Warum es so schwer fällt, aus der Beziehung zu einer narzisstisch gestörten Person auszubrechen:
Anfang der 1960iger Jahre wurden bedeutende Forschungsarbeiten geleistet, die Aufschluss über die Gründe für den Verlust des Selbstschutzes bei Gewaltopfern liefern.
Anhand von Tierversuchen, u.a. mit Hunden, sollte wissenschaftlich untersucht werden, wie sich der Fluchtinstinkt eines Lebewesens bemerkbar macht.
Bei einem Experiment wurde die rechte Hälfte des Fußbodens eines geräumigen Käfigs elektrisch geladen, so dass der im Käfig gefangene Hund einen leichten Elektroschock erhielt, sobald er die rechte Seite des Käfigs betrat. Der Hund lernte sehr schnell, sich nur in der linken Käfighälfte aufzuhalten. (Dr.Jekyll - Mr. Hyde - auch er sperrt das Opfer in genau solch einen Käfig. Auf der einen Seite bekommt es, zumindest am Anfang noch, lauter leckere Bröckchen, auf der anderen Seite Stromstöße...)
Als nächstes wurden die Stromkabel auf die linke Seite verlegt, während die rechte Hälfte freiblieb. Wieder passte der Hund sich rasch an die veränderten Umstände an und hielt sich nur noch auf der rechten Käfigseite auf.
Dann aber wurde der gesamte Käfigboden verkabelt, so dass der Hund in unregelmäßigen Abständen Schocks erhielt, ganz gleich, wo er hintrat oder sich hinlegte.
Zuerst zeigte der Hund sich verwirrt, dann geriet er in Panik. Am Ende gab der Hund auf und erduldete die Schocks, wann und wo sie ihn trafen, ohne je wieder zu versuchen, ihnen zu entkommen oder sie durch Geschicklichkeit zu vermeiden.
Aber damit war die Studie noch nicht beendet. Als nächstes wurde die Tür des Käfigs geöffnet, in der Erwartung, dass der Hund sofort herauslaufen würde. Aber er blieb liegen und ließ die unberechenbaren Elektroschocks weiterhin über sich ergehen.
Daraus schlossen die beteiligten Wissenschaftler, dass ein Lebewesen sich an Gewalttätigkeiten gewöhnen und soweit anpassen kann, dass es seinen natürlichen Fluchtinstinkt nahezu vollauf verliert.
Diese (meist bereits in der Kindheit) angelernte Hilflosigkeit führt zu einer Gewöhnung an das tagtägliche Entsetzen ! - Normalisierung des Abnormen –
01.11.2016 20:00 •
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