Positive Aspekte einer/der Trennung

Totally_Lost
hallo ihr lieben,

da ich mich heute abend nicht aufraffen konnte und alle verabredungen abgesagt habe, sitze ich nun zu hause und beschäftige mich zwangsläufig mit der trennung. immer nur ablenken hilft mir nicht. versuche mich also gerade ganz bewusst mit der trennung auseinanderzusetzen: wie ist es dazu gekommen? welche rolle spiele ich - außer dass ich die verlassene bin - bei der trennung? welche vor- und nachteile hatte DIESE beziehung? hätte es ernsthaft eine zukunft geben können? welche gefühle hatte ich vor der trennung - war es wirklich liebe? usw usf...

gerade habe ich mir überlegt, welche positiven aspekte diese trennung für mich hat. das ist natürlich individuell ganz unterschiedlich gelagert, aber es gibt bestimmt auch überschneidungen.

meine positiven aspekte sind die folgenden:

- ich bin wieder näher mit meinen freunden und teilweise mit meiner familie zusammengerückt

- der emotionale stress, der durch die beziehung enstanden ist, ist in der form nicht mehr vorhanden

- grübeln über sein verhalten und seine gefühle mir gegenüber fällt weg - ist zwar nun auf einer anderen ebene auch da, aber das vergeht irgendwann

- grübeln darüber, ob ich mit seinen macken und mit ihm wirklich glücklich werden kann, fällt weg

- ich muss mich nicht mehr über ihn ärgern (und das habe ich häufig!)

- deutlich mehr konzentration auf mich und mein leben

- ich kann meine katzen behalten (da umzug nun entfällt)

- ich bin frei, kann machen was ich möchte, habe keine verpflichtungen

- ich kann sein, wie ich nunmal bin und muss mich nicht mehr verbiegen

- mein eigenes verhalten innerhalb der beziehung analysieren um es beim nächsten mal besser/geschickter anzugehen

- nach dem tal kommt ein berg. ich gehe gestärkt aus der sache raus, lerne dazu. ich merke, dass ich stark bin und stark sein kann

so, das war's für's erste..natürlich könnte ich nun auch die ganzen nachteile der nicht mehr vorhandenen beziehung bzw. der trennung aufzählen, aber darum geht es im forum ja schon zur genüge.

liebe grüße gute nacht

12.05.2012 23:09 • #1


M
Gute Nacht

12.05.2012 23:42 • #2


A


Positive Aspekte einer/der Trennung

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Traumtänzer
Guten Morgen Totally_Lost
ich find es gut, daß du dich damit auseinandersetzt. Das ist ganz wichtig für den Verarbeitungsprozess. Vor allem wenn man sich dann vor Augen hält, daß das Ende der Beziehung für einen selbst auch ein Neuanfang ist. Man sollte da reflektieren und um sich selber Mut zu machen, die positiven Aspekte hervorheben. Auch wenn das nicht immer einfach ist. Viele deiner aufgezählten Punkte sind mir damals auch durch den Kopf gegangen, als eine langjährige Beziehung zerbrochen ist. Mir hat da die Gegenüberstellung sehr geholfen, wieder aus dem Tief zu kommen. Vor allem wenn man dann ein wenig Abstand zu der Situation bekommen hat, sieht man dann sehr deutlich, daß das Positive überwiegt. War zumindest bei mir so damals.

Und hey, es ist ok wenn du gestern keinen Bock hattest, was zu unternehmen. Man sollte sich auch hin und wieder mal eine kleine Auszeit gönnen, um in sich zu gehen. Nur ablenken und die Sache vor sich her schieben, bringt ja auf Dauer nichts. Sonst wird man irgendwann eingeholt und landet dann richtig tief in der Senke. Was der Punkt ich kann sein, wie ich nun mal bin und muß mich nicht verbiegen anbelangt. Da wünsche ich dir, daß du auf einen Menschen triffst, bei dem das nicht mehr nötig ist. Denn gerade wenn wir unser eigenes ich verleugnen, um es anderen recht zu machen, führt das auf Dauer nur zu Unzufriedenheit und inneren Spannungen. So funktioniert keine Beziehung dauerhaft. Irgendwann kommt der Punkt, wo man sich nicht mehr verbiegen will und kann. Und da folgt dann idR der große Knall.

13.05.2012 08:40 • #3


Perla
Man soll sich grundsätzlich nicht für jemand anderen verbiegen. Früher oder später kommt dieser Konflikt sowieso ans Tageslicht, man wird unzufrieden.
Entweder der andere nimmt einen so wie man ist, oder man soll es lieber gleich sein lassen.

Toll,
Totally Lost, dass sich der Horizont bei Dir schon wieder lichtet....
Genau das ist der richtige Weg.


Gruß perla

13.05.2012 08:59 • #4


S
Wow, das sind alles Punkte die ich so unterschreiben kann. Auch ich habe festgestellt, dass ich seine Macken und seine schlechte Launen nicht mehr haben möchte.

13.05.2012 09:12 • #5


C
Genau so ist es richtig... sich auch mit den positiven Veränderungen zu beschäftgen..die eine Trennung mit sich bringt. Ich finde das hast du wirklich toll gemacht. Mir gibt es noch mal den Anstoß über mich selbst nachzudenken.

LG Chayena

13.05.2012 09:49 • #6


H
Danke für die tolle Zusammenstellung! Die selben Punkte habe ich mir auch überlegt! (ich habe mich getrennt, finde es aber auch oft total schwer durchzuhalten)

Ganz liebe Grüsse

13.05.2012 10:01 • #7


Totally_Lost
Hey...

Ich danke euch für eure Rückmeldungen!

Ich habe mich tatsächlich viel zu sehr in der Beziehung verloren und verbogen. Das war anstrengend...vielleicht hätte ich es gar nicht tun müssen, aber es war gefühlt ein gewisser Automatismus vorhanden...wollte ihm gefallen. Er hat mir zudem suggeriert, dass er bestimmte Verhaltensweisen nicht toleriert..unterschwellig. Und ich habe mich angepasst. Also, eine Beziehung auf Augenhöhe war es in dem Sinne nicht.

Aber das ist nun vorbei! Tut natürlich weh, dass die Beziehung nicht mehr vorhanden ist, er nun weg ist....aber ich war nie wirklich glücklich mit ihm, sondern oft traurig.

Liebe Grüße

13.05.2012 18:41 • #8


H
Was hat er dir unterschwellig alles so suggeriert?

Ich drücke dich! Alles wird gut!

Ganz liebe Grüsse

13.05.2012 18:54 • #9


Totally_Lost
Hallo Hamburgerin,

mmh..das ist schwierig zu beschreiben. Es waren viele kleine Dinge, die er gesagt hat oder die ich mitbekommen habe, die mich letztendlich dazu brachten mich entsprechend anzupassen. Einfach, weil er für mich so etwas Besonderes war...wie zuvor kein anderer Mann in meinem Leben. Konnte oft mein Glück gar nicht fassen, dass er ausgerechnet mit mir zusammen sein mag...war irgendwie ein ganz anderes Leben und Lebensgefühl mit ihm...und habe viel dafür getan, damit er mich ebenso bewundert...es war aber der falsche Weg. Und spricht in meinem Fall für zu wenig Selbstvertrauen.

Allein dies aufzuschreiben tut unheimlich weh...ich bin noch lange nicht durch mit der Geschichte. Die Liebeskummer-Hülle ist noch nicht abgestriffen...

Drücke dich auch! Wir packen das, oder?

Liebe Grüße

PS: Komme übrigens auch aus HH..

13.05.2012 19:19 • #10


H
Hallo Lost

Mir geht es da ganz ähnlich wie dir... Versuche auch gerade die positiven Aspekte der Trennung für mich herauszufinden. Dabei wurde mir fast erschreckend bewußt, wie sehr er mir die ganze Zeit eigentlich schon deutlich gemacht hat, dass er mich gar nicht so genommen hat, wie ich bin. Das waren zum Teil ganz banale Sachen, z.B. wenn ich mir neue tolle Klamotten gekauft habe, hat er immer gefragt, warum ich mir nicht dies und jenes gekauft hätte, das wäre doch viel schöner...obwohl gar nicht mein Stil. Er wollte mir ständig Frisuren anreden, die mir nicht gefielen... usw. usw.
Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich jetzt wieder ich sein kann, ohne dass an mir rumgemeckert wird. In der Beziehung war ich einen Großteil der Zeit immer unglücklich und angespannt... dieses Gefühl ist jetzt nicht mehr da. Fühle mich in gewisser Weise befreit.

LG

13.05.2012 19:21 • #11


Totally_Lost
Hi Hope,

ja genau, Klamottenstil ist auch so eine Sache...ich ziehe mich z.b. sportlich-chic an, er steht aber eher nur auf chic und S.y. Sind eben viele Puzzleteile, die dazu führten, dass ich meinte ich müsse mich verbiegen...

Ich war auch oft angespannt, habe während der Beziehung seinetwegen viele Tränen vergossen. Es gab auch eine sehr schöne Zeit, aber selbst da war es zum Teil anstrengend. Die Zeit nach der sehr schönen Zeit war fast ausschließlich anstrengend.

Befreit fühle ich mich nun auch. Ein wenig euphorisch sogar....

EDIT: Das heißt aber nicht, dass ich auf der anderen Seite nicht furchtbar traurig bin, dass er nun nicht mehr an meiner Seite ist..

Liebe Grüße

13.05.2012 21:21 • #12


Salina81
Wisst Ihr was ich gestern nacht hatte...ich habe eine Gartengrillparty veranstaltet..komischer weise waren da Menschen die sich vor einiger zeit von mir distanziert hatten wegen Ihm. Es war echt schön...natürlich hatte ich ständig den Gedanken...oh was ist wenn er jetzt vorbei kommt ?
was mich aber eigentlich hat war...das ich mich auch total verbogen habe..ist eigentlich nicht meine Art. Aber die Leute haben mir das auch gesagt...und ich habe mir da heute gedanken drüber gemacht. Er war immer etwa introvertiert,,,eher ruhig und in sich gekehrt. Ich bin ein sehr kontaktfreudiger offener Mensch...das hatte sich die Zeit unserer zusammenlebens ...wirklich verändert. Mir ist auch aufgefallen, das ich ihn ständig gegenüber anderen in schutz genommen habe.So was wieàch der hat heute über 14 std, gearbeitet deswegen ist der so knurrig. Andererseits ich habe auch lange tage und kind Haushalt und pferd. Er hat ja zum schluss auch nichts mehr gemacht und selbst das habe ich entschuldigt. das ist wirklich erschreckend. Wie man sich wirklich verbogen hat findet man wohl wirklich erst raus wenn man die sache mit einem abstand betrachten kann. Ich frage mich zur zeit wirklich...will ich diesen Menschen wirklich zurück ?
Ich kann das zur Zeit nicht beantworten...und Promt hatte ich heute nach fast 2 wochen KS...die erste Nachricht von Ihm auf dem Handy.
Ich habe kühl und kurz reagiert. Aber am besten sehe ich zu das der seine Sachen holt,,,und sag dem dann das ich in einen fetten Urlau fahre. Dann wird der erstmal gucken wie ein Fahrrad.Das Gesicht poste ich dann hier...wird bestimmt Interessant. Hab hier seit 2 Monaten die Hölle durchlebt...und er wohnt gemütlich bei seiner Oma im Haus...brauch fast nix zu zahlen...ausser sein neues Auto und Unkosten...und ich stehe hier alleine mit grosser Wohung Kind und kaputter Heizung....das ist nicht schön....
LG Salina

13.05.2012 21:51 • #13


H
Zitat von Totally_Lost:

EDIT: Das heißt aber nicht, dass ich auf der anderen Seite nicht furchtbar traurig bin, dass er nun nicht mehr an meiner Seite ist..



Hallo Lost,

die Traurigkeit kenne ich auch, genauso wie die Euphorie. Ich schwanke immer wieder zwischen Aufregung und Freude über einen Neuanfang und dem Gefühl von großem Verlust und Traurigkeit. Insbesondere, wenn ich in unserer gemeinsamen Wohnung bin, geht es mir schlecht und ich könnte nur heulen, weil man auch sehr viel Schönes und Vertrautes verliert. Aber ich versuche mir dann immer wieder ins Gedächnis zu rufen, wieviele Schwierigkeiten es in den Jahren auch gab und wir jetzt nicht an diesem Punkt wären, wenn es eine andere Lösung gegeben hätte...

LG

14.05.2012 17:18 • #14


Totally_Lost
Hallo,

@Salina: Ja, mit etwas Abstand findet man tatsächlich so einiges heraus und sieht Dinge, die einem vorher in der Beziehung gar nicht so bewusst waren. Ich habe zwar auch während der Beziehung gemerkt, dass es oft schwierig war mit ihm, aber die schönen Zeiten haben das immer wieder in den Hintergrund gedrängt.

Ich frage mich auch noch oft, ob ich meinen EX zurückhaben möchte. Eigentlich...nein. Mehr nein, als ja. Mein Verstand sagt eindeutig nein und rät mir lass die Finger von diesem Menschen...mein Herz jedoch boykottiert noch überwiegend das NEIN. Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass du die nächste Zeit gut überstehst. Ziemlich armseelig von deinem Ex, dass er dich samt Kind und Kegel hat sitzen lassen

@Hope: Ich glaube, sobald du eine Wohnung für dich alleine hast, wirst du auch den nötigen Abstand finden. Ich merke ja selber, dass jeder Kontakt zu meinem Ex überhaupt nicht gut tut...
Die Schwierigkeiten, die es innerhalb der Beziehung gab, die vielen einsamen und traurigen Momente, die ich seinetwegen verbracht habe, lassen mich auch weiterhin davon überzeugt sein, dass die Trennung der richtige Schritt war. Auch wenn diese initial von ihm ausgegangen ist...

Liebe Grüße

14.05.2012 21:07 • #15


A


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