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Plus und minuspole in toxischen Beziehungen

Candela
Ja, es gibt auch die einseitig auf Plus gepolten Menschen. Meiner Erfahrung nach sind diese jedoch durch Kommunikation zugänglicher und eher dazu in der Lage, durch Reflektion ausgeglichenere, harmonischere und gesündere Beziehungsmuster mit zu entwickeln in einer Partnerschaft.

Das allein schon dadurch, dass sie sich nicht bei jeder Annäherung entziehen.

30.06.2019 21:44 • x 2 #16


Simone1978
Ich gebe euch beiden vollkommen Recht. Nur spricht die TE eben die andere Version an. Und ob es dem Minuspol irgendwann mal bewusst wird und wie er dann denkt und sich evtl. verhält. Ich glaube nicht, dass diese Art sich ändert. Entweder relativ schnell oder nie.

30.06.2019 21:44 • #17


A


Plus und minuspole in toxischen Beziehungen

x 3


Simone1978
Zitat von NMG:
Die Minuspole brauchen auch sehr viel Bestätigung von außen. Meines Erachtens ist dort das Werte-Verständnis mit nichts wirklich kompatibel. ( vom Extremen ausgegangen )

Oh ja, du sagst es...

30.06.2019 21:45 • x 1 #18


N
Den Minuspol geht es nie schlecht. Aber auch nicht gut. Ihm geht's.
Er ist nicht zu verletzen, reflektiert nicht und bedauert nie etwas. Er ist immer im Recht. Er ist perfekt. Doof sind nur andere und Schuld sind sie auch noch. Er blickt nie zurück. Nur nach vorn. Nur für sich. Er ist Konfliktscheu, machthungrig, oft depressiv, unsicher, ängstlich, untreu.

30.06.2019 21:54 • x 3 #19


Candela
Der Minuspol (herrliche Schublade), dem ich näher begegnet bin, wird sein Verhalten nie hinterfragen, das Problem sind immer und in jeder Situation und Lebenslage die Anderen. Deshalb wird er auch nichts ändern.

Da Kommunikation nur begrenzt möglich war und stets wie eine Einbahnstraße wirkte, hab ich meinen Eindruck so formuliert und zum Abschied nochmals als Erklärung mitgeteilt, warum ich diesen Kontakt nicht fortsetzen möchte.

Sehr überraschend kam dann zwei Jahre später tatsächlich eine Reaktion bzw. erneute Kontaktaufnahme.

Zu meiner damaligen Verwunderung nicht, um sich auszutauschen oder noch etwas zu klären, sondern einfach nur um triumphierend mitzuteilen, dass er endlich ein armes, junges Mädel gefunden hatte, das diesen kranken Mist mitmacht. Sie dachte am Anfang vermutlich wirklich, sie hätte einen guten Fang gemacht, er hat sich anfangs wahrscheinlich sehr bemüht, um allen Frauen, die ihn bis dahin schnell verschmäht hatten zu zeigen, dass er total der gute Partner ist.

Das scheint nicht lange gehalten zu haben, sie sah sehr schnell erschreckend verbraucht und unglücklich aus. Ich freue mich für sie, dass sie inzwischen den Absprung geschafft hat und hoffe, dass sie keinen dauerhaften Schaden davon getragen hat.

Der Minuspol behält weiter sein Muster bei, sich abwechselnd bei Frauen, die nicht auf Augenhöhe sind, Bestätigung zu suchen um dann gestärkt davon Frauen hinterherzujagen, denen er nicht ansatzweise ebenbürtig ist und deren Ablehnung bei ihm dann zu einer sich immer mehr verfestigenden frauenfeindlichen Einstellung führt, was er dann wieder an jenen armen Damen auslässt, die er dated, weil sie ihm unterlegen sind, z.B. optisch, vom Bildungsgrad oder deutlich jünger und ärmer an Lebenserfahrung.

Die arme Dame, die sich irgendwann wieder auf eine Beziehung mit ihm einlässt, hat schon jetzt mein vollstes Mitgefühl.

@naja

Wunderbar zusammengefasst.

30.06.2019 21:58 • x 6 #20


N
Zitat von Candela:
Sehr überrascht kam dann zwei Jahre später tatsächlich eine Reaktion bzw. erneute Kontaktaufnahme.


Da warte ich auch noch drauf. Wie reagiert man da?

30.06.2019 22:02 • #21


V
Ist man entweder oder? Kann man nicht beides sein? Also ich würde behaupten ich war schon beides. In gesunden Beziehungen war ich eher der Minuspol und hab das gegenüber gern abgestoßen. Aber mir persönlich war das immer bewusst, ich wusste was ich da tue und hab darunter gelitten das ich nicht anders konnte. Ich weiß nicht ob es jedem Minus so geht, das ist nur meine persönliche Erfahrung. Es wird oft vermutet solche Menschen seien kalt und gefühllos, das kann ich aber nicht bestätigen.

30.06.2019 22:02 • #22


Simone1978
Zitat von Naja:
Den Minuspol geht es nie schlecht. Aber auch nicht gut. Ihm geht's.
Er ist nicht zu verletzen, reflektiert nicht und bedauert nie etwas. Er ist immer im Recht. Er ist perfekt. Doof sind nur andere und Schuld sind sie auch noch. Er blickt nie zurück. Nur nach vorn. Nur für sich. Er ist Konfliktscheu, machthungrig, oft depressiv, unsicher, ängstlich, untreu.

Du beschreibst einen Narzissten. Das muss ein Minuspol nicht unbedingt sein

30.06.2019 22:10 • #23


L
Wirklich interessante Thematik. Ich habe mich nie mit diesem Thema beschäftigt...man liest es immer mal und hat eine ungefähre Vorstellung. Ich erkenne gerade viele Parallelen zu meiner vergangenen Beziehung und meinem Ex-Partner. Es trifft nicht alles zu, aber viele Dinge passen und klassifizieren ihn als Minuspol und mich als Pluspol.

30.06.2019 22:11 • #24


Candela
Das hatte Karina schon so geschrieben, @verbockt, dass man beides sein kann und es auch gesund ist, wenn beide Partner mal Plus, mal Minus sind, es sich aber eben auf die Dauer gesehen ausgleicht.

Menschen suchen sich in der Regel eine Nische, je intelligenter, desto anpassungsfähiger.

Wenn du also an ein einseitig gepoltes Minus gerätst, wirst du, wenn du unreflektiert bist, automatisch in die Plusrolle gedrängt und umgekehrt.

Ungesund ist es eben dann, wenn beide Partner sich nicht als Plus und Minus abwechseln, sondern einer nur Plus oder nur Minus ist.

Bei dem Minus, dem ich begegnet bin, siehe oben, ist es so, dass er bei Frauen, denen er sich überlegen fühlt, Minus ist. Bei Frauen, denen er sich unterlegen fühlt, auf Plus.

Allerdings versucht ein Minus Mensch in seinen Normalzustand zurück zu kehren. Er wird also, wenn die ihm überlegene Frau es zulässt, sie abwerten und kleinmachen und sich dadurch dann überlegen fühlen, damit er wieder Minus werden kann.

Ein Teufelskreislauf. Deshalb ist das toxisch, weil sie andere abwerten und kleinmachen, um sich überlegen fühlen und den Minuspol leben zu können.

30.06.2019 22:14 • #25


KölscheJung
Rückblickend würde ich sagen, daß ich mich früher schon eher auf der Minusseite befunden habe. Ich habe oft darauf geachtet, daß ich meine Freiheit weiterhin hatte und meine Partberin(nen) auf Distanz gehalten.. dies ist aber nicht wirklich bewusst geschehen und mir erst durch die letzte Beziehung so richtig klar geworden als die Rollen komplett vertauscht waren und ich die Seite des Pluspols einnahm und dann zu spüren bekam wie es ist, wenn die Partnerin die alleinige Bestimmerin über Nähe und Distanz ist.. die Erfahrung war schrecklich und gut
Zugleich.
Ich habe dieses Jahr durch Zufall eine ex Freundin wieder getroffen und nach vielen Jahren habe ich mich für mein damaliges Verhalten entschuldigt...

30.06.2019 22:14 • x 3 #26


Candela
Es kann ja viele Gründe haben, warum man Minusverhalten zeigt.

- man fühlt sich vom anderen angezogen, hat aber ein schlechtes Bauchgefühl
- der andere zeigt zu sehr Plusverhalten
- man trägt persönliche Probleme mit sich herum, die eine Annäherung schwer machen
- man ist angezogen, aber eine zu enge Beziehung passt gerade nicht in die Lebenssituation
-...

Es gibt situative Gründe, die können sich ändern, dann ändert sich das Verhalten.

Es gibt aber auch Gründe in der Person, und die ändern sich sehr schwer, selten bis gar nicht und wenn, dann meist nur mit professioneller Unterstützung und in einem jahrelangen Prozess.

Dazu bedarf es aber eines gewissen Leidensdrucks und der Erkenntnis, dass man selbst ein Problem hat, das einen davon abhält, Ziele zu erreichen, z. B. dauerhaft stabile, gesunde Partnerschaften zu führen.

30.06.2019 22:26 • x 3 #27


Simone1978
So, muss jetzt ins Bett.
Euch allen eine gute Nacht und kühles Schlafzimmer

30.06.2019 22:31 • x 2 #28


N
@candela
Wunderbar ergänzt.

30.06.2019 22:50 • #29


Rituals
Zitat von Naja:
@candela
Wunderbar ergänzt.

Kann ich nur zustimmen. Candela hat es auf den Punkt gebracht. Aber wie geht's für solche Menschen weiter? Man kann doch nicht das ganze Leben lang so agieren? Können diese Menschen irgendwann gesunde Beziehungen führen?

01.07.2019 08:30 • x 1 #30


A


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