, da ich in München wohne kenne ich ...

Die Summe hab ich mir nicht ausgedacht, ich habe sie lediglich aus Beitrag #135 zitiert. (Dass man mit so einer Summe auch ein nettes Polster für berufliche Fortbildungen hätte und bestimmt nicht Zeit seines Lebens - entsprechende Userin bekommt den Unterhalt nämlich dauerhaft - dazu gezwungen ist,
zum Mindestlohn zu arbeiten, habe ich mir bis jetzt noch komplett verkniffen und gar nicht weiter kommentiert ).

Auch habe ich nie geschrieben, dass ich den Zugewinn in der Ehe und den Versorgungsausgleich nicht gerecht finden würde - ganz im Gegenteil, wenn man als Paar zusammen etwas aufgebaut hat (egal in welcher Höhe), dann sollte es auch bei einer Trennung gerecht und sauber geteilt werden.

Allerdings wiederhole ich mich an dieser Stelle jetzt ein letztes Mal - Schluss heißt für mich persönlich auch Schluss und getrennt heißt getrennt. Ab sofort gibt es dann keine Partnerschaft mehr und dementsprechend auch keine lebenslange Verpflichtung, den anderen Part weiterhin ein Stück weit zu versorgen (die gemeinsamen Kinder wohlgemerkt schon, solange sie noch nicht flügge sind). Der Verlassende steht durch die Aufteilung des Vermögens ja ebenfalls nicht ohne alles da und muss auch nicht komplett bei Null anfangen - auf dieser Basis darf man dann gerne "selber Laufen lernen" (vorausgesetzt man ist gesund und dementsprechend auch dazu in der Lage).

Aber egal, vielleicht mute ich erwachsenen Menschen mit dieser Haltung einfach zu viel Eigenverantwortung für ihr Leben zu

23.09.2022 14:15 • x 2 #203


Cary
Ich glaube wir führen alle hier Extrembeispiele an - leider kenne ich in meinem Bekanntenkreis zuviele geschiedene Ehen, genau genommen nur zwei die tatsächlich jetzt mal 40+ Jahre zusammengeblieben sind.

Aber ganz ehrlich keine einzige Scheidung in der Unsummen geflossen sind, in der der Mann alles verloren hatte oder in der die Frau auf der Strecke geblieben ist. Ausnahme 80er Jahre, ich bin ein paar Tage älter. Aber die Zeiten sind vorbei daher hier nicht maßgeblich. Sehr wohl aber viele Partner die sich in Hasstiraden verlieren wenn es um den/die Ex geht. Sehr wohl kenne ich Frauen die alles mitnehmen was geht, aber auch wenn ich sogar in einem konkreten Fall meiner Bekannten gegenüber den Advocatus für den Mann gespielt habe weil ich ihre Forderungen überzogen fand, sie hatte tatsächlich den höher dotierten Posten als das erste Kind kam, doch das war schwer zuckerkrank und da gab es für beide keine Frage dass sie ihren Posten aufgibt um das kranke Kind zu versorgen. Sie blieb dann 11 Jahre zuhause, hat dann aber in keiner Bank eine Teilzeitanstellung bekommen und musste sich mit einer einfachen Büroanstellung in der freien Wirtschaft zufrieden geben. Bei der Scheidung wegen häuslicher Gewalt war sie 22 Jahre verheiratet und ihr wurden 4 Jahre Unterhalt zugesprochen, und wie ich schon sagte waren das keine Unsummen.

Ich denke lebenslangen Unterhalt bekommt man nur zugesprochen wenn man tatsächlich erwerbsunfähig ist, aber hier denke ich nichtmal dass die Protagonisten schuldig sind, das ist eher unser Rechtsstaat der *beep* eingeschädelt hat dass er er in diesem Fall die Kostenlast auf das Volk sprich den Ex-Partner ablegen kann.

Denn das konnte die deutsche Regierung schon immer sehr gut, anyway welche Partei - die Kosten immer dem Volk übertragen und sich dabei selbst noch auf die Schultern klopfen wie gut sie doch alles hinkriegen.

23.09.2022 16:05 • x 2 #204


Fanta1
Zitat von Cary:
Wir sind nicht in Amerika sondern Deutschland, und die Abfindung heißt genau genommen Zugewinnausgleich.

Da sich hier einige auf meine genannten Summen und meinen Beitrag beziehen, nochmal zur Erklärung: Die Abfindung war bei mir NICHT der Zugewinnausgleich sondern eine einmalige Summe, die anstelle des unbefristeten nachehelichen Unterhalts verhandelt wurde. Diese war sechsstellig, was jetzt nicht besonders verwunderlich ist. Ich wundere mich eher, dass sich einige darüber wundern.

Zitat von Küstenkind:
Dass man mit so einer Summe auch ein nettes Polster für berufliche Fortbildungen hätte und bestimmt nicht Zeit seines Lebens - entsprechende Userin bekommt den Unterhalt nämlich dauerhaft - dazu gezwungen ist,
zum Mindestlohn zu arbeiten, habe ich mir bis jetzt noch komplett verkniffen und gar nicht weiter kommentiert

Nochmal: Ja, es gab ein Urteil zu meinen Gunsten über einen unbefristeten nachehelichen Unterhalt. Dieses wollte mein Ex-Mann aber vermeiden und bot dann kurz vor Rechtsgültigkeit des Urteils eine einmalige Abfindungssumme an, die notariell beurkundet wurde. Dieses Geld habe ich gut angelegt und brauche es dringend für die Finanzierung meiner Rente, von dem, was ich bis dahin erwirtschaftet habe kann ich nämlich definitiv nicht leben, auch nicht trotz Versorgungsausgleichs.

Es ist immer leicht gesagt: mach doch dies oder das und mach doch eine Fortbildung, dann kannst du auch bessere Jobs haben. Ich HABE Fortbildungen gemacht, habe mehr als 50 Bewerbungen geschrieben und es hat damals trotzdem nicht geklappt. Ich war einfach nicht gefragt auf dem Arbeitsmarkt: viel zu lange raus aus dem Job, zu alt. Daher musste ich einen steinigen Weg in einem der härtesten Jobs überhaupt gehen und das zum Mindestlohn . Mittlerweile habe ich wieder einen Bürojob fernab vom Mindestlohn und diesen hoffe ich bis zum Beginn der Rente behalten zu können, aber ohne die Abfindung hätte ich im REntenalter dann den Staat bemühen müssen.

23.09.2022 17:13 • x 2 #205


F
Zitat von Cary:
diese Beträge, die kommen daher dass vor 20 oder 30 Jahren eine Immobilie gekauft wurde

Zitat von Cary:
der Regel haben auch beide daran gearbeitet

Nicht, wenn einer der beiden gar nicht arbeiten geht - worum es hier geht.
Dann sieht es nämlich so aus, dass der Alleinverdiener die Hütte über Jahre oder Jahrzehnte abzahlt und am Ende auch noch schicki die Hälfte samt Wertzuwachs wieder abdrücken darf - was die wenigsten einfach so können und was Verkauf und/oder Pleite bedeutet.

Ich steh auf der Seite des Zauns.
Ich habe mehr verdient, erheblich mehr abbezahlt und an Renovierungen etc. in das Haus gesteckt als mein Ex.
Hätte ich ihn samt Wertsteigerung auszahlen müssen, wäre das niemals möglich gewesen. Ich hätte verkaufen müssen.
Nebenher habe ich gearbeitet, die Kinder versorgt und den Haushalt geschmissen.

Mein Ex hätte Anspruch auf nachehelichen Unterhalt gehabt.
Wenn er all dies eingefordert hätte, wäre ich ganz einfach ohne Haus und pleite gewesen. Das übrige Geld hätte niemals gereicht, hier in der Stadt eine vernünftige Wohnung zu mieten, schon gar nicht mit Haustieren.

Wir haben uns glücklicherweise fair einigen können, aber ja: er hätte mich auch finanziell ausziehen können und das, nein, ist eben NICHT fair und nicht anständig - aber legal.

23.09.2022 19:18 • #206


VictoriaSiempre
Zitat von Küstenkind:
Allerdings wiederhole ich mich an dieser Stelle jetzt ein letztes Mal - Schluss heißt für mich persönlich auch Schluss und getrennt heißt getrennt. Ab sofort gibt es dann keine Partnerschaft mehr und dementsprechend auch keine lebenslange Verpflichtung, den anderen Part weiterhin ein Stück weit zu versorgen

Ich wiederhole mich auch gerne (wenn vielleicht nicht zum letzten Mal ): Ich kenne keinen einzigen Fall, wo es eine lebenslange Verpflichtung zur Unterhaltszahlung gab. Mag sein, dass ich auf ner Insel der Glückseeligkeit lebe

Aber ich kenne sehr wohl Fälle, in denen übergangsweise (und abhängig von Ehedauer und evtl. ehebedingten Nachteilen) für eine gewisse Zeit noch nachehelicher Unterhalt gezahlt werden musste. Und?

Zitat von Küstenkind:
Der Verlassende steht durch die Aufteilung des Vermögens ja ebenfalls nicht ohne alles da

Okaaay… wir reden aber ja hier nicht nur von Verlassenden, sondern auch von Verlassenen!? Sprache verrät schon einiges

Das Schuldprinzip ist abgeschafft. Aber hier scheint mir die große Crux zu liegen: "Ich bin verlassen worden und muss auch noch zahlen!" Ja, ist kagge und ich verstehe die Wut. Ich verstehe aber auch durchaus, wenn jemand, der verlassen wurde, nicht auch noch umgehend finanzielle Probleme haben will, sondern dankbar ist, dass es finanzielle Ausgleichszahlungen gibt.

Zitat von Cary:
Aber ganz ehrlich keine einzige Scheidung in der Unsummen geflossen sind, in der der Mann alles verloren hatte oder in der die Frau auf der Strecke geblieben ist.

Kenne ich auch nicht! S. o.: Ist vermutlich meiner Insel der Glückseeligkeit geschuldet

Zitat von Florentine:
Nicht, wenn einer der beiden gar nicht arbeiten geht - worum es hier geht.
Dann sieht es nämlich so aus, dass der Alleinverdiener die Hütte über Jahre oder Jahrzehnte abzahlt

Naja. Aber dann hat ja DER Alleinverdiener das auch über Jahre oder Jahrzehnte akzeptiert?

Zitat von Florentine:
Ich steh auf der Seite des Zauns.
Ich habe mehr verdient, erheblich mehr abbezahlt und an Renovierungen etc. in das Haus gesteckt als mein Ex.

Genau das ist, was mich hier triggert. Dass mehrheitlich davon ausgegangen wird, dass der arme Mann das Opfer ist und vor allem Frauen diese Sicht unterstützen. Ich kenne nämlich durchaus Fälle, wo Frauen ihre Rentenpunkte teilen mussten, während ihre Männer als Selbstständige kaum was eingezahlt haben. Hier wird aber meistens so getan, als ob faule Frauen ihre Ex-Kerle bis aufs Hemd ausziehen.

Gibt es bestimmt alles - aber geschlechterunabhängig.

Zitat von Florentine:
Wir haben uns glücklicherweise fair einigen können, aber ja: er hätte mich auch finanziell ausziehen können und das, nein, ist eben NICHT fair und nicht anständig - aber legal.

Gratulation, finde ich super. Dazu gehören aber - in beide Richtungen - zwei, die sich entsprechend einigen wollen.

24.09.2022 02:10 • x 3 #207


Cary
Zitat von Florentine:
Ich steh auf der Seite des Zauns.

Ich stehe auch auf der Seite des Zauns.

Da ich seit 30 Jahren selbständig bin habe ich wenig Rentenpunkte, und meine eigene Wohnung ist Bestandteil meiner Rentenplanung. Wir haben uns bei der Trennung geeinigt dass ich auf den Versorgungsausgleich verzichte, er dafür auf den Zugewinnausgleich.

Ich sagte ja, ich kenne kaum jemand der ausgezogen wurde.

24.09.2022 04:21 • #208


Cary
Und nochmal zu der Sache mit dem Einen der alles verdient und damit das Immobilienvermögen auch allein bezahlt hat - unsere Emanzipation ist wohl nicht so weit gerutscht Kindererziehung auch in Zahlen zu dotieren, oder?

Denn ja, Mom hat sicher auch gut Zeit für sich, hat den Stress nicht den wir alle im Berufsleben haben und kann auch öfter mal mit Freundinnen Kaffee trinken. Trotzdem weiß ich von Freundinnen wie aufreibend das sein kann, vor allem wenn man 2+ Kinder zuhause hat. Irgendwie finde ich sollte man in dieser Diskussion dem auch einen wenn auch fiktiven Betrag einräumen der in der Endberechnung angesetzt wird.

Denn das war schon vor 60 Jahren das Problem - das man Frauen die vor allem in den Boomerjahren 6+ Kinder auf die Welt gesetzt und erzogen haben immer gesagt hat sie hätten ja nichts verdient. Wie schade dass viele heute noch so denken.

24.09.2022 04:33 • x 1 #209


Lavidaloca
Zitat von Cary:
Denn ja, Mom hat sicher auch gut Zeit für sich, hat den Stress nicht den wir alle im Berufsleben haben und kann auch öfter mal mit Freundinnen Kaffee trinken. Trotzdem weiß ich von Freundinnen wie aufreibend das sein kann, vor allem wenn man 2+ Kinder zuhause hat. Irgendwie finde ich sollte man in dieser Diskussion dem auch einen wenn auch fiktiven Betrag einräumen der in der Endberechnung angesetzt wird.


Da wären wir wieder bei dem Punkt, dass die Frau sich weder um die Finanzierung der Kinder, noch für sich selbst kümmern muss. Sie wird doch bezahlt, wenn man es genau nimmt. Das Geld, was der Mann verdient, wird doch nicht nur für ihn ausgegeben. Die Frau lebt von diesem Geld. Sie isst, trinkt, duscht, fährt Auto, fährt in Urlaub, sie wohnt, hat Möbel, sie kauft sich Klamotten, sie geht essen und holt das Geld dafür von dem Konto, auf das das Gehalt des Mannes eingeht. So gesehen hat sie doch ein Gehalt. Aber ich vergaß, die Versorgung während der Ehe ist ja eigentlich nichts wert. Was das über Jahrzehnte kostet, interessiert niemanden. So gesehen hat der Mann dort auch den Zonk- er kann das Geld nicht weg legen, sondern es wird für eine ganze Familie aufgewendet. Wenn das mal in so einer Betrachtung eine Rolle spielen würde, wären wir schon weiter. Wie sagt man so schön, ein Kind kostet mindestens 100.000Euro bis es flügge ist und sich allein versorgen kann. Eine Frau, zwei Kinder, das sind Summen, die werden schön unter den Tisch gekehrt. Hauptsache, die Frau muss entschädigt werden.

24.09.2022 06:10 • x 1 #210


A


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