NF will Kinder alleine lassen und vollzeit Arbeiten

Ja, also ob man seine Kinder betreuen kann und will ist schon das Mindeste, was man sich vorher überlegen sollte.
Da kann man in der Tat nicht einfach sagen och ja, keinen Bock mehr, wird schon gut gehen.
Noch dazu bei verhaltensauffälligen Kindern mit Depressionen. (Schlimm wenn es überhaupt dazu kommt.)

Zitat von VictoriaSiempre:

Mich ärgert es, wenn suggeriert wird, dass das alles kein Problem sei. Gleichzeitig werden vor allem Frauen (und hier sieht man, dass es auch Männer trifft!) aufgefordert, bloß nicht die Arbeitszeit zu reduzieren; wegen der späteren Rente und um sich möglichst immer selbst versorgen zu können.

Das sehe ich ganz genauso. Kinder brauchen einen guten Start ins Leben, und Fremdbetreuung ist nicht immer umfassend gewährleistet. Als Eltern sollte man schon dafür Sorge tragen können, dass man das irgendwie hinbekommt. Zumal Kinder einfach nicht nur Fremdbetreuung sondern vor Allem anfangs auch ihre Eltern brauchen.
Unsere waren bis zum Kindergarten- und Grundschulalter kaum fremdbetreut - und der Witz ist, dass uns jeder lobt (Lehrer/Erzieher) wie unabhängig und selbstbewusst unsere Kinder seien, bei zugleich guten Manieren und klar im Kopf.
Sie waren halt wegen Covid länger zu Hause als üblich (weil wir Hochrisikogruppe sind), aber das hat entgegen unserer insgeheimen Befürchtungen nicht geschadet - ganz im Gegenteil. Die Kinder haben viel Nestwärme bekommen und kommen jetzt ganz prima draußen zurecht.

Vereinbare einen Termin beim Jugendamt und lasse deine Frau vorladen zur Besprechung. Sie muss 1 Woche Urlaub nehmen und sich kümmern.
Alternativ könntest du nach einem Ferienlager schauen.

Ich denke die Diskussion, ob und wieviele Kinder man bekommt, hier nicht angebracht ist. Kaum ein Paar macht sich bei Familiengründung Gedanken über das Alleinerziehenden-Dasein und sorgt dafür vor. Kaum jemand sagt „Ich bekomme drei Kinder, werde dann alleinerziehend und habe kein Betreuungsproblem, weil ich schon vor der ersten Schwangerschaft alles organisiert habe.“ Manche werden durch die Trennung überrascht, müssen von heute auf morgen um die bisher durch Rollenteilung oder Schichtarbeit nun fehlende Betreuung organisieren, sie Arbeitszeit aufstocken oder reduzieren und sich erstmal in der neuen Situation zurecht finden, auch die Kinder. Und sowas dauert.

Die Betreuung während den Ferien sollte je zur Hälfte von den Eltern organisiert bzw. Übernommenen werden. Wenn kurzfristig bekannt wird, dass ein Elternteil seine Hälfte nicht übernimmt, da noch etwas zu organisieren, ist fast ein Ding der Unmöglichkeit, da die Plätze heiß begehrt und weit im Voraus ausgebucht sind. Viele gehen nur bis zum 12. Lebensjahr. Dann gibt es Kinder, die nicht gerne einfach irgendwohin gesteckt werden, wo sie niemanden kennen, nur damit die Eltern die Ferienzeit überbrücken können. Vor allem nicht, wenn das davor nicht der Fall war. Meine zum Beispiel waren in dem Alter der Meinung, dass man Urlaub und Ferien als Familie verbringen muss (so sind sie ja groß geworden) und fanden es nicht gut, dass die Kinder aus der Verwandtschaft allein irgendwohin geschickt wurden. Ein Mädel hat zum Beispiel ein Auslandjahr gerade gemacht. Meine Große hat ein Video von ihr gesehen und meinte sie würde das niemals machen. Aber Urlaub mit Freundinnen ist kein Problem, das will sie unbedingt und darf das zum ersten Mal machen. Kinder sind unterschiedlich und haben auch ihre eigene Meinung. Gerade nach der Trennung sollten sie viel Nestwärme und Geborgenheit erfahren. Wenn ein Elternteil am Boden zerstört ist und am Limit, ist es schon schwer genug. Sie dann einer nochmal neuen Situation auszusetzen (Ferienbetreuung, die sie noch nie davor kannten), führt nicht zwingend zur Stabilisierung und Vertrauensbildung. Und gerade hier sollte man Kindern vermitteln, dass trotz allem die Welt noch in Ordnung ist.

Kinder einfach abschieben, die es davor nie kannten, aufgrund der Trennungssituation, die auch noch frisch ist, halte ich eh für bedenklich. „Erst ist die Mama weg und jetzt schickt der Papa uns fort. Will und denn keiner haben?“. Am besten fände ich da noch die Großelternlösung, aber auch das ist nicht immer einfach.

In dem Fall von TE wurde ihm die Betreuung seitens Kindsmutter erst zugesagt und nun will sie doch lieber arbeiten gehen. Spart sie ihren Urlaub, um ihn allein zu verbringen, anstatt sich um die Kinder zu kümmern? Und wie gesagt, meistens bleibt die Veranstaltung dem Elternteil überlassen, bei dem die Kinder leben und das belastet einen schon sehr, wenn man es noch anders gewohnt ist. Mit der Zeit findet man sich immer mehr damit ab, nur nicht über Nacht.

Zitat von alleswirdbesser:

meistens bleibt die Veranstaltung

Die Verantwortung natürlich.

Wenn ein Elternteil geht, ob Mutter oder Vater, und die Verantwortung abgibt, kann der andere nichts dagegen tun und kann lediglich versuchen für die Kinder da zu sein und sie aufzufangen. Kein Jugendamt, kein Arzt, kein Gericht wird diesen Elternteil dazu zwingen können, sich wieder zu ändern. Das ist einfach so. Wenn es gut läuft, schafft der verbliebene Elternteil es auch allein, oder mit fremder Hilfe, wenn es die gibt. Aber die Verantwortung und im schlimmsten Fall die Liebe kann man hier nicht erzwingen. Warum manche Menschen diese völlig ablegen können, verstehe ich bis heute nicht.

@Minusdioptrie das sehe ich allerdings auch so. Es mag alles schwierig sein, aber das ist für mich kein Argument und keine Ausrede - wer ein Kind bekommt weiß, dass er 18 Jahre zuständig sein wird, und sich kümmern muss, basta.
Natürlich kann es mal holprig sein, natürlich kann man mal ins Rudern kommen und muss Lösungen suchen und finden - Natürlich ist nicht ALLES planbar.
Aber das, was die Ex hier treibt, da fehlt es an Vernunft, Einsicht, kurz am Bewusstsein für die Verantwortung, die man mit der Elternschaft übernimmt.

Natürlich gibt es 12 Jährige, die problemlos mal mit dem Schlüssel nach Hause kommen und sich das vorbereitete Essen nehmen können und dann auch ein paar Stunden auf die Eltern warten können. Das ist aber auch nicht ganz das Gleiche, wie Kinder wirklich den kompletten Tag alleine zu lassen... und mit fünf Jahren ist es vollkommen indiskutabel.
Ich habe einen fast fünfjährigen zu Hause - ein intelligentes, liebes, aufgewecktes Kind. Keine Stunde würde ich den alleine lassen.... da könnte sonstwas passieren.
Unsere Tochter war mit fünf ruhiger und vernünftiger als unser Sohn. Aber auch die hätte ich in diesem Alter keine Stunde alleine gelassen. Nicht einmal eine halbe. So kleine Kinder kommen auf die absurdesten Ideen.

@alleswirdbesser das stimmt, erzwingen kann man es nicht. Aber mindestens einer muss sich dann zusammenreißen und vernünftig sein. Anders geht es nicht. Wenn beide Eltern vor ihrer Verantwortung flüchten - das ist schlimm für die Kinder. Sie haben ja nicht darum gebeten, geboren zu werden.

Zitat von thegirlnextdoor:

@alleswirdbesser das stimmt, erzwingen kann man es nicht. Aber mindestens einer muss sich dann zusammenreißen und vernünftig sein. Anders geht es ...

Eben, man kann nur für sich sprechen, Nus selbst etwas tun und sich letztendlich nur auf sich selbst verlassen. Was, wie, warum, weshalb, wozu der andere das anders tut oder nicht tut, das kann man nicht wissen und auch nichts bewirken, wenn keine Einsicht da ist. Das Elternteam, das man mal war, ist nicht mehr. Man ist ein Einzelkämpfer. Bis das angekommen ist, habe ich ein Weilchen gebraucht.

Ich rede im überlegen nicht von allen sich Trennenden, bitte nicht falsch verstehen.

@alleswirdbesser völlig richtig, den anderen kann man nicht zwingen... ich denke deswegen auch der TE muss es selbst in die Hand nehmen sicherzustellen, dass seine Kinder gut betreut sind (durch ihn oder einen adäquaten Ersatz) wenn die Ex keine Einsicht zeigt und sich nicht darum kümmern möchte.
Ein paar Versuche in Richtung Jugrndamt etc. würde ich dennoch noch unternehmen, die Ex sollte trotzdem wissen, dass es so nicht geht. Wenn sie sich weiterhin stur zeigt/nicht einsichtig ist, kann man natürlich auch nichts tun.

@Minusdioptrie ja, mir auch. Für so etwas habe ich tatsächlich kein Verständnis, es sei denn jemand ist absolut unverschuldet und unvorhersehbar krank geworden. (Sind aber die meisten, die so komische Spielchen treiben gerade nicht... da geht es mehr um einen Egotrip als um irgendetwas anderes. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass gerade kranke Elternteile oft noch das allerletzte geben, um ihren Kindern nur irgendwie gerecht zu werden...)
Jedenfalls - nein. Wenn man Kinder bekommt kann man nicht einfach sagen sorry, keine Lust.
Wobei der TE das hier ja auch nicht tut sondern seine Ex. Die kann er leider nicht zwingen, es anders zu machen. Er kann es nur selbst anders machen, was er offensichtlich ja auch versucht.

Zitat von thegirlnextdoor:

Wenn man Kinder bekommt kann man nicht einfach sagen sorry, keine Lust.
Wobei der TE das hier ja auch nicht tut sondern seine Ex.

Eben. Darüber zu diskutieren, dass die Ex tut, was sie nicht tun sollte, ist mühsam. Das ist schlicht nicht zu ändern. Dass es in Ordnung ist, was sie tut, hat hier kaum jemand behauptet.