Zitat von wunderblume16:Ach Du liebe Güte!
Das tut mir sehr leid für Dich/euch.
Ich habe auch recht schnell seinen Hausschlüssel bekommen. Fand das auch unendlich schmeichelnd, obwohl ich ganz selten hin bin, ohne dass er da war.
Da ich recht frisch von meinem Exmann getrennt war und ich es , auch durch seine Hilfe schnell geschafft hatte eine Wohnung zu finden, hatte ich da eine Blockade. Ich konnte den Schlüssel zu meiner Wohnung nicht abgeben, war verunsichert. Ich brauche es für mich, ganz allein zu sein und hatte Angst, dass ich komme und nicht allein bin.
Das wird ihn sehr verletzt haben, war aber ganz und gar nicht meine Absicht.
Ich kann es sogar gut verstehen.
Aber wie wirst Du das regeln?
Ich weiß es nicht. Jeden Morgen denke ich beim Aufwachen: das kann alles nicht wahr sein! Warum muss ich diesen verdammten Horror erleben? Warum zerplatzen all meine Träume?
Ich habe eine tollen Job und habe ein gutes soziales Netz – meine Eltern leben beide nicht mehr. Aber ich habe mir richtig was aufgebaut und kann mich darauf stützen in dieser harten Zeit. Dennoch habe ich Angst. Ich spüre Verzweiflung, weil ich gescheitert bin. Mein Bild von einer intakten Familie ist zerstört. Diese Fassungslosigkeit erschlägt mich jeden Morgen. Ich schaffe es kaum aus dem Bett, sage viele Termine ab, bin kraftlos und traurig. Ich bin oft am Limit, weil er mich fertig macht. Diech die Schwangerschaft bin ich auch hormonell anders aufgestellt. Ich bin nicht so stark wie sonst.
Dann spüre ich mein Baby treten und denke mir, vielleicht kapiert er es doch noch? Vielleicht wird er bereuen? Vielleicht kommt er auf allen vieren zurück gekrochen, wenn ich ihn jetzt einfach los lasse und gehe? Die letzten Wochen habe ich nichts Unversucht gelassen und immer wieder gebettelt und auf ihn eingeredet. Bei Trennungen wohl der größte Fehler! Vor allem bei solchen Männern, die rennen dann noch schneller auf und davon.
Ich weiß, dass er furchtbare Angst hat. Er kommt einfach nicht klar, dass ich bei ihm eingezogen bin, dass ich ein Nest bauen will. Er hat immer alle Freiheiten gehabt und noch nie mit einer Frau zusammen gewohnt. Mit 47 Jahren zum ersten Mal zusammen ziehen und Vater werden, das überfordert ihn total.
Ich erkenne ihn nicht wieder. Er ist so kalt, aggressiv und wütend. Er schmeißt mich zum wiederholten Male aus der Wohnung und wundert sich, wenn dass ich dann weg bin, dass ich die Babysachen mitnehme. Ich habe ihn gebeten, dass wenn er mich schon raus schmeißt, er mir doch wenigstens beim Packen helfen kann! Er hat nicht reagiert. Als ich fertig war und weg war schrieb er:
Magst du mir kurz erklären, was hier gerade passiert? Sieht für mich aus wie dein siebter Auszug. Aber warum sind die Babysachen weg? Du willst also auch rund um die Geburt nicht hier sein, schließe ich daraus. Ist das jetzt wieder so eine Du wirst weder mich noch das Kind wiedersehen-Aktion?
Wäre gut, wenn du dich erklärst.
Natürlich bin ich zuvor nicht ausgezogen. Er behauptet das immer und immer wieder. Ständig verdreht er die Fakten, um gut dazustehen. Vor zwei Tagen habe ich mich aber zu dem Schritt entschieden. Er hat in einem ganz eiskalten Ton gesagt: Weißt du, such dir lieber jetzt was. Im 8. Monat wird es mit dem dicken Bauch nur härter für dich werden. Ich habe ihm bei unserem letzten Streit erklärt, dass er nicht alles haben kann. Er schmeißt mich raus und will dann aber bei der Geburt dabei sein! Das ist so irre. Und das will ich nicht. Ich will diesen Mann so nicht dabei haben. Ich muss dann Abstand halten. Er hat in den vergangenen Wochen mehrfach unsere Gesundheit gefährdet. Wie soll ich dem noch unser Kind anvertrauen? Wie? Er setzt uns einfach vor die Tür – im 7. Monat. Ich muss uns vor ihm schützen. Ich bin entsetzt über sein eiskaltes Verhalten.