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Ob man wohl zweimal richtig lieben kann?

M
@Solist hmm..
Das kann natürlich sein dass wenn man einmal so geliebt hat und enttäuscht wurde aus Angst vor Wiederholung diese Mauer errichtet. Aber ich denke die richtige Person wird diese auch einreißen können. Vielleicht nicht sofort aber mit etwas Zeit, Geduld und Vertrauen. Grundsätzlich finde ich es auch gar nicht verkehrt wenn man nun nicht blauäugig und unvorsichtig sofort überall tiefe Gefühle investiert, sondern anfangs vorsichtig ist. So schützt man sich eben und das ist okay und auch wichtig. Aber ich denke dass du ja grundsätzlich diese schönen tiefen Gefühle zulassen kannst und dann wird die Mauer eben ganz langsam eingerissen

21.04.2025 07:09 • x 1 #16


C
Zitat von Loosingme:
Ihn anzusehen und zu wissen, du bist mein zu Hause.

Das war bei mir in Bezug auf meinen Ex so. Wir kamen aber erst zusammen, als ich schon knapp 30 war (gekannt und geliebt habe ich ihn, seit ich Anfang 20 war). Hat also nicht unbedingt etwas mit dem Alter zu tun und / oder damit, ob es die erste Beziehung / eine Jugendliebe war. Für mich hat es sich immer so angefühlt, als ob unsere Beziehung (und später Familie) eine, DIE große Konstante in meinem Leben war. Im Nachhinein war das ja eine Illusion bzw. für mich hat sich nach der Trennung vieles relativiert. Ich glaube nicht, dass ich (!) nochmals so tief werde lieben können, einfach deshalb, weil ich meiner Wahrnehmung nicht mehr trauen und mich nicht mehr hundertprozentig auf jemand anderen einlassen kann.

Das hat aber auf keinen Fall Allgemeingültigkeit! Bei Dir sind die Voraussetzungen viel günstiger, ich sehe auf der Basis dessen, was Du schreibst, keinerlei Hinweis darauf, dass Du nicht eine neue, große Liebe (vielleicht sogar die Deines Lebens) wirst erleben können, die Problematik bei Dir liegt eher hier:
Zitat von Heavydreamy:
Du hast dir nicht genug Zeit gegeben, um zu dir selber wieder zurückkehren zu können, sondern bist, wie du schreibst, recht früh in was neues hinein.

Zitat:
Deine innere Leere kommt daher, weil du dir eben nie wirklich Zeit für dich genommen hast,


@loosingme: Ich finde, Deine beiden Beziehungen hören sich ungut an. Auch wenn es in Deiner ersten Beziehung vielleicht eine tiefe Liebe gab, hören sich die anderen Umstände absolut so an, als ob die Trennung richtig war.

Ich würde an Deiner Stelle schauen, dass Du zu Deinem jetzigen Partner etwas Abstand gewinnst. Wohnt Ihr zusammen, d.h. habt Ihr 24/7 Patchwork? Wie alt sind die Kinder? Egal wie, das ist eine sehr große Belastung, auch dann, wenn sonst ganz vieles in der Beziehung stimmt (und Ihr scheint ja noch weitere Baustellen zu haben).

21.04.2025 08:51 • x 2 #17


A


Ob man wohl zweimal richtig lieben kann?

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Funkenline
Zitat von Loosingme:
Hallo ihr lieben Ich Stelle mir seit längerer Zeit die Frage. Wenn man einmal so richtig tief geliebt hat, kann man das jemals wieder mit jemand anderem? Ich war mehr als mein halbes Leben lang mit meinem Mann zusammen. Wir sind zusammen gekommen, da war ich zwölf und er vierzehn.

Hallo Loosingme!

Erstmal möchte ich dir sagen, dass ich weiß, wie sich so eine frühe, beidseitige Liebe anfühlt. Wir waren seinerzeit genauso alt wie du und dein Nochmann. Und ja, diese naive Kinderliebe, so unreif wir damals sicherlich waren, fühlt sich auch für mich ganz besonders an. Je jünger man ist, desto prägender soll die erste Liebe wohl auch sein.

Nun ja, die Gefühle sind das eine, die Beziehungen, die daraus womöglich resultieren, das andere. Und diese schien bei euch ja eher problembehaftet zu sein, wenn du die ganze Verantwortung auf dich genommen hast. Die Beziehung, die du aktuell führst, klingt leider noch belastender. Auch der Umstand, dass du dich gleich in etwas Neues gestürzt hast, dürfte daran einen Anteil haben.

Und nun kreisen deine Gedanken um die Liebe, welche die bessere ist und was da wohl noch kommen könnte. Als wäre sie der einzige Schlüssel zu deinem Glück. Dabei frage ich mich, ob du dich selbst genug liebst und nicht versuchst, etwaige Löcher (Bedürfnisse, die in deiner Kindheit von deinen ersten Bezugspersonen nicht erfüllt worden sind?) mit Beziehungen im Außen zu füllen. Warst du doch schon sehr früh und pausenlos in Beziehungen und erlebst zum wiederholten Male ungesunde Dynamiken mit fehlender Augenhöhe, Eifersucht etc.

Da mal genauer hinzusehen und auch mal eine Zeit allein zu bleiben, um dich selbst zu finden und deine Bedürfnisse zu eruieren, wünsche ich dir. Wenn du es schaffst, deine Bedürfnisse größtenteils selbst zu befriedigen, bist du zukünftig weniger auf eine romantische Liebe im Außen angewiesen und kannst, ganz in Ruhe, einen passenderen Partner für dich wählen. Oder auch einfach so glücklich sein.

21.04.2025 08:59 • #18


Blind-Meg
Zitat von thegirlnextdoor:
es gibt Menschen, die 20 Beziehungen hatten und anschließend sagen, eine davon wäre ganz besonders gewesen. Und das muss weder die erste noch die letzte Beziehung gewesen sein

Ich meinte es so, dass es meiner Ansicht nach nicht den EINEN Menschen gibt, den man wahrhaft oder tief lieben kann, die eine große Liebe. Wenn das jemand so empfindet, kann das natürlich auch der 3. Oder 8. oder 15. Partner gewesen sein. Ich stelle aber das ganze Konzept in Frage und sage, den Einen gibt es nicht. Wenn das so wäre, wäre die Wahrscheinlichkeit doch viel zu gering, diesem Menschen jemals im Leben überhaupt zu begegnen, weil der doch überall auf dem Globus sein könnte.
Das habe ich schon als Jugendliche nicht verstanden und mich immer gefragt Ja und was mache ich, wenn mein 'Einer' in Australien lebt und ich ihn nie treffe?

Die Frage im Titel des Threads lautet aber so, ob man mehrmals tief lieben kann. Und wenn es nicht den oder die Eine/n gibt, muss die Antwort entsprechend ja lauten.

Zitat von thegirlnextdoor:
so simpel wie: die nächste Beziehung wird immer noch besser ist das nicht.

Wenn man aus der vorigen Beziehung was lernt und das bei der Partnerwahl berücksichtigt: doch. Zumindest diesen einen, ungünstigsten Fehler, den man in einer Beziehung gemacht hat, wird man wohl nicht in der nächsten wiederholen, und sich auch nicht wieder einen Partner aussuchen, der genau die Eigenschaften besitzt, die schon mit dem davor nicht kompatibel zu den eigenen waren.

Zitat von Mael28:
Ich selbst habe diese tiefe Liebe noch in keiner Beziehung so gefühlt wie hier beschrieben

Also für mich sind die beiden Menschen, die ich am tiefsten geliebt habe bisher, meine Tochter und mein Vater. Aber dieses Gefühl fühlt sich nicht schön an, daran ist nichts rosarotes oder gemütliches. Es beinhaltet einfach die unumstößliche Tatsache, dass da jemand anders im Fall des Falles wichtiger ist als ich. Und das sollte doch eigentlich der Motor der Liebe sein: das Bestreben, dass es dem anderen, den man liebt, gut geht, im Zweifel vorrangig vor einem selber. Diese Liebe hat mich meinen Vater loslassen lassen, als er sterben wollte, und diese Liebe würde mich dazu bringen, mir für meine Tochter ohne Narkose ein Bein abzuhacken, wenn es notwendig wäre. Finde ich jetzt beides nicht so erstrebenswert, das ist, wie gesagt, kein schönes Gefühl. Aber definitiv ein sehr tiefes.
Die schönste Liebe empfinde ich meinem aktuellen Partner gegenüber. Die stabilste hatte ich mit meinem Ehemann. Die sicherste zu meiner Mutter (bevor sie krank wurde). Die aufregendste gab es im Rahmen einer Affäre. Und so weiter. Aber welche davon die intensivste ist oder war, kann ich beim besten Willen nicht sagen.
Daher meine ich ja, es gibt da keine Rangfolge, wer den 1. 2. 3. Platz belegt. Weil es jedesmal anders ist.

21.04.2025 09:09 • x 5 #19


Gretchen
Ganz allgemein ist das auch eine Frage die mich beschäftigt weil ja das Konzept Liebe und/ oder Ehe (vielleicht ein Widerspruch in sich) ja beinhaltet dass es für immer so bleibt. Also allein die Tatsache dass es nicht so sein könnte lässt mich dann an der Liebe zweifeln.

Wenn man das Wort Liebe durch Bindung ersetzt wird es schon etwas weniger schwammig und dogmatisch finde ich.

Alles in allem kann ich dich aber gut verstehen, auch wenn ich meinen geschiedenen Mann erst mit 19 kennen gelernt habe.

Meine jetzige ebenfalls Patchwork Beziehung fühlt sich anders an. Dieses lange sich kennen/ das ganz familiäre/ vertraute kann es ja logischer Weise nicht geben.

In der Ehe waren mir viele Probleme auch von meiner Seite gar nicht bewusst und so dachte ich lange Zeit die Beziehung wäre ich sage jetzt mal gut. Aus heutiger Sicht naja….

Ich teile also die Ansicht dass es mehr lieben im Leben gibt.

21.04.2025 09:21 • x 2 #20


M
@Blind-Meg Finde ich total spannend den letzten Abschnitt. Ja so tiefe Liebe im Sinne von Familienliebe und Freundschaftsliebe kenne ich auch von mir selbst.
Einfach so bedingungslose Liebe die da ist ohne das man sie sich krampfhaft herbei wünscht.

Mit der Rangfolge sehe ich auch so. Jede Liebe ist irgendwie anders. Ob zu Kindern, Partnern oder Eltern.

Was die romantische Liebe angeht glaube ich aber schon dass man jetzt nicht sehr sehr oft dieses tiefe Gefühl spüren kann, aber durchaus mehr als einmal.
Es muss ja auch nicht die erste Liebe sein, sondern kann auch bei der dritten oder eben letzten so sein. Darauf hoffe ich jetzt einfach mal

21.04.2025 09:49 • x 6 #21


Blind-Meg
Zitat von Mael28:
Was die romantische Liebe angeht glaube ich aber schon dass man jetzt nicht sehr sehr oft dieses tiefe Gefühl spüren kann, aber durchaus mehr als einmal.

Aber warum sollte das nicht so oft möglich sein? Es liegt doch an der jeweiligen Person und wie die Beziehung läuft, und ist nicht irgendwie durchs Schicksal begrenzt, oder so. Ich verstehe dieses ganze Konzept nicht, warum das nicht möglich sein sollte.
Für mich kann ich sagen, dass ich ohne tiefe, besondere Gefühle gar nicht erst eine Beziehung eingehen würde. Wozu sollte ich das tun? Eine Bezieung hat man doch, weil es mit ihr schöner ist als ohne, und ohne tiefe Gefühle macht es doch keinen Spaß, sich mit jemandem zusammenzutun.

21.04.2025 10:05 • x 2 #22


Laetitia2024
@loosingme Es ist schön, so eine tiefe Verbundenheit zu einem Menschen zu spüren. Man kann das nicht ersetzen, denke ich. Sowas ist einzigartig, zumal es schon in der Jugend begann. Man kann andere Menschen auch innig lieben, aber das ist dann etwas anderes.

21.04.2025 10:13 • x 1 #23


M
@Blind-Meg
Keine Ahnung ich glaube nicht das jede Liebe bzw Beziehung vom Gefühl gleich tief ist und dass das beliebig ist.

Aber du, ich hab da keine Ahnung, ist nur eine Vermutung.
Ich hatte das ja noch nie.

Ich denke zumindest dass es möglich ist das Gefühl mehr als einmal zu spüren.

Und ich denke Liebe entwickelte sich erst. Wenn ich eine Beziehung starte dann ist zumindest bei mir das Gefühl anfangs nie so tief wie später.
Aber ich verstehe was du meinst. Du meinst diese besonderen Gefühle. Ohne die man keine Beziehung beginnt.

21.04.2025 10:32 • x 1 #24


FoolishHeart
Zitat von Mael28:
Wenn ich eine Beziehungen starte dann ist zumindest bei mir das Gefühl anfangs nie so tief wie später.

Was du meinst ist der Unterschied zwischen verliebt sein und Liebe. Verliebt sein ist das Strohfeuer, das alles in Brand setzt. Und dann kommt der Punkt, wo es sich zeigen muß, ob genug Brennmaterial da ist, um den Übergang von der rosa Brille in die Liebe zu schaffen. Da enden dann schon viele Beziehungen, weil eben der Übergang nicht geschafft wird und es heute ja einfacher ist (zumindest für denjenigen der geht) auszusteigen, statt etwas zu investieren.

21.04.2025 10:38 • x 3 #25


M
@Solist Ja kann sein..Danke.
Das meinte ich wahrscheinlich.
Und das ich nicht glaube dass das immer so klappt dass man eben die gleiche Tiefe der Gefühle bekommt. Aber das ist ja auch irgendwie vielleicht logisch weil Dynamiken in Beziehungen unterschiedlich sind und sich jede Beziehung unterschiedlich individuell entwickelt. Entweder man wächst zusammen oder es passt doch nicht.

Aber wie schon gesagt ich bin da kein Paradebeispiel. Gefühle ist ein schwieriges Thema bei mir. Deswegen lese ich hier gern mit um mir für mich selbst Input zu holen.

21.04.2025 10:42 • x 5 #26


Worrior
Dieses the one and only mag in der Kennenlernphase ebenso auftreten wie in der Trennungsphase.
Es ist dann schlecht bis gar nicht vorstellbar dass jemand Anderes diesen Platz einnehmen kann.
In der Kennenlernphase aufgrund des Chemieflashs der Verknalltheit bei der Trennung durch den Schmerz des Verlustes.
Prinzipiell ist aber diese Überidealisierung eher kontraproduktiv.
Natürlich kann jemand Anderes diesen Platz im Leben einnehmen.
Gerade bei Trennungen ist diese Überdramatisierung, aufgrund der Emotionen und verletzten Gefühlen besonders stark.
Wenn der Fokus ausschließlich auf dem/der Beziehungspartner(in ) ag und restliche Bereiche des Lebens vernachlässigt wurden ist dieser Schmerz umso größer.
Diese teils pathologische Fixierung auf den/die Partner(in) ist auch in der Beziehung eine sehr negative und große Belastung, oft auch der Grund für das Scheitern.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen dass es in Punkto Partnerschaft eigentlich immer ein positives Update gab.
Manche (Ex)Partner wird man eben in positiver andere in negativer Erinnerung haben.
Wichtig ist dass kein Groll mehr besteht oder sonstige krankhafte Fixierung oder Anhaftung.
D. h. nicht dass man eventuelle negativen Taten des Expartners plötzlich für gut befindet.

Ein(e) neue(r) Partner/in wird keine Lust haben erst Altlasten beseitigen zu müssen um als solche(r) wahrgenommen zu werden oder irgendwelche Vorgänger zu exorzieren.

So ist jeder Beziehungspartner nach einer gewissen Zeit durchaus austauschbar.

21.04.2025 10:46 • x 2 #27


Wasabix
Zitat von thegirlnextdoor:
Frage ist... gibt es euch am Ende mehr als es euch kostet?

Vielen Dank für diesen Gedanken. Es ist so eine zentral wichtige Frage für Beziehungen überhaupt..

21.04.2025 10:49 • x 1 #28


Blind-Meg
Zitat von Mael28:
Und das ich nicht glaube dass das immer so klappt dass man eben die gleiche Tiefe der Gefühle bekommt.

Natürlich nicht. Verlieben tut man sich in die Menschen, die einem gefallen. Lieben kann man die Personen, die einem am Herzen liegen. Und eine Beziehung kann man mit jemandem führen, der gut zu einem passt. Da müssen also mehrere Faktoren in unterschiedlichen Zeitabschnitten hinhauen.

Eine kurze Verliebtheit mit Beziehungsversuch von unter 2 Jahren würde ich jetzt aber dabei auch nicht mitrechnen. Da geht es ja nicht um Liebe.

21.04.2025 10:54 • x 4 #29


QueenA
Zitat von Worrior:
Wichtig ist dass kein Groll mehr besteht oder sonstige krankhafte Fixierung oder Anhaftung.
D. h. nicht dass man eventuelle negativen Taten des Expartners plötzlich für gut befindet.

Ein(e) neue(r) Partner/in wird keine Lust haben erst Altlasten beseitigen zu müssen um als solche(r) wahrgenommen zu werden oder irgendwelche Vorgänger zu exorzieren.

So ist jeder Beziehungspartner nach einer gewissen Zeit durchaus austauschbar.

@Worrior, Hi!

Kann ich komplett nachvollziehen: Kein Groll, keine Altlasten. Aber „austauschbar“ klingt kalt, so als wäre jeder nur Platzhalter. Wie wäre es mit „neu gestaltbar“?
Das drückt aus: Wir lassen Altes los und schaffen gemeinsam etwas Einzigartiges.

Wir verändern uns auch a) mit den eigenen Lebensjahren und b) Erfahrungswerten
Deshalb kann im Grunde nicht jede Beziehung gleich sein oder wir unverändert nur mit jemand neuen weitermachen.

Netten Gruß

21.04.2025 10:55 • x 1 #30


A


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