Noch immer suche ich das Warum und die Versöhnung

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Zweizelgänger
30.03.2020 13:15 •

Ich danke euch für all eure Beiträge.

Mich hat der Montag voll im Griff und ich werde deswegen heute oder gar die ganze Woche über weniger ausführlich antworten können.

Ich melde mich später noch einmal und nehme Bezug auf eure Anregungen.
30.03.2020 13:19 •
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A
Noch immer suche ich das Warum und die Versöhnung
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Acht
Zitat von Zweizelgänger:https://de.m.wikipedia.org/wiki/Projektive_Identifikation


Ich habe immer gesagt bekommen, ich sei nicht in meiner Mitte und voller negativer Gefühle. Leider war mein Partner nicht in der Lage eigene negative Gefühle zuzulassen aus Angst seinem Ideal nicht gerecht und von anderen zurückgewiesen zu werden. Die Projektion ist der Horror, entzieht man sich nicht, wirkt sie wie Werbung in Radio oder TV, eben subtil.
30.03.2020 13:22 •
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L
Ich glaube ja mittlerweile, dass die projektive Identifizierung nur wirkt, wenn es da wirklich ungelöste Themen im Gegenüber gibt. Ich denke also schon dass es zutrifft, was da gespiegelt wird. Wenn es nicht zuträfe, wäre wohl eine normale Beziehung möglich, ob das realistisch ist, ist jedoch fraglich. Denn wer sowas anwendet und mitmacht hat fraglos gravierende Baustellen.
30.03.2020 13:31 •
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Acht
Zitat von Zweizelgänger:https://de.m.wikipedia.org/wiki/Projektive_Identifikation


Für mich ist dieses Psychodynamische Prinzip mittlerweile auch der Grund, weshalb so eine Partnerschaft kaum funktionieren kann, wenn auch nur einer der beiden Partner eine emotionale Großbaustelle mitbringt, sich darüber nicht bewusst ist oder daran nicht arbeiten möchte.

Projektion in Dauerschleife wirkt subtil und nachhaltig. Sich davon abzugrenzen, bindet einfach viel zu viel Kraft.
30.03.2020 13:37 •
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Acht
Zitat von Liesel:Ich glaube ja mittlerweile, dass die projektive Identifizierung nur wirkt, wenn es da wirklich ungelöste Themen im Gegenüber gibt. Ich denke also schon dass es zutrifft, was da gespiegelt wird. Wenn es nicht zuträfe, wäre wohl eine normale Beziehung möglich, ob das realistisch ist, ist jedoch fraglich. Denn wer sowas anwendet und mitmacht hat fraglos gravierende Baustellen.


Veto! Die Abgrenzung ist viel zu kraftaufwendig. Selbst wenn du dir, wie ein guter 'Therapeut darüber bewusst bist und dich abgrenzen kannst, musst du dazu dauerhaft in der Lage sein, nicht nur 2 Mal die Woche für eine Stunde. Man ist aber auch mal müde, gestresst, hat zu wenig gegessen usw. und reagiert dann dementsprechend.
30.03.2020 13:42 •
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Zweizelgänger
Zitat von Acht:Projektion in Dauerschleife wirkt subtil und nachhaltig. Sich davon abzugrenzen, bindet einfach viel zu viel Kraft.

Ja da hast du recht.
Die Projektive Identifikation ist da aber nochmal eine andere Nummer.
30.03.2020 13:43 •
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Acht
Zitat von Zweizelgänger:Ja da hast du recht.
Die Projektive Identifikation ist da aber nochmal eine andere Nummer.


Ich denke wir meinen das Gleiche, die Gegenübertragung. Nach dem Text bei Wiki unterscheidet Kernberg da allerdings noch einmal in Bezug auf BL und hat deshalb den Begriff der Projektiven Identifikation geprägt. Die Frage, die sich mir stellt, ist, meint er das nur in Bezug auf die Intensivität? Für mich erschließt sich das nicht aus dem Text. Das Hervorrufen der Emotionen im anderen ist ja Bestandteil von im ungünstigsten Fall einer Gegenübertragung.
Also eigentlich ist mir die Abgrenzung der Begrifflichkeiten noch nicht ganz klar.
30.03.2020 13:58 •

Mag sein, dass er krank ist. Das ist aber auch nicht Deine Baustelle. Lass ihm seine Krankheit, seine für Dich verschobene Realitiätswahrnehmung. Du kannst sein Denken und Fühlen weder nachvollziehen noch begreifen. Musst Du auch nicht.
Aber wenn es einem mit etwas oder einem Menschen nicht gut geht, dann sollte man sich dem entziehen und sich nicht darauf einlassen bzw. sich innerlich davon verabschieden.

Eigentlich ganz einfach, wenn das Loslassen nicht so schwer wäre.
Solange man dem Ex. böse ist, ihn verurteilt, hat man nicht los gelassen. Wer los gelassen hat, muss dem Ex. auch nichts mehr nachtragen. Man kann zwar sagen, ich verstehe es nicht, aber es ist ja seine Welt , in der er lebt und die lasse ich ihm.

Begonie
30.03.2020 14:50 •
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M
Ich finde es erschreckend wie schnell jemand als krank abgestempelt wird der sich getrennt hat weil er die Beziehung nicht mehr wollte.
Ausserdem habt ihr einen bereits 2 jährigen Rechtsstreit -dies erklärt wieso er sich so kühl distanziert zu dir verhält. Ich meine ich kann nicht freund sein mit jemand mit dem ich mich im Rechtsstreit befinde- logisch.
30.03.2020 15:07 •

Acht
Zitat von Merilin: Ich meine ich kann nicht freund sein mit jemand mit dem ich mich im Rechtsstreit

Das ist für mich auch Dreh- und Angelpunkt.
30.03.2020 15:27 •

Zitat von Merilin:Ausserdem habt ihr einen bereits 2 jährigen Rechtsstreit -dies erklärt wieso er sich so kühl distanziert zu dir verhält. Ich meine ich kann nicht freund sein mit jemand mit dem ich mich im Rechtsstreit befinde- logisch.

Ich denke/befürchte, dass die TE sein Verhalten nicht ernst nimmt, dass sie glaubt, dass er ihr nur etwas vorspielt....dass er in Wahrheit noch Gefühle für sie hat.
30.03.2020 17:41 •

Zitat von Angi2:ch denke/befürchte, dass die TE sein Verhalten nicht ernst nimmt, dass sie glaubt, dass er ihr nur etwas vorspielt....dass er in Wahrheit noch Gefühle für sie hat.


Das ist ein guter Gedanke. Das mit dem Gerichtsverfahren hatte ich überlesen. Vor Gericht streiten und persönlich befreundet sein, kann nicht funktionieren. Der Ex. ist mittlerweile ganz weit weg von der TE, aber sie will es nicht wahrhaben und flüchtet sich in ihre Traumwelten.

Begonie
30.03.2020 18:14 •
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Zitat von Merilin:Ich finde es erschreckend wie schnell jemand als krank abgestempelt wird der sich getrennt hat weil er die Beziehung nicht mehr wollte.
Ausserdem habt ihr einen bereits 2 jährigen Rechtsstreit -dies erklärt wieso er sich so kühl distanziert zu dir verhält. Ich meine ich kann nicht freund sein mit jemand mit dem ich mich im Rechtsstreit befinde- logisch.



Der Rechtsstreit geht noch keine zwei Jahre und dieser ist es auch, der mich so aufwühlt.

Davor waren wir lange noch lose sowas ähnliches wie befreundet.
Schriftlich und nur zu Beginn auch telefonisch.
Gefühlt einseitig.
Sein Schreiben wirkte immer lebloser auf mich. Oder es kamen gar keine Reaktionen mehr zu Witzbildchen oder kurzen Fragen auf WhatsApp.

Er behauptete, er sei interessiert an meinem Leben und er habe sich generell von allen in den letzten Monaten zurückgezogen. Er lege keine großen Wert auf Menschen in dieser Zeit. Er könne grad keine Nähe ertragen. Von niemandem.

Damals erwähnte er von sich aus verwundert, dass er bei mir nicht, wie bei den anderen ehemaligen Partnerinnen, verbittert sei.

In dieser Zeit nahm ich (wie auch direkt vor der Trennung) zum ersten Mal verstärkt Widersprüche in seinen Worten wahr bzw. Lügen und Manipulationen.
Ich war jedoch noch viel zu gutgläubig.
Ich glaubte seinen Worten mehr als seinen Taten.
Er entzog sich mir mehr und mehr. Ohne dies zuzugeben.
Er schickte mir ein Paket aus seiner neuen Wohnung mit noch altem Wohnungs-Absender drauf.
Bei WhatsApp war nicht mehr sichtbar, wann er online ist. Es läge wohl am Update, er habe keine Einstellung geändert.
Ich wollte ihm jedes Mal glauben, auch wenn mein Bauchgefühl mir etwas ganz anderes sagte.

Warum er dieses Spiel spielte?
Aus schlechtem Gewissen?
Weil er meine Wertgegenstände noch weiterhin ungestört nutzen wollte?
Ich habe keine Ahnung.

Als ich mich zwischenzeitlich gekränkt und desillusioniert von ihm verabschiedete, schwappte mir eine riesige Erleichterung von ihm entgegen. (Es fühlte sich für mich zumindest so an.)
Ich hoffte, dass dieser Rückzug von mir in ihm ein leichtes Nachrücken auslösen würde.

Nach einigen Wochen meldete ich mich ausgesöhnt bei ihm, um die endgültige Übergabe unserer (meiner) Wertgegenstände zu regeln.
Er reagierte nicht.

Er war abgetaucht.
Er las meine Mails zwecks Übergabe. Doch er antwortete gar nicht oder kalt und abweisend.

Ich hätte gerne irgendwann nur noch die Übergabe erledigt und wäre dann meines Weges gegangen.

Um es kurz zu machen:
Daraus hat sich im Endeffekt der Gang von mir zum Anwalt entwickelt, damit dieser ein Schreiben aufsetzt.

Das ganze Procedere hat mich mittlerweile etliche Tausende gekostet. Bei einer Klage käme noch mal ein Batzen an Honorar hinzu.
Da gehe ich lieber auf seine utopischen Forderungen ein.
Dann kann ich auch gleich ihm das Geld in den Rachen werfen als diesen Rechtsstreit fortzusetzen.

Vor Gericht hätte er keine Chancen, doch ich bekäme auch bei einem Sieg nur einen Bruchteil an den Honorarkosten gezahlt.

Ich weiß nicht, warum er gerade auf Vergeltungskurs ist.
Er scheint nun ebenso so verbittert zu sein wie bei meinen Vorgängerinnen.
30.03.2020 18:17 •

Zitat von Begonie:
Das ist ein guter Gedanke. Das mit dem Gerichtsverfahren hatte ich überlesen. Vor Gericht streiten und persönlich befreundet sein, kann nicht funktionieren. Der Ex. ist mittlerweile ganz weit weg von der TE, aber sie will es nicht wahrhaben und flüchtet sich in ihre Traumwelten.

Begonie



Ja, ich möchte es nicht wahrhaben.


Und ich würde mich noch immer mit ihm aussöhnen - auch wenn er sich im letzten Jahr zwei nicht entschuldbare Dinge geleistet hat. (Die ich hier nicht weiter ausführen möchte.)
30.03.2020 18:26 •
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