6

Polyamorie

K
Es ist ein sehr komplexes Feld und hängt vom individuellem Fall ab...

Zitat:
Was also, sagen wir S. ist nicht nur Fortpflanzung und Trieb, sondern Nähe, Zärtlichkeit, Lust (weites Feld... Was ist überhaupt S.? Immerhin ein Aufhänger für sehr viele Ausbrüche, Lügen und Heimlichkeiten), was, wenn das in einer Beziehung nicht klappt? Aber es sonst ganz ok oder ziemlich ok? Oder sonstige Zwänge vorhanden (Kinder, Kredit, Eigentum...).


z.B. gibt es durchaus viele Leute, die (unbewusst) gar nicht anstreben, ihre S-tät vollumfänglich in einer Partnerschaft auszuleben. Sie trennen: einerseits die Beziehung, die sie vor zu viel Unruhe, das heißt auch zu viel Wahrheit schützen wollen, andererseits Affären, Bord. oder oder oder. Viele Männer erzählten mir, dass sie sich recht bewusst eine as.uelle Frau suchen (glaube zwar nicht dass es eine solche gibt aber das sei an dieser Stelle mal egal) und ihren Trieb abspalten weil sie meinen dass er die Beziehung stört. Mit ihrer Frau gibt es dann Beischlaf zwecks Familiengründung.
Ich habe auch gehört, dass einige Männer ihre S-tät gar nicht ganzheitlich, d.h. in Beziehung, mit Liebe und Zärtlichkeit ausleben können/wollen, sondern nur richtig in Fahrt kommen können wenns halt von tieferen Gefühlen abgespalten ist (trifft sicherlich auch auf manche Frauen zu).
[/quote] und Begegnungen außerhalb einer Partnerschaft, die sehr hohe Qualität haben und wo die Gremzen verschwimmen.
Zitat:
Darum geht es manchmal auch gerade darum, dass die Beziehung außerhalb der Partnerschaft keine hohe Qualität hat aber dennoch wichtig ist.
Es gibt also zahllose Beweggründe für eine Beziehung/Affäre außerhalb einer bestehenden Beziehung.

11.02.2014 00:32 • #31


M
mo-NO-poly-amorie

@fetzenfisch:

Die Definition ist von mir.

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, sprichst Du in Deiner Pro-Polyamorie-Haltung also eher die nicht-körperlichen als die körperlichen Bedürfnisse an.

Dazu kann ich nur sagen, dass es den perfekten Partner nicht gibt und Du weder mit einem einzelnen Partner noch mit 2,3,4,5 Polyamorie-Partnern das Spektrum aller Deiner Bedürfnisse (Defizie?) wirst bedienen können.

Es sind heutzutage auch weniger die gesellschaftlichen Konventionen, die diesem Lebensstil entgegenstehen, als vielmehr die Natur des Menschen. Schnapp' Dir mal ein (populär-)wissenschaftliches Buch zum Thema Eifersucht (z.B. David Buss), das in jeder Polyamorie-Beziehungs-Drei-/Vier-/Fünf-Eck-früher oder später, offen oder verdeckt, aufkommen wird. Darin wird deutlich, warum sich Eifersucht nicht rein mit Vernunft steuern lässt. Am Ende übernimmt das Stammhirn und das ist (bis zu einem gewissen Grad) auch gut so. Denn auch (gesunde) Eifersucht als Gefühl hat (s)eine Funktion/Berechtigung, sonst hätte sie sich nicht als Gefühl halten können und die menschliche Evolution hätte nicht so stattgefunden wie sie stattgefunden hat.

11.02.2014 00:32 • #32


A


Polyamorie

x 3


P
@Mo No Polyamori und Mona
tolle Beiträge!

11.02.2014 00:39 • #33


F
Liebe Mona,

dein Post ist so komplex, dass ich es noch einige Male lesen muss. Dank, es bietet Denkstoff.

Warum habe ich diesen Thread geöffnet?

1) Weil ich seit vielen Monaten die Geschichten anderer lese, in der Hoffnung im Nebel etwas zu kapieren.
2)Geschockt ob des Leids an allen Ecken und Enden, egal ob Liebend/e/r, Geliebte/r, Betrogene/r .
3) Geschockt, wie egoistisch und fordernd ich mit dem Angebot, geliebt zu werden, ohne etwas zu besitzen, am Ende umging, nämlich fordernd und explosiv.

Irgendwie forderst Du mich zu einem Outing heraus, denn
ich sehe da Thesen, die ich per se nie für mich oder jemand anderen aufstellte, nur nun zur Diskussion stelle.

Erscheint mir fruchtbar ob der vielen guten, kontroversen Antworten.

Wie fast jede/r wollte ich eine Zweierbeziehung. Die hab ich, hier mein Opening, ja seit 10 Jahren mit 52 endlich. Samt Eigentumswohnung. Nie untreu, all der Kram, der mit Polyamorie assoziiert wird, ist nicht meins.

Es ist aber so, dass kein S. Es ist auch Reden darüber sinnlos, siehe einige neue Threads darüber... Es ist an sich auch nicht so wichtig...

Was mich betrifft, so hatte ich gut 4 Jahre eine Arbeitsbeziehung, die sehr viel mehr öffnete, aus vielen Gründen aber real nicht. Hätte ich mich auf ein Konzept der Polyamorie, so wie ich es jetzt in ruhigeren Gewässern verstehe, weil ICH MICH beruhigt habe und das Sehnen nach Körper wieder ausschalten kann, aber nicht nach Freundschaft, beschränken können, wäre meine Beziehung zu diesem anderen Mann nicht so angeschlagen. Er bot Liebe auf einer sehr anderen Ebene, ganz sicher nicht 0815.

Hätte ich es auseinanderdividieren können, diesen gewissen Frust, dass es mit meinem Partner nicht so klappt, wenn auch manches, und anderes mit ihm, wenn auch nur in großer Distanz= mein Ego nicht so groß, wäre ich reich.

Ich hätte beide lieben können, ohne einen davon zu betrügen.

Wahrscheinlich versteht das jetzt niemand, weil die Mehrheit ja s.fixiert:-)

11.02.2014 00:56 • #34


F
Nein, der letzte Satz ist wieder eine nicht hinterfragte Unterstellung.

Ich finde es toll, wie sich dieser Thread entwickelt hat und ich hoffe auf sehr viel mehr Antworten und Diskussion. Ich danke euch.

11.02.2014 01:06 • #35


B
Hey,

Hat es mit ein paar kleinen thesen geklappt, klar ist die aussage bzgl. 200jahre eine provokation, aber es sollte einfach mal ein wenig herauszeichnen, dass sich zeiten und ansichten veraendern! Ich find manche thesen strange ala polyamorie menschen wuessten schwerlich was liebe ist, was manchmal als kontext durchkommt, viel verwerflicher das in monogamen beziehungen, die austauschbarkeit der seele des gegenuebers so praesent ist, irgendwie dieses ganze selbstgerechtigkeit bzw. -besteatigungsuniversum so allgegenwaertig laeuft und verurteilung ueber den anderen siegt als zb eine klare reflektion ueber vergangene beziehungen, da so sw es jetzt klingt: der inhalt vom großteil der gesellschaft ist eine beziehung fortpflanzung und die bestaetigung ihrer selbstliebe, ich sag zu freunden auch das ich sie liebe, da liebe eine verbundenheit zu einen menschen darstellt, die rein garnichts mit s.zu tun hat, sondern mit dem verstandnis auch zb ehrlicher kritik, ich schaetze retrospektiv vor allem die freunde bzw. expartner die kritik anbringen und warum sollte dies nur ein mensch duerfen? Ich sehe polyamorie als etwas naturliches an, obwohl es eine anderes selbstverstaendnis von liebe voraussetzt, aber ich will mich in meinem umfeld auch geborgen fuehlen, dass ist vielleicht der ansatz. Grundsaetzlich kommt das gefuehl von liebe aber geht auch wieder, es ist ein temporaerer paralleler weg, der sich auch mal aufspaltet, aber mich freut es, wenn ich sehe das zb meine ex laechelt, da sie sich bei ihrer neuen liebe geborgen fuehlt! Liebe geben ohne zu erwarten, man hat ja auch schon mehr als einem menschen liebe gegeben oder? jeder expartnerin hat mir ein grund gegeben warum ich das geschenk liebe angenommen bzw. gegeben habe!

11.02.2014 07:31 • #36


G
wenn die menschheit an sich polyamurös veranlagt wäre, wären wir alle polyamurös.

sind wir aber nicht. und nur weil du polyamurös bist zu sagen, dass unsere gesellschaft falsch läuft nur weil du polyamurös bist und ich/wir nicht, ist eine rethorik die mir sagt, dass du keinen bock hast für deine entscheidungen selbst einzustehen.

hättest du gesagt ich bin polyamurös weil ich da bock drauf habe wäre das was anderes gewesen....

ich persönlich finde polyamurie für mich keine geignete lebensweise.
wenn dus magst bitte....aber mach nicht die gesellschaft dafür verantwortlich

11.02.2014 08:06 • #37


G
...die gesellschaft ist schuld dass ich so bin (terrorgruppe)

11.02.2014 08:08 • #38


B
Nein es bedeutet nicht, dass man selbst polyamuroes ist, eher dass ich es nachvollziehen kann! Und wahrscheinlich das mir der begriff liebe zu festgefahren auf nur eine auspraegung dieser ist! Die frage ist welcher charakter ist ein sympathischer, jemand der in der seele treu ist, aber unterschiedliche s.ualpartner hat oder derjenige der dein partner ist dich betruegt und/oder igendwann entsorgt, da er/sie die s. abwechslung verspuert? Bzw. was ist ehrlicher? was hat mehr bestand? Von mir aus koennte mein partner zb s. mit jemand anderen haben, wenn dies ehrlich formuliert ist, ich wuerde es von mir aus aber nicht verspueren, dies zu tun. Bzw. wenn ich jemand liebe und der sagen wuerde, dies verspuer er/sie genauso, aber er/sie benoetige die s. abwechslung, wie wuerdest du reagieren?das gedankenspiel sollte man mal durchgehen, wuerdest du ihm/ihr diese freiheit entziehen?

11.02.2014 08:51 • #39


G
ich finde das dekadent.
und es ist kein lebensentwurf für mich.

das ist diese coca-cola freiheit, die immer alle wollen... tu was du willst aber übernimm für nichts verantwortung.

ich würde keine beziehung mit so jemandem führen

11.02.2014 08:57 • #40


B
Auch wenn du seine ausstrahlung als individuum ueber alles liebst? Er/Sie wirklich einzigartig ist, er/sie dir ein gefuehl von treue/verstandnis/naehe gibt, ich war schon mal in der situation! Im endeffekt ist die liebe wie ein schild der dir den ruecken freihaelt wie fluegel fuer dein herz, weil sie dich erbluehen laesst dies nur wegzuwerfen wegen S. ? Liebe heißt erstmal primaer geben zu koennen...dann bekommst du dies definitiv als vertrauen zurueck.

Okey, jeder wie er mag! ICH FIND DEN GEDANKENANSTOß WICHTIG! Klar hat das was von cocacolafreiheit, aber ist dieses singleboersenmydatescheißzeug, wo tonnenweise narzisten beweihraeuschert werden wollen, ein stueck besser bei dem punkt sind wir bei der gesellschaftlichen realitaet, menschen machen sich zu produkten und wundern sich das sie wie diese behandelt werden!dann lieber ehrlich, mit liebe als raritaet, sonst sieht man den wald vor baeumen nicht mehr!

11.02.2014 09:14 • #41


R
Hallo fetzenfisch,

Polyamory ist zwar ein (zunehmend) bekannter Begriff, anders als Monogamie aber nicht so klar definiert. Eigentlich könnte man sagen, es ist eher ein Sammelbegriff für verschiedene Nichtmonogame Lebensweisen. Der Begriff amory beinhaltet allerdings, dass es dabei um Beziehungen und nicht nur um rein se.uelle Freizügigkeit geht, wie es z. B. bei Partnerwechsler oder Menschen mit offenen Beziehungsmodellen der Fall ist. Äußerst anstrengend finde ich die immer wiederkehrenden Vermutungen und Unterstellungen, wer nicht monogam lebe, könne nicht richtig lieben, sich nicht richtig festlegen usw.. Ich bin ein sehr beziehungsorientierter Mensch und wenn meine Beziehungskompetenz und meine emotionale Intensität komplex genug sind für zwei Liebesbeziehungen zur gleichen Zeit (anstatt aufeinander folgend, wie bei Monogamen üblich), ist das eine Stärke und keine Schwäche.

Mein aktuelles Zwischenergebnis aus meiner jahrelangen praktischen und theoretischen Beschäftigung mit diesem Thema: es gibt keine allgemein für alle passende Lebensform. Es gibt keine funktionierenden Beziehungsmodelle - es gibt nur funktionierende Beziehungen. Das Geheimnis ist nicht das Etikett, das man drauf klebt, sondern wie man untereinander die gemeinsamen Spielregeln definiert. DIE müssen stimmen - und die müssen verhandelbar bleiben, um sie im Bedarf anpassen zu können. Und man muss darauf vertrauen können, dass der oder die andere sich an das hält, was man gemeinsam für- und miteinander besprochen hat. Ob diese Absprachen dann für zwei, drei, vier oder sonstwieviele Leute gelten, ist zweitrangig, man kann sogar innerhalb des Systems unterschiedliche Vereinbarungen treffen. Monogame wie nichtmonogame Beziehungen stehen und fallen eben mit den Kompetenzen der beteiligten Personen.

Entscheidend für nichtmonogame Lebensweisen ist es, der se.uellen Exklusivität ihren Stellenwert zu nehmen. In unserer Gesellschaft ist diese künstlich überhöht - tatsächlich stellen Menschen ihre jahrelange gemeinsame Beziehung, Wirtschaftsgemeinschaft, Kindererziehung etc. in Frage bzw. sind bereit, dies alles wegzuwerfen, nur weil der Mensch, mit dem sie all das teilen, auch mal mit jemand anderem Verstecken spielen wollte. Das ist selbstschädigend, wenn man mal nüchtern darauf guckt. Nichtmonogam zu leben bedeutet daher eben auch, den anderen Säulen der Beziehung mehr Gewicht und Bedeutung beizumessen als dem oftmals flüchtigen Begehren, das Monogame gern zur lebenslangen Hauptsäule ihrer Beziehung deklarieren (mit den bekannten problematischen Folgeerscheinungen). Der Vorteil dabei ist, dass ich meinem Partner nicht nur ermögliche, mit mir wirklich offen über seine Bedürfnisse zu kommunizieren, sondern ihm auch ermögliche, seine Lebenszeit dazu zu nutzen, möglichst viele seiner Bedürfnisse erfüllen zu können und nicht mir zuliebe auf wichtige Erlebnisse und Erfahrungen verzichten zu müssen - und umgekehrt natürlich auch.

Bisweilen werden polyamore Menschen als unmoralische, promiske Gefühlsegoisten wahrgenommen, die nur ein Deckmäntelchen für ihre Umtriebigkeit benötigen. Sicher gibt es solche Leute. Die gibt es überall. Sie als Anlass für moralische Skepsis an einer Vielfalt alternativer Lebensformen zu nehmen zeugt von Unkenntnis, aber auch von dem Unwillen, sich ernsthaft mit den von dir gestellten Fragen auseinanderzusetzen. Frei nach dem Motto: Ich hab mal im Fernsehen eine Doku über schlechte Handwerker gesehen, jetzt weiß ich, dass die alle nur Mist bauen.

Eifersucht ist und bleibt in allen Beziehungsformen ein Thema. Allerdings möchte ich sagen, dass monogame Menschen mehr dazu neigen, dem Partner aufgrund des Treueversprechens die Verantwortung für ihre eigenen Eifersuchtsgefühle aufzuzwingen. Sie sehen oft nicht, dass es in erster Linie ihre eigene Aufgabe ist, sich mit den Ursachen ihres geringen Selbstwertes und ihrer Verlustängste auseinanderzusetzen, weil sie sich einbilden, dass sie ihren Partner nur dann verlieren können, wenn dieser sich unmoralisch verhält. Dies ist ein sehr komplexes Thema mit immer neuen Herausforderungen. Aber es ist wichtig, sich diesen zu stellen, denn wie wir alle wissen, gibt es keine Garantie dafür, dass wir niemals in Konkurrenz mit anderen potentiellen Partner/innen unseres geliebten Menschen geraten - auch nicht in monogamen Beziehungen. Ich ersetze den Begriff der Treue für mich gern mit dem der Loyalität.

Ach ja, und wieso man monogam sein muss, um Kinder großzuziehen, ist mir ein Rätsel. Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf, so ähnlich lautet ein afrikanisches Sprichwort. Mehr Miteinander, mehr Ressourcen finanzieller, zeitlicher und emotionaler Art, mehr Bezugspersonen, ich sehe da in erster Linie Vorteile für alle Beteiligten. Das gilt für jedes Lebensalter, denn auch einen gebrechlich gewordenen Partner kann man besser pflegen, wenn man mit dieser Aufgabe nicht allein ist.

11.02.2014 13:18 • x 3 #42


F
@raupe: dein Post lese ich sicher noch sehr oft, danke!

Wie gesagt, weder habe ich meinen Partner verlassen noch se.uell betrogen noch gesucht. Eher habe ich die Beziehung zu diesem anderen Menschen ruiniert oder ins Wanken gebracht, ob der Umstände.

Passiert ist fast nichts, außer dass ich es a) nicht geschafft habe, diesen Menschen, der mir Liebe gab in Form con Gedanken und Begleitung, am Ende fast verjagt habe; b) fassungslos obdessen, weil ich meine, dass wir uns unsere Kerker selbst bauen; c) es in meinen Augen ein Umdenken erfordert und absurd ist zu Glauben, dass einem in 10, 20, 40 Jahren Beziehung kein anderer über den Weg läuft, der auch passt oder etwas abdeckt.

Mein Kummer ist, dass ich es ob der Konventionen (die brachte aber auch er sehr stark ein, als ich anfing zu rebellieren, weil ich mehr und zuviel wollte) diese Zuneigung fast erwürgt habe.

Niemals möchte ich in so eine Äffare geraten, wie hier zigfach beschrieben, aber auch ohne S kann es so sein.

Und es stimmt: als ich zurückzog vom Süden nach Zentraleuropa, niemand wollte verstehen, dass ein Kind besser sehr früh im Kindergarten (was im Süden Tradition hat) statt als einzige Bezugsperson eine oft kontaktarme, überlastete Mutter:-)

Alleine all diese verzweifelten Seelen in den Threads lassen mich denken, dass etwas massiv nicht stimmt. Denn es ist, es wird nur weggebuttert, zensuriert.

12.02.2014 00:49 • #43


M
@raupe aber auch für fetzenfisch

Zitat von Raupe:
Es gibt keine funktionierenden Beziehungsmodelle - es gibt nur funktionierende Beziehungen


Diese Aussage fühlt sich gut an, so ist es wohl.

Zitat von Raupe:
Das Geheimnis ist nicht das Etikett, das man drauf klebt, sondern wie man untereinander die gemeinsamen Spielregeln definiert. DIE müssen stimmen - und die müssen verhandelbar bleiben, um sie im Bedarf anpassen zu können.


Sicher bleiben diese verhandelbar - für mich eher aus der Einsicht, dass Liebe und was ich mir noch von meinem Partner wünsche (u.natürlich auch geben können muss) ein Geschenk ist, was ich nicht erzwingen kann.

Nur ist das kein Freifahrschein, dass ich, wenn mein Partner kommt und sagt, ich hätte ... gerne geändert. Würde gerne mit dir zusammenbleiben, ich liebe Dich ja, aber ich liebe noch jemanden.

(Polyamorie bedeutet doch, so wie das gerade erklärt wurde, dass es nicht nur - dieses nur fällt mir schon schwer- um eine offene Beziehung sonder um Liebe geht)

Ich sagen kann na dann mach mal, ich freue mich ja wenn Du wieder was mit mir machen willst.

Wenn man ehrlich ist, würde so ein Ansinnen eines Partners doch bedeuten, dass sich für meinen Partner in der Praxis dann jedesmal die Frage stellt auf wen freue ich mich jetzt mehr.
Oder es heißt, ich will manche w i c h t i g e n Dinge gar nicht mit Dir teilen, viel lieber mit jemand anderen, tut mir leid.
Dann stellt sich halt die Frage, teilt er nach meinem Gefühl genügend wichtige Dinge mit mir und das ist halt mal Kleinkram,
warum dann die Diskussion. Teilen wir letztendlich dann weniger, nach meinem Mass, als er mit der anderen Person teilt,
muss ich wohl darüber nachdenken, ob ich damit Leben will.

Wobei ich meine damit nicht, mit jemandem eine freuschaftliche liebevolle Beziehung zu haben, wo aber ganz klar ist, dass wenn ein anderes Interesse entsteht, das eine Konkurrenz zu meiner Hauptbeziehung darstellt, das geklärt werden muss - und dann eben eine Entscheidung anstehen kann.

Wobei die Frage ist, wenn Du sagst, wir nehmen s. als Kriterium viel zu wichtig.
Wo liegt dann eigentlich überhaupt der Unterschied zwischen freundschaft und partnerschaftliche Beziehung?

12.02.2014 21:45 • #44


M
Ich verstehe Deine Überlegung - so denke ich zumindest.

Zitat von Raupe:
Bisweilen werden polyamore Menschen als unmoralische, promiske Gefühlsegoisten wahrgenommen, die nur ein Deckmäntelchen für ihre Umtriebigkeit benötigen. Sicher gibt es solche Leute. Die gibt es überall.


Jedoch wenn Du hier im Forum liest, dass jemand gerne eine nicht polymore Beziehung zu jemandem hätte (sonst würde er ja nicht leiden), sein Gegenüber das aber anders sieht/anders leben möchte, dann geht es ja immer darum, ist es eine gute Entscheidung gegen die eigenen Bedürfnisse zu handeln.

Zeugt es wirklich von gesunder Eigenliebe, sich selbst das anzutun?

In dieser Hinsicht, wird oft jemandem, der offensichtlich an den anderen Vorstellungen des Partners leidet, gesagt, dass keine Änderung zu erwarten ist, dass Menschen nun einmal so sind, wie sie sind, und dass er besser auf seine Bedürfnisse achtet. Das er sonst wahrscheintlich irgendwann daran zerbricht.

Wobei das ja auch nicht jedem, der eher zu eifersüchtig erscheint so geraten wird. Es wird ja schon hinterfragt, was tatsächlich passiert ist.

Am Rande:
Wieso sind wir eigentlich schuld, dass der Partner nicht ehrlich sein kann, weil er genau weiss, dass wir das anders sehen.
Er könnte ja ehrlich sein und dann mit den Folgen umgehen. Im einen Falle tut er mir bewußt schlechtes im anderen bekommt er halt nicht alles, was er gerne hätte(beides).

12.02.2014 22:10 • #45


A


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