Partner trennt sich in Schwangerschaft

Zitat von sonntag_morgen:

Warum redet ihr über Scheidung, wenn du dich doch eh erst später scheiden lassen wolltest, und auch der Unterhalt kann doch mit dem Jugendamt geklärt werden. Das sind doch alles unnötige Themen aktuell.

Er fing damit an, weil das Trennungsjahr rum ist. Darauf hin habe ich ihm ja gesagt, dass ich es vor Ende der Elternzeit nicht vorhabe.

Zitat von sonntag_morgen:

Vielleicht seit ihr beide sehr individualistisch?

Zitat von sonntag_morgen:

Er hat seine Band und den Stammtisch (noch immer?), du hast deine Hobbies

Ein bisschen schon, ja. Es kann sich jeder von uns sehr gut alleine beschäftigen. Ich habe meine Hobbies aber auch schon sehr zurückgeschraubt bzw. einige gehen auch gemeinsam mit den Kindern. Ich hab kein Problem meine Interessen eine zeitlang zurückzustellen. Irgendwann kann man denen ja wieder nachgehen. Ganz aufgeben halte ich aber nicht für nötig. Dafür sollte sich in einer Familie mit Kindern Platz sein. Vor allem, wenn es um solche Dinge wie zeichnen, häkeln oder lesen geht. Das kann man immer mal in einer Ruhephase dazwischenschieben. Er hat seine hingegen eher nicht zurückgeschraubt und sie sind auch aufwändiger bzw. an andere Menschen gekoppelt.

Zitat von sonntag_morgen:

Mir fällt auch auf, dass zu deinen Bedingungen für ein “revival deine eigene Wohnung und ein ganzer freier Tag gehören. Irgendwie finde ich das eher ungewöhnlich, vor allem, weil ihr zwei so kleine Kinder habt.

Meine eigene Wohnung gibt mir die Sicherheit, die er mir genommen hat. Natürlich fände ich es schöner als Familie zusammenleben. Aber das geht gerade für mich nicht. Wenn jeder einen freien Tag hat, zum Ausgleich und weil das wichtig ist für das eigene Wohlbefinden, dann gibt es immer noch 5 Tage für ein Familienleben. Finde ich absolut passend.
Alle meine Freundinnen die kleine Kinder haben und jeden Tag Familienzeit abet keine Zeit für sich haben sind unglücklich. Zwar noch mit dem Partner zusammen aber da klingt es auch manchmal so, als ob es nur eine Frage der Zeit wäre. Mit denen habe ich auch schon oft über das Thema Freizeit gesprochen. Alle hätten gern einen Tag in der Woche für sich. Und Überraschung, deren Männer nehmen sich diesen Tag tatsächlich einfach.

Zitat von sonntag_morgen:

Mir fällt auch auf, dass du keine Kraft hast, dich um ein Netzwerk zu bemühen (andere Mütter/Alleinerziehende).

Zitat von sonntag_morgen:

Ein Netzwerk an anderen Eltern/Alleinerziehenden mit Kindern im gleichen Alter hat glaube ich keiner von euch inzwischen.
Vielleicht wärt ihr ohne Kinder auch noch zusammen?

Meine Freundinnen habe fast alle Kinder im gleichen Alter. Mind. einmal im Monat treffen wir uns und auch die Kinder verstehen sich untereinander. Ansonsten tu ich mich eben etwas schwer mit dem Thema andere Mütter kennenzulernen. Auf dem Spielplatz renn ich fast nur meiner Tochter hinterher oder kümmer mich um den Kleinen. Da bleibt keine Zeit mit anderen zu reden. Oder aber es gibt da schon Cliquen, wo es wenig Raum gibt dazuzukommen. Ich bin auch nicht der Typ, der so locker flockig auf andere zugehen kann. Neue Freundschaften oder auch nur Bekanntschaften brauchen bei mir sehr sehr lange.

Zitat von sonntag_morgen:

Deswegen dachte ich, vielleicht hat die Therapeutin zu früh aufgehört oder sowas gehört nicht in eine normale Therapiestunde?

Es ging eine Stunde und sie hat es zum ersten Mal gemacht. Wir haben die darauffolgende Stunde nochmal drüber gesprochen.

Zitat von sonntag_morgen:

Und warum “verpasst ihr euch immer”? Es ist fast so, als ob ihr beide dieses Spiel - wenn du mich willst, dann will ich nicht und wenn du nicht willst, dann will ich dich - spielt.
Habt Ihr euch mit euren Beziehungsstilen mal befasst?

Ja, hab ich. Er inzwischen auch. Er ist eher vermeidend ich ängstlich. Keine gute Dynamik. Das ich jetzt nicht mitspiele liegt einzig an fehlendem Vertrauen und an den Erinnerungen was passiert ist.

Zitat von sonntag_morgen:

Vielleicht dauert es auch eine Weile, bis man sich an diese neue Identität gewöhnt und sich mit ihr identifiziert.

Ich brauche dafür auf jeden Fall immer meine Zeit. Das gilt für alle Lebenslagen.

Zitat von sonntag_morgen:

Wenn ich von dir lese kommt mir oft dieses “regretting motherhood” in den Sinn, da gab es vor einiger Zeit viele Artikel und Podcasts dazu.

Ich habe damals die Studie gelesen als sie rauskam. Mit der Thematik bin ich vertraut. Es ist das Problem, dass man erst mit den eigenen Kindern weiß, ob Kinder wirklich passen oder nicht. Für mich passen vor allem ältere Kinder. Wenn ich mehr mit denen gemeinsam machen kann. Dann finde ich es schön. Aber diese Babyzeit, so süß die da auch sind, finde ich einfach wirklich nur anstrengend und wenig schön.

Das mit der Bindung zu meinem Sohn habe ich bereits angesprochen. Ich weiß, dass er Nähe und Liebe braucht. Die bekommt er auch, weil es wichtig und ein Grundbedürfniss ist. Trotzdem ist das für mich eben nicht nur schön, sondern manchmal einfach Pflicht.

Zitat von Femira:

Ich war einfach nicht besonders gern eine Babymama, aber es geht vorbei und dann erinnert man sich ja doch sehnsüchtig an die Zeit. Ich fand, als das erste Jahr rum war, ist das Leben viel leichter und besser geworden. Halte durch!

100%. Ich weiß ja auch, dass es besser wird. Die Hälfte ist ja schon rum und bei meiner Tochter seh ich ja wie cool die jetzt mit fast 3 ist.

Zitat von Vilya:

Ja es ist ihr Leben, ihre Entscheidung. Das macht sie für mich aber nicht unsympathischischer.

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Zitat von sonntag_morgen:

Mir kommt es so vor, als ob ihr beide dachtet “wäre ja ganz nett mit Kindern” und dann war es doch nicht so “nett” oder eben anstrengend und er lief davon und du fühlst dich jetzt gefangen.
Aber trotzdem muss es ja einen Plan geben.

Im Nachhinein sind wir das Thema auf jeden Fall zu naiv angegangen. Auf jeden Fall. Würde ich nicht mehr so machen.

Ich stelle es mir sehr verwirrend vor, wenn durch ständige subtile Äußerungen (Manipulation) Hoffnung erneut geschürt wird. Ninchen wollte nie alleinerziehend durchs Leben gehen, was die meisten nicht wollen. Er weiß das und versucht die kleine Flamme am lodern zu halten, allerdings nicht aus Liebe und Verantwortungsbewusstsein, sondern aus Eigennutz, da dieser endgültige Cut einige Nachteile für ihn beinhalten würde. Ein ganz perfides Spiel, was er dort treibt.

Er nutzt Ninchens Erschöpfung aus, da sie empfänglich ist für seine Botschaften in ihrem Zustand. Sie wünscht sich eigentlich nur, dass dieser kräftezerrende Zustand geteilt wird, durchwachte Nächte, Schlafmangel usw.

Entschuldigung Ninchen, dass ich in der dritten Person über dich schreibe. Das sind gerade meine Gedanken dazu, die mir durch den Kopf gehen.
Nutz dein kinderfreies Wochenende, um mal richtig auszuschlafen und Kraft zu tanken.
Um deine derzeitige Situation selbst richtig bewerten zu können, brauchst du Abstand von ihm. Das ist auch meine Meinung dazu. Und natürlich weiterhin die Unterstützung deiner Therapeutin.
So lange, wie du nicht selbst zur Ruhe kommen kannst, wird diese Verwirrung bleiben.
Er hat bei dir ständig Tag der offenen Tür, da gibt es keine Grenzen. Und wenn, werden sie halbherzig formuliert, da du dir etwas ganz anderes wünscht.
Als Selbstfürsorge wäre es so wichtig, wirklich den Abstand mal ein paar Monate einzuhalten, um die ganze Situation realistisch betrachten zu können.
Fühl dich gedrückt

Zitat von Yoffi:

aber ich möchte nicht mehr Teil eines Co-Abhängigen Systems sein, was dir irgendwie den Rücken frei hält, damit du dich weiterhin emotional benutzen und miss.handeln lassen kannst.

Der Gedanke kam mir auch. Danke für die präzise Formulierung

Als och damals dir Studie gelesen habe war mein Gedanke dazu, ob es mir vielleicht auch so gehen könnte. Denn so unzufrieden wie meine Mutter wollte ich nie werden. Ich hab damals auch mit meinem NM über meine Sorgen und Befürchtungen gesprochen. Er hat sie mir genommen in dem er mir sehr glaubhaft sagte und zeigte, dass ich mich auf ihn verlassen kann.

Und ja, ich glaube ohne Kinder wäre wir noch zusammen. Kinder sind eine Belastungsprobe für ein Paar und wir haben sie nicht geschafft. Trotz guter Vorsätze und Beteuerungen.

Zitat von NineNinchen:

Er fing damit an, weil das Trennungsjahr rum ist. Darauf hin habe ich ihm ja gesagt, dass ich es vor Ende der Elternzeit nicht vorhabe. Ein bisschen schon, ja. Es kann sich jeder von uns sehr gut alleine beschäftigen. Ich habe meine Hobbies aber auch schon sehr zurückgeschraubt bzw. einige gehen auch gemeinsam mit ...

Aber warum hast du die Kommunikationssperre dann doch nicht umgesetzt?

Und hast du ein persönliches Ziel für deine Therapie? (sorry, falls das zu persönlich ist. Ich finde, das hängt irgendwie alles zusammen)

Zitat von NineNinchen:

Das mit der Bindung zu meinem Sohn habe ich bereits angesprochen. Ich weiß, dass er Nähe und Liebe braucht. Die bekommt er auch, weil es wichtig und ein Grundbedürfniss ist. Trotzdem ist das für mich eben nicht nur schön, sondern manchmal einfach Pflicht.

Überleg mal, was dein armer Sohn während deiner schwierigen Schwangerschaft im Mutterleib alles für Stress, Sorgen, Ängste miterlebt und mitgefühlt haben muss.

Das ist auch für dein ungeborenes Kind eine enorme Belastung gewesen und trägt sich durchaus fort.

Deshalb ist es umso wichtiger, ihm soviel Liebe wie möglich zu geben.
Wenn das nicht so in dir ist, kannst du mithilfe von passenden Fachleuten da auch für euch sorgen.

Viele Paare schaffen es gerade wegen der Kinder.
Aber du wärst auch ohne Kinder bei ihm, da hast du Recht. Du würdest erst Jahrzehnte später durch körperliche Beeinträchtigung merken, das vieles nicht stimmig ist

Zitat von NineNinchen:

Als och damals dir Studie gelesen habe war mein Gedanke dazu, ob es mir vielleicht auch so gehen könnte. Denn so unzufrieden wie meine Mutter wollte ich nie werden. Ich hab damals auch mit meinem NM über meine Sorgen und Befürchtungen gesprochen. Er hat sie mir genommen in dem er mir sehr glaubhaft sagte und ...

Wenn das die Crux ist, dann liegt da auch der Schlüssel wie es weiter gehen könnte (insgesamt).

Zitat von NineNinchen:

Und ja, ich glaube ohne Kinder wäre wir noch zusammen. Kinder sind eine Belastungsprobe für ein Paar und wir haben sie nicht geschafft. Trotz guter Vorsätze und Beteuerungen.

Und dann wärst du trotzdem in einem System von Anziehung und Abstoßung gefangen, da bindungsängstliche und verlustängstliche Menschen sehr gerne eine äußerst ungünstige Verbindung eingehen.

Der eine, der sich so sehr die Verbindung wünscht und eher klammert und der andere, der sich sehr schnell beengt fühlt und flüchtet

Zitat von sonntag_morgen:

Aber warum hast du die Kommunikationssperre dann doch nicht umgesetzt?

Und hast du ein persönliches Ziel für deine Therapie? (sorry, falls das zu persönlich ist. Ich finde, das hängt irgendwie alles zusammen)

Weil er eigentlich wieder so lieb wie früher daherkommt. Und dann verschwimmt das was gewesen ist mit dem wie er jetzt ist und vor der Trennung. Diese drei verschiedenen Zustände machen mich irre und kann ich schwer voneinander trennen. Das ist wohl auch der Grund, weshalb ich meine eigenen Grenzen nicht einhalte und er fann natürlich auch nicht.

Zitat von sonntag_morgen:

Und hast du ein persönliches Ziel für deine Therapie? (sorry, falls das zu persönlich ist. Ich finde, das hängt irgendwie alles zusammen)

Hab ich ja. Ich wäre gern in mir zu Hause. Eine innere Sicherheit, damit ich keinen von außen brauche der mit stabilisiert. Ich möchte nicht mehr so bedürftig sein. Es geht ihr rein um die emotionale Stütze. Alles andere bekomme ich ja hin. Aber bis zu diesem großen Ziel sind es viele Etappen. Z.B. auch den Selbstwert aufbauen, den eigenen Bindungsstil zu kennen usw. Mit meiner Therapeutin erarbeite ich jede dieser Etappen.

Zitat von Stella31:

Der eine, der sich so sehr die Verbindung wünscht und eher klammert und der andere, der sich sehr schnell beengt fühlt und flüchtet

Ganz genau. 2 x ist er schon geflüchtet. Für mich ist das jedes mal wie Sterben. Deshalb auch seine Kälte, die Distanz usw. Er müsste da wirklich ran mit einer Therapie. Ich glaube nämlich nicht, dass er das alleine lösen kann. Das habe ich ihm auch gesagt.

Zitat von Vilya:

Ja es ist ihr Leben, ihre Entscheidung. Das macht sie für mich aber nicht unsympathischischer. Irgendwie erinnert sie mich an meine Schwester die ...

So gibt es mir auch. Ich habe mich neun Jahren schlimmer Beziehung den besten Mann der Welt gefunden. Diese Chance nimmt man sich halt leider wenn man an so einem Menschen kleben bleibt.

Zitat von Stella31:

Denn nach all den Aktionen, die dein NM gemacht hat, solltest du ihm auch nicht mehr über den Weg trauen.

Zitat von Stella31:

Er macht seine Andeutungen und Drohungen subtil.
Und du bleibst verwirrt zurück.
Das ist perfide!

Absolut. Er agiert VERDECKT.

Zitat von NineNinchen:

Weil er eigentlich wieder so lieb wie früher daherkommt. Und dann verschwimmt das was gewesen ist mit dem wie er jetzt ist und vor der Trennung. Diese drei verschiedenen Zustände machen mich irre und kann ich schwer voneinander trennen. Das ist wohl auch der Grund, weshalb ich meine eigenen Grenzen nicht einhalte ...

Da sehe ich eine Verbindung (Therapieziel und fehlende innere Stabilität in der Interaktion mit dem BWK).

Mir fällt da auch ein, dass der eine Ex für dich dann durch war, als er mit Vampiren Werwölfen ankam. Obwohl das ja eigentlich nichts mit dir zu tun hat - wie er dich behandelt, wie du dich mit ihm fühlst. Es war ein Faktor außerhalb der Beziehung mit ihm.
Damals gab es hier auch die Frage, wo deine Grenze ist, wann du merkst das ist durch, so lass ich mich cniht behandeln und deine Antwort war das Beispiel mit den Vampieren (was ja außerhalb von dir liegt, diese Antwort zeigt ja nur, dass der Typ schräge Ansichten hatte und nicht viel damit zu tun hatte, wie er dich in der Beziehung behandelt hat).

Die Kontaktsperre hast du nicht eingehalten, weil der BWK lieb war/ist. Wieder etwas außerhalb von dir. Das hat ja nichts mit deinem Ziel der Kontaktsperre zu tun (das war: Klarheit bekommen für dich, der BWK soll auch für sich reflektieren)

Wenn du durch die Therapie mehr innere Stärke hast wirst du deine Vorhaben (bspw Kontaktsperre) besser umsetzen können, egal wie die äußeren Faktoren sind (also ob die andere Partei lieb ist oder nicht). Du wirst besser an deinem Ziel (bspw Kontaktsperre) festhalten können.
Und da hast du dann auch die Chance, die Klarheit zu erreichen, die du willst.

Und dann solltest du wissen/erkennen, wo deine Grenze ist - wann ist bei dir in einer Beziehung Sendepause, wie läßt du dich nicht behandeln, wann hat jemand den Bogen überspannt.

Ich glaube, so könnte der Prozess aussehen.