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Opfer eines Narzissten

D
Ihr Lieben,
ich lese heute hier zum ersten Mal und sauge alle Beiträge in mich ein.
Innerlich denke ich: ja, genau ! Ja, so war's !
Ich weiß dass mein Ex diese Störung hat, bin mir sicher. Ich kann mich
recht gut distanzieren. Aber ich habe ein Kind mit ihm, ein Kleines....und das nimmt er,
bzw. möchte ihm die Mutter nehmen, aber rechtlich stehen mir bzw. dem Kleinen
50% der Zeit mit der Mutter zu....ich habe den Absprung geschafft, viel durchgemacht, auch
im Kampf um bzw. für mein Kind.
Unser Kind hat auch viel durchgemacht. Bin zwar auch stolz darauf weg zu sein, ihm in keiner Weise
nachzutrauern-im Gegenteil- und es geschafft zu haben, dass mein Kind stabil geblieben ist, bis jetzt.
Aber mein Vertrauen darein, dass es tragfähige Beziehungen gibt ist weg. Und das Umlernen....
mit jedem den ich kennenlerne gehe ich um wie mit dem Ex, also wie mit einem trotzig-pubertären
Kind...merke das zwar sofort, aber es verunsichert mich....Außerdem versucht er immer wieder
bei mir Angriffsfläche zu finden und ich möchte einfach nur so viel Abstand wie möglich.
Ich hoffe, die Zeit wird alles richten.Und eine neue Liebe wäre so schön...

17.11.2016 21:29 • #2041


fe16
Nein Cindy das hast du falsch verstanden Du bleibst. Googel mal spiegelgesetz

Dann kommt das schwierige also für mich zu verstehen wie er mich gespiegelt hab.

Meine Therapeutin meint da kämen wir noch hin, wenn ich wollte dürfte ich aber vorarbeiten

17.11.2016 21:32 • x 2 #2042


A


Opfer eines Narzissten

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S
Ja, apropos Spiegelgesetz... Ich habe mich immer gefragt, warum bin ich an solch einen Lügner geraten. Ich bin ein ehrlicher und direkter Mensch. Bis ich darauf kam, dass er mir spiegelte, dass ich mich selbst so lange belogen habe. Ich hatte immer ein schlechtes Gefühl, habe aber immer dem Honeymoon geglaubt. Obwohl ich wusste, dass das nicht ehrlich war, bin ich geblieben. Ich habe mich dadurch selbst belogen, habe nicht zu mir gestanden und viel zu spät Grenzen gesetzt.

17.11.2016 21:41 • #2043


Cindy38
Ich geh jetzt erstmal schlafen,es ist grad soviel ...gute Nacht und danke euch allen..

17.11.2016 21:45 • #2044


S
@Cindy38
besser erklären, als ich es beschrieben haben, mit der Spiegelwirkung kann ich nicht. Du hast ihn als Spiegel gebraucht, wie er Dich. Ihr habt euch wechselseitig bedingt in euren Persönlichkeitsstrukturen. Ihr mußtet euch gegenseitig Spiegel sein. Du hast in gewisser Weise ebenso als Spiegel benutzt wie er Dich.

...

lies dich da mal rein. es gibt mehr beiträge als diese, die interessant und hilfreich sind/sein können.

17.11.2016 22:07 • x 2 #2045


lalelu26
Wenn ich all das lese, frage ich mich, der von uns eigentlich der Narzisst war....

Denn wir haben wohl beide hauptsächlich das gute Gefühl geliebt, das wir vom Anderen bekommen haben.
Ich genauso wie er.
Ich war für ihn interessant weil er sich meiner nie sicher war, denn vor lauter Verlustangst spiele ich immer die Unabhängige. Er spielte den total Anhänglichen, bei dem ich mich endlich aufgehoben fühlte . Beide waren wir also vollkommen unehrlich und haben dem Anderen aber genau das geliefert was er brauchte.

Ehrlich wurde es erst am Ende. Da zeigte jeder wie er wirklich ist. Ich extrem abhängig von seiner Zuneigung und er ohne jedes tiefe Gefühl.

18.11.2016 07:24 • x 3 #2046


Cindy38
@lalelu26,genau so ging es mir,als ich das alles las...neuerdings fress ich alles regelrecht auf an Infos ..aber langsam fang ich auch an zu zweifeln,wie du schon sagtest,wer von uns beiden der Narz ist....der letzte Satz von dir trifft genau auf meins zu..zum Anfang war ich auch immer die Starke,hab vieles alleine gemeistert,war keine so anhängliche Zicke...und auf einmal drehte sich das alles...er konnte sich da nicht reinversetzen und ich flehte geradewegs um seine Zuneigung..danach war es ja dann auch noch so,das ich dachte,wenn wir S. haben,das da noch was ist von ihm..aber ich wurde eines besseren belehrt,zumal er glaub auch was neues hat und somit komplett brach...

18.11.2016 07:42 • x 1 #2047


Cindy38
[quote=sim]@Cindy38
besser erklären, als ich es beschrieben haben, mit der Spiegelwirkung kann ich nicht. Du hast ihn als Spiegel gebraucht, wie er Dich. Ihr habt euch wechselseitig bedingt in euren Persönlichkeitsstrukturen. Ihr mußtet euch gegenseitig Spiegel sein. Du hast in gewisser Weise ebenso als Spiegel benutzt wie er Dich.

...

lies dich da mal rein. es gibt mehr beiträge als diese, die interessant und hilfreich sind/sein können.

Danke für die Links,ist ja schon ziemlich hart,wenn man das alles so liest...tatsächlich ein Spiegel meinerseits und auch ich...zum Schluß brach das Glas...

18.11.2016 07:44 • x 1 #2048


K
Zitat von Sunflower77:
habe nicht zu mir gestanden und viel zu spät Grenzen gesetzt.


an dem Punkt bin ich grad.. üben im alltäglichen Leben.. war ja nicht nur in der Beziehung so..
merk jetzt an vielen anderen Stellen das mir ein starkes Selbstbild fehlt..

man öffnet die Büchse der Pandora.. ausgelöst durch so einen Supergau..
kein leichter Weg..
für mich aber der einzig Richtige..

und die Büchse ist in dem Fall keine Schlechte..
es kommen im Zuge der Verarbeitung und Aufdeckung nur auch andere Dinge zu Tage die man
bisher nicht so im Blick hatte..

die Arbeit.. für mich manchmal wie Sisyphus.. oft kommt es mir vor einen Teil verstanden..
sofort ergeben sich unglaublich viele andere Fragen..

egal.. machen was man kann.. vertrauen finden in sich selbst..
den Dingen ihren eigenen Lauf lassen..
nicht immer ist es ein Rosengarten..

trotz allem Leid.. aller Traurigkeit.. aller Pein.. zu sich selbst zu finden ist das
beste was man finden kann..

und es ist nicht so das damit alle Probleme verschwinden..
würd fast sagen damit fängt's erst an..
dann aber wenigstens auf die eigene Art und nicht
fremdbestimmt.. Kanonenfutter für wen und was auch immer..

mir ist ein Schicksal zuteil das keine wirkliche Teilhabe ermöglicht..
zuviel ist verloren.. in die falsche Richtung gegangen..
jetzt eine 180 Grad Drehung.. das werd ich nicht schaffen..

aber ich arbeite dran.. kontinuierlich.. und trotzallem.. geniese jeden Tag..
man hat nur dieses eine Leben..
wie ungerecht es auch sein mag..
sich selbst gerecht werden und den Momenten des Glücks.. der Freude.. Zufriedenheit immer
eine Chance geben..
für mich der Weg..

18.11.2016 07:50 • x 3 #2049


S
es ist ziemlich verwirrend was sich nach solchen geschichten alles zunächst mal melden kann.

was ich sehr aufschlußreich fand, war die doublebindtheorie. das war womit ich in und nach der zeit der beziehung ständig beschäftigt war. mir wurde das eine gesagt, aber das andere wurde getan. das macht einen im wörtlichen sinne nahezu wahnsinnig. es gibt keine chance, dahinter zu steigen, wenn man nicht weiß was das ist.

die krux an dem ding ist, dass der, der so kommuniziert, es nicht einmal bemerkt. die zweite krux ist, dass man selbst, je nachdem wie sehr man selbst mit doublebindstrukturen belastet ist, es an sich auch nicht bemerkt. In einem buch las ich, im ersten schritt ziehen sich zwei personen die die doublebindstrukturen kennen an. daran ist im ersten schritt weder etwas schlechtes noch was gutes, es ist einfach nur so. solange es zu keinen schwerwiegenden differenzen kommt, bleibt es auch relativ nebenwirkungsfrei.

in geschichten mit menschen die ein cluster b störungsbild mitbringen, wird es zunehmend kritisch. es wird mit der zeit zunehmend vorsatz in dieser art der kommunizierens unterstellt, aber es ist nicht zwangsläufig nur vorsatz, sondern der mensch tickt so, denkt so. solange der oder die es selbst nicht an sich bemerken können, gibt es keinen ausweg, denn egal was man macht, wie man sich verhält, man kann es nur falsch machen. hier trennt sich allerdings auch die spreu vom weizen.

im alltäglich kann man es oft doublebindsituationen beobachten.
zwei geraten wegen nichts und wieder nichts aneinander. ein bsp. dafür,
einer sagt, man hier zieht's.
der andere springt auf, schließt das gekippte fenster.
dann geht's los.
wieso machst du das fenster zu, es müfft doch.
wieso, du hast doch gesagt, ich soll das fenster schließen!
nein, hab ich nicht gesagt, ich hab gesagt, es zieht.
wieso, sagst du es zieht, wenn ich das fenster nicht zumachen soll, willst du mich verarschen?
wie kommst jetzt darauf, wieso verarschen? ich versteh dich nicht...
danach geht's ab, wenn beide unbedarft sind, diese art des miteinander sprechens praktizieren.

es ist die art, etwas zu hören, und es ist die art, etwas zu sagen.
einer bringt eine zustandbeschreibung, der andere schließt daraus, es ist ein handlungsaufforderungen.
daraus können die heftigsten auseinandersetzungen entstehen.
... unter gewissen voraussetzungen, gibt es auch menschen, die diese art des kommunzierens mit voller absicht einsetzen, um andere zu manipulieren/schikanieren. was im gegenüber immer voraussetzt, dass es die manipulierende person ernst nimmt, einen konsens, ein miteinander finden möchte, womit sie verloren hat.

auch dazu gibt es gute bücher. paul watzlawick hat sich sehr intensiv damit beschäftigt, sein Anleitung zum unglücklich sein ist leichte kost dieses thema betreffend. gehaltvoller wird's bei Wie wirklich ist die Wirklichkeit und ans eingemachte geht's mit Menschliche Kommunikation - Formen, Störungen, Paradoxien. die lightversion dessen ist in Doublebind - Wege aus der Zwickmühle von den sautters zusammen gefaßt.

es gibt eine menge sachen, die man sich an sich selbst ansehen muß, nach solchen geschichten. das warum, wieso, weshalb solcher erfahrungen betreffend. woher man kommt, was einem mitgegeben wurde, dort wo man aufgewachsen ist... und das alles braucht zeit.

18.11.2016 10:07 • x 4 #2050


K
ach liebe Sim..
bin da a bissl praktischer veranlagt.. versteh die Theorie schon..
mag's aber lieber plastischer..

z. B. grad mit jemand im Gespräch..
man redet gewissermaßen aneinander vorbei..
die eine Seite bedient sich manipulativer Aussagen..
eins wird gesagt.. das andere getan..

z. B. ich freue mich.... real ist davon dann nichts zu spüren..
egal.. verloren wie du sagst hat man auf der Basis der Kommunikation jedenfalls meist sowieso..

hier ist es auch die Position.. und die wird absolut ausgenutzt..
ob der betreffende Mensch selbst damit glücklich ist bezweifel's..
kürzlich davon einen Geschmack bekommen..

es ging um Kunst.. die betreffende Person hat mehrere Bilder ausgestellt..
der Titel.. meine Rinnsale....
spontan dachte ich im Kontext so wie ich die Person wahrnehme..
wieso nicht mal wenigstens ein Flüsschen.. besser Fluss.. vielleicht sogar auch mal Strom..

aber nein.. man hält sich zurück.. begibt sich selbst in innere Gefangenschaft.. ist einem
System geschuldet das nicht den Spielraum zulässt..

ähnlich wie's auch war beim ex.. da war viel an kreativen Potential.. aber man hat sich selbst
geknechtet.. eingeschränkt.. aus Angst.. Unsicherheit.. auch aus Pragmatismus..
ungeachtet der eigenen Verletzungen die man sich damit zufügt und natürlich ebenso anderer
die da in die Quere kommen.. es nicht einfach mittragen ohne Klagen.. ohne Zweifel..
ohne mit einem noch so gut gemeinten Hinweisen.. Angeboten.. gemeinsam zu wachsen..

was ich sagen will.. diese erneute Erfahrung.. diesmal mit mehr Abstand.. innerlich wie äußerlich
gibt mir die Möglichkeit diese Strukturen in der Kommunikation in Ruhe anzuschauen..

allerdings lustig ist das nicht.. hab einige Stunden traurig und ratlos damit verbracht..
langsam lichtet sich aber der Nebel..

schliesse immer mehr damit ab.. ist nicht das richtige Gegenüber.. und grad da war ich
am Anfang und auch lange Zeit als es schon kriselte überzeugt.. an der Person liegt's nicht..

liegt's vielleicht auch nicht.. sondern an der Kommunikation und da von der anderen Seite nicht
entsprechend agiert wird.. immer Spitzen die demonstrieren.. läge an mir..
ja als ich da ruhig sagte das es mir nicht so einleuchten will hies es immerhin man würde
drüber nachdenken..

mach mir da aber keine Hoffnung.. nur als Beispiel..
und was Watzlawick betrifft.. war lange ein überzeugter Fan..
mittlerweile denke ich die Sache mit dem Hammer..
oft stimmt das Gefühl.. es ist doch so das viele nicht bereit sind mitzuschwingen..
ihr Programm laufen haben und keine Bereitschaft einen Schritt weiter..
dachte schon mal kurz eine Art Anti-Watzlawick zu schreiben..

Spaß beiseite.. Therorie.. Praxis.. beides hat seine Berechtigung..
man sollte sich nur nicht verirren oder versteifen.. wie du richtig sagst.. manchmal hat man einfach verloren..

an dem Punkt fängt für mich die Reflexion an.. in mich reinhören ja klingt kitschig..
da find ich die Antworten.. und die persönlichen Erfahrungen Betroffener ergänzen..
Fachliteratur je nach Bedarf..

durch meine Ausbildung bin ich auch relativ vorinformiert..
was allerdings nicht davor geschützt hat..
die Erfahrung musste ich trotzdem machen..
kann's allerdings langsam aufdröseln..

ob und wie draus ein Schuh wird zeigt sich im Verlauf..
teilweise gibt es Fortschritte.. oft in mühsamer Kleinarbeit..
ein Weg.. ein Prozess.. ob man je damit fertig wird.. bin manchmal skeptisch..
hab ja schon mehr als ein halbes Leben gelebt..

werd aber weiter dieser Spur folgen egal wie weit es mich führt..
Lebensqualität für mich mehr als Materielles.. Stimmigkeit mit sich selbst..
vielleicht nicht mehr als Ansätze.. das zu spüren für mich dennoch mehr als ich
erwartet hatte und mir nach dem großen Eklat vorstellen konnte..

bin immer mehr zufrieden wie's läuft..
aber natürlich.. die Chance nochmal einen Partner zu finden..
das restliche Leben nicht allein verbringen zu müssen.. da wär ich nicht dagegen..

im Moment ist es erstmal das was ist gut zu gestalten..
wichtige Beziehungen die im Zuge der unseligen Geschichte auch in ne Schieflage kamen
bestmöglich zu heilen..

puh.. was so alles an Gedanken auf dem Weg liegt..
hoffe jetzt wir haben uns ein bisschen verstanden..
du machst es auf deine Art.. ich genauso.. jeder hat was beizutragen und so ist's gut..

18.11.2016 11:38 • x 1 #2051


S
a bisserl doublebind is immer im leben, der gehört dazu, ist oft auch soziales schmiermittel.
und dann gibt's den, der pathologisch ist, da wird was an anderer stelle soziales schmiermittel ist, zu beißendem gift.
und ums's gift/ giftig geht's in/nach solchen geschichten.

18.11.2016 11:58 • x 1 #2052


S
@lalelu
Diese Gedankengänge kenne ich zu gut... Dasselbe habe ich mich auch sehr oft gefragt, bin ich jetzt hier der Narzisst und habe womöglich bloß auf ihn projiziert. Dazu habe ich folgende Ansicht: 1. steckt wohl in jedem ein bisschen narzisstische Natur; ist völlig menschlich und gesund und dient gelegentlich der Stärkung des Selbstwerts, 2. ist mir bewusst geworden, dass ich oft mitfühlend mit den Menschen in meiner Umgebung bin. Und das wird dem Narzissten, bei dem das Umfeld insbesondere die Partnerin leidet, abgesprochen.

18.11.2016 13:56 • x 3 #2053


fe16
ich las vorhin in einem deiner Links liebe Sunflower das ein Narzisst sich nie damit beschäftigt das er ein Narzisst sein könnte. Seine Welt ist ja in Ordnung. ER macht keine Fehler.

18.11.2016 14:03 • x 2 #2054


S
Außerdem geht es ja auch darum, wie der Ex mit einem umgegangen ist... Ich versuche immer dann, wenn sich Selbstzweifel melden, mir die Realität vor Augen zu führen. Wie war es wirklich? Bin ich so mit ihm umgegangen, wie er mit mir? Nein! Habe ich mir ständig Bestätigung bei anderen Männern gesucht, sobald ich das Gefühl hatte, dass er sich abwendet? Nein! Und schwupps, die Realität hat meinen Kopf wieder erreicht.
Ich glaube, dass ist der Weg, das finden zu sich selbst. Die immer wiederkehrende Frage, wie bin ich. Wie reagiere ich in bestimmten Situationen usw. Man lernt sich über diesen Weg kennen; das ist der Sinn wie ich finde. Man reflektiert und ist auch mal selbstkritisch; das ist der Narzisst, um den es hier geht, nicht. Habe ich zumindest nie erlebt, und wenn, dann nur um etwas zu erreichen.

18.11.2016 14:07 • x 2 #2055


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