Partner trennt sich in Schwangerschaft

Zitat von NineNinchen:

Ich frage mich dann immer, ob es vielleicht wirklich albern ist, ob es erwachsen aussieht. Ich vergleiche mich oft sehr mit anderen. Aussehen, Einrichtung etc.

Erwachsen ist, Entscheidungen allein zu treffen, die einem gut tun und anderen nicht schaden. Und dabei hinter der eigen Entscheidung zu stehen und notfalls auch seinen Fehler zugeben zu können und die Konsequenz zu tragen.
Nicht der Kleidungsstil, nicht die Einrichtung.

Ich bin altersmässig lange erwachsen und entscheide mich gerne für Dinge, die andere für nicht erwachsen halten.
So what, sie machen mir aber Spaß und gefallen mir.
Und wenn ich barfuß im Regen tanze, mir egal, ob das nicht erwachsen erscheint. Ich mache es trotzdem!

Stur lächeln und winken!
So entgegnet man diesen Menschen.

Spar dir eine gepfefferte Antwort. Versteht er eh nicht.
Wahlweise, kann man an das Lächeln und Winken noch ein deutliches Und? mit Schulterzucken anhängen.
Dann zur Tagesordnung übergehen. (in diesem Fall Hat der Kleine geschlafen? Hast du ihn gewickelt? Wann? Hatte er seine Flasche?...)

Trifft zigfach besser, als wenn das Gegenüber merkt es wurmt dich, weil du zurückschießt.

Zitat von sonntag_morgen:

Vielleicht vergleichst du dich nur, wenn du von jemanden auf etwas angesprochen wirst?

Ja, das ist tatsächlich. Nachdem du es geschrieben hast, ist mir dass klar geworden.
So als ob ich mich rückversichern müsste.

Zitat von Kroenchen_richten:

Trifft zigfach besser, als wenn das Gegenüber merkt es wurmt dich, weil du zurückschießt.

Da ist eas wahres dran. Aber Grey Rock ist schwieriger als es aussieht.

Zitat von Heffalump:

Ich schreibe dir das, weil ich nicht möchte, das du auf wunden Füßen wandelst, statt auf gesunden.

3 Du hast mit deinem Ex ja auch einiges durch. Zum gruseln. Vor allem die Ähnlichkeiten zu meinem.

Zitat von Heffalump:

Der Weg, dies zu erkennen, war lang. Aber wichtig

Wer weiß, wenn ich mit meinem NM so lange zusammengewesen wäre, vielleicht wär es mir dann wie dir ergangen.

Zitat von Heffalump:

Trug ich Schmuck, der mir gefiel, aber ihm nicht, ließ er es mich auf seine Art wissen.

Zitat von Heffalump:

Was mir zum Ende unserer Ehe, den Vorwurf einbrachte, ich wäre nicht mehr die Frau, in die er sich verliebt hätte.

Auch hier wieder totale Übereinstimmung.

Ich muss jetzt immer öfter feststellen, dass Kinder echte Türöffner für Gespräche sind. Was ich da schon für Einstiege in Gespräch hätte. Vor allem beim Einkaufen an der Kasse. Das ist schon skurril. Nie wurde ich mehr angequatscht. Und nicht nur von alten Omis die ganz in Erinnerung versunken die kleinen Händchen anschauen. Nein, letztens von einem Mann, der selbst Kinder hat.
Leute mit Hunden berichten ja ähnliches. Wenn man beides hat, Kind und Hund, dann gibt's vermutlich bei jeder Gassirunde einen plauscht.

Zitat von Heffalump:

Egal ob Ehemann oder Elternteil oder sonstige Bekannte. Was nicht gut tut, kann weg

Wenn das mal so einfach wäre. Je weiter ich mit meiner Therapeutin arbeite, desto mehr verstehe ich, was wirklich Verbindung und Nähe bedeutet. Sie ist wirklich gut in dem was sie tut. Aber es macht mich auch unglaublich traurig, welche Tiefe bislang gefehlt hat und gleichzeitig bin ich froh zu erkennen, dass ich diese Tiefe mit den richtigen Menschen erreichen kann.

Zitat von NineNinchen:

Je weiter ich mit meiner Therapeutin arbeite, desto mehr verstehe ich, was wirklich Verbindung und Nähe bedeutet. Sie ist wirklich gut in dem was sie tut. Aber es macht mich auch unglaublich traurig, welche Tiefe bislang gefehlt hat und gleichzeitig bin ich froh zu erkennen, dass ich diese Tiefe mit den richtigen Menschen erreichen kann.

Eine sehr schöne Erkenntnis finde ich.

Zitat von sonntag_morgen:

habe ich aber auch etwas spöttisches in der Mimik und Stimmlage vernommen

Danke, dass du die Unterschiede der beiden Situationen erklärt hast. Und klar, Ton und Mimik sind unheimlich wichtig. Eigentlich sogar wichtiger als die Worte selber.

Ach Ninchen

Vielleicht wäre es so gekommen oder auch nicht. Du bist nicht ich, ich bin nicht du.

Aber eines weiß ich mit Sicherheit, du wirst deinen Weg gehen. Du bist eine sehr starke Frau.
Und er ist dafür verantwortlich.

Wie ich zu meinem Ex oft gesagt habe, ich lerne von ihm. Wenn er mir Dinge vorwarf, die er mir sonst hat angedeihen lassen.
Nur, das ich dann plötzlich die war, die ausführte und nicht jene, die diese Ausführung erhielt.

Wenn du bemerkst, das du in der Lage bist, mit der gleichen Intensität zurück zu geben, ohne von Schuld und Sühne überrollt zu werden, dann hat er seinen Meister gefunden.

Wir wurden nicht so geboren, das Leben, das wir an ihrer Seite hatten, formte uns dazu.

Ich kann ihn treffen, mit ihm Kaffee trinken, mit seiner zweiten Ehefrau mich über Hunde unterhalten, aber wenn ich ihn verlasse, fühle ich nichts.
Er ist nicht wichtig

Zitat von NineNinchen:

Ich muss jetzt immer öfter feststellen, dass Kinder echte Türöffner für Gespräche sind. Was ich da schon für Einstiege in Gespräch hätte. Vor allem beim Einkaufen an der Kasse. Das ist schon skurril. Nie wurde ich mehr angequatscht. Und nicht nur von alten Omis die ganz in Erinnerung versunken die kleinen Händchen anschauen. Nein, letztens von einem Mann, der selbst Kinder hat.

Leute mit Hunden berichten ja ähnliches. Wenn man beides hat, Kind und Hund, dann gibt's vermutlich bei jeder Gassirunde einen plauscht.

Es verbindet eben, wenn man 24/7 für ein oder mehrere schutzbedürftige Lebewesen verantwortlich ist oder war. Das ist eine mitunter echt herausfordernde Aufgabe und da hat man einander einfach oft viel zu erzählen und sich auszutauschen.

Als ich mit meiner dritten Tochter hochschwanger war, hatte ich eine ziemlich traurige Begegnung dieser Art. Eine Omi kam mir auf der Straße entgegen und fragte ganz lieb, ob sie in den Kinderwagen meiner zweiten Tochter gucken darf. Ich sagte Ja, und da freute sie sich sehr und zeigte auf meinen Bauch und fragte, ob ein zweites unterwegs ist (meine älteste Tochter war da gerade im Kindergarten und nicht dabei). Ich sagte, nein, ein drittes . Da freute sie sich noch mehr und sagte wie schön, da haben Sie eine richtige Familie. Dann hatte sie erzählt, wie sie selber zweimal schwanger war und beide Male Fehlgeburten hatte, dann operiert werden musste und schließlich keine Kinder mehr bekommen konnte. Deswegen freut sie sich seitdem immer, wenn sie in Kinderwägen gucken darf, und sagte, sie fragt auch immer erst vorher, ob sie gucken darf. Ich fand das so traurig für die Omi. Und denke mir jetzt so, egal ob nun Trennung oder nicht – ich sollte einfach dankbar sein, gesunde Kinder zu haben. Ninchen, wenn die Trauer über das ungewollte Single-Mutter-Dasein wieder sehr stark wird, hilft dir vielleicht Dankbarkeit, dass du zwei gesunde Kinder geschenkt bekommen hast – ein Glück, das andere gerne hätten und manchmal nie haben konnten.

Zitat von NineNinchen:

macht mich auch unglaublich traurig, welche Tiefe bislang gefehlt hat und gleichzeitig bin ich froh zu erkennen, dass ich diese Tiefe mit den richtigen Menschen erreichen kann.

Das ist tatsächlich fakt - wenn du stets mutig und offen für neue Begegnungen bleibst, kann daraus theroretisch täglich etwas Kostbares entstehen.

Wenn ich mit Nachwuchs und/ oder Hund unterwegs bin, werd ich auch sehr oft angesprochen - mal lustig, mal mit übergriffigen Aktionen, mal herzlich. So kräftezehrend die Kleinkind- und Babyjahre auch sind - sie sind kostbar und vergänglich.

Wie oft hab ich mich mit dem KV - damals noch im selben Haushalt wohnend - über den Nachwuchs unterhalten wollen - ich wurde meistens nicht ernstgenommen, es kamen oft zynische Kommentare, kaum sinnvolle Lösungsideen bei Erziehungsfragen oder Herausforderungen in Bezug auf die Kids, sein Umgang mit dem Nachwuchs: das notwendigste, wenn drum gebeten wurde oder eben nur das, worauf er Bock hatte. Dieses Bock drauf haben, was deiner auch letztens vom Stapel ließ - ist auch ganz viel mit Machtspielchen verbunden.
Ja, Grey Rock ist schwierig aber oft die beste Methode, dir von deinem NM nicht vollumfänglich in die Karten schauen zu lassen - funktioniert auch bei Verwandten.

Solche Typen ändern sich erfahrungsgemäß nicht - ich hab auch seit der Trennung bis heute noch Momente, wo ich innerlich platze, weil der Umgang nicht reibungslos verläuft und er sichs auf Kosten des Nachwuchses bequem macht. Da musste ich auch reinwachsen und wachse weiter - als Prozess.

Ich hab damals so wie du aktuell auch mehrere Listen angefertigt - find die auch total hilfreich.
Wenn ich unsicher werde, les ich sie durch und es erdet mich.

1 meine persönlichen Stärken,Schwächen,Trigger

2 welche Grundeigenschaften sind mir bei einem Wunsch-Partner kompromisslos wichtig, bei welchen wäre ich kompromissbereit und was sind absolute Ausschlusskriterien

-- Hab ich auch in Bezug auf Verwandtschaftsmitglieder getan und für Freundschaften aufgestellt - mir hat es sehr geholfen, den Blick sofort und nachhaltig anders auszurichten, einzuordnen, klarer in meinen Regeln/ Grenzen zu werden

3 geht einher mit 2, ist aber aus eigener Perspektive geschrieben: was brauche ich, um mich wohl zu fühlen? welche Sprache der Liebe spreche ich? Welche Nähe und Distanzwünsche habe ich? Was kann ich mir im Urlaub vorstellen und was nicht?

-- das streust du ja hier auch ab und an ein und ich finde es total schön, wie du dich Stück für Stück wiederentdeckst. Go Nine

@sonntag_morgen Auch wenn ich deine Argumentation durchaus nachvollziehe, bezeichnen sich viele Senioren hier in der Interaktion mit den Kids oft selbst als Omi/Opi, egal ob sie mit meinem Nachwuchs verwandt sind. Ich hab bisher noch nie wahrgenommen, dass es die Senioren als abwertend wahrnahmen, wenn mir das auch mal herausrutscht.

Zitat von sonntag_morgen:

Aber vielleicht sind sie tatsächlich Großeltern? Und nur weil sich jemand etwas nicht anmerken läßt, heißt es nicht, dass sodass nicht als ...

Ja das kann ich so bestätigen. Ich wurde letztens als „Reife Dame“ bezeichnet. Fand ich unglaublich unangemessen. Auch wenns faktisch wahrscheinlich wahr ist und derjenige das als Einstieg in ein Gespräch genutzt hat.

Ich hab’s ihn aber wissen lassen.

Zitat von sonntag_morgen:

Man nennt doch auch nicht jede/n Mann/Frau ab Mitte 20 oder so Mama/Papa.

Zitat von sonntag_morgen:

Und nur weil sich jemand etwas nicht anmerken läßt, heißt es nicht, dass sodass nicht als unangemessen/abwertend/verletzend (vielleicht wäre man gerne Omi, ist es aber leider nicht) etc wahrgenommen wird.
Die meisten Menschen sind ja höflich und zeigen das nicht.

Ja, deine Einwände sind schon richtig. Für meine Tochter sind alle mit grauen Haaren Omas oder Opas, alle Erwachsen Mamas/Papas und sonst gibt's noch Kinder.

Fast schon herrlich, wie einfach die Welt in Kinderlogik aufgebaut ist.

Aber klar, es kann verletzend sein, wenn jemand keine Kind bekommen konnte. Bisher hatten wir noch keine schlechten Erfahrungen, abet im Hinterkopf sollte es sein.

Zitat von sonntag_morgen:

Nur, dass diese (ältere) Dame eben keine Omi ist.

Zitat von Waterfall:

Ich hab damals so wie du aktuell auch mehrere Listen angefertigt - find die auch total hilfreich.
Wenn ich unsicher werde, les ich sie durch und es erdet mich.

Schön, dass noch mehr Menschen so ticken und sich selbst so sortieren.

Zitat von Waterfall:

ist auch ganz viel mit Machtspielchen verbunden.

Das musste ich auch feststellen. Und ist Launenabhängig.

Zitat von Waterfall:

mir hat es sehr geholfen, den Blick sofort und nachhaltig anders auszurichten, einzuordnen, klarer in meinen Regeln/ Grenzen zu werden

Dafür war die Trennung wohl gut. Ich hatte mich sonst wohl nie auf diesen Weg begeben. Trotzdem macht es nicht weniger traurig.

Ich hab meinen Eltern von meinem Plan erzählt mir nächstes Jahr ein kleines Auto kaufen zu wollen. Oh man.... Kannst du dich denn darum kümmern/bezahlen?, Du weißt aber schon, dass du dich dann darum kümmern musst? Tanken, Luftdruck.... Wie schaffen das nur all die anderen Frauen die ein Auto haben.
Keiner traut mir hier was zu. Weder bei Kindererziehung noch beim Auto. Ich rede am besten nur noch übers Wetter. Das frustriert einfach unfassbar, dass ich nicht für ganz zurechnungsfähig gehalten werde.

Am besten das Auto steht einfach eines Tages vor der Tür und dann ist gut. Es ist eine Abnabelung an allen Fronten.

Immer schön brav sein, immer tun was alle für richtig halten, denken und tun was die Mehrheit denkt, leise auf dem Spielplatz sein. Ich könnte in die Tischkante beißen!

Zitat von Heffalump:

Ich kann ihn treffen, mit ihm Kaffee trinken, mit seiner zweiten Ehefrau mich über Hunde unterhalten, aber wenn ich ihn verlasse, fühle ich nichts.

So geht's mir mit meinem allerersten Freund. Mal schauen wie lange es dauert.

Zitat von NineNinchen:

Immer schön brav sein, immer tun was alle für richtig halten, denken und tun was die Mehrheit denkt, leise auf dem Spielplatz sein. Ich könnte in die Tischkante beißen!

Falsch herum gedacht und empfunden.
Das Positive ist doch vielmehr, dass Du eine erwachsene Frau und Mutter bist. Es geht schlichtweg niemanden etwas an was Du Dir zulegst, bzw. ggf. kaufst.

Stehe für Dich und für Deine Kinder ein. Lass die Eltern oder wen auch immer denken was sie wollen. Du musst Dich vor denen auch nicht rechtfertigen. Es ist Dein Leben und es sind Deine Kinder.