Ob man wohl zweimal richtig lieben kann?

Zitat von Blind-Meg:

Verlieben tut man sich in die Menschen, die einem gefallen. Lieben kann man die Personen, die einem am Herzen liegen. Und eine Beziehung kann man mit jemandem führen, der gut zu einem passt. Da müssen also mehrere Faktoren in unterschiedlichen Zeitabschnitten hinhauen.

Gefiel mir gut! Merke ich mir mal, fasst es gut zusammen. Danke

Zitat von thegirlnextdoor:

Die Frage ist... gibt es euch am Ende mehr als es euch kostet?

Das ist eine zentrale Frage. Man kann das mit einer Art von Energieaustausch vergleichen. Ich kann nur soviel Liebe geben, wie ich auch zurück bekomme. Nicht im Sinne einer Forderung sondern im Sinne von Verbrauch oder wie in einem Kreislauf. Wenn ein Partner immer nur gibt, wird ihm/ihr früher oder später die Energie ausgehen, wenn der andere nicht ebenso Liebe zurück gibt. Erst wenn beide das erkennen, dann hat die Beziehung auch langfristig eine Chance auf Bestand.

Bei manchen Paaren geschieht das aus sich selbst heraus, ohne Nachdenken. Andere müssen das erst lernen und das ist mit der Gefahr verbunden, dass einer - oder beide - es eben nicht verstehen. Dann verflacht die Beziehung und irgendwann hat man sich nichts mehr zu sagen, weil man für einander nichts mehr empfindet.

Zitat von Worrior:

Wir sind alle austauschbar, ersetzbar, in jeglichem Bereich des Lebens.

Leider wahr. Es wäre schön, wenn es nicht so einfach wäre, bzw. wenn wir es uns nicht so einfach machen würden...

Ich glaube auch, dass es verschiedene Arten von tiefen lieben gibt.

Die erste grosse Liebe, auch wenn sie nicht so gut lief oder so, wird immer eine besondere Liebe sein, da es eben die erste grosse Liebe war.

Dann liebt man einen Menschen, weil er irgendwas hat, was eben für einen sehr besonders war.

Wiederrum liebt man einen Menschen, weil dieser eine Fähigkeit hatte, was an die Eltern erinnerte, wo man denkt: Wahnsinn, man sieht darin die eigenen Eltern.

Ich finde, jeder Mensch, der Mal im Leben war, hatte seine eigenen Besonderheit. Sonst wäre man ja nicht zusammengewesen.

Natürlich kann man sagen: Mist, vergeudete Zeit, weil keine Ewigkeit, aber ich sehe darin eher immer einen Sinn, auch was Erfahrungswerte angehen

Zitat von Blind-Meg:

Ich meinte es so, dass es meiner Ansicht nach nicht den EINEN Menschen gibt, den man wahrhaft oder tief lieben kann, die eine große Liebe. Wenn das jemand so empfindet, kann das natürlich auch der 3. Oder 8. oder 15. Partner gewesen sein. Ich stelle aber das ganze Konzept in Frage und sage, den ...

Toll geschrieben - genauso ist es. Und: Genau die Überlegung zur einen großen Liebe bzw. Topf und Deckel hatte ich auch schon immer: Wenn man davon ausgeht, dass Menschen und damit potentielle große Lieben zufällig über den Erdball verteilt sind, wäre es ja total unwahrscheinlich, dass sich überhaupt mal zwei Passende begegnen - also ganz klar Quatsch.

Ich denke, es ist manchmal auch eine Frage der Lebensphase, man selbst (und potentielle Partner/innen) entwickelt sich ja auch weiter: Wenn ich jemanden, der, hätten wir uns mit 16 getroffen, meine große Liebe gewesen wäre, mit 60 treffe, muss das dann nicht unbedingt mehr passen. Insofern stimmt das mit dem auseinanderentwickelt bei manchen Trennungen vermutlich schon, auch wenn man natürlich in einer Beziehung auch die Entwicklung des/der Partner/in beeinflusst (und durch diese/n beeinflusst wird).

Liebe hat viele Gesichter und verändert sich je nach Erfahrung und Alter.

Zitat von Worrior:

Wir sind alle austauschbar, ersetzbar, in jeglichem Bereich des Lebens.

@Worrior und @Solist,

diesem Punkt widerspreche ich!

Meiner Ansicht und auch Erfahrung nach, kann zwar jede/r Lehrer/in werden und somit die Nachfolge beruflich machen, allerdings wird die Person davor mit all ihren eigenen Fähigkeiten und Persönlichkeitsmerkmalen nicht ersetzt werden Können! Weil eben jede Person einzigartig ist!

Auf eine beendete Beziehung bezogen: niemand kann jemanden davor ersetzen: weil ab dem Zeitpunkt (um hier die Bereitschaft ins Gespräch reinzubringen) des neuen kennenlernens beginnt was komplett neues! Ich glaube hier ist die Bereitschaft der Schlüssel, das Alte loszulassen und bereits zu sein in die ungewissen neue Richtung zu schauen. Das erste Date kann dann so oder so in eine gesunde Richtung führen: alte Beziehungen loslassen wollen!
Die neuen Erfahrungen sind dann eben neu, auch man selbst durfte im besten Fall weiterwachsen und die eigenen blinden Flecken bearbeiten.

Gerade ein Nebengleis, eine meine Jugendlichen gefragt, ist ob Menschen ersetzbar seien? Es kam wie aus der Pistole geschossen: Nein, eine Mutter nicht!

Dieser Teenie ist noch weit weg von Beziehung und Liebeskummer: ich vermute mal, dass zukünftig auch hier besondere Menschen nicht als ersetzbar gelten werden! Einige behält man im Guten im Herzen und andere vergisst man.

Netten Gruß an Euch und vielleicht könnt ihr nochmal kurz neu über ersetzbarkeit nachdenken. Ein Angebot, nie ein Muss oder soll!

Zitat von Worrior:

Ich fände das halt bedenklich wenn das erste neue Date erst mal die Richtung des Loslassens angibt bzw. dazu motiviert.
Dieser Prozess sollte bereits abgeschlossen sein.

Thats it

Zitat von Worrior:

Ich fände das halt bedenklich wenn das erste neue Date erst mal die Richtung des Loslassens angibt bzw. dazu motiviert. Dieser Prozess sollte ...

Entschuldige, dann war meine Wortwahl nicht passend! Stimme dir hier zu!

Zitat von Loosingme:

Jetzt Frage ich mich öfter, ob eine zweite (oder auch dritte, vierte) Liebe jemals wieder so tief und so echt sein kann, wie mit einem Menschen den man so viele Jahre kannte. Hört man jemals auf das zu vermissen?

Ich finde das ist eine spannende Frage.

Sie kann anders tief und echt sein, aber sie läßt sich nicht genauso konstruieren, weil die Zeit sich verändert, während die Erinnerungen bleiben. Man kann diese Erinnerungen dann in sich tragen, aber sie lassen sich nicht mit jemand anderem ersetzen. Denn jede Begegnung ist ja einzigartig. Man wird vielleicht von jemand anderem an diese Gefühle erinnert, und man spürt, daß man wieder lieben kann, aber die Art des liebens ist eine andere geworden.

Das ist aber vielleicht auch das Schöne daran. Wenn wir eine alte Liebe loslassen, können wir etwas neues über sie lernen. Mit jedem Menschen der in unser Leben kommt und den wir lieben, wird uns etwas neues über die Liebe erzählt. Was sie ist, aber auch : was sie nicht ist. Ich würde glaube ich heutzutage zb nicht mehr mit meinen Ex Freunden zusammen kommen, weil ich eine andere geworden bin. Und sie haben sich auch entwickelt.bwohl vielleicht nicht alle, vielleicht würde ich mich in meine Jugendliebe nochmal verlieben und ihn dann irgendwann wieder lieben. Vielleicht ist das auch zu gewagt zu sagen, die Brücke würde nie mehr entstehen können. Denn man hatte ja ein Fundament)

Es ist ganz selten, dass es eine wirklich..wie soll ich es nennen..spirituelle Liebe ist. Oder eine wirklich ehrlich tiefe und zeitlose Verbundenheit. Oder vielleicht gebe es grundsätzlich mehr davon, wenn uns von klein auf beigebracht werden würde, was Liebe eigentlich ist. Vielleicht ist es auch nicht der Mangel an wirklicher Liebe, und dass der erste anders ist als der zweite, sondern unser fehlendes Verständnis was Liebe eigentlich bedeutet. Wenn das gegeben wäre, könnte man vielleicht auch den 2.,3.,4. genauso lieben wie den 1.

Ich glaube es wird auch sehr sehr viel verwechselt, was Liebe sein soll, aber nicht ist: Selbstwert, Egoismus, verliebt sein, Ego, verletzte Eitelkeit, Eitelkeit überhaupt, Angst usw. Ich glaube das man sich mit vielen insgeheim auch an diesen Themen abarbeitet, und denkt, daß sei Liebe, obwohl es einfach nur diese (und andere) Themen sind. Das ist aber jetzt spezifisch für Paarkonstellationen. Die Liebe zum Kind, zum Leben usw ist was anderes.

Und ich glaube es ist auch wichtig, auf jemanden zu treffen, der Liebe als Liebe sehen und leben kann. Man kann auch jemand aufrichtig ohne jegliche Eitelkeit lieben, aber der andere ist nicht empfänglich dafür, weil er Liebe mit Eitelkeit (usw) verwechselt. Das heißt die Liebe kann diesen Menschen nicht erreichen, weil er dafür nicht empfänglich ist und es nicht resoniert.

Das scheint mir bei dir der Fall zu sein. Demnach könntest du sicher wieder anders tief lieben und geben, aber dafür muss der andere das ähnlich sehen wie du. Und das ist ja ganz oft nicht der Fall.