Partner fällt mir ins Wort und grenzt mich aus

Hallo liebes Forum,
freue mich euch gefunden zu haben Denn mir brennt schon lange eine Frage, wobei ich gerne wissen würde, wie das Außenstehende sehen.
Wir haben zwei gemeinsame Kinder und es kommt ab und zu vor, dass er, wenn ich mit einem Kind rede, mir ins Wort fällt obwohl das gerade völlig unpassend ist und ich mich dann auch sehr darüber ärgere. Ich hab es ihm schon mehrmals gesagt, dass ich das nicht möchte aber er macht es immer wieder mal.
Hier ein Beispiel: Es ging darum, dass wir eine Runde spazieren wollten und er sagte, er würde auch allein gehen, da es ihm mit dem Kleinen (5 Jahre) manchmal nicht schnell genug geht und unser Sohn dann auch oft zwischendurch einfach mal unterwegs stehen bleibt und nicht weiterläuft. Da hab ich unserem Sohn die Wahl gelassen, entweder wir gehen mit oder der Papa läuft mal allein und wir gehen nur mal in den Garten und machen dann im Haus was anderes schönes. Da kam von meinem Partner plötzlich die Aussage, dass er nur so langsam läuft, wenn ich mit bin und sie könnten ja auch nur zweit gehen. Das hat mich wieder so geärgert. Erstens mal war ich gerade in der Klärung mit dem Kleinen und zweitens fühlte ich mich ausgegrenzt und über mich hinweg bestimmt. Und mein Partner weiß genau, dass es mir auch tut mal eine Runde an die Luft zu gehen. Daraufhin sagte natürlich unser Sohn, dass er allein mit Papa gehen möchte. Aber das kann doch bitte ich selbst entscheiden oder wie seht ihr das? Auf jeden Fall gabs dann wieder eine hitzige Diskussion und es tat mir um unseren Sohn sehr leid. Das Ende des Liedes war: Ich bin mitgegangen, fühlte mich aber wirklich überhaupt nicht gut und war sehr traurig über das Verhalten meines Partners. Was sagt ihr, sehe ich das zu eng oder wie würdet ihr in solchen Situationen reagieren? Danke schon mal und
viele Grüße für einen schönen 4. Adent!

Sorry, mit ER meine ich meinen Partner

Warum nicht dein Sohn allein mit dem Vater?

Mh, ich finde ins Wort fallen ist hier nicht die richtige Formulierung.
Dein Partner hat eine dritte Möglichkeit aufgezeigt, die du nicht angeboten hast. Vielleicht hat er sich durch deine Varianten auch ein stückweit ausgegrenzt gefühlt, vielleicht möchte er ja auch einfach mal ein bisschen Zeit mit seinem Sohn allein verbringen?

Ich habe jetzt keine konkrete Vorstellung davon, wie ihr in so einem Gespräch miteinander redet, aber wenn ich es mir im freundlichen Tonfall vorstelle, höre ich da ein ganz normales Abwägen, wer was mit wem machen möchte.
Bei uns läuft das vielleicht im Grunde ähnlich, jeder sagt was er gern hätte oder zu bedenken gibt und dann einigt man sich halt. Nur dass wir dabei halt freundlich miteinander sprechen und die Atmosphäre lautet, dass möglichst jeder was davon haben sollte.

Bestimmt über dich hat dein Mann ja nicht, sondern lediglich vorgeschlagen, er könne auch mit dem Kind alleine gehen.

Daran dachte ich auch. Konnte es aber nicht so gut formulieren. Es wäre interessant ob es andere Beispiele gibt.

PS: für 5 jährige ( zumindest bei meinen beiden, ) war reines spazieren schlicht langweilig. Deswegen haben sie halt ne Menge Zeit gebraucht um all die spannenden Dinge am Weg zu entdecken und zu beobachten

Zitat von Locke111:

Und mein Partner weiß genau, dass es mir auch tut mal eine Runde an die Luft zu gehen.

Das ist doch der Jackpot! Papa alleine mit Sohn und Du gehst an die frische Luft, allein. Wäre das nicht entspannend? Wenn nein, warum? Hast Du wenig Zeit mit Deinem Sohn?

Und ja, dass er mit dem Papa spaziert finde ich auch erstaunlich. Bei uns war spazieren in dem Alter 1 h für 500 m, weil alles interessant war.

Wenn Du allerdings schreibst, dass er Dir ins Wort fällt, hört sich dieses Beispiel jetzt für mich eher so an, als würde er eine Idee die er plötzlich hatte, schnell mal aussprechen, bevor ihr irgendwelche Entscheidungen trefft ohne alle Optionen, zu denen er bereit ist, zu betrachten. Wir reden oft alle durcheinander, damit jeder noch schnell seine Gedanken los wird. Nervt ungemein .

Hast Du vielleicht noch ein anderes Beispiel? In diesem Beispiel kann ich Deinen Punkt tatsächlich nicht so ganz verstehen.

Zitat von Locke111:

Es ging darum, dass wir eine Runde spazieren wollten und er sagte, er würde auch allein gehen, da es ihm mit dem Kleinen (5 Jahre) manchmal nicht schnell genug geht

Ich verstehe dich da schon! Es war der Plan, dass ihr GEMEINSAM spazieren geht! Sollst du jetzt zuhause bleiben oder was? Nein! dann läuft der Sohn eben langsam! Was soll denn das? Das war doch sicher nicht die Idee deines Mannes, den Sohn mitzunehmen oder? Also ursprünglich.

Ich sehe klar, dass du ausgegrenzt wirst,und der Vorwurf, dass es DEINE Schuld sein soll, dass das Kind langsam läuft ist ja wohl lächerlich.

Hast du noch andere Beispiele?

Hab nichts dagegen, dass mein Partner mit dem Sohn allein geht, wollte wenn dann in Familie raus und fühlte mich sehr unwohl bei seiner Variante. Das er allein gehen würde, war ja seine ausschlaggebende Aussage, als ich dann die zwei Vorschläge machte.

Anderes Beispiel:
Er kommt mit unserem Sohn von unterwegs oder aus dem Garten nach Hause. Ich koche gerade Mittag o.ä. Der Kleine dreht plötzlich unerwartet auf (Hunger, Müde oder was auch immer) - kommt vorwurfsvoll von meinem Partner: Also, als wir noch nicht zu Hause waren, war alles ganz entspannt und wir haben uns total gut verstanden. Ja das glaub ich gern, finde es in dem Moment aber völlig unangebracht, da man sich so fühlt, als wäre man daran Schuld. Also für mich kommt das so rüber oder wie meint ihr?

@Milly85
Doch es war die Idee von meinem Mann, den Sohn mitzunehmen. Aber eben ohne mich und das fand ich nicht so toll... Man hätte ja erst mal fragen können, ob ich nicht lieber mitkommen möchte oder eben durch die Blume fragen, können ob es ok wäre, wenn sie nur zu zweit gehen aber die Art und Weise ist halt nicht gerade die feine englische Art...

@Locke111 Ich glaube, das ist deinem Mann nicht bewusst. Er hat mit seinem Sohn eine besondere Vibe, und vielleicht ist der Kleine tatsächlich dann mehr auf den Papa fokussiert, und bleibt nicht so viel stehen etc. Nun ist dein Partner aber erwachsen, ihr seid eine Familie, und es geht nicht, dich als Störfaktor hinzustellen. Dein Sohn bekommt das ja auch mit. Ich sehe da durchaus eine Störung in der Familienharmonie. Dem solltest du auf den Grund gehen. Einfach nur verlangen, dass du mitkommst, würde ich aber auch nicht.

Zitat von Locke111:

Hab nichts dagegen, dass mein Partner mit dem Sohn allein geht, wollte wenn dann in Familie raus und fühlte mich sehr unwohl bei seiner Variante. Das er allein gehen würde, war ja seine ausschlaggebende Aussage, als ich dann die zwei Vorschläge machte. Anderes Beispiel: Er kommt mit unserem Sohn von unterwegs oder ...

Könntest du deinen Partner nicht einfach fragen, was er damit meint/andeuten möchte? Also ehrlich und gewaltfrei in freundlichem Ton anfragen?

Ich hab so langsam den Eindruck, dass es nicht darum geht, was er sagt, sondern WIE er es sagt.

Kann es sein, dass er immer sehr bewusst - oder eventuell unbewusst ? - vorwurfsvoll auf dich zukommt ?
Du bemerkst das natürlich und du vermutest eine gewisse Ablehnung deiner Person ?
Oder du fühlst dich unwohl, wenn er mit dir spricht ?

Dann würde ich ihm das mal genau so sagen, wie es bei dir ankommt und mit ihm darüber Klartext reden, falls das überhaupt möglich ist...

@Locke111 Die meisten Kinder haben zu einem Elternteil einen besseren Draht. Und eine enge Vater-Sohn-Beziehung ist etwas ganz tolles. Ich denke, du solltest mit deinem Mann ein ruhiges Gespräch führen, dass die Familienbindung nicht zu kurz kommen soll, und dass diese Absagen, oder auch Zurechtweisungen in der Form unpassend sind, zumal auch vor dem Kind.