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Nicht akzeptieren, nicht loslassen

M
Hallo zusammen,

wir waren ca. 14 Jahre zusammen, haben 2 Kinder und leben seit ca. 2.5 Jahren getrennt. Ursprünglich war die Trennung gemeinsam vereinbart (jedoch von ihr gefördert).
kIm ersten Jahr lief es einigermassen gut.
Seit ca. 1.5 Jahren bin ich immer wieder in der Schlaufe Hoffnung, Schmerz, Ablehnung. Ich will es einfach nicht wahrhaben, dass es aus ist. Weil ich so vieles sehe, das entstanden ist und was ich leistete. Vieles passt mir auch nicht an der Ex, aber in der Summe gefällt mir ganz vieles sehr gut und es würde für mich Sinn ergeben, es miteinander zu versuchen. Und dann die Kinder. Antwort des Ex ist klar nein, für sie ist alles gelaufen.

Alle Hinweise zu einem vernünftigen Verhalten von aussen sind in etwas so: 'So schnell als möglich aussteigen' 'Dankbar sein für das, was war' 'Willst du wirklich zurück?' 'Nach vorne schauen.' 'In die Wut kommen könnte helfen'. 'Die Beziehung hat nicht überlebt'. 'Konzentrier dich auf die Kinder und dich'. 'Den superdünnen Faden der falschen Hoffnung in Gedanken durchschneiden' 'Loslassen ist ein bewusster Entscheid'.

Im Kopf kann ich dies alles verstehen; eigentlich ist alles ja sehr einfach: wenn eine Person von zwei Personen die Beziehung nicht mehr will, dann ist die Sache gelaufen.
Mein Herz aber oft ganz anderer Ansicht, sämtliche Schritte weg von der Beziehung erfüllen mich mit extremem Widerstand, blockieren mich. Ich will eigentlich einfach weiter in der Beziehung.

Es treibt mich halb in den Wahnsinn. Gleichzeitig weiss ich, dass mein klammerndes Verhalten nicht gesund ist, weder für die Kinder, noch für die Ex noch für mich. Ich bin mir sehr bewusst, dass solch Verhalten unangenehm ist, Gefühle von Enge, Ekel, Abneigung, Distanz auslöst,

28.07.2025 18:06 • x 5 #1


M
Hat deine Ex einen neuen Partner?

28.07.2025 18:33 • #2


A


Nicht akzeptieren, nicht loslassen

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M
Sie hat keinen neuen Partner.
Es ist für mich nachwievor extrem schmerzhaft, mir fehlt alles sehr. Ich hätt viele Gründe, um fortzufahren, aber bin mir bewusst, dass Worte nicht helfen oder überzeugen. Von ihr kommt klare Ablehnung, für mich und die Beziehung. Das zu erleben ist rational verständlich, emotional macht es mich kaputt.
Manchmal bin ich der Einstellung, dass mir alles egal wird, weil ich in der Verzweiflung stecke.

28.07.2025 18:45 • #3


ShowMeTheLight
Hallo MaxMax,

Bei mir ist alles noch sehr frisch aber ich bin mir auch sicher das ich meinen Mann für immer lieben werde. Ich bin auch so unendlich traurig das es bei uns so ein Ende nimmt und habe auch Angst niemals darüber hinweg zukommen, zumal wir auch einen Sohn zusammen haben. Ich fühle wirklich mit dir

28.07.2025 18:49 • x 1 #4


M
Ich verstehe im Kopf alles gut; auch ich wünscht mir, wenn ich nicht mehr möchte in einer Beziehung, dass ich respektiert werde. Mein Verhalten ist problematisch, nicht respektvoll.
Es ist wie eine Sucht, je weiter sie auf Distanz geht, desto näher möcht ich sein.
Ach es ist einfach absurd. Ich hab den Eindruck, dass ich einigermaßen vernünftig bin, mit guten Absichten etc.

28.07.2025 18:51 • x 1 #5


M
@ShowMeTheLight danke dir. Von wem ging die Trennung aus? Wie alt ist euer Sohn?

Ich weiss, dass es oft Trennungen gibt, und man kann es auch gut hinkriegen. Aber ich hab bei mir den Eindruck, ich bin ein harter Fall. Ich hab es bis jetzt nicht geschafft, einigermaßen klarzukommen mit der Situation.

28.07.2025 18:53 • #6


M
Mein Impuls ist es, sie zu kontaktieren und zu motivieren, weiter zu gehen. Dies hab ich immer wieder. Muss es aber ständig unterdrücken, weil ich weiss, dass ich das nicht darf. Ich denke, ich setze mich eigentlich für etwas ein, gleichzeitig aber überschreit ich ihre Grenze wenn ich in die Tat geh oder weiter blockiere, klammere etc. Ich weiss, der richtige Weg ist loslassen, nicht mehr Klammern und festhängen. Doch es treibt mich einfach nur um die ganze Zeit. Immer wieder hab ich den Gedanken: Sie müsste nur einwilligen, dann käm es wieder besser für alle. Doch eben ihre Sicht ist, dass sie nicht mehr möchte.

28.07.2025 19:09 • #7


M
Wenn sie keinen Neuen hat, ist der Zug vielleicht noch nicht ganz abgefahren.

Höre einfach auf zu klammern, dann kommt sie vielleicht ins Vermissen.

Oder auch nicht. Aber dann kannst du ohnehin nichts ändern.

28.07.2025 19:11 • x 1 #8


L
Zitat von MaxMax:
Aber ich hab bei mir den Eindruck, ich bin ein harter Fall. Ich hab es bis jetzt nicht geschafft, einigermaßen klarzukommen mit der Situation.

Den Eindruck habe ich von mir auch.

Wobei ich nicht zurück will, trotzdem tut es immer noch weh und es vergeht kein Tag, wo ich nicht an ihm denke.

Was hast du bisher für dich getan, um die Trennung zu verarbeiten?

Ehrlich gesagt, nach 14 gemeinsamen Jahren empfinde ich 2,5 Jahre getrennt sein nicht als sooooo lange.

Es schwankt auch oft sehr, manchmal kommen nach Phasen, wo du glaubst, auf einem guten Weg zu sein, wieder extreme Phasen der Trauer oder Hoffnung.

Es ist auch von Mensch zu Mensch sehr individuell, jeder hat sein Tempo.

Vielleicht könnte dich eine Gesprächsterapie oder eine Selbsthilfegruppe von Gleichgesinnten unterstützen?
Oder eine neue berufliche Perspektive?
Weiterbildung?

Ansonsten bleibt es bei der schweren Aufgabe, der bedingungslosen Akzeptanz.

Ich verstehe deine Gefühle sehr gut, auch wenn rational alles glasklar ist, die Seele braucht ihre Zeit.

Versuche, deiner Ex nicht auf den Keks zu gehen, den Kindern zuliebe.

Es wäre gut, wenn sie keine Abneigung gegen dich entwickelt, weil sie sich bedrängt fühlen könnte.

28.07.2025 19:13 • x 4 #9


M
@metalmaniac danke dir, das klammern zu stoppen, das ist schon wichtig. Ich denk, aber ich weiss es ist falsch, dass ich durch das Verhalten zeige, dass ich mich einsetze und kämpfe. Was ich damit zeige ist Bedürftigkeit, Überforderung und es erzeugt Abneigung, Distanz, Enge und Unfreiheit.

28.07.2025 19:15 • #10


L
Zitat von MaxMax:
Doch eben ihre Sicht ist, dass sie nicht mehr möchte.

Ja.

So traurig es ist, du kannst nichts erzwingen.

Versuche es zu akzeptieren, halte dir immer vor Augen, dass sie die Beziehung nicht mehr will.
Warum auch immer, es tut weh, ich weiß.

Es ist letztendlich auch egal warum, Fakt ist, es ist vorbei.

Bedingungslose Akzeptanz.

28.07.2025 19:16 • x 1 #11


Laetitia2024
@MaxMax Du leidest unter der Trennung, weil du sie nicht akzeptieren willst. Eine Therapie könnte dir dabei helfen, dich von ihr zu lösen und den Grund an die Oberfläche holen, warum es dir so schwer fällt.

28.07.2025 19:18 • x 2 #12


M
@Loewenherz danke dir

Wie ist es denn bei dir? Von wem ging die Trennung aus?

Betreffend Verarbeitung Trennung: Nun ich lese sehr viel zum Thema, schaue auch Videos.
Dann spiel ich vermehrt Klavier.
Ich meld mich oft auch beim SorgenTelefon.
Bin auch in Kontakt mit einen Psychiater.

Irgendwie hab ich alles sehr klar, in welche Richtung zu gehen. Doch ich steh an Ort und Stelle und ertrinke in falscher Hoffnung, Schmerz, Leid.

28.07.2025 19:23 • x 1 #13


M
@Laetitia2024 Du hast recht; ich verharre in der Vergangenheit und in falscher Hoffnung.
Ich bin oft so überzeugt, dass dieser Weg nicht gut ist. Dass es nur eine Chance bräuchte, nur ein Versuch. Mit der Möglichkeit, die Familie wie damals, zu viert fortzuführen.

28.07.2025 19:26 • x 1 #14


Worrior
Zitat von MaxMax:
'Loslassen ist ein bewusster Entscheid'.

Das würde ich so nicht bestätigen.
Am Anfang steht der Entschluss, dieser löst den Prozess aus.

Ich glaube die entscheidende Aussage ist dass sie nicht will und sich auch so verhält.

28.07.2025 19:39 • x 1 #15


A


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