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Off - On - Off - normal? Wie wird man seiner Gefühle Herr?

R
Jetzt sind wieder einige Tage vergangen und ich muss, auch und vor allem für mich, mal wieder runterschreiben, wie ich mich fühle.

Grundsätzlich ganz gut, obwohl sie noch ständig präsent ist. Sowohl physisch als auch in meinem Kopf. Aber die Gefühle ändern sich. Ich sehe immer mehr den Menschen, der mit der Situation selber nicht fertig wird.

Nun bin ich gestern als Kontakt bei Facebook gelöscht worden. Muss eine Kurzschlusshandlung gewesen sein, obwohl sie es ja bereits zuvor angedroht hatte, wenn ich denn nicht ihre ehemalige Freundin selbst löschen würde. Habe ich natürlich nicht getan. Erpressen lasse ich mich nicht. Sie hat nun sogar vier weitere ihrer Freunde (wirkliche Freunde!) gelöscht, die ebenfalls mit der Ex-Freundin verbunden waren. Digital gekillt.

Grundsätzlich sollte mir das egal sein, aber dafür, dass sie mich fragte, ob wir nicht Freunde im realen Leben bleiben könnten, ist es eine unsouveräne Handlung.

Wahrscheinlich lief bei ihr gestern folgendes ab: Muttertag, gemeinsames Frühstück bei ihrer Mutter (wohnt ja in meinem Haus über mir!). Sie wusste, durch ihre Mutter, dass ich Kontakt zu einer anderen Frau habe. Mehr nicht.
Sie wusste, dass ich sie gestern treffen würde. Mehr nicht. Ab 14 Uhr bin ich Cowboy dann aus der Stadt geritten und ward nicht mehr gesehen.

Um 22:30 Uhr (ich war immer noch unterwegs) die erste SMS: Ruf mich bitte an, wenn Du noch wach bist. Um 22:45 Uhr die zweite: Dann eben nicht, melde mich morgen. Um 7:00 Uhr die dritte: Guten Morgen! Sorry, Wollte gestern keinen SMS-Terror machen. Mir ging es gestern stellenweise sehr schlecht. Werde Dich gleich nicht anrufen. Ich muss ja jetzt alleine klarkommen. LG

Hier muss ich noch anfügen, dass sie mich zuvor in ihren albernen Kleinkrieg mit ihrer Ex-Freundin hineingezogen hat. Sie hatte zuvor den Ex von ihr angemailt und sich über sie ausgek..... Der hat aber, obwohl auch im Krieg mit seiner Ex, total cool zurückgeschrieben und ihr eine Abfuhr erteilt. Ihre Nachricht sogar einfach an seine Ex weitergeleitet. Die Hinterrücksintrige war also im Ansatz erstickt! Dazu hatte ich ihr dann ein paar passende Sätze reingereicht und gleichzeitig in einem Abwasch noch ein paar andere Sachen kommentiert. Daran scheint sie zu knabbern gehabt zu haben.

Nun mal Psychologie und Analyse für Anfänger von einem Anfänger:

Punkt 1: SIE hat mich ZUM ZWEITEN MAL verlassen. Na ja, okay, ich habe sie beim zweiten Mal quasi (soft) rausgeschmissen, also mit der Möglichkeit, in Ruhe eine Bleibe für sich und den Hund zu finden.

Punkt 2: SIE hat was Neues am Laufen und hat sich mit ihm während ihres Urlaubs (ich hatte ja in der Zeit den Hund bei mir) getroffen. Sie schaut sich immer dessen Posingbilder auf Facebook an und himmelt ihn an. Ich weiß nicht, was zwischen den beiden gelaufen ist. Vielleicht weniger als mein Kopfkino mir vorgaukelt.

Punkt 3: Wenn ich Euch nicht gesagt hätte, dass diese SMS oben von ihr kommen würde, hätten sie doch eigentlich auch von mir, dem Verlassenen, sein können, oder? Das sind doch genau die SMS, die wir eben nicht losschicken, sondern hier im Forum nur uns posten.

Punkt 4: Sie hatte wohl gestern extremes Kopfkino, denn sie stellte sich nun vor, dass ich bei einer anderen Frau war und was dort passieren würde/könnte. Um Kontrolle über mich zu erlangen, textet sie mich an. Ich habe gar nicht mitbekommen, dass die SMS kam. Hatte das Handy leise. Ich hätte und habe aber auch nicht reagiert. Eine Viertelstunde später die nächste. Es muss sie quasi zerrissen haben vor quälender Neugier. Und ich habe nicht reagiert (Sie muss eine tolle Nacht gehabt haben!).

Nun die finale dritte mit Sätzen, die eigentlich von MIR kommen müssten.

Aber erkennt bitte das Muster: Meine Ex wollte immer die Kontrolle über mich und sie hat sie auch ausgeübt. Bis ich mich quasi selbst aufgegeben hatte. Das war dann aber auch wieder zu viel für sie und machte mich als Partner uninteressant. Sie versteht (verstand!) es perfekt, bei mir das Gefühl des schlechten Gewissens zu verankern. Siehe SMS: ihr ging es so schlecht --- warum bist du für mich nicht verfügbar und nutzt endlich das besch..... Telefon?

Während des Urlaubs hat sie das Spiel anders herum versucht zu spielen. Sie hat sich nach drei Tagen der Woche nicht mehr gemeldet. Kein Anruf, keine SMS. Das hatte an mir genagt, vor allem, weil ihre Mutter sich Sorgen gemacht hatte. Ich hatte auf die Mutter eingeredet, sich bloß nicht aktiv bei ihrer Tochter zu melden. Mein Satz: Don´t feed the troll ! Siehe konnte jedoch nicht an sich halten und rief einmal an. Ergebnis: vorhersehbar. Was sie wolle, sie habe jetzt keine Zeit bla bla. Mutter ging es schlecht danach. Auftrag erfüllt. Ich habe mich konsequent zurückgehalten (sie hatte nicht einmal nach ihrem geliebten Hund gefragt). Manches mal wollte ich ihr was Passendes texten, habe es aber nicht gemacht.

Am Abend ihrer Rückkehr ruft sie dann vom Flughafen an, dass sie gelandet sei und fängt sofort an, mich mit ihrem verloren gegangenen Koffer voll zu blubbern. Ich: Und was soll ich jetzt bitteschön machen) Nach Malle schwimmen und nachgucken? Sie reagiert nicht und redet einfach weiter. Ich wieder: Und? Was erzählst du mir das jetzt, nachdem Du Dich zuvor gar nicht gemeldet hat? Bekomme Deine Probleme selber in den Griff! Sie legt beleidigt auf und sagt zuvor noch, dass der Hund das nächste mal in eine Pension komme (schlechtes Gewissen machen!).

Fazit:

Leute, mein Beispiel zeigt wie wirkungsvoll eine konsequent eingehaltene Kontaktsperre sein kann!

Sie gibt euch die Kontrolle über euer Leben zurück. Es kostet eine Menge Überwindung, aber ihr werdet dafür belohnt. Natürlich bekommt ihr die oder den Ex nicht so wieder. Bildet Euch das nicht ein. Aber ihr könnt zusehen und genießen wie die Gegenseite ins Grübeln kommt, wenn Ihr Euch aus deren Fängen befreit.

Ich hatte ja noch nicht einmal eine komplette Kontaktsperre zu ihr, weil ich sie seit ihrer Rückkehr täglich gesehen habe. Ich habe mich aber massiv zusammengerissen und habe sie nichts gefragt in bezug auf den Urlaub und ihren Neuen. Ich habe einfach so getan, als wenn sie eine nette Bekannte sei. Ich habe nicht geschmachtet, nicht hinterfragt, war einfach nur betont freundlich und aufgeräumt.

Mir ist klar, dass Viele noch weit davon entfernt sind, so reagieren zu können. Setzt es Euch als Ziel. Es wird Euch besser gehen!

Als Laie kann ich nicht sagen, ob sie tatsächlich eifersüchtig ist, oder ob sie einfach nur der Kontrollverlust schmerzt. Anderen erzählt sie, dass sie gegangen sei, um mir und meiner Lebensplanung nicht im Weg zu stehen.
*beep*! Sie hat mich verlassen als ich meinen Partner am nötigsten gebraucht hätte! Legendenbildung! Sie ist einfach den Weg des geringsten Widerstandes gegangen und ließ ihren Gefühlen freien Lauf anstatt sich mal am Riemen zu reißen.

Es gibt noch die verbindende Fäden zwischen ihr und mir, aber die werden jetzt nach und nach gekappt. Bei der ersten Trennung im letzten Jahr war ich ja noch voller Hoffnung und wir kamen in der gleichen Situation, als ich mich gerade emanzipiert hatte, wieder zusammen. Zu früh wie ich jetzt weiß.

Jetzt würde das ungleich schwieriger, weil ich die Latte, die sie jetzt überspringen müsste, nahezu unerreichbar hoch gelegt habe. Ich will nicht noch einmal verletzt werden.

Ach ja: Wenn sie wüsste wie brav das Treffen mit der Frau abgelaufen ist, würde sie sich wahrscheinlich beruhigt und schmunzelnd zurücklehnen und hätte keine SMS geschrieben. Weiß sie aber nicht. Und das ist gut so.

09.05.2011 08:26 • #16


A
Du hast ja wirklich viel mitgemacht und wirklich lange durchgehalten. Was ich dir aber eigentlich schreiben wollte, es gibt auch Frauen, die Männer lieben, die keine Machos sind. Was hätte ich dafür gegeben, wenn mein Mann mir öfters seine Liebe gezeigt hätte, mal eine kleine Geste zum Hochzeitstag, darüber wurde nicht mal gesprochen, war doch kein wichtiger Tag für ihn. Mal Frühstück ans Bett, einen gemütlichen Abend zu zweit, Kino, Abendessen, Verwöhn-Wochenende. Oh Mann, einmal nur hätte ich das mit ihm erleben wollen. Leider habe ich davon nie etwas bekommen. Manchmal frage ich mich, wie ich das fast 21 Jahre ausgehalten habe. Anfangs war er ja wenigstens noch lieb zu mir, aber dann kamen nur noch Beleidigungen und Demütigungen und ich habe ausgehalten, weil ich dachte, das wird schon wieder. Und wenn ich was organisiert hatte, z.B. Wellnesswochenende kam er einfach nicht mit. Aber irgendwann kann man einfach nicht mehr, weil einen diese Beziehung kaputt macht. So ist es dir sicherlich auch gegangen. Und nun lebe ich mein Leben ohne meinen Ex, dem ich anscheinend in den letzten Jahren egal war, mit meinen beiden Töchtern und hoffe, dass ich vielleicht doch noch mal einem Menschen begegne, der mir zeigt, dass eine Beziehung auch mit Gefühlen und Romantik den Alltag überstehen kann. In diesem Sinne alles Gute für dich!

09.05.2011 08:53 • #17


A


Off - On - Off - normal? Wie wird man seiner Gefühle Herr?

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Hangover
Klingt doch prima soweit, Rudi.
Und es ist völlig schei., ob sie eifersüchtig ist, oder der Kontrollverlust ihr an die Nieren geht. Die Antwort ändert nämlich nix daran, dass es Dir (und das ist der springende Punkt) mit Kontaktsperre und der damit erworbenen Kraft, besser geht und Dein Leben eine Ausrichtigung erfährt, die Dir gut tut.

Was sie macht, ist nicht einmal nebensächlich.

Kontaktsperre hilt uns Verlassenen!

09.05.2011 08:56 • #18


wolfsherz
Hi RudiRatlos,

Du schreibst: Männer, die zu Pantoffelhelden werden, verlieren an Anziehungskraft für Frauen. Frauen sind wohl genetisch so gepolt, dass sie das stärkste Alpha-Männchen haben, es dann aber von sich abhängig machen wollen. Was ihnen in den meisten Fällen gelingt. Deswegen erlischt die anfängliche Glut und die Frau sucht sich einen neuen Alpha.

Iwie ist das wie von Äpfeln auf Birnen geschlossen. Also, in einer Beziehung mit der Arbeit an ihr aufzuhören, kann den Bestand der Beziehung gefährden. Da möchte ich gar nicht widersprechen. Wieso Du daraus aber schließt, jede Frau sucht sich das stärkste Alpha-Männchen und wenn sie das nicht tut, hätte sie selbst ein Problem entbehrt jeglicher argumentativer Grundlage. Nur weil Neffi-Maus das unterschreibt, muss das noch lange nicht für alle Frauen gelten.

Soll ich Dir mal sagen, was ich glaube, was das Problem ist? Ihr passt einfach nicht zusammen UND Du bist nicht in der Lage das zu erkennen und zu akzeptieren.

Ich wünsche Dir, dass Du die Frau, die zu Dir passt treffen und kennenlernen wirst, bevor es Dir gelungen ist zum Ar. zu mutieren!

LG wolfsherz

09.05.2011 12:13 • #19


R
Also wolfsherz, diese Erkenntnisse stammen nicht originär von mir, sondern von Autoren, die sich seit Jahren mit der Thematik beschäftigen. Ich kann Dir z.B. das Buch Lob des S. mal ans Herz legen.

Man muss tatsächlich ständig und immerfort an der Beziehung arbeiten. Und das heißt zum Beispiel auch, dass eine erfolgreiche Beziehung darin besteht, dass zwei selbständige Menschen miteinander leben und nicht der eine sein Leben für den anderen aufgibt. Reichen Dir die zahllosen Beispiele hier im Forum nicht, wo genau diese Menschen, die von sich sagen, alles für den Partner getan zu haben und nicht verstehen können warum er geht, verzweifelt sind?
Ich bin doch selbst so ein Typ gewesen, der sich über Jahre immer mehr hat einfangen, sich immer mehr hat einschränken lassen durch die Art meiner Frau.

Und es ist auch nicht meine subjektive Meinung, dass Frauen Männer anziehend finden, die wissen was sie wollen und sie führen können. Das heißt nicht, dass sie Ar. sein müssen. Sie treten nur konsequent den Bemühungen von Frauen entgegen, die sie in ihrem selbstbestimmten Leben immer stärker (aus Bindungsverlangen) einschränken wollen.

Und es ist völlig unangebracht, jemanden als Ar. zu bezeichnen, der sich nicht betaisieren lässt.

Und du hast recht: so wie meine Frau drauf ist und so wie ich darauf angesprungen bin, passen wir tatsächlich nicht mehr zusammen. Ich nicht zu ihr, weil ich nicht mehr den dienstleistenden Büttel auf Bedarf spielen werde. Und Sie nicht zu mir, weil ich keinen Menschen an meiner Seite gebrauchen kann, der mich ständig klein halten will.

Du siehst ja, wie sie plötzlich reagiert, wenn ich ihr die gewohnte Aufmerksamkeit entziehe. Ihr Kontrollmechanismus funktioniert nicht mehr und das wurmt sie.

Da ich in der Situation bin, dass ich das innerhalb eines Jahres zum zweiten mal durchmache, kann ich die Situation inzwischen doch schon recht genau analysieren. Habe ich oben auch getan. Wir waren zu kurz getrennt, als dass sie nachhaltig aus ihrem Muster hätte ausbrechen können. Als ich vor einem Dreivierteljahr schon mal so weit war wie jetzt (vielleicht ein Stückchen weiter) und ich ihr mit höflicher Gleichgültigkeit begegnet bin, hat sie mich wieder eingefangen. Und ich habe mich gerne einfangen lassen. Aber danach, als sie mich nun plötzlich als verliebten, pfötchengebenden Partner erlebte, erlosch schnell wieder das Interesse. Plötzlich waren der andere Typ, der sie mies behandelte, wieder interessant und als der dann doch endgültig als Ar. eingetütet wurde, hatte sie den nächsten.

Ich war ja immer parat. Mich hatte sie ja sicher. So sehr, dass es schon lästig wurde. Im Grunde wäre sie zufrieden gewesen, wenn ich einfach akzeptiert hätte, wenn sie neben mir als Hausmeister und Problemlöser noch andere Affären hätte haben können.

Aber nicht mit mir.

09.05.2011 13:18 • #20


R
anne-carmen, natürlich wollen die Frauen niemanden, der sie schlecht behandelt. Genauso wie Männer.

Und wenn Dein Mann das alles so gemacht hat wie Du erzählst, dann ist das nicht sonderlich machohaft, sondern besonders unaufmerksam.

Und warum? Weil er sich Deiner absolut sicher war. Er also: Na, dann muss ich ja auch nichts investieren. Das läuft noch nicht einmal bewusst ab!

Glaube mir: Er hätte, wenn er Dich liebt, all das getan, wenn er hätte befürchten müssen, dass er mit Nichtachtung gestraft wird und Du auch ohne ihn ein selbständiges Leben führen würdest. Es ist ein ständiger Kampf. Wer ist oben? Wer ist unten? Wie gesagt: Das läuft in den meisten Fällen nicht bewusst ab, sondern ist in uns programmiert.

Erfolgreiche, lang anhaltende und befriedigende Beziehungen finden genau das richtige Gleichgewicht zwischen Hingabe und Selbständigkeit. Und das ist sehr fragil.

09.05.2011 13:30 • x 2 #21


Hangover
Da hat er recht, der Rudi.

09.05.2011 13:34 • #22


wolfsherz
Hi Rudi, Hi hangover,

meine Buchempfehlung an Euch. Erich Fromm Die Kunst der Liebens. Ich bin wirklich froh, dass mein Herz so gut geschützt ist, dass mir RudiRatlos da nichts hinlegen kann.

LG wolfsherz

09.05.2011 19:25 • #23


A
Also meine Ehe lief so lange gut, wie ich den Wünschen meines Mannes gefolgt bin. Irgendwann bin ich aufgewacht und fing an, etwas für mich zu tun. Und meiner Ansicht nach war das der Punkt, an dem mein Mann sich von mir zurückzog. Beispiel: Jahrelang sind wir auf seinen Wunsch im Sommer an die Ostsee gefahren mit Selbstverpflegung und Ferienwohnung. Dann habe ich mal den Wunsch geäußert, eine Woche im Ausland im Hotel Urlaub zu machen und habe mich letztendlich durchgesetzt. Es war so toll, mal eine Woche relaxen zu können, zumal meine Nichte in dem Hotel als Animateur arbeitete und wir Rabatt bekamen. Es war ein richtig gutes Hotel mit vielen Angeboten, Langeweile kam da wirklich nicht auf. Die ganze Woche lief mein Ex mit einer Trauermiene rum, der Urlaub war ja so besch... Oder: Die Kinder wünschten sich einen Tag im Europapark. Also haben wir uns mit einer befreundeten Familie eine Ferienwohnung gemietet, in der Nähe vom Park übernachtet und einen Tag im Park verbracht. Einen Tag vor der Abreise sagt mein Ex mir ganz nebenbei, dass er keine Lust hat, mitzukommen. Ich bin dann mit meinen Kinder allein gefahren. Und so könnte ich ein ganze Liste aufführen, wo er einfach mal etwas abgesagt hat, weil er plötzlich keine Lust mehr hatte oder was weiß ich, warum. Was ich damit sagen wollte, in einer Beziehung sollte man auch Kompromisse eingehen und das von beiden Seiten. Wie gesagt, ich glaube nicht, dass es nur daran lag, dass sich mein Mann meiner zu sicher war. Er konnte meines Erachtens nach nicht damit umgehen, dass ich mich weiter entwickelt habe und in der Zeit, in der er unterwegs war, vieles selbständig geregelt habe. Ob das so ist, werde ich leider nie erfahren, da er ja über Probleme nie geredet hat und es jetzt eh zu spät ist. Ich finde auch, dass zu einer Beziehung ein gutes Gleichgewicht im Geben und Nehmen bestehen sollte. Auf irgendwelche Machtspiele habe ich keine Lust, das wird auf Dauer zu anstrengend.

09.05.2011 20:46 • #24


J
das mit den starken typen kann ich anhand mehrerer beispiele widerlegen

ansonsten mag alles stimmen

jean

09.05.2011 22:37 • #25


wolfsherz
Eigentlich wollte ich in den Thread nicht mehr reinschreiben. Da aber aus dem Hinterteil jetzt doch wieder das Wort A.. geworden ist, muss ich.

Ich wollte niemanden hier als A.. bezeichnen. Falls das so angekommen ist, entschuldige ich mich dafür. Was ich eigentlich sagen wollte, ist, dass ich die Lehre, die RR aus der Trennung gezogen hat und noch zieht, nicht für die richtige halte. Ich denke anstatt sich mit dem ganzen Kram zu beschäftigen, mit dem er sich beschäftigt hat und noch tut, sollte er sich lieber ganz anderen Dingen zuwenden. Beziehung ist in meinen Augen immer etwas sehr Individuelles und daher als solches duch solche Ratgeber, die hier weiterempfohlen werden, nicht verbesserbar. Mein Rat wäre einfach viel mehr Energie in das Erkennen der geliebten Person zu investieren, als nach Patentlösungen zu suchen. Auch wenn die letzte Beziehung Vergangenheit ist, besteht immer noch die Möglichkeit aus ihr zu lernen. Wenn die Phase der Wut mal verraucht ist, könntet ihr vll damit anfangen, die wirklichen Gründe des Scheiterns herauszufinden und beginnen daraus etwas zu lernen. Das ist möglich, erfordert nicht unbedingt so drastische Wesensänderungen wie in dem Ratgeber proklamiert und ist im Übrigen kostengünstiger.

Wünsch´Euch nur das Beste, LG

10.05.2011 07:59 • #26


L
Ich bin beim Lesen des ersten RR-Posts über die Zeitspanne zwischen dem Verlassenwerden durch die erste Liebe (heute Tante) und das Kennenlernen der neuen Frau gestolpert. Es ist ein kleiner Satz... und doch hat er für mich eine enorm große Sprengkraft. (Alles, was ich jetzt schreibe, ist meine Wahrnehmung, subjektiv. Es kann so sein und es kann auch ganz anders sein...)

Ein halbes Jahr Verarbeitungspause nach über zehn Jahren Beziehung? Und dann konnten Herz und Seele schon offen und bereit sein für eine neue Liebe? Ich bezweifele es. Das ist für mich eher ein Signal für Jemanden haben. Die neue Person bekommt eine Funktion. Und auch eine Frau, die weiß, dass ein Mann nur wenige Monate um viele Jahre getrauert hat, spürt (unbewusst), dass hier keine Gefahr einer echten, tiefen Bindung besteht.

Es gibt ein, wie ich finde, phantastisches Buch für Männer und Frauen. Auf den ersten Blick geht es um S.. In Wahrheit geht es um wahre Intimität und wie Menschen sie zu vermeiden suchen. Dieses Buch war für mich ein echter Flash. David Schnarch: Die Psychologie s.ueller Leidenschaft. In der S. spiegeln sich immer unsere unerlösten Lebensthemen...

Auch ein sehr gutes Buch: Nah und doch so fern von Sokol/Carter. Darin geht es um Beziehungsangst und ihre Gesichter. Ich kann aktiv und passiv Bindungen vermeiden durch meine Partnerwahl. Viele Bindungsängstliche wechseln auch die Rolle (so wie in meinen Augen die zweite Frau).

Mein Ex hatte nach drei Monaten eine neue Freundin. Seine Mutter hat unsere Beziehung zerstört (sie hat den Impuls gesetzt, den Rest haben wir erledigt ). Erst als ich ihn mit seiner Mutter erlebt habe, habe ich gesehen, dass und wie sehr er mit ihr verstrickt ist... Auf die Neue war ich nicht eifersüchtig, weil ich wusste, dass er sie gar nicht meinen konnte... So, wie er mich ja auch nicht gemeint hat... denn er wollte einfach jemanden, der sein niedriges Selbstwertgefühl aufpumpt. Er hat in mir seine Mutter (das Weibliche) gesehen und bekämpft... Ich war eine wandelnde Projektionsfläche.

Ich bin seit der Trennung ein Jahr durch die Hölle gegangen. Habe neun Monate lang jeden Tag geweint. Und das obwohl ich mich getrennt hatte, rein äußerlich. Innerlich waren wir nie wirklich zusammen. Das zu erkennen hat mir am meisten weh getan. Es ging bei all dem um die Reinszenierung und das Verarbeiten ganz alter Kindheitstraumata. Und das hat mich richtig fertig gemacht.

Kalte, manipulierende und crazymachende Mutter (seine/meine eigene). Schwacher Mann, der in Sucht/Schweigen/Verdrängung flieht statt für sich selbst und seine Parternin (bzw. Tochter) einzustehen (er/mein Vater)... und ich, die ich fühle und handele wie ein kleines (traumatisiertes) Mädchen... (ich bin 47). Was für ein Wahn-Sinn (im Wortsinne). Auch RRs Schilderungen haben für mich etwas von Wahn-Sinn. Das kranke oder nenne ich es besser dysfunktionale Agieren macht ganz viel Sinn. Es ist eine ungeheure Chance.

Den Sinn für sich und die eigene Lebensgeschichte zu entschlüsseln, ist der Weg zum inneren Kellerverlies, in dem wir unser inneres Kind weggeschlossen haben...

Meine These ist: Wenn wir die Lektion(en) zur Seite schieben und lieber einen neuen Partner suchen, wird der uns das Thema noch krasser spiegeln. Das Leben steigert die Lektionen... so habe ich es erfahren...

Wirklich spannend ist es, bei sich selbst hinzuschauen. Richtig hinzusehen. Diese Dynamiken ziehen wir in meinen Augen an, weil sie tief in uns sind. Komm-her-geh-weg hat für mich nie etwas mit Liebe zu tun. Es sind (alte) Dramen, die alten Schmerz zeigen...

Und sie sind eine Chance, zu heilen, zu verarbeiten und wieder ganz zu werden. Wenn das Leben in Stücke zersplittert, kann es auch eine wundervolle Chance sein, es ganz neu zu gestalten...

Alles Liebe
Ladybug

10.05.2011 09:37 • x 5 #27


wolfsherz
Danke, danke, danke Ladybug für Deinen Beitrag!

LG wolfsherz

10.05.2011 09:46 • #28


W
Ladybug ... ich bin grad sowas von geflasht ... ich verfolge hier, aus ggb. Anlass seit einigen Tagen den ein oder anderen Thread ... aber deine Nachricht fällt vollkommen aus allen Mustern ...

Wie gesagt, bin geflasht ... und gerade sehr traurig obgleich all der neuen Möglichkeiten/Sichtweisen die sich da auftun würden ; -)

10.05.2011 17:10 • #29


Neffi-Maus
@ladybug:ich sehe da sehr viele Parallelen zu meinem Ex-Verlobten und mir und auch seiner plötzlichen neuen Beziehung..UND den Mustern, denen er wieder nach rennt...auf mich bezogen, kann ich deinen Aussagen zustimmen.
Du hast das in deinen Worten sehr gut geäußert
Danke auch von mir.

10.05.2011 21:02 • #30


A


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