Partner trennt sich in Schwangerschaft

Heute Nachmittag klingelte es an der Tür. Da stand mein NM völlig unangekündigt und meinte: wir müssen reden.

Jetzt fragt ihr euch vielleicht warum ich überhaupt die Tür aufgemacht habe.
Erstens hat es mich mal wieder total überrumpelt und im 2. Moment war ich auch neugierig was es denn so Dringendes gibt, dass er unangekündigt vor der Tür steht. Dazu muss ich sagen, dass ich ihn seit Kurzem wieder blockiere. Das Nötigste wird per Mail geregelt und über das Umgangsheft.

Ich will eine Mediation!. Er möchte das für eine verbesserte Kommunikation auf Elternebene und er möchte Frieden. Ich war wenig begeistert, weil ich mich dazu absolut nicht in der Lage fühle und ich mir nicht erneut anhören will, dass wir als Paar nicht mehr sind (ich bin sicher, dass genau das auch in einer Mediation thematisiert worden wäre ). Und dann habe ich überlegt, ob ich jetzt nicht wieder alles boykottiere.

Grund für seinen Wunsch der Mediation ist, dass er nicht über Mail und Heft kommunizieren möchte. Er wünscht sich eine freundschaftliche Basis mit sich aushelfen und Ausflügen etc. Also wie zum Zeitpunkt der Trennung eine Freundschaft mit dem gemeinsamen Hobby Kindererziehung.

Ich hab ihm gesagt, dass er doch unter anderem die Beziehung beendet hat, weil die Kommunikation in der Partnerschaft so genervt hat. Da kann er doch froh sein, es jetzt nicht mehr machen zu müssen. Das Organisatorische bekommen wir auch ohne viel Kommunikation hin. Und ich hab ihm gesagt, dass die Mediation vor allem fir ihn Vorteile bringt. Er meinte hätte es keine Vorteile für ihn, würde er es nicht machen. Aber ich würde ja auch davon profitieren. Mh... weiß ich nicht....

Jetzt mache ich mir schon Gedanken, ob ichs machen sollte oder ob es am Ende nur wieder eine Fahrt im Karussell wird.

Und als er reinkam hat er auch erstmal nicht das Thema angeschnitten und erstmal die Kinder bespielt. Nicht schlimm, aber ich habe gemerkt wie ich immer nervöser wurde und zum Schluss dachte ich, dass es sich genau wie Prüfungsstress anfühlt.

Ich seh ja inzwischen überall Gespenster. Denkt ihr so eine Mediation wäre sinnvoll in unserem Fall?

Wir hatten im Frühjahr wirklich mal eine ganze zeitlang Ruhe drin....aber seit 2-3 Wochen ist es wieder anstrengend. Fast jeden dritten Tag irgendwas Neues woran ich nie geglaubt habe.

@NineNinchen

Also, ich habe beruflich schon einige Mediationen gemacht (da ging es zwar immer und Geld und vertragliche Themen, aber der Ansatz ist derselbe) und so wie sich das liest ist die Herangehensweise nicht erfolgsversprühend* für eine Mediation.
*erfolgsversprechend sollte das heißen. Aber erfolgsversprühend finde ich so cool, dass ich es so lasse

Eine Mediation hat einen Kompromiss zum Ziel und sollte nicht einer Partei (hier ihm, wie er ja offen sagt) Vorteile verschaffen.

Sondern es gibt ein konkretes definiertes Anliegen auf beiden Seiten, welches gelöst werden soll ohne den Klageweg zu beschreiten.

Hier scheint nur einer einen Schmerz zu haben: der BWK und zwar, weil er die Kommunikation aktuell nicht mag, sondern so haben will, wie es IHM angenehm wäre.
Für dich ist die Kommunikation über E-Mail und Heft aber gut.
Somit ist die klassische Ausgangsbasis einer Mediation nicht da. Eine Mediation hat nicht den Zweck, dass er dich überredet zu etwas.
Auch sonst stehe ich nicht die Faktoren einer Mediation erfüllt - jeder hört sich die Position der anderen Partei an und schaut, wie man sich aufeinander zubewegen kann. Dabei muss jede Partei Abstriche machen.
Hier will er aber, dass du dich auf ihn zubewegst.
Aber das kannst du nicht: du bist noch im Trennungsschmerz und möchtest die Kommunikation auf Freundschaftsebene nicht. Die Dinge, die dem im Wege stehen, könnten eher noch therapeutisch aufgearbeitet werden, aber nicht in einer Mediation (da gibt es auch oft Emotionen, aber die Themen sind sachlich. Freundschaft ist aber kein sachliches Thema).

Eine Mediation läuft auch nach bestimmten Regeln ab. Ich zweifle, dass der BWK sich daran halten wird.
Weil er hat ja schon wieder deine Grenze überschritten - kam einfach vorbei ohne vorher zu fragen. Ein No-Go, da du ihn blockiert hast. Er wahrt deine Grenzen nicht, er handelt nur nach seinem Gusto und scheint wenig Entgegenkommen zu zeigen.

Daher denke ich nicht, dass eine Mediation sinnvoll wäre.
Ich hätte auch Angst, dass du dich zu etwas überreden lässt, was du dann vielleicht nicht willst (am Ende einer Mediation wird idR eine Vereinbarung getroffen).

Da du die Kommunikation schriftlich willst würde ich (!) an deiner Stelle dabei bleiben und ihm das so sagen.
Zudem ist eine Mediation nicht günstig (weiß aber nicht, ob es da auch kostenlose Familen-Mediationen gibt irgendwo) und das Geld könnte anders investiert werden (hust, Kinderbett, hust).

Eine Mediation kann auch wirklich anstrengend sein und Stress verursachen, das wollte ich auch noch anmerken. Und kostet auch Zeit für die Vorbereitung und Durchführung (und manchmal Nachbereitung).

Das der nicht rund läuft, wissen wir bereits. Das er mit deiner neuen Rolle und Entwicklung nicht klar kommt, auch. Und dass er versucht, mit einer Mediation wieder die Kontrolle zu bekommen, ist so offensichtlich und lächerlich. Klare Antwort: NEIN……bleib dabei, Kontakt so wenig wie möglich und nur über Kinder kommunizieren. Lass dich nicht wieder weichklopfen. Der Typ ist einfach nur

Zitat von NineNinchen:

Denkt ihr so eine Mediation wäre sinnvoll in unserem Fall?

Liebe @NineNinchen, ich schätze grundsätzlich wäre eine Mediation für euch schon sinnvoll. Ich finde allerdings den Zeitpunkt völlig ungeeignet. Du hast aktuell mit deiner großen Kleinen und dem neuen Erdenbürger ganz andere Themen als neu Mama und gleichzeitig neu Alleinerziehende mit verhaltensauffälligem Pubertier-Papa.

Zitat von NineNinchen:

Grund für seinen Wunsch der Mediation ist, dass er nicht über Mail und Heft kommunizieren möchte. Er wünscht sich eine freundschaftliche Basis mit sich aushelfen und Ausflügen etc.

Ich empfinde diese individuell definierte Zielsetzung deines Ex als Missbrauch der Philosophie der Mediation. Mediation ist ergebnisoffen. Dein Mann definiert sein Ziel. Alles soll daraufhin arbeiten. Das ist keine Mediation, das soll Manipulation werden.

Zitat von NineNinchen:

Ich will eine Mediation!

Das ist ein denkbar mieser Start für eine Mediation, die beide Seiten gleichwertig sehen und wertschätzen soll.Mit ich will kann und soll keine Mediation beginnen.

Zitat von NineNinchen:

Erstens hat es mich mal wieder total überrumpelt

Zitat von NineNinchen:

er unangekündigt vor der Tür steht.

Solange dein Ex dich nicht sieht, deine Wünsche und Bedürfnisse nach Planbarkeit, Sicherheit und Zuverlässigkeit ignoriert, ist keine Basis für Mediation gegeben. Ich empfehle dir, deinem Mann ruhig und sachlich zu antworten, dass du in der Umstellungsphase zur getrennt lebender 2-fach Mama bist und damit vollauf ausgelastet bist. Aber. Bereit bist, in 6 Monaten über eine Mediation zu sprechen, sofern er bis dahin an seiner Kommunikation mit dir gearbeitet hat. Wozu für dich Respekt für deine Bedürfnisse hinsichtlich Planungssicherheit und Respekt deiner Privatsphäre (dich nicht überfallen, nicht plötzlich vor deiner Tür stehen) zählen. Auch sein Wording (ich will) darf er grundsätzlich dir gegenüber optimieren. Also. To cut it short. Weis ihn deutlich in die Schranken, aber lass die Tür (in 6 Monaten) auf, um ihn zu motivieren. If possible. Sei freundlich. Konkret. Ich will muss er aus seinem Sprachgebrauch dir gegenüber streichen.

Zitat von Wollie:

Und dass er versucht, mit einer Mediation wieder die Kontrolle zu bekommen, ist so offensichtlich und lächerlich.

Zitat von Yoffi:

Also, du lässt ihn in deine Wohnung- obwohl du das nie wolltest. Du lässt dich auf Gespräche ein- die du nicht willst. Ihr habt kein klar ...

@NineNinchen
Ich schließe mich allen NEIN-sagenden an. Bitte lasse Dich auf keinen Fall darauf ein, denn es ist nur ein weiterer Versuch Dich zu manipulieren, bzw. Dich dazu zu bringen etwas zuzustimmen das Du nicht willst.

Ach und bitte lasse ihn nichtmehr in Deine Wohnung und vorallem lass Dich nichtmehr auf solche Gespräche mit ihm oder mit seiner Mutter ein.

Ich kann mich den meisten anderen nur anschließen.

Das fetteste NEIN aller Zeiten. Und zwar aus dem Bauch heraus UND nach genauem Nachdenken.

Ach Ninchen, mit dem Clown machst Du was mit. Und er bekommt es immer noch hin, in Dir Zweifel zu säen. Das tut mir so leid.

Zitat von NineNinchen:

Grund für seinen Wunsch der Mediation ist, dass er nicht über Mail und Heft kommunizieren möchte

Leben ist kein Ponyhof.

Zitat von NineNinchen:

Er wünscht sich eine freundschaftliche Basis mit sich aushelfen und Ausflügen etc.

Ja. Wünscht er sich ja schon seit Tag 1 seiner großen Offenbarung. Und wenn das dann läuft, fällt ihm bestimmt ein, dass es für die Kinder doch am besten wäre, er mal übernachten oder gleich bei Dir einziehen würde. Und schwupps, hat er genau das, was er von Anfang an angeboten hat: Ein für ihn warmes Nest mit Hausbediensteter, die ihm ein bisschen der Miete und ganz viel der Familienarbeit abnimmt, so dass er sich, wann immer ihm danach ist, ein bisschen Familienanbindung abholen kann und jemanden für Ausflüge hat. Aber daneben muss er sich selbst finden und Du musst halt sehen, wo Du bleibst.
Wie Du so ein tolles Angebot immer noch ablehnen kannst...
Und weil er es nicht selbst hinbekommen hat und über Heft und E-Mail nicht genug Nestwärme und Ninchenfürsorge und Familienanbindung bei ihm ankommt, soll das jetzt ein Mediator für ihn richten.

Bei dem piepst es ja jeden Tag mehr. Und die Dreistigkeit sucht ihresgleichen.

Zitat von NineNinchen:

Ich hab ihm gesagt, dass er doch unter anderem die Beziehung beendet hat, weil die Kommunikation in der Partnerschaft so genervt hat. Da kann er doch froh sein, es jetzt nicht mehr machen zu müssen.

Ich feier Dich gerade so hart!
Eiskalter Slam Dunk in seine Nebelkerze rein und ihn am eigenen Gelaber durch die Manege gezogen.
Du bist die Größte! Bärenstark!

Zitat von NineNinchen:

Er meinte hätte es keine Vorteile für ihn, würde er es nicht machen.

Na sieh mal einer an. Der findet ja wirklich immer mehr zu sich und lässt Dich an seiner Selbstfindung teilhaben. Jetzt lebt er seinen Egoismus schon ganz offen aus und kann ihn sogar verbalisieren.

Block den Clown. Und beim nächsten Sturmklingeln an der Tür, weißt Du ja, was Dich erwartet.

Ich hätte die Tür auch aus Neugier aufgemacht. Hätte ja auch was wirklich wichtiges sein können.
Die Geduld, sich nicht noch auf der Türschwelle erklären zu müssen, hätte ich nicht gehabt.
Dass Du ihn hereingelassen hast, war mangelnde Selbstfürsorge. Diese miese Masche, erst den unangekündigt treusorgenden Papa auf dem Teppich zu geben, um Dich dann hübsch weichgekocht und auf die Folter gespannt, mit seinen Individualbedürfnissen nach Ausflügen zu belästigen... baaaaah, löst der Typ in mir Aggros nur vom Mitlesen aus.

Fettes Nein und geblockt lassen. Und beim nächsten Hausbesuch durch die Tür rufen, dass es heute nicht passt und er bitte nicht mehr unangekündigt vor der Tür stehen soll.

Was für ein...