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Noch immer suche ich das Warum und die Versöhnung

S
Zitat von Rob125:
@Soschwer Ich habe Deinen Beitrag mit großem Interesse gelesen, da ich persönlich von meiner Vergangenheit, mich mit deinem Ex vergleichen 'könnte'. Aber halt auch nur....'könnte'!


Ich hatte das Vergnügen mit einer Mutter aufzuwachsen die das Borderlinesyndrom hatte.

Gewalt, Prügel ohne irgendwelche Grenzen, Erniedrigung und Beleidigungen soweit unten, tiefere Schubladen



@Rob125

Lieber Rob125,
es tut mir sehr leid, was du erleiden musstest.

Mich erschreckt und verwundert es,
dass du dich bzw. deine Erfahrungen irgendwo in meinem Strang wiederfindest.

Nur, weil ihr beide einen sehr unschönen Start ins Leben hattet?
Sind eventuell eher die Kommentare der anderen sinnstiftend für dich?
Erkennst du meinen Ex in dem Verhalten deiner Mutter wieder?


Denn inwieweit er gestört ist, gar Borderline hat, weiß ich ja gar nicht.
Er hält sein Innerstes mit einer festen Mauer umschlossen und im Verborgenen.

Dass es Spuren in ihm hinterlassen muss, wenn man in den allerersten Monaten seines Lebens sehr stark vernachlässigt wird - fast bis zum Tod - ist wohl klar.
Zudem seine schlimmsten Urerfahrung vor seiner Ich-Werdung im Vorbewussten liegen.
Wie soll er dieses Trauma dann bearbeiten können?



Mein Ex-Partner hat mich nicht schlecht während der ersten 2,5 Jahre unserer Beziehung behandelt.
Zumindest nicht offen.

Es waren diese seltenen (!) (angeblich) kleinen Dinge, wie zum Beispiel das nicht Einhalten von Absprachen, fehlende Rücksichtsnahme oder Empathie.

Jedoch gab es keine körperliche Gewalt, keine Beleidigungen, kaum offene Streits.
Er wich einem Dialog in solchen Situationen ja aus.

Was IN seinem Kopf abging, wenn er beharrlich schwieg oder während seines mir unerklärlichen Verhaltens, weiß ich nicht.

Es würde zumindest sein beharrliches Schweigen erklären.

Meine Sicht auf ihn hätte sich geändert, wenn er mir gesagt hätte, dass er mich hin und wieder sehr schwarz wahrnähme.


Es ist wichtig, für sich und sein Verhalten Verantwortung zu übernehmen.

Es ist schön zu hören, dass dir dieses gelingt.

Mir gelingt es selber nur bedingt.
Ansonsten wäre ich wohl selber nicht derart bedürftig.


Da sowohl seine Mutter als auch sein Vater auffällig waren, überlegte ich, ob eine genetische Kompenente bei ihm mit reinspielen könnte.

Es macht mich traurig.
So mehr ich den Gedanken zulasse, dass er schon (kurz) vor und nach der Trennung nicht ehrlich mir gegenüber war, umso stimmiger wird das Bild.
Bzw. er schien sich seine Lügen selber zu glauben.
Als wäre er zwei voneinander getrennte Personen, die nichts voneinander wüssten.
Er sagte, er hätte mich bezüglich der Trennung nicht vorwarnen können, er habe es selber nicht gespürt.
Er klang so ehrlich.

Und doch sehe ich immer unumstößlicher Hinweise darauf, dass er seinen Entschluss zur Trennung bereits im Vorfelde fasste.

Gesehen habe ich die Hinweise schon zuvor.
Nur in seinem Ausmaß wahrhaben, wollte ich sie nicht.


Was ist noch wahr, was nicht?


Innere Dämonen ... So nannte ich es ...

28.03.2020 21:30 • #76


S
Zitat von Bones:



Die beiden Zitate von dir finde ich sehr treffend.



Du meinst, er hat längst abgeschlossen und der Rest an vorhandenen Gefühlen ist lediglich meine Interpretation?

Von außen wird dieser Blick wohl eindeutig sein, ja.

28.03.2020 21:39 • x 1 #77


A


Noch immer suche ich das Warum und die Versöhnung

x 3


S
@Rob125

Was meinst du damit, dass ich mir meine Antworten zu 100 Prozent selbst gebe?

Dass keine Antworten von ihm kommen oder dass ich die Antworten auf meine Fragen bereits weiß?


Was ich mir wünsche, weiß ich ziemlich genau.
Auch innerhalb einer Partnerschaft.

Dass es ohne Abstriche nicht geht, habe ich gelernt.
Den Ponyhof gibt es nicht.
Ich dachte, die Beziehung mit ihm käme meinem Wunsch ziemlich nahe.
Einige Bereiche waren wundervoll, andere weniger.

Ich habe mir vorgenommen, noch einmal in Therapie zu gehen.
Dann soll es dort mehr um mich und weniger um ihn gehen.

28.03.2020 22:02 • #78


A
Liebe Soschwer, er hat mir mal geschrieben: Alles hat seine Zeit.

Und das trifft es genau.

Die Zeit ist vorbei!

28.03.2020 23:29 • x 1 #79


S
Zitat von Angi2:
Liebe Soschwer, er hat mir mal geschrieben: Alles hat seine Zeit.

Und das trifft es genau.

Die Zeit ist vorbei!



Mir bleibt ja nichts anderes übrig, als weiter zu gehen.

28.03.2020 23:32 • x 1 #80


Acht
Ich hab mir jetzt mal alles durchgelesen und muss gestehen, ich finde dich sehr sülzig, ohne jeden Biss und ohne Sinn und Blick für den Ist-Zustand zwischen euch. Der Typ hat dich klasse im Griff und kann sich deiner Aufmerksamkeit quasi bis an sein Lebensende sicher sein

Deine Texte triefen vor Verklärtheit und sorry, du spiegelst und spielst sein Spiel, mehr ist es nicht, perfekt mit. Je abwertender er dich sieht, desto besser willst du sein und ihm das auch beweisen. Du fühlst dich moralisch überlegen, anstatt ihm zu sagen: du bist schön von hinten, auf ein paar Metern Entfernung.

29.03.2020 00:03 • x 2 #81


S
Zitat von Acht:
Ich hab mir jetzt mal alles durchgelesen und muss gestehen, ich finde dich sehr sülzig, ohne jeden Biss und ohne Sinn und Blick für den Ist-Zustand zwischen euch. Der Typ hat dich klasse im Griff und kann sich deiner Aufmerksamkeit quasi bis an sein Lebensende sicher sein

Deine Texte triefen vor Verklärtheit und sorry, du spiegelst und spielst sein Spiel, mehr ist es nicht, perfekt mit. Je abwertender er dich sieht, desto besser willst du sein und ihm das auch beweisen. Du fühlst dich moralisch überlegen, anstatt ihm zu sagen: du bist schön von hinten, auf ein paar Metern Entfernung.


Da hast du in Vielem Recht.

Was meinst damit, dass ich spiegel,
genau?


Ich weiß immer wieder nicht, ob ich ihm Unrecht tue.

29.03.2020 00:55 • x 1 #82


Acht
Zitat von Soschwer:
Was meinst damit, dass ich spiegel,
genau?

Ich meine damit, dass du deine Macht, denn mehr als ein Machtspiel lese ich hier von beiden Seiten nicht, darin suchst ihm wenigstens noch moralisch überlegen zu sein.

Zitat von Soschwer:
Recht und Moral sind ja häufiger zwei verschiedene Ebenen.
Es schadet nicht, freundlich miteinander umzugehen.

Zitat von Soschwer:
Moralisch empfinde ich sein Verhalten nicht.

Überraschung. Er scheint auf jegliche Werte und Moral zu sch----ßen. Ihn juckt das nicht die Bohne.

Was läuft hier real? Wer hat was als erstes angezeigt bzw. über einen Anwalt eingefordert?

Zitat von Soschwer:
Ja, er hat sehr Wertvolles von mir, was ich auch (zum Teil) zurückerhalten werde.
Juristisch ist die Sachlage eindeutig.
Da sollte man sich ein Abtauchen ersparen.
Gespräche zur Übergabe abblocken, ziehen dann nicht.


Zitat:
Ich weiß immer wieder nicht, ob ich ihm Unrecht tue.

Genau damit hat er dich sicher. Du willst auf jeden Fall und immer die Gute, die moralisch Überlegenere sein. Das ist dir bis zur Selbstaufgabe wichtig, das ist deine Achillesferse und das weiß er auch und spielt es gnadenlos aus.

29.03.2020 07:18 • x 2 #83


A
Zitat von Acht:
Genau damit hat er dich sicher. Du willst auf jeden Fall und immer die Gute, die moralisch Überlegenere sein. Das ist dir bis zur Selbstaufgabe wichtig, das ist deine Achillesferse und das weiß er auch und spielt es gnadenlos aus.

Er wird sich gezielt diese Frauen suchen, sie antriggern, um dann seinen gnadenlosen Hass (auf seine Mutter) an diesen Frauen auszuleben.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man das, was einem in der Kindheit angetan wurde, später andere immer wieder fühlen lässt...man lebt seinen Hass, diese unbändige Wut, die als Kind entsteht, weil man sich nicht wehren kann, bei jeder Gelegenheit, an jedem Menschen aus. Es gibt kein Unrechtsgefühl...auch nicht, wenn man jemandem begegnet, der selber Probleme hat. Im Gegenteil, je mehr andere leiden, desto leichter fühlt man sich selber. Aber natürlich nur für Momente, dann ist der Katzenjammer wieder da.

Liebe TE, ich bin auf dem Weg mich an anderen zu rächen, an diesen Typen geraten, der ähnliche Muster zeigt, wie dein Typ....es war eine schwere Zeit, denn um meinen Mann in die Schranken zu weisen, der mich teilweise wie Dreck behandelte, habe ich mich auf diesen Typen eingelassen. Mein Mann sollte aus Angst alles zu verlieren, endlich einen anderen Umgang mit mir finden. Auch meiner Mutter - die immer meinte, dass mich niemand mag - beweisen, dass es Menschen gab, die mich liebten.
Mein Mann bekam Angst, er hielt sich zurück....aber nur für Momente, wenn er das Gefühl hatte, dass der andere nicht mehr existiert, ging es schlimmer los als vorher.
So - weil auch meine Mutter nicht glauben wollte, dass der andere Mann mich liebte, verrückt auf mich war - musste ich mir den anderen warmhalten, musste ihm die große Liebe vorspielen und verrannte mich immer mehr....irgendwann glaube ich schon selber daran, dass ich Gefühle für den Mann habe - für dieses gnadenlose Ungeheuer (so will ich ihn heute mal nennen)

Erst, nachdem mein Mann gestorben war, wurde mir die Unsinnigkeit meines Handelns bewusst. Ich hatte mich mit meiner Rache und meinem Hass auf meine Mutter und später auch auf meinen Mann, mein eigenes Leben zerstört. War durch eigene Schuld in die Hände eines Mannes gefallen, der seinen gnadenlosen Frauenhass an mir auslebte.

Dieser Typ ist - genau wie der Typ, den ich zum Ausleben meiner Rache- und Hassgefühle benutzte - mit Sicherheit nicht glücklich. Hass auf andere ausleben, macht nicht glücklich, weiß ich inzwischen.

29.03.2020 11:04 • x 1 #84


R
@Soschwer

Zitat:
Erkennst du meinen Ex in dem Verhalten deiner Mutter wieder?


Nein, ich sehe halt Parallelen deines EX von wegen schlechter Kindheit und das wir auch in der selben Altersklasse sind.

Das mit der Mauer kenne ich von mir selber, die hatte ich und musste ich mir in meinen frühen Jahren auch aufbauen, sonst wäre ich mit Sicherheit zerbrochen.

Bei mir kam das Umdenken/Einsicht/Reflexion als ich meine erste Liebe/Beziehung mit Anfang 20 durch meine damalige verschlossenen Art an die Wand gefahren habe.

Und danach habe ich angefangen mich zu 'verbessern' was ein langer Prozess war/ist, der über viele, viele Jahre andauert bis heute.

Ich würde schon von einer Art 'Verhaltens oder Persönlichkeitsstörung' deines EX ausgehen, wie stark ausgeprägt, will/kann ich nicht sagen.

Nur soviel, das das nicht bei euch klappen wird, da Du eine 'normale' stabile Beziehung willst, sie aber mit hoher Wahrscheinlichkeit mit 'Ihm' nicht funktionieren wird.

Beispiel:

Ich habe eine Art 'Beziehung' mit einer Borderlinerin untherapiert, ich kann damit umgehen und komme damit absolut klar, weil ich es kenne, eine gewisse Innere Stabilität besitze, mich nicht manipulieren und auf der Nase herumtanzen lasse und Haargenau weiß was ich zu erwarten habe und halt auch weiß was ich nicht bekomme.

Ich würde und rate jedem der eine 'normale, stabile, gesunde' Beziehung führen will tunlichst davon ab, so was wie meiner einer zu machen !

Das sind meine persönlichen Dämonen und tun nix zur Sache.


Zitat:
Was meinst du damit, dass ich mir meine Antworten zu 100 Prozent selbst gebe?

Dass keine Antworten von ihm kommen oder dass ich die Antworten auf meine Fragen bereits weiß?


Genau, löse dich von Ihm.

Zitat:
Ich habe mir vorgenommen, noch einmal in Therapie zu gehen.
Dann soll es dort mehr um mich und weniger um ihn gehen.


Wenn Du in Therapie gehst, gucken von wegen Co Abhängigkeit, in der eigenen Vergangenheit kramen, Vater/Tochter Verhältnis usw.

Du wirst bestimmt das ein oder andere Entdecken und eventuell verblüfft sein, dich selber mehr kennenzulernen.

29.03.2020 12:11 • #85


Zweizelgänger
Zitat von Rob125:
Ich würde und rate jedem der eine 'normale, stabile, gesunde' Beziehung führen will tunlichst davon ab, so was wie meiner einer zu machen !

Wie lange führt ihr die Beziehung schon ?

29.03.2020 12:39 • #86


R
@Zweizelgänger

Ist noch relativ am Anfang ca. ¾ Jahr.

Lief aber schon das ganze Programm... Innerhalb eines Monats Idealisierung, Destabilisierung, Entwertung (hielt sich in Grenzen, so ein Programm wie mit meiner Mutter würde ich mir niemals antun) dann Ende, 4 Wochen Sendepause.

Seitdem läuft es in dem Sinne wie es laufen kann, ich weiß ja damit umzugehen, Nähe/Distanz Problematik, dem anderen Grenzen aufzeigen und sich in keinem Fall emotional zu sehr von dem anderen drangsalieren lassen, bzw. sich da hineinzusteigern, oder sogar versuchen da selber rum zu therapieren.

Ich merke wann sie Distanz braucht, dann bin ich weg, laufe ihr nicht hinterher, behandele sie mit Respekt selbst wenn ich merke ,sie fängt an zu manipulieren.

Wie gesagt, das hat mit einer normalen/gesunden Beziehung rein gar nix zu tun.

Da ich Hobbys habe und auch alleine sein kann macht mir das nicht soviel aus.

Das positive das ein Borderliner hat, sind ja diesen Intensiven Momente die man mit ihnen hat, die genieße ich und wie gesagt in der 'freien' Zeit weiß ich genug mit mir anzufangen.

Meine Welt dreht sich ja nicht um den Borderliner und so kann das funktionieren und es kommt natürlich auch immer darauf an wie extrem die Verhaltensweisen des Borderliners sind, bzw. wo die eigene Schmerzgrenze ist.

Und eine Garantie hat man natürlich schon mal gar nicht, wie in jeder normalen Beziehung halt auch.

29.03.2020 13:34 • #87


S
@Angi2

Lieben Dank für den Einblick bei deinen Erfahrungen.

Ich glaube nicht, dass mein Ex einen Hass gegenüber Frauen generell hegt - sondern er auf der Suche nach der vollkommenden Liebe einer Mutter und Symbiose ist.

Und wenn diese speziellen Frauen (mit denen er eine Beziehung führt) ihn über eine längeren Zeitraum enttäuschen, legt er den Hebel halb-bewusst um, fährt seine Mauern ihnen gegenüber vollkommen hoch und sieht sie mit anderen Augen.

Die Mauern gab es allerdings schon vor der Trennung.
Nur in den ersten Monaten war er vollkommen offen und voller Vertrauen.


Wenn ich das richtig bei ihm verstanden habe, waren die Trennungen zumindest bei mir und einer anderen Frau Kopfentscheidungen zum Selbstschutz. Liebesgefühle waren auch noch nach den Trennungen vorhanden hinter seinen Mauern.

Er scheint damit zu hadern, dass er nicht über Fehler ausreichend hinweg sehen kann.
Dass sich die Symbiose auflöst.

Andererseits hatte diese andere von mir erwähnte Frau diesen kleinen Fehler, sich über 1 oder 2 Jahren nicht zu ihm bekannt zu haben und offen zweigleisig gefahren zu sein.

Da war es mir unverständlich, dass er sie überhaupt so lange vergöttert hatte.

Er schien mich nicht als Mensch mit Fehlern (ihm gegenüber) akzeptieren zu können.
Ebenso fühlte er nicht, dass ich ihn trotz Kritik an ihm liebte.
Entweder quälte ihn die Angst, von mir verlassen zu werden oder er sprach von extremer Verletztheit durch Zurückweisung von mir.

Schade, dass er lediglich bruchstückhaft mit mir sprach.
Doch ob zu reden wirklich etwas hätte ändern können?

Ich spürte während unserer Beziehung kein schnelles Hin- und Herschalten zwischen Idealisierung und Abwertung.

AUSSER in den letzten Monaten vor der Trennung.
Achterbahn pur, die sich immer weiter hochschaukelte.
Ganz schlimm.
Ein Vorgeschmack auf jetzt.

Und nun die totale Empathielosigkeit und Vergeltung.

Vieles davon habe ich auf Borderline-Seiten beschrieben wiedergefunden.

Nur die ersten guten Jahre waren viel zu konfliktfrei, viel zu wenig Achterbahn, als dass Borderline bei ihm passen könnte.

Es gibt wohl kein Schema F für alle ...

29.03.2020 19:40 • x 1 #88


S
@Rob125

Danke für deine Rückmeldung.

Dass mein ehemaliger Partner eine Persönlichkeitsstörung hat und hatte, da war ich mir von Anfang an sicher.

Wie sollte es auch anders sein bei seiner Vorgeschichte.

Er selber sagt von sich, dass er extreme Verlassensängste hat, ein sehr niedriges Selbstwertgefühl mit ständigen Schuldgefühlen.
Er ist ängstlich und sehr leicht kränkbar.
Volles Vertrauen in mich zeigte er nur in den ersten Monaten unserer Beziehung.

Er offenbarte ein unermessliches Bedürfnis nach Nähe und den Wunsch nach Symbiose.

Einiges von dem Aufgezählten passte so gut zu mir, wie zum Beispiel sein ausgeprägtes Nähebedürfnis.

Andererseits hätte ich mir einen stärkeren Gegenpart gewünscht.
Jemanden, der mir offen seine Meinung sagt, mir Grenzen setzt, mit mir diskutiert und mit dem ich auch streiten kann, ohne dass gleich die Welt untergeht, weil unsere Basis dadurch infrage gestellt wird.


Ich sagte mir dann, dass ich, wenn ich mir einen weichen, liebevollen Partner wünsche, dass es das Weiche dann halt auch auf anderen Ebenen gibt.

Allerdings ... erinnerte er mich in seiner Weichheit und Passivität enorm an meine Mutter, bei der ich als Kind/Jugendliche stets das Gefühl hatte, mich kümmern zu müssen.
Nur fruchtete mein Rumgezerre bei ihm mehr als bei ihr.
Allerlei seiner großen Baustellen schafften wir in unserer gemeinsamen Zeit zu beheben.

(Den Kontakt zu meiner Mutter habe ich übrigens trotz unserer gegenseitiger Liebe extrem runter gefahren, da mich ihre Bedürftigkeit zu sehr belastete.
Für jeden bin ich da ... nur für sie konnte ich es nicht mehr sein ...)

Von daher empfand ich seine (und ebenso meine) Störungen nicht unbedingt abträglich für unsere Beziehung.

Ich hätte bloß niemals mit diesem rasanten Absturz gerechnet!
Ganz im Gegenteil. Ich war mir sicher, das mit uns wäre etwas ganz Besonderes für immer.

Und nun ist alles von links nach rechts gewendet.

29.03.2020 20:25 • #89


L
Zitat von Soschwer:
@Angi2 Lieben Dank für den Einblick bei deinen Erfahrungen. Ich glaube nicht, dass mein Ex einen Hass gegenüber Frauen generell hegt - sondern er auf der Suche nach der vollkommenden Liebe einer Mutter und Symbiose ist. Und wenn diese speziellen Frauen (mit denen er eine Beziehung führt) ihn über eine längeren Zeitraum enttäuschen, legt er den Hebel halb-bewusst um, fährt seine Mauern ihnen gegenüber vollkommen hoch und sieht sie mit anderen Augen. Die Mauern gab es allerdings schon vor der Trennung. Nur in den ersten Monaten war er vollkommen offen und voller ...

Nein, nein, die ersten Jahre waren nicht zufällig zu konfliktfrei, es ist vielmehr so, dass Borderline sich nur in nahen, sehr intimen Beziehungen zeigt. Somit schlägt das schlimme Verhalten meist erst nach einigen Jahren durch bzw wenn die Beziehung nah/eng genug geworden ist. Vorher sind es die liebsten Menschen.

Auch darfst du nicht übersehen, dass Wunsch nach vollkommener Mutterliebe und Hass auf Frauen, da sie diese nicht bieten können, zwei Seiten ein und derselben Medaille sind.

29.03.2020 20:34 • x 1 #90


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