Online-Dating Tinder und co

Hallo zusammen

Ich w, 33 bin seit 3 Jahren Single. Nach der Trennung habe ich mich dazumal dann bei Tinder, dann mal bei Bumble, Lovoo usw angemeldet. Habe ehrlich gesagt alle Apps gesehen und kennengelernt, darunter auch viele neue Bekanntschaften.

Hauptsächlich nutze ich jetzt Tinder und muss gestehen, dass ich kein Glück habe. Es sind entweder komische, oder vergebene Leute darunter oder dann Männer, welche mir nicht gefallen - ich bin da schon anspruchsvoll. Ich habe langsam die Hoffnung aufgegeben, da meinen zukünftigen Partner zu finden.

Ausserdem braucht es extrem Zeit, diese App aktiv zu nutzen…

Auf der einen Seite geniesse ich mein Singleleben und lasse es auf mich zukommen - dann aber sehne ich mich wieder nach einer Beziehung.

Ich bin nicht gross unterwegs und auch in keinem Verein. ich unternehme viel mit meinem Kind, arbeite und hin und wieder gehe ich mit einer Freundin Kaffee trinken / Abendessen.

Ich denke, dass es so schwierig wird, jemand zu finden - daher nutze ich halt die Datingapps.

Wie seht ihr das? Glaubt ihr irgendwo an Schicksal? Sprich, dass die Liebe meist unerwartet und eher im realen Leben gefunden wird?

Überlege mir ernsthaft, die App zu löschen und mich auf mein Leben zu fokussieren und alles mal ruhen zu lassen.

Ich sehe einfach, dass nach 3 Jahren und x-Dates kein Erfolg entstanden ist.

Ich glaube Tinder und wie die Apps alle heißen ist tatsächlich für die Füße. Ich hab’s sie auch immer mal wieder installiert und nach ein paar Tagen wieder gelöscht. Es ist unglaublich anstrengend. Und irgendwie leidet auch die mentale Gesundheit darunter- finde ich.

Bin mir auch nicht sicher ob man dort tatsächlich Menschen trifft, die sich binden wollen. Meine Erfahrung ist eher: da sind ganz viele traumatisierte, bindungsgestörte und Schwätzer unterwegs. Und den einen zu finden, der dann passt: ich glaube da musst du dann 100 Dates haben

Ist doch super wenn du anspruchsvoll bist! Dann sortiert sich das von selbst aus. Jetzt kommt doch der Frühling und der Sommer, da ist draussen auch wieder mehr los! Ich denke: wenn’s passieren soll wird’s passieren, womöglich ganz ohne App.

Spannend, dass Menschrn heute Tinder mehr als einfach ein S. Abenteuer zu trauen. Wischen als Kriterium fürs Daten halte ich auch für fraglich. Seriöse Plattformen arbeiten anders.

Besser im echten Leben suchen. Da wirst du komplett wahr genommen und erfasst wie du wirklich bist. Auf Tinder musst du unrealistische Träume bedienen die kaum ein Mensch erfüllen kann. Und selbst wenn du die Traumfrau für jemanden bist, wird dieser dich nicht erkennen können - that's Tinder.

Ich denke, der Erfolg auf diesen Plattformen ist eher gering, aber es gibt sie natürlich, diese Ausnahmen.

Meine eine Schwester zum Beispiel hat ihren Freund über Tinder kennengelernt, hält inzwischen über 10 Jahre. Da hat sie wirklich nen feinen Kerl gefunden.

Aber insgesamt bin ich auch kein Freund von diesen in erster Linie doch ziemlich oberflächlichen Apps.

Da ziehe ich das reale Leben da draußen definitiv vor.

Ich habe meinen Freund auch über ein kleines Singleportal kennengelernt. Es scheint aber ein großer Zufall zu sein, dass man so viel Glück hat, dass es für beide passt.

Es ist wichtig diese Apps auch aus Betreibersicht zu sehen. Man erkennt dann sehr schnell, dass sie in Summe alle weitgehend untauglich sind. Diese Apps untergraben im schlimmsten Fall das Selbstwertgefühl der Nutzer, im besten Fall ziehen sie dir nur Geld aus der Tasche.

Die erste Frage ist ganz einfach; Was ist das Geschäftsmodell?

Das Geschäftsmodell ist User kostenpflichtig mit anderen in Kontakt zu bringen.

Die zweite Frage ist somit; Ist es also sinnvoll diesen Prozess schnell oder möglichst lange am laufen zu halten?

Die Antwort ist; Je länger der Nutzer auf der Plattform ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit dass er mehr Geld investiert. Es kann also gar nicht das oberste Ziel sein Paare zu vermitteln. Das Ziel ist eindeutig, den Benutzer möglichst lange auf der Plattform zu halten und ihn mit regelmäßigen Dopaminschüben (Likes) bei Laune zu halten.
Im Ergebnis haben wir eine Datingwelt die nur noch auf höher, schneller, weiter besteht. Wer ist denn bereit die extra Meile zu gehen? Wie schnell sagt man Next!

Mein Tipp ist, such dir Dating Events in deiner Stadt offline: Ein solcher Abend macht 1000x mehr Spaß als jeden Abend durch alle Apps zu orgeln, auf denen sowieso immer dieselben Leute sind.

Ich kenne mittlerweile tatsächlich wirklich viele die da fündig wurden und auch glücklich sind. Einige seit bereits x Jahren.

Man lernt über Tinder und Co Menschen kennen, die man sonst wahrscheinlich nicht kennengelernt hätte.
Prinzipiell finde ich's eigentlich gar nicht schlecht, dass es sowas gibt.
Hab's auch schon genutzt, wenn auch mit wenig Erfolg.
Das Problem sehe ich eher in der Oberflächlichkeit. Man gibt den Leuten dort wenig Chancen, weil man gleich nach den Bildern aussortiert.
Ich bin mir sicher, dass es dort tolle Frauen wie Männer gibt. An die kommt man wahrscheinlich nur schwer ran, weil sie sich weniger profilieren und verkaufen wollen. Sie sind nicht auffallend genug.
Ich nehme mich da einfach mal als Beispiel.
Von mir gibt es keine atemberaubenden Urlaubsfotos oder welche, auf denen man mich bei aufregenden Unternehmungen sieht. Also wirke ich deshalb, meiner Einschätzung nach, vermutlich langweilig.
Ich selber lade nur Bilder hoch, wie ich auch wirklich im Alltag bin. Bei weitem keine perfekten Bilder um sich zu verkaufen.
Ich will aber, dass man mich gleich so sieht wie ich bin. Deshalb setze ich auf Authentizität.
Ich halte mich selber eigentlich nicht für unattraktiv, deshalb schätze ich das ganze so ein.

Von den ganzen Enttäuschungen die sich da einfinden, gibt es im realen Leben aber auch genug.
Ich sehe den einzigen Unterschied darin, das auf tinder eine viel größere Flut an Menschen auf einen einprasselt. Das macht es halt sehr anstrengend und man befasst sich durch die Auswahl auch weniger mit dem einzelnen Menschen.

Ich denke den größten Nutzen bietet Tinder denen, die ihr Ego pushen wollen.

Ausnahmen bestätigen die Regel.

Würde ich's wieder nutzen? Möglich, aber komplett ohne Erwartungen. Aber es schadet ja nicht die Möglichkeiten jemanden kennenzulernen, zu erhöhen.

@Alex-ander

Männer brauchen sich nicht so viel Mühe mit den Fotos machen. Als Frau bist du aufgeschmissen wenn du irgendein Foto hoch lädst.

Zitat von Ozean_:

@Alex-ander Männer brauchen sich nicht so viel Mühe mit den Fotos machen. Als Frau bist du aufgeschmissen wenn du irgendein Foto hoch lädst. ...

Ich denke, es kommt drauf an wen man erreichen will.
Wenns um die schnelle Nummer geht, ist ein super tolles Bild wohl von Vorteil. Am besten leicht bekleidet.

Eine kleine Anekdote aus meiner Tinder Zeit...
Ich hab aus Prinzip alle Frauen mit Bikinibildern oder Fotos aus dem Fitnessstudio weg gewischt.
Ich habe wirklich geguckt ob die Bilder authentisch sind, weil ich es auch sein wollte.

Ich würde in einen Verein gehen oder ehrenamtliche Arbeit machen, da hingehen wo du Leute vermehrt triffst, die auch deinen Werten entsprechen. Mal ein wenig Marketing Gequatsche: Ein passendes Produkt in der richtigen Zielgruppe beworben, erhöht die Conversation Rate, als langfristige Strategie. Kurzfristig sind Single-Events wohl eine gute Abwechslung und kann man auch mal aus Spaß mit einer Freundin oder so machen.

Zu Dating Apps, einer hat es hier ja schon richtig ausgeführt, das Ziel ist den User über Dopamin lange an die App zu binden und den Frust dann über Geld zu kompensieren. Die User vor 10 Jahren, waren noch ganz andere als heute!

Zitat von Ozean_:

Männer brauchen sich nicht so viel Mühe mit den Fotos machen.

Halte ich für eine Gerücht.
Ohne Kühlerhaube der Luxuskarosse, einer fetten Rollex am Arm, Designer-Klamotten oder teurem Hobby wirst Du als Mann in der Regel direkt nach links gewischt.

Zitat von Alex-ander:

Ich habe wirklich geguckt ob die Bilder authentisch sind, weil ich es auch sein wollte.

Macht dich sehr sympathisch.

Ich bin Ü40, null Erfahrungen mit OD, und ich werde das wohl auch nie anfangen. Mir war das zur Schau stellen in Studi VZ schon zuwider, das ist fast 20 Jahre her.