Hallo an alle,
ja Honeymoon war bei uns damals so ca. 4-5 Monate. Dann hat er begonnen Schritt für Schritt meine Person zu zerlegen. Plötzlich kam jeden Tag was anderes was ich er nicht so toll findet, was ich ändern soll, was ihn stört etc. Irgendwann hatte ich das Gefühl gar nichts mehr richtig machen zu können. Und je mehr ich versucht habe ihm alles recht zu machen, desto mehr hatte er dann wieder zu kritisieren.
Irgendwann, wenn man lange genug unter dem Einfluss eines Narizissten stand, hat man keine Meinung und keine eigenen Gefühle mehr. Als für mich damals der Druck zu groß wurde, und ich gemerkt habe, dass ich selber nicht mehr zu existieren scheine, habe ich angefangen die Beziehung endlich in Frage zu stellen.
Bevor er dann ausgezogen ist, wollte er immer von mir wissen ob ich mich denn ändern könne, denn nur dann kann die Beziehung funktionieren. Wir haben ja auch ein Kind mitereinander, daher habe ich wahrscheinlich erstmal alles hingenommen, weil ich dachte, ich müsse das für mein Kind tun. Jedoch habe ich dann endlich erkannt, dass da etwas falsch läuft und habe es gewagt ihn auch in die Pflicht zu nehmen. Ich habe ihm gesagt er solle auch mal über sich nachdenken und auch mal an sich arbeiten und nicht ständig alles auf mich abzuschieben und die komplette Schuld an allem auf mich abzuwälzen. Genauso bat ich mich einfach so zu akzeptieren und zu lieben wie ich bin. Natürlich konnte er sich nicht darauf einlassen. Weil er ist doch perfekt, er war der Einzige der in der Beziehung alles gemacht, geleistet und gegeben hat. So als hätte ich gar nicht existiert.
Nachdem ich aber bei meiner Meinung geblieben bin, und mir den Schuh nicht mehr angezogen habe, ist er natürlich ausgezogen. Somit war für mich klar, die Beziehung ist für mich beendet und habe auch mit der Beziehung abgeschlossen.
Der Kontakt muss leider weiter bestehen wegen unserem Kind. Das macht die Sache natürlich schwieriger, aber trotzdem habe ich gelernt mich zu distanzieren. Er torpediert mich mit Gemeinheiten, per email, sms, Briefen etc. Ich werde beschimpt, gedemütigt und diskreditiert. Da ich weis, dass es sich nicht lohnt irgendetwas davon zu kommentieren, ignoriere ich alles, was von ihm kommt. Ich kommuniziere mit ihm nur über unser Kind.
Ich habe festgestellt, wenn ich mich auf das Spiel meines Narzissten-Ex einlasse, geht es mir nicht gut. Mein Leben wird negativ beeinflusst, und somit geht dann nicht nur mir schlecht, sondern auch meinem Kind. Das möchte ich nicht. Daher versuche ich mein Leben komplett in die Hand zu nehmen, und vorallem meinem Kind ein gutes Vorbild zu sein, und ihr vorzuleben eine starke Persönlichkeit zu sein.
Es ist schwierig, aber es lohnt sich. Der Beziehung nachzutrauern ist sinnlos.Denn es ging in der kompletten Beziehung nie um mich, sonder nur um ihn. Damit gibt es nichts was man nachtrauern sollte. Klar es ist schmerzhaft, aber wenn man schafft es nicht persönlich zu nehmen ist es leichter. Mir hat mal jemand gesagt: Das was jemand über eine andere Person sagt, sagt mehr über ihn selber aus, als über die Person, über die er spricht! Und das stimmt in meinem Fall. Denn alles was er seit der Trennung von sich gibt, bestätigt mich nur in meiner Meinung, dass die Trennung das Richtige war. Natürlich werde ich immer wieder Kämpfe ausfechten müssen für mein Kind. Aber ich muss mich nicht mehr vor ihm rechtfertigen für meine Person.Denn jeder Mensch ist so wie er ist und das ist gut so. Niemand muss sich ändern, nur weil ein anderer das möchte. Auch hierfür habe ich einen Spruch: Beim falschen Menschen kann man nicht richtig machen. Beim richtigen Menschen kann man nichts falsch machen. Ich hoffe ich konnte hier ein wenig helfen, über die schmerzhafte Trennung hinwegzukommen. Nicht falsch verstehen, auch für mich ist es immer wieder ein Kampf, aber es wird immer besser, wenn man es schafft wieder selbst zu akzeptieren und zu lieben, so wie man ist.