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Plötzlich Verlassen nach 5 1/2 Jahren

paul258
Zitat von Haeschen:
Du kamst demnach mit deiner Partnerin zusammen, als du dem Alk. zugesprochen hast? Beantworte die Frage nur, wenn es unproblematisch für dich ...


Naja, ja, ist schwierig das zu definieren. Ich war nie Alkohilker im klassischen Sinne. Ich hatte nur immer mehr getrunken als viele andere. Wenn ich mit Freunden in einer Bar war und sie vier B. getrunken haben, hatte ich fünf oder sechs.
Mit Mitte zwanzig als es richtig übel war mit den Depressionen habe ich angefangen alleine mal ein B. zu trinken, weil es die Nerven beruhigt hat und so hatte ich es dann weiter gemacht. Was ja dumm ist, Sucht halt. Gleichzeitig gab es immer Wochen in denen es mir gut ging und ich gar nichts getrunken habe. ZB als ich meine Ex kenngelernt habe. Ich habe auch nie täglich getrunken. Alle paar Tage halt mal 2-3 B..

Irgendwann dann die alten Muster. Ich war unzufrieden oder die Beziehung lief mies, sie fing an zu streiten oder was weiß ich - also habe ich ab und wieder ein B. getrunken. Aber wichtig: ich habe mich nicht zugekippt, sondern wir reden hier von zwei, maximal drei B.. Es war also eher ein Alk., würde ich sagen.

Als wir zusammenkamen war genau sowas Phase. Wenn ich nächsten Tag frei hatte trank ich mal 2-3 B. mit Kollegen nach der Schicht oder ein kaltes B. zum Fussball schauen. (Ich trank nur (!) B., nichts anderes.)

Meine Ex war bei dem Thema immer zwigespalten. Einerseits meinte sie, dass sie jede Form von Alk. doof findet. Andererseits hat sie dann auch wenn wir bei Freunden waren paar Gläser Wein getrunken. Dann aber wieder Monate nichts. Es gab sogar ein Abend mit meinen Freunden an dem sie komplett betrunken war (als einzige) und sich sehr daneben benommen hat. Das war aber okay für sie.

Es war ambivalent. Einmal habe ich, als wir zu zweit auf einem Konzert waren, ein Radler bestellt worauf hin sie mir später zu Hause eine Predigt hielt, dass ich Alk. sei und sie mich deshalb eigentlich verlassen müsste - Streit.
Am nächsten Tag waren wir zum Mittag bei ihren Eltern und der Vater trank Wodk., drehte mir sogar auch was an, aus Höflichkeit trank ich etwas mit, sagte dann aber irgendwann nein, weil es erst 12 Uhr war und sich schon alles drehte bei mir - und da hieß es später von ihr, dass ich ja ruhig mehr hätte trinken können (mit dem Vater).

Dann wird man älter und der Körper reagiert ja anders. Irgendwann hatte ich selber eingesehen, dass es nicht gut für mich ist. Ich hatte zB Blutdruck und Übergewicht.
Also begann ich wie gesagt alles zu ändern. Änderte meine Ernährung, ging sehr oft zum Arzt für checkups, machte jeden Tag kardio, hörte von jetzt auf gleich auf Alk. zu trinken für über ein Jahr. Und selbst danach fing ich nicht wieder zu trinken an, sondern wir reden dann von ein Glas Sekt zu Silvester und zwei B. im Februar.

Das war gegen Ende der Beziehung und es zeigte natürlich Wirkung. Ich schlief besser, ich nahm krass ab, Blutdruck wurde normal, Haut besser, ich wurde ruhiger und attraktiver.
Und dann kam die Trennung.

Am Abend der Trennung war das erste Mal seit fast zwei Jahren an dem ich mehr als drei B. trank. Alte Muster rissen sich auf.

Aber genau das war ja dann auch so verletzend. Sie war ja all die Zeit dabei. Lernte mich kennen als ich mitten drin war und sah doch wie ich mir jeden Tag beim Sport den A. aufriss. Selbst nach 10 Stunden Schicht ging ich noch joggen.

...und dann setzt sie sich bei der Trennung hin und erzählt mir, dass sie mich u.a. verlässt, weil ich ja trinke, obwohl ich zu dem Zeitpunkt komplett raus war seit weit über einem Jahr und ja mitten drin in der Verbesserung war. Das tat wirklich sehr weh.
Heute weiß ich ja, dass solche Gespräche immer Quatsch sind und sie Gründe gerne zurecht gebogen werden.

Also im Grunde war es immer eher ein Mittel gegen schlechte Gefühle anzukämpfen, was wohl oft der Grund für Süchte ist, aber es war niemals das was man gemeinhin als Alkohilker verstehen würde (, je nachdem wie man es definiert).

Vor 52 Minuten • x 1 #991


Haeschen
Zitat von paul258:
Selbst nach 10 Stunden Schicht ging ich noch joggen.

Laufen ist Entspannung, weniger eine Zusatzanstrengung .

Naja, mal hier und dort ein B., das ist ok.
z.b. beim Grillen,.... eine meiner Lieblingsbeschäftigungen, es kommt neben sehr gutem Fleisch auf die Marinade an.
Profigrillen war vor kurzem, da habe ich einiges mitnehmen können .

Depressiv warst du? Das hätte ich nun nicht gedacht..... depressiv mutet mich persönlich immer seltsam an.

Offenbar bist du auf einem guten Weg, ... ein Mähroboter nee,.....lieber einen Aufsitzmäher für den Rasen, passt schon, die Wiese braucht Kräftigeres
Gute Zeit, immer senkrecht bleiben

Gerade eben • #992




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