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Neuanfang nach einer Borderline-Beziehung

L
Es tut mir leid für dich, dass du diese Erfahrung mit diesem Menschen machen musstest TE.
Aber es ist ungerecht und falsch deshalb zu behaupten, alle Menschen mit dieser Erkrankung verhielten sich wie dein Ex. Und die Erfahrungen anderer befeuern diese Meinung nur.
Du selbst hast nur diese eine Erfahrung.
Ich nehme mich an dieser Stelle jetzt auch zurück. Es ist schade zu hören, dass man alle „Borderliner“gefühlt am besten auf einer einsamen Insel sich selbst überlassen sollte.

31.03.2023 12:30 • x 1 #31


Ayaka
Zitat von Cocolores:
Ich denke, dass ich noch nicht gut wäre als Partnerin. Ich möchte nicht, dass ein andere Mann das ausbaden muss, was mein Ex angerichtet hat.

meinst du nicht, dass du da zu hart mit dir ins Gericht gehst, zu hohe Erwartungen an die Reparierbarkeit stellst?

Ich habe nicht nur von meinen Eltern sondern auch von meinem ersten langjährigen Partner nie das Gefühl bekommen, dass ich liebenswert sei. So was nimmt man mit, wird es nie ganz los, und mein heutiger Partner ist immer wieder mal mit Überreaktionen in gewissen Situationen konfrontiert.

Würde ich jetzt warten bis ich mit allen Situationen normal klar komme würde es wahrscheinlich nie so weit sein. Durch das Verständnis darüber was in mir passiert, stellen wir uns dem gemeinsam.

ich out mich keine Ahnung von Cluster B zu haben - wollte aber die paar Zeilen trotzdem da lassen - vielleicht ist es ja auch für dich ein interessanter Denkanstoß

31.03.2023 12:34 • #32


A


Neuanfang nach einer Borderline-Beziehung

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Cocolores
Zitat von Ayaka:
meinst du nicht, dass du da zu hart mit dir ins Gericht gehst, zu hohe Erwartungen an die Reparierbarkeit stellst?

Definitiv. Ich mußte schon sehr früh auf eigenen Beinen stehen, habe kein Netz, das mich auffängt und von daher mußte ich im Leben immer funktionieren und das geht eben nicht halbherzig. Deswegen bin ich mein größter und härtester Kritiker.
Zitat von Ayaka:
Würde ich jetzt warten bis ich mit allen Situationen normal klar komme würde es wahrscheinlich nie so weit sein

Genau da befinde ich mich ja! Ich finde 100 Gründe, warum ich nicht nach einer Beziehung schauen sollte.
Zitat von Ayaka:
ich out mich keine Ahnung von Cluster B zu haben - wollte aber die paar Zeilen trotzdem da lassen - vielleicht ist es ja auch für dich ein interessanter Denkanstoß

Ich danke Dir dafür! Und mir geht es bei dem keine Ahnung von Cluster B haben ja nur darum, dass ich es einfach leid bin, mich bei speziellen Leuten immer wieder erklären und rechtfertigen zu müssen.
Das ist ja glücklicherweise nur bei wenigen der Fall, aber die wenigen nerven schon genug!

31.03.2023 12:43 • x 1 #33


Cocolores
Zitat von Lizzard1111:
Aber es ist ungerecht und falsch deshalb zu behaupten, alle Menschen mit dieser Erkrankung verhielten sich wie dein Ex.

Lies Dich doch bitte mal ein in das Thema. Doch! Borderliner verhalten sich GENAU SO!
Wenn Du eine Erkältung hast, hast Du Husten, Schnupfen, Heiserkeit. Ist jetzt unfair allen, die eine Erkältung haben zu unterstellen, dass sie Husten, Schnupfen und Heiserkeit haben? Oder ist das eine Tatsache?
Die einzigen Borderliner, die ich hier rausnehme sind die, die sich damit in Behandlung begeben. Und das ist leider nur ein verschwindend geringer Anteil.

Ich habe gerade gelesen, dass Du eine Angsterkrankung hast. Wirst Du deswegen evt. abgelehnt und fühlst Dich deswegen getriggert? Ich kann Dir aber sagen, dass eine Angsterkrankung etwas völlig anderes ist und nicht ansatzweise vergleichbar ist.

31.03.2023 13:03 • x 3 #34


L
Ja habe ich. Und eine PTBS, mich mich mit 34 zum Vollrentner gemacht hat.
Das hat zwar nichts mit deinem Thema zu tun, aber ok.
Ich habe seit Jahren sehr intensiven Kontakt zu jemandem mit der Borderline Erkrankung.
Ich gebe dir den Tipp, dich endlich aus deiner Opferrolle zu befreien. Und deinen Horizont wieder weit zu machen.
Ganz liebe Grüße.

31.03.2023 13:26 • #35


tesa
Zitat von Lizzard1111:
Ich nehme mich an dieser Stelle jetzt auch zurück. Es ist schade zu hören, dass man alle „Borderliner“gefühlt am besten auf einer einsamen Insel sich selbst überlassen sollte.

Müssen sie nicht. Aber es wäre schön, wenn sie einander fänden. Vielleicht würden sie einander auch besser verstehen und könnten miteinander umgehen.

31.03.2023 13:30 • #36


c_minor
Zitat von Cocolores:
Die Stunden liefen da so ab, dass ich die 45 Minuten durchgeheult habe und mich bis heute frage, was da eigentlich Therapie war?!

The only way out is through
(Leslie Greenberg)

31.03.2023 13:46 • #37


tesa
@c_minor

Ich kann den Eindruck von @Cocolores nur bestätigen und kann Dir leider nicht zustimmen. Es ging nichts weiter. Und wenn auch ich die zweite (im Unterschied zur ersten) sehr mochte, säße ich wahrscheinlich heute auch noch dort.

31.03.2023 13:55 • #38


Cocolores
Zitat von Lizzard1111:
Ich gebe dir den Tipp, dich endlich aus deiner Opferrolle zu befreien.

Ich bin in keiner Opferrolle. Da war ich nie und da werde ich auch nie sein.

31.03.2023 14:27 • x 1 #39


Cocolores
Zitat von c_minor:
The only way out is through
(Leslie Greenberg)

Naja, heulen kann ich auch alleine, da brauche ich niemandem der daneben sitzt (und sich dafür bezahlen lässt).

31.03.2023 14:39 • x 1 #40


M
Zitat von Cocolores:
Deswegen bin ich mein größter und härtester Kritiker. S

Ach ja das war ich auch. Beiß dich durch, aufgeben gilt nicht, streng Dich an, sei so und so aber nicht anders, selbst Schld wenn Dir das passiert etc. etc. - die Liste der anerzogenen Botschaften und Richtlinien ist lang
Über Jahre habe ich diese Gefühle gepflegt und die Gedanken gehegt: Wenn Du anders wärst, wäre alles anders. Tja, sehr wahr, aber wenig hilfreich.
Andere können das und erreichen dies und jenes, ich aber nicht. Ich bin nicht so gut, so inrtelligent, so eloquent und durchsetzungsstark, nicht so, wie ich gerne wäre. Ich habe keine schönen Talente wie eine schöne Singstimme oder eine musikalische oder künstlerische Begabung wie ich sie gerne hätte. Aber Kochen tue ich richtig gerne. Es macht mir Spaß gutes Essen zuzubereiten, egal ob es nun nur Spiegeleier sind oder ein festlicher Braten mit Pipapo.

Wollte ich anders sein? Nein, ich bin nun mal ich, mit Ecken und Kanten, mit guten und schlechten Eigenschaften. Und ich bin auch so gut wie andere und kann locker mithalten.

Man darf sich selbst auch verzeihen und darf sich von den uralten lähmenden Gedanken auch lösen und anders über sich denken als gewohnt. Es ist nicht mal so anstrengend, wenn man es mal gelernt hat, dass man eben doch die oder der ist die oder der man ist und dass es auch in Ordnung so ist, sofern man niemandem schadet und weh tut.

Man muss nicht alles über Jahre mit sich rumtragen und darf einen Rucksack auch mal abstellen und stehen lassen.
Altlasten hat jeder aber müssen die über die Lebensqualität entscheiden? Nein, nicht nur, ich darf auch selbst entscheiden wie ich mich fühle und wie ich mit mir umgehe.

Sich kritisch zu sehen ist in Ordnung, denn dann überprüft man sich. Sich aber überkritisch zu sehen, ist schädlich.

31.03.2023 15:15 • x 1 #41


Zimtstern22
Zitat von Lizzard1111:
Ich gebe dir den Tipp, dich endlich aus deiner Opferrolle zu befreien. Und deinen Horizont wieder weit zu machen.


Selbstgerechtigkeit, Schuldzuweisung, Vergleiche, Selbstmitleid, Jammern etc. sind ein paar Anzeichen für eine Opferhaltung. Ich kann bei der Te hiervon gar nichts lesen. Daher meine Frage, wie kommst du darauf?

31.03.2023 15:24 • x 2 #42


Scheol
Zitat von Kranich71:
@Scheol Ich mache seit Ende 2021 eine Therapie. Wird schon auf etappen besser. Dauert halt, insbesondere wenn gefühlt alle 2 Wochen eine andere ...

? Inwiefern eine Katastrophe? Selbsterfüllende Prophezeiung ?

31.03.2023 15:34 • #43


Scheol
Zitat von Cocolores:
Ich denke, dass ich noch nicht gut wäre als Partnerin. Ich möchte nicht, dass ein andere Mann das ausbaden muss, was mein Ex ...


Ich denke, dass ich noch nicht gut wäre als Partnerin. Ich möchte nicht, dass ein andere Mann das ausbaden muss, was mein Ex angerichtet hat.
Ich bemerke bei mir halt noch Reaktionen, die aus der Zeit kommen. Ich kann Dir gerade kein passendes Beispiel nennen. Allgemein formuliert: ich habe nach der Trennung komplett an mir und meiner Wahrnehmung gezweifelt. ich wußte nicht mehr wo oben und unten und was richtig und was falsch ist.
Also Nähe Distanzprobleme. Traumatisierte nennen einige auch den kleinen Borderliner.


Ich habe oft so Gedanken wie im Eingangsthread ja schon geschrieben: das geht von mit einem anderen Mann kann es nie wieder so intensiv und eng werden bis zu so kaputt wie Du bist will Dich ja auch keiner haben.
Das Eingangsthema habe ich nun nicht gelesen.
Falsche Glaubenssätze.
Minimierter Selbstwert durch das erlebte.
Idealisieren dieser Zeit.
Liebessucht, Fokussiertes sehen und nicht wahrnehmen der schlechten Eigenschaften des Gegenübers.



Ich habe mir mein Single-Leben super cool eingerichtet. Mir fehlt es an nichts. Ich habe mich in der Vergangenheit in Beziehungen immer irgendwie einschränken müssen, dazu habe ich einfach keine Lust mehr. Auf der anderen Seite kann ich nicht von einem Mann erwarten, dass er sich komplett an mein Leben anpasst.
Ca. 5 Millionen sind als Single glücklich sagt eine Statistik. Einschränken müssen ? Müssen tut man nichts. Kompromissbereit sollte man sein , was man meist nach solch Erfahrung nicht mehr ist ( Opfer wird zum Täter verhalten ).


Mich hauen schlechte Nachrichten komplett um. Nicht mehr so schlimm wie am Anfang, aber kurz nach meiner Trennung ist auch noch meine Herzenskatze überfahren worden (bekomme gerade wieder Tränen in die Augen). Das hat mich komplett aus der Bahn geworfen. Ich konnte im Fernsehen nichts anschauen, wo irgendein (fiktiver) Konflikt ausgetragen wurde.
Es ist wie gesagt jetzt nicht mehr ganz so schlimm, aber ich muß dann echt tief durchatmen, mir klar machen, dass es nicht so schlimm ist, versuchen wieder einen klaren Blick auf die Situation zu bekommen. Und schlimm ist da auch sehr relativ. Ist für andere dann wahrscheinlich eine Lappalie...
Ein Trauma ist eine subjektive Wahrnehmung einer Situation. Was einer als Pille palle sieht , findet ein anderer dramatisch.

Nehmen wir als Beispiel das Thema Angst. Es gibt Menschen die Angst vor Federn haben. Hat der , der keine Angst davor hat das Recht die anderen Person ins lächerliche deshalb zu ziehen ? Mit Sicherheit nicht.

Wenn du eine Situation als bedrohlich empfindest , eine Situation einen trigger auslöst. Dann ist das so.
Wichtig sind Werkzeuge die ein selbst beruhigen. Sprich , einfach mit sich selbst reden und beruhigen.


Tief durchatmen. Atmen ist wichtig , wissen wir aus dem Sport , der Entspannung , dem meditieren usw. Auch das löst Energie.

Man sagt , man sollte wieder in sein Vertrauen kommen.

Schlechte Erfahrung kann nur durch eine gute Erfahrung überschrieben werden.

31.03.2023 15:50 • x 1 #44


Cocolores
Zitat von Zimtstern22:
Selbstgerechtigkeit, Schuldzuweisung, Vergleiche, Selbstmitleid, Jammern etc. sind ein paar Anzeichen für eine Opferhaltung. Ich kann bei der Te hiervon gar nichts lesen. Daher meine Frage, wie kommst du darauf?

Ich danke Dir. Das ist genau das, was ich im Eingangspost meinte. Ich bin es sooooo Leid.
Ja, ich war am Boden. Ich war fertig mit der Welt, hatte (habe?) eine PTBS und Burnout. Aber ich habe mich nie als Opfer gefühlt. Für mich war es in der Tat eine Erleichterung, als klar war, das mein Ex Borderliner ist. Mir wurde im Nachhinein plötzlich so viel klar, diese vielen AHA-Effekte! Und mit dem Verstehen konnte ich anfangen zu heilen.
Das heißt nicht, dass ich ihm verzeihe, was er mir angetan hat. Denn er reflektiert Null. Seit der Trennung war ich der Totfeind, der vernichtet werden muß. Blöd für ihn, dass ich mich dem Ganzen entzogen habe, sobald meine Katzen aus dem Haus waren. (Inzwischen bin ich nicht mehr existent. Ich bin quasi aus seinem Leben ausradiert)
Und das hat auch NULL damit zu tun, dass ich krampfhaft einen Schuldigen gesucht habe. Nach der Trennung habe ich mir erst einmal allein die Schuld gegeben. Habe reflektiert wie ne Blöde. Hätte ich hier nicht mehr Verständnis haben sollen, Hätte ich da nicht... - erst meine Therapeutin hat mir den Zahn mal ganz schnell gezogen und mich über die Mechaniken solcher Beziehungen aufgeklärt.

Aber immer wieder kommen Menschen, die meinen mit dem Finger auf mich zeigen zu müssen und solche Sprüche absondern. Noch einmal: die, die immer noch meinen, wir (ja, wir!) übertreiben, lest Euch über das Krankheitsbild ein und lest vor allem bitte auch immer das Kapitel: Was macht Borderline mit den Angehörigen! Und damit sind nicht nur (Ex)Partner gemeint, sondern auch Eltern, Geschwister, Freunde.

31.03.2023 15:53 • x 2 #45


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