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Partner mit Burnout unterstützen

P
Hallo liebe Foren-Mitglieder! Mein Partner - wir sind seit 14 Jahren zusammen - weist sehr viele Symptome eines Burnouts auf. Das geht seit ca. November 2020 so und wurde immer stärker. Er ist sehr dünnhäutig, zieht sich gerne zurück. Das heißt, er fährt zum Beispiel über das Wochenende zu seinen Eltern. Er meint immer wieder, dass er mich liebt, ich darf das nicht persönlich nehmen, er hält momentan nichts und niemanden aus. Ich weiß auch von seiner Mutter, dass er im Elternhaus dann auch nicht greifbar ist und sich zurückzieht. Wir hatten im Dezember und auch im Februar einen großen Streit. Es stand im Februar die Trennung im Raum. Er hat dann die Wohnung verlassen. Am nächsten Tag haben wir uns auf einen Spaziergang getroffen. Er hat geweint und gemeint, dass ihm einfach alles zu viel wird, er aber nicht ohne mich sein kann. Wir wohnen also wieder zusammen. Inzwischen habe ich sehr viel im Internet nachgelesen, wie es in einem von Burnout Betroffenen aussieht. Nun habe ich mein Verhalten dahingehend geändert, dass ich ihn auf keine Weise bedränge (zum Beispiel spreche ich nicht über, oder mache nicht: Kündigung vorschlagen, Bewerbung schreiben, Vorwürfe machen, sagen, er soll sich zusammenreißen, über den Job alles wissen wollen, WhatsApp während der Arbeit schicken, damit ich weiß, wie es ihm geht etc.). Zusammengefasst: Ich ziehe mich zurück, zeige ihm aber, dass ich für ihn da bin, halte ihm den Rücken frei (Haushalt), gebe eine kleine Struktur vor (gemeinsames Abendessen, gemeinsames Filmegucken am Abend) und lasse ihn einfach SEIN. Gestern meinte er, es gehe ihm einen Millimeter besser. So, nun meine Frage an Burnout-Betroffene bzw. Genesene: Was hätte/hat euch in der Burnout-Lage gut getan? Klingt mein Weg nachvollziehbar und unterstützend? Ich will auf keinen Fall, dass die Beziehung aufgrund des Burnouts scheitert. Es ist auch für mich eine sehr anstrengende Situation, weshalb ich noch diesen Monat eine Psychotherapie beginne. Ich bedanke mich im Voraus für eure Kommentare!

11.03.2021 11:14 • #1


C
Hallo Propolis,

Zitat von Propolis:
weist sehr viele Symptome eines Burnouts auf. Das geht seit ca. November 2020 so und wurde immer stärker. Er ist sehr dünnhäutig, zieht sich gerne zurück. Das heißt, er fährt zum Beispiel über das Wochenende zu seinen Eltern. Er meint immer wieder, dass er mich liebt, ich darf das nicht persönlich nehmen, er hält momentan nichts und niemanden aus


dein Partner hat kein Burnout, er verlässt dich gerade schleichend, die 14 Jahre und die damit verbundene Gewohnheit zerren allerdings an ihm.

Hilf nicht ihm, hilf dir! Leb dein Leben ohne Rücksicht auf ihn zu nehmen auch ohne fehlplatziertes Mitleid!

Tut mir leid!

11.03.2021 11:25 • x 3 #2


A


Partner mit Burnout unterstützen

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P
Wow, deine Worte hauen mich jetzt echt um. Hast du Erfahrung dahingehend?

11.03.2021 11:30 • #3


Kummerkasten007
Hat sich irgendwas signifikantes geändert im Job oder im Privaten? Neuer Chef, Krankheiten o.ä.?

11.03.2021 11:32 • #4


B
Wenn er ein Burnout hat,machst du es schon richtig, die Frage ist,was macht er,damit es ihm besser geht?

11.03.2021 11:35 • x 3 #5


C
Zitat von Propolis:
Wow, deine Worte hauen mich jetzt echt um. Hast du Erfahrung dahingehend?


So gehe ich leider immer, wobei das erst ein unterbewusster Ablauf ist, der immer konkreter wird.

11.03.2021 11:37 • #6


P
Ja, in seinem Job geht es seit etwa einem Jahr darum, dass er eine leitende Position übernehmen soll. Nun gibt es in seinem Team Neider, die ihn mobben und am Aufstieg auf die Karriereleiter hindern möchten. Er sagt selbst, dass ihm das sehr belastet und dass er sich geburnt fühlt... Außerdem geht es ihm gesundheitlich nicht mehr gut (ausgelaugt, Kopfschmerzen,...).

11.03.2021 11:37 • #7


C
Zitat von Propolis:
Ja, in seinem Job geht es seit etwa einem Jahr darum, dass er eine leitende Position übernehmen soll. Nun gibt es in seinem Team Neider, die ihn mobben und am Aufstieg auf die Karriereleiter hindern möchten. Er sagt selbst, dass ihm das sehr belastet und dass er ...


Ausreden um dich nicht in Panik zu versetzten.

11.03.2021 11:38 • #8


P
Hallo @Propolis


Zitat von Bones:
Wenn er ein Burnout hat,machst du es schon richtig, die Frage ist,was macht er,damit es ihm besser geht?


Diesen Satz oben solltest du unbedingt verinnerlichen.

Es liegt nicht in deiner Verantwortung, sich um eine Krankheit zu kümmern oder dass er in seinem Job Probleme hat, sondern es ist seine Baustelle. Schön ist, dass du an der Beziehung trotzdem festhältst.

Aber es ist sehr wichtig, dass auch er selber, also dein Partner, aktiv daran arbeitet, dass es ihm wieder besser geht. Das heisst, dass er an sich und auch bei seinem Job Veränderungen vornehmen sollte, um das Leben wieder wertvoller zu machen.

Solltest du merken, dass er selber, eher passiv ist und sich weiterhin monatelang zurückzieht, wäre es dann von dir aus nur gesund, dass du dich dann lieber auf dich konzentrierst und sagst: Ich kann dich unterstützen, aber Hilfe musst du selber wollen.

Erstmal alles Gute weiterhin.

L G Pinkstar

11.03.2021 11:42 • x 2 #9


P
Danke für deine konstruktiven Worte. Er möchte das Wochenende gerne zu zweit verbringen. Vielleicht ergibt sich ein Gespräch, ob er nicht mit jemanden sprechen möchte, der sich mit diesem Problem auskennt. Ich werde ihn weiterhin nicht drängen.

11.03.2021 11:46 • x 1 #10


P
Hm, ich hoffe mal nicht. Ich bekomme das ja zum Teil live mit...

11.03.2021 11:56 • #11


P
Zitat von Clara_:
Ausreden um dich nicht in Panik zu versetzten.


Hm, ich hoffe mal nicht. Ich bekomme das ja zum Teil live mit...

11.03.2021 11:57 • #12


Kummerkasten007
Ich denke, dass Du ihn nun links liegen lässt, ist der richtige Weg.

Nur er kann etwas ändern, wenn er das möchte.

Ob eine andere im Spiel ist, kann und möchte ich nicht beurteilen,ich denke hier ist mehr das Neandertaler-Ding im Spiel (Ich Mann, Ich Probleme selbst ausmachen mit mir).

11.03.2021 12:02 • x 1 #13


P
Ja, genau - das Gefühl hab ich auch. Sowieso ist sein Stolz und sein Selbstwert durch die tollen Mobber-Kollegen in Mitleidenschaft gezogen worden. Er muss sich professionelle Hilfe suchen. Ich gehe auf Rückzug aus Selbstschutz.

11.03.2021 12:07 • #14


LillyP
Du machst das prima, hätte ich einen Burnout, würde ich mich top unterstützt fühlen von dir. Unterm Strich ist er in der Verantwortung, sich um sich selbst mit Hilfe von außen zu.kümmern und sich nicht im Kinderzimmer seiner Eltern zu verstecken.

Mein Expartner hatte eine ähnliche Sympomatik, lebt aber jetzt mit seinem Burnout zusammen. Er hat wohl mit der Sprache nicht rausrücken können ( trotz direkter Ansprache), dass er sich in die Kollegin verguckt hatte. Wirkte wie Burnout, war aber eher eine Mischung aus Schuldgefühlen und Hadern. Ich habe mich zwar ziemlich hintergangen gefühlt, bin aber für mich im Nachhinein froh, dass ich ihn unterstützt habe hinsichtlich eines möglichen echten Burnout.
In der Rückschau ist mir die mangelnde Konfliktfähigkeit auf seiner Seite aufgefallen und mein zu lascher Umgang damit. Ich hoffe mal für dich, dass es nicht auch so eine Nummer ist.

11.03.2021 12:15 • x 2 #15


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