Hallo zusammen, auch ich möchte mal meinen ersten Post hier absetzen.
Beziehungsprobleme vor allem nach der Familiengründen werden sehr viele haben. Da muss Mann aber auch Frau sehr viel zurückstecken, auch was Zeit für sich selbst anbelangt. Ich habe auch auf sehr viel verzichtet, mit Hauskauf in einem anderen Landkreis, Kinder kriegen,vorherigen Job aufgeben, irgendwie neu anfangen mit Freundeskreis in der Nähe finden, Job, Anschluss finden etc.
Und auch ich sehe große Verzichte auf meiner Seite, sicher auch bei der Seite meines Mannes - aber doch sehe ich eher stärkere Einschnitte bei mir als Mutter.
Und dennoch muss ich auch seinen Betrug an mir, seinen Ausbruch aus dem für ihn nicht erfüllenden Beziehungsleben irgendwie verarbeiten. Wir sind noch zusammen, versuchen es irgendwie. Mal besser, mal schlechter - zumindest von meiner Seite. Er will weitermachen, bereut...
Das war keine Entscheidung gegen die Kinder, sondern für sich allein und auch eine gegen uns als Paar. Auch wenn die Kinder gezwungener Maßen involviert sind, das sollte man aber schon trennen.
Ich war bisher bei 3 Therapeuten, Einzel- oder Paartherapie. Entweder die Wellenlänge oder die Terminmöglichkeiten - irgendwas hat immer nicht gepasst.
Was ich eigentlich sagen wollte, ich wusste von den Wünschen und Bedürfnissen - die hier so oft gesuchten Gründ. Ich kann/will sie aber nicht erfüllen, weil es eben nicht mein Ding ist. Und daher bringt es manchmal vielleicht auch einfach nichts, wenn man drüber redet oder Bescheid weiß.
Manchmal hilft das so oft gepredigte offene Gespräche auch nicht wirklich weiter, weil Bedürfnisse unterschiedlich sind.
Klar - jetzt werden viele kommentieren, hättest halt seine Bedürfnisse erfüllt, dann wäre dir das vielleicht erspart geblieben etc.
So einfach ist das manchmal aber nicht, auch wenn man es weiß.
Es wird immer Bereiche geben, die man als Partner nicht 100% erfüllen wird - egal ob Mann oder Frau. Egal ob emotional oder körperlich gesehen.
Und dann ist man plötzlich nicht mehr ausreichend für den anderen und es ist Platz für Außenstehende, selbst wenn nur für eine geplante Nacht wie bei uns.
Point of no return.
Die bewusste Entscheidung, jetzt riskiert man für ein bisschen vermeintliches körperliches Glück alles was man hat - das ist auch für mich schwer nachvollziehbar. Mir fehlt da absolut das Verständnis.
Ab da ist nichts mehr wie vorher, ob das Weitermachen und Festhalten - Optimierungsversuche/Neuanfang mit dem alten Partner so viel besser ist, als der komplette Schnitt... wer weiß das schon vorher?
Das zeigt nur die Zeit.
Bei mir ist es ein Jahr her, seit ich Bescheid weiß.
Manchmal beneide ich euch, ihr, die eine Entscheidung habt treffen können- auch wenn eine Entscheidung getroffen wurde.
Ein bewusstes für und gegen, mit vollem Herzen - ohne Zweifel ja oder nein.
Ich befinde mich irgendwie noch mittendrin. Zweifel, Vertrauensprobleme, das Bewusstsein dieses Familienleben steht auf einem schlechten Fundament, reicht das zwischen uns noch? Wie groß ist die Enttäuschung/ größer als der Rest zwischen uns?
Vielleicht ist für viele ein neues Fundament gut, auch, wenn es dauert bis es weiter aufbaubereit ist.
Lange Rede, eigentlich kurzer Sinn... wenn die Trennung sicher ist, muss das nicht die schlechteste Entscheidung gewesen sein. Auch ein Weitermachen/Neubeginn mit dem alten Partner muss nach einem Bruch nicht die Glückseligkeit bedeuten.
Viele Grüße an alle mit Herzschmerzen, egal in welcher Form.
P.s. Bin auch für private Nachrichten/Austausch offen.
06.06.2025 19:43 •
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