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Neuanfang nach einer Borderline-Beziehung

Cocolores
Hallo allerseits,

ich starte gerade in das 5. (oder ist es schon das 6.?) Single-Jahr nach meiner Beziehung zu einem Borderliner und fühle mich eigentlich immer noch nicht richtig stabil genug für eine neue Beziehung.
Was ich jetzt prinzipiell nicht schlimm finde, ich war vor dieser 14 jährigen Beziehung auch 6 Jahre Single und dabei nicht unglücklich.
Klar, kommen schon ab und zu Gedanken à la Zu Zweit wäre es jetzt schon schöner - aber es überwiegen immer noch so viele negative Gedanken, die ich nicht ausschalten kann. Bzw. scheinbar nicht will.
Ich finde immer Gründe, warum eine neue Beziehung keine gute Idee ist. Warum ein Mensch nicht zu mir passt. Warum es eigentlich prinzipiell keinen passenden Mann für mich geben kann
Klassische Vermeidungs-Strategie. Ich empfinde den Gedanken an eine Beziehung eher als Belastung.

Bevor ich aber richtig loslege möchte ich folgende Personen bitten, sich nicht in meinem Thema zu äußern:
- Victim-Blamer
- Täter-Schützer
- Leute, die keine Ahnung von Cluster B haben

Klingt jetzt hart, aber ich bin es echt leid, mich immer wieder rechtfertigen und erklären zu müssen.

Ideal wäre es natürlich, wenn ich hier Tipps bekommen könnte von Betroffenen, die schon weiter sind als ich. Meine PTBS ist auch noch nicht ganz abgeklungen, das merke ich, wenn mich mal schlechte Nachrichten ereilen.

Bevor ich weiter in die Tiefe gehe warte ich einfach mal ab, wer sich so meldet

30.03.2023 12:02 • x 2 #1


M
Also,
Wegen unseres Sohnes haben wir uns auf ein WG geeinigt.Das klappte auch sehr gut.Zudem sprach auch sie immer davon,das ich was besseres verdient hätte,alle Menschen schlecht seien und ich der wichtigste Mensch in ihrem Leben und das,wenn Trennung sie geht.
Diese WG Zeit hab ich genutzt um mich zu lösen und langsam zu heilen.
Die Fronten waren ja geklärt,von daher geht es mir sehr gut.
Was das andere Geschlecht angeht bin ich bei Dir-null Interesse,immer suchend wo der Pferdefuss ist oder,besser gar niemand in meine Nähe lassen.
Also doch noch nicht alles gut...
Ich versteh Dich da voll und ganz

30.03.2023 12:54 • #2


A


Neuanfang nach einer Borderline-Beziehung

x 3


Cocolores
Also bei mir ist ja schon seit der Trennung Null Kontakt.

Das habe ich ja instinktiv damals richtig gemacht. Also während ich noch meine Sachen aus dem Haus holen mußte und auch meine Katzen noch bei ihm waren, hatten wir noch Email-Kontakt. Den telefonischen Kontakt habe ich dann rigoros unterbunden, weil er mich jeden Abend angerufen hat (ich habe in der Zeit in einer Ferienwohnung gewohnt) um mich durchzubeleidigen.
Auch per Mail ist er mich übelst angegangen.
Der letzte Kontakt war als Freunde von mir mein Klavier abgeholt haben - und er komplett ausgetickt ist, weil ich es gewagt habe andere zu schicken und nicht persönlich dabei war. (Und deswegen auch 100Euro von dem Geld abgezogen hat, was ich noch von ihm bekommen sollte - schließlich hat er ja das Klavier mit getragen).

Als ich beruflich an seinem Arbeitsplatz zu tun hatte, ist er da herumgeschwänzelt, wo ich war, hat mich aber nicht angesprochen. Inzwischen ist er weggezogen und so kann ich ihm auch nicht mehr zufällig über den Weg laufen.

Also eigentlich auch nichts mehr was mich triggern könnte. Ich bin am Anfang auch öfter mal zum Haus gefahren und habe von Mal zu Mal gemerkt, wie der Schmerz nachließ. Das war aber eher der Schmerz nach meinem ehemaligen Zuhause, denn ich habe damals ja nicht nur meinen Partner, sondern auch mein Zuhause verloren. Quasi von einen Tag auf den anderen.

Was mich eben auch so ärgert sind die Gedanken. Man denkt so Hach, so eine intensive Beziehung finde ich nie weder und denkt im gleichen Moment Son Sch eiss WILLST Du ja auch nicht wieder.
Oder es hat alles so gut gepaßt um ich gleichen Moment zu denken da hat gar nix gepasst, er hat Dich gespiegelt, nix weiter.

Versteht Ihr was ich meine? Diese ganze Manipulation hat sich so festgesetzt. Vom Kopf her ist mir das alles glasklar! Und trotzdem schleichen sich diese Gedanken immer wieder ein.

30.03.2023 13:07 • x 5 #3


M
Bist du in Therapie um deine PTBS zu verarbeiten?

30.03.2023 22:07 • x 1 #4


Phasepunch
Ob ich wirklich weiter bin als du, kann ich nicht sagen.

Nach meinem Borderline Erzeuger und Borderline Ex hat sich bei mir eine komplexe PTBS entwickelt. Ich habe nun 5 Jahre Therapie hinter mir und werde diese dieses Jahr auch abschließen.

Mittlerweile bin ich verheiratet und sehr glücklich, mein Mann war bisher immer sehr verständnisvoll und unterstützend, er ist die Ruhe in Person und mein Fels.

Flashbacks habe ich noch manchmal, häufig Alpträume. Schlafen geht ohne Medikamente noch nicht. Ich habe weiterhin ein ziemliches Problem mit emotionaler Nähe, mache schnell dicht oder fliehe vor zu viel Druck. Aber ich bin zuversichtlich, das alles hinter mir lassen zu können und starte grade richtig durch. Es ist so angenehm richtige Fortschritte und Entwicklungen bei sich selbst zu bemerken.
Mit Rückschritten kann ich mittlerweile ganz gut umgehen.

Meine Mutter macht derweil nun endlich auch eine Therapie um die Erfahrung mit meinem Erzeuger zu verarbeiten.

Ich wünsche dir alles Gute bei deinem weiteren Weg.

31.03.2023 07:14 • #5


L
Zitat von Cocolores:
Hallo allerseits, ich starte gerade in das 5. (oder ist es schon das 6.?) Single-Jahr nach meiner Beziehung zu einem Borderliner und fühle mich ...

Sprichst du direkt mich an ?
Wie auch immer: ich bin keiner von den dir genannten.
Im Gegenteil sogar. Aber das kannst du ja nicht wissen.

31.03.2023 08:09 • #6


tesa
Zitat von Lizzard1111:
Sprichst du direkt mich an ?

Wieso?
Bist Du allerseits?

31.03.2023 08:11 • #7


L
Zitat von tesa:
Wieso? Bist Du allerseits?

Ich habe mich gestern dafür eingesetzt, nicht alle Menschen mit Borderline aufgrund einer einzigen schlechten Erfahrung damit „über einen Kamm zu scheren“. Pauschal Dauerwarnungen in alle Richtungen vor diesen Menschen auszurufen.So jetzt bist du informiert.

31.03.2023 08:15 • #8


tesa
Zitat von Phasepunch:
Mittlerweile bin ich verheiratet und sehr glücklich, mein Mann war bisher immer sehr verständnisvoll und unterstützend, er ist die Ruhe in Person und mein Fels.

Wie hast Du ihn kennengelernt?
Sowas fasziniert mich immer. Du hast Angst vor Nähe, konntest aber mit jemandem so eng sein, dass ihr geheiratet habt!

Bei mir ist es keine Borderlinersache, ich vermute Narzissmus bei meiner Mutter. Und ich denke - ich habe massive Probleme im Zwischenmenschlichen. Mir ist das nicht bewusst, aber das Ergebnis spricht für sich. Offensichtlich verhindere ich unbewusst jegliche Chance von Nähe. Es scheitert mittlerweile aber schon am Kennenlernen.

Durch diesen Thread habe ich mir gestern die Frage gestellt, ob man eine PTBS haben kann, ohne es zu wissen? Ich hatte eine fürchterliche Kindheit mit Gewalt, Alk. und täglichen Streitereien. Für mich als Kind ein permanenter Eiertanz. Als ich älter war, übernachte ich im Haus meiner Eltern. Sie stritten (was ich lange nicht mehr mitbekommen habe, weil ich da nicht mehr wohnte) und mir wurde übel. Und in einer meiner Beziehungen kamen zum Schluss die Gefühle meiner Kindheit wieder hoch.

Und mir fällt mittlerweile auf, dass ich beim Thema Eifersucht nicht mehr rational agieren kann. Sondern mir vorkomme wie ein Jun*ie, der nach dem nächsten S*huss giert. Ich ha*se diesen Zustand..

31.03.2023 08:23 • #9


tesa
@Lizzard1111

Wenn Boarderliner:innen so ähnlich sind wie Narzisst:innen, dann schließe ich mich der Pauschalwarnung gleich an. Man möge schnell laufen, wenn man kann! Ich leide schon mein ganzes Leben darunter.

31.03.2023 08:26 • x 1 #10


W
Borderliner ist ... ein Wechselbad der Gefühle. Ich liebe Dich ich hasse Dich komm, geh
Border können sich meist nur im Extrem wahrnehmen. Kämr füt mich als Beziehung niemals in Frage, auch wenn die einen so wunderbar triggern können, bis zum nächsten Schmerz...

31.03.2023 08:28 • x 2 #11


W
@tesa definitiv nicht...
aber über schnell laufen kann man nachdenken...

31.03.2023 08:28 • x 1 #12


tesa
@Wolfstanz

Ich meinte eigentlich, wenn sie (Borderliner:innen und Narzisst:innen) ähnlich belastend für Angehörigen sind.

31.03.2023 08:34 • #13


Phasepunch
Zitat von tesa:
Wie hast Du ihn kennengelernt? Sowas fasziniert mich immer. Du hast Angst vor Nähe, konntest aber mit jemandem so eng sein, dass ihr geheiratet ...


Ich habe meinen Mann bei einer entsprechenden App kennen gelernt. War frisch in seine Stadt gezogen. Eigentlich hab ich nur was lockeres gesucht.
Am Anfang war es auch ein Wechselbad der Gefühle, hab ihn in die friendzone gepackt und wollte ihn schnellstmöglich wieder auf Abstand bringen. Er hat aber nicht locker gelassen. Ich bin dann doch relativ schnell bei ihm eingezogen und dann ging es auf einmal.

Er ist ein wirklich sehr ruhiger und bodenständiger Kerl. Bei ihm gibt es keine Ausschläge oder negative Überraschungen. Ich hab ihn bei dem Therapeuten damals als harmlos bezeichnet. Denke das sagt viel aus.

Ich hab wirklich sehr lange gebraucht um mich ganz auf ihn einzulassen.
Aktuell arbeite ich an dem Thema Gefühle auch Mal zu zeigen, sprich Zärtlichkeiten. Das fällt mir sehr schwer, ist wie eine Mauer.
Ich hatte wirklich Glück mit ihm. Das gibt es bestimmt nicht so oft, allerdings hat es sich gelohnt. Für uns beide, hoffe ich.

31.03.2023 08:59 • x 1 #14


Scheol
Zitat von tesa:
...Durch diesen Thread habe ich mir gestern die Frage gestellt, ob man eine PTBS haben kann, ohne es zu wissen?

Ja.

31.03.2023 08:59 • #15


A


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