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Rache!? Hat schon mal jemand mit der Ehefrau geredet?

A
auchsoeine, kannst du das denn nicht spüren jenseits der Worte, ob es Liebe ist/war?

Ich glaube daran, dass es verschiedene Arten der Liebe gibt und es kommt für mich darauf an,
wie es sich in dieser Begegnung anfühlt.

Ich glaube auch daran, dass unter dieser Wahnsinnswut und Verlustgefühle, oft die Trauer liegt…worüber auch immer…

Ich war letzte Woche viel wütender und schmerzerfüllter…die letzten Tage bin ich traurig…depressiv…apathisch…mich plagen Ängste...

Irgendwie ist weder das eine oder andere Besser …ich muss mir so viel Mühe geben für Kleinigkeiten.

Die Sonne scheint hier…nur berührt sie mich nicht

02.10.2015 17:20 • #121


finita
Ich habe diese Woche zwangsweise ein paar höflich, freundliche Mails mit ihm getauscht.
Das habe ich erwartet, der Mann kann seine Emotionen von jetzt auf gleich in einen Tresor sperren.
Es ist gut, wie es jetzt ist. Ich bin froh, dass er nicht wie vorher auf Gespräche besteht oder mich umzustimmen versucht.
Ich möchte nicht in Deiner Haut stecken, aila, nach wie vor kontaktiert zu werden.

Es gab viel Schönes, es ist jetzt vorbei. Die letzten Monate waren eher nicht mehr schön.
Wir hatten auch eine besondere Verbindung. Seine Angst vor Veränderung offensichtlich größer, da kann man nichts machen. Nur loslassen.
Wobei ich gestern auch an dem ein oder anderen Ort vorbeikam, wo wir zusammen waren...da tauchen dann schon die wehmütigen Erinnerungen auf.

Diese Erschöpfung ist halt einfach grauenhaft. Manchmal schleppe ich mich nur noch so durch die Tage. Bin froh, dass morgen Wochenende ist...

Auchsoeine, vielleicht redet er sich das auch jetzt selbst ein, dass es nur S** war, das ist leichter fürs Gewissen und leichter zu ertragen.

02.10.2015 17:23 • #122


A


Rache!? Hat schon mal jemand mit der Ehefrau geredet?

x 3


G
Das ist auch das, was mich noch immer nicht loslässt: Am Anfang hat er mal geschrieben - nachdem er mir zum ersten Mal gesagt hat, dass er mich liebt: Ich habe nach langem Nachdenken und -fühlen gesagt: Ich liebe dich. Wenn man das auf diese Weise schreibt, ist das doch nicht nur dahergesagt, oder? Und nun soll alles gelogen gewesen sein? Er sagt, er hat mich nicht geliebt, es war alles ein Dummer-Jungen-Streich. Das schmerzt so sehr! Hab ich wirklich zwei Jahre eine Lüge gelebt? Das macht mich so fassungslos!
Was ich aber angenommen habe: Dass er seine Frau will. Sonst wäre er jetzt nämlich bei mir. Ich muss das akzeptieren, sonst drehe ich durch. Und seit ich das akzeptiert habe, fühle ich mich friedlicher. Die Rachegefühle sind weg. Natürlich bin ich traurig und manchmal auch wütend. Dass er mich so hingehalten hat. Das verstehe ich nicht. Dass er noch immer die Affäre weiterführen würde. Aber im Endeffekt ist all das nicht relevant. Er hat sich für seine Frau entschieden. Nur das zählt. Ich muss abschließen.
Die letzten zwei Jahre haben mich sehr erschöpft und auch verändert. Ich hab meine Lebensfreude und -kraft verloren. Hoffentlich kehren sie bald zurück!

02.10.2015 17:42 • #123


finita
Meiner hat zum Schluss nur noch selten gesagt, dass er mich liebt.
Aber behauptet hat er bis zum Ende, dass er es tut.
Die Liebe am Ende so abzuwerten, ist schmerzhaft, aber wenn einer SAGT und verhält sich genau gegenteilig, dann ist das gesagte auch nix mehr wert!
Es hat mich sehr gequält.
Und was mich noch viel mehr gequält hat, dass er mich behalten wollte, genau wie Deiner Gästin12, obwohl er zu Hause alles wieder in Ordnung gebracht hat...da fühle ich mich nur noch belogen und benutzt.

Lasst euch mal drücken, es geht uns sicherlich irgendwann wieder besser!

02.10.2015 17:56 • #124


A
Ich denke es war wahr. Er hat viel fuer mich empfunden. Er war gluecklich und tief beruehrt. Ich habe es gesehen. Auch die Wehmut in seinem Blick, weil er wusste er verletzt mich. Das wollte er nicht. Ich haette es beenden koennen, er haette mich gehen lassen. Ich haette es tun muessen aber ich habe daran festgehalten. Ich komme mit dem Ende nicht klar. Wie kalt er sich verabschiedet hat, wie respektlos. Wie schnell er alles abgehakt hat. Ist das mein gekraenktes Ego das keine Ruhe gibt?
Es hat sich wie wahre Liebe angefühlt, er war sich am Ende nicht sicher ob ihn nur das Verbotene reizt und das ero.. Er wollte es auch nicht herausfinden, er wollte Sicherheit. Aber al die Jahre ueber hat er mir immer mal wieder zu verstehen gegeben dass er aus genau dieser Komfortzone ausbrechen WILL und ich habe diese subtilen Andeutungen inhaliert.
Und jetzt schiebt er mich ab und unsere Zukunft. Er sprach wirklifh noch von Babies, das kann doch nicht NUR unbedachter Hormonrausch gewesen sein.
Ich weiss nicht wie ich aus dem Tal finden soll. Ich weiss dass ich etwas Besonderes verloren habe. Ich fühle mich leer. Ich kann gar nicht sagen dass ich einsam bin. Nur leer und ohne Sinn.
Und das werfe ich ihm vor. Er LEBT und ich habe das Gefuehl nicht mehr zu atmen.

02.10.2015 18:21 • #125


finita
Das mit der Komfortzone kenne ich auch (sind das alles Klone ).
Er redete über persönliches Wachstum, war am Ende aber nicht mutig genug.

Klar haben wir etwas besonderes verloren, aber sie auch. Insgeheim wünsche ich mir, dass ihn das quält er würde es mich aber ohnehin nicht wissen lassen, wir sehen uns ja auch zum Glück gar nicht mehr.

Die Leere hab ich vor der Trennung viel schlimmer empfunden, weil schon so vieles nicht mehr da war, was vorher so schön war, er hatte ja alles auf ein Minimum reduziert.

Mein Leben hat ne ziemliche Wende genommen und ich finde mich darin noch nicht so gut zurecht.
Das geht uns letztlich allen so, es fehlt was und natürlich empfindet man dann Leere.

Ich glaube, sowas braucht Zeit, man kann sich nicht zwingen, sich besser zu fühlen, das geht nur in kleinen Schritten.

02.10.2015 18:35 • #126


A
finita,

ich sperre auch meine Gefühle ihm gegenüber in den Tresor…
Wo macht ihr den Unterschied, dem verheirateten Mann gegenüber?

Ich ziehe die Grenze zu meinemSelbstschutz und natürlich möchte der verheiratete Mann beides:
Den sicheren Ehehafen und die Abenteuer einer Liebschaft.
Deswegen die ganze Lügerei auch und das Hinbiegen der Realität.

In meinem Fall bin ich mir ganz sicher, dass er seine Frau nicht liebt. Ich kenne sie beide miteinander und
sie sind schon sehr lange zusammen. Aber er spürt dort die Sicherheit, die ich ihm nie geben könnte…das weiss ich, er kann all seine unreifen Anteile ausleben und die Frau richtet es wieder. Sie ist schon sehr für ihn da. Es war nie die leidenschaftliche Liebe. Es war für ihn sicher und das hat auch seinen Wert, vorallem wenn es Kinder gibt. Sie macht wirklich alles für ihn in der Hoffnung, dass DAS gewürdigt wird.
Wenn er sie nicht hätte, würde er total abdriften. Er ist kein starker Mann, aufgrund seiner Biografie versteh ich das auch…und er bekommt viel in der Ehe, dass ich nicht zu geben habe- aufgrund meiner Biografie.

Ich glaube du hast das schon richtig gespürt nochsoeine und ich glaube genauso wie die Ehemänner eingangs die Geschichten mit ihren Ehefrau ( Bruder*SchwesterBeziehung, liebe sie nicht mehr…) für sich hinbiegen, geben sie zum Schluss den Geliebten die Karte hab dich nicht geliebt, nur s.…
Sie müssen das auch für sich auf die Reihe kriegen : Den Betrug und die Rückkehr zur Ehefrau

Ich hatte vor 4 Jahren ein schmerzvolles kurzes Erlebnis mit einem Mann und heute dachte ich mir wie weit das weg ist und wie wenig es an relativer Bedeutung für Mein Leben ist und weiter sein wird. Aber es brauchte auch seine Zeit…und auch meine ganze Verantwortung für das Geschehene…so wie auch jetzt.

Ich habe von Anfang an gespürt…deutlich gespürt, dass DAS mit Schmerz ausgeht…
Ihr nicht?
Hattet ihr keine Intuition?

Er ist mir hinter her gerannt und ich habe meine Intuition überrannt.

02.10.2015 20:19 • #127


A
@auchSoEine

Wieviele Jahr waren es denn bei dir?

02.10.2015 20:34 • #128


finita
Du hast so Recht aila.

Ich habe damals beim allerersten Kuss gedacht, dass das wieder sone Sache ist, aus der ich mit leeren Händen gehen muss. Eine Sekunde und dann hab ich es verdrängt. Hab mir selbst was vorgemacht, von wegen, geniess es und wenn es nicht mehr schön ist, beende es. Haha

Ich kenne die Ehefrau nicht. Aber die Beschreibung von Deinem Herrn passt zu dem, was ich weiss.
Kennst Du das Buch, die Rolle der Geliebten in der Dreiecksbeziehung. Da wird das sehr schön beschrieben.
Meiner könnte auch gar nicht ohne seine Frau überleben, ich wette, der weiss nicht, wie man ne Waschmaschine anmacht und einkauft und und und. Sie hat das alles im Griff.
Die Unterschiede zu mir sind allerdings nicht so groß, ich hab die gleiche Anzahl Kinder, halt alleine aufgezogen, genau so gut kochen und waschen kann ich auch...ich bin aber halt nicht die Haushaltsorganisatorin, die ihren Gnädigsten umsorgt, damit er ungestört Karriere machen kann. Ich muss meinen Unterhalt selbst verdienen. Zunächst hat ihm das imponiert, das war aber sicher auch einer der Gründe, warum ich nicht die richtige Besetzung für eine Erstfrau wäre. Er braucht dieses private Backoffice.
Ich beneide die Ehefrau nicht. Sie wird eigentlich auch nur benutzt. Meiner hatte schon viele Affären, nur halt keine, die so lange und tief ging. Ich denke auch, dass sie bewusst wegguckt, anders kann ich mir kaum erklären, dass es nicht rauskam.
Er hat auch sonst viele Schwächen, ich hab ihn trotzdem ich die gesehen habe, sehr gemocht, vielleicht gerade deshalb. Und ich war mir auch immer sicher, dass er den Absprung nicht schafft.
Dass er dann am Ende irgendwas verfaselt hat, über die vielen Jahre und dass er loyal zu seiner Frau ist...hörte sich einfach besser an, als ich war zu feige.
Wer würde das schon gerne über sich selbst sagen und wahrscheinlich sich auch nicht eingestehen.
Ich weiss nicht, ob ich in seiner Haut stecken möchte, ich schätze mal das war sein letzter (angedachter) Ausbruchsversuch aus dieser Ehe. Wir werden schliesslich alle nicht jünger und der Mut damit auch immer geringer.

So langsam kann ich versöhnlich sein. Wer will einem schwachen Menschen schon so wirklich böse sein. Böse bin ich nur über die Unaufrichtigkeit. Und ich sehe mit Abstand, dass ich so einen PArtner nicht möchte, der so feige laviert und die Situation dennoch für die eigenen Bedürfnisse zu nutzen sucht. Liebe war da sicher, aber der Rest dazu...nein danke!

02.10.2015 20:47 • #129


A
finito, ja ich kenne dieses Buch und finde es gut.

Die verschiedenen Positionen des Dreiecks haben ja alle ihre Defizite und blinde Flecken.
Auch die Geliebte.
Ich glaube halt auch bei mir dass ich nur beschränkt beziehungswillig bin.
Ich hatte vorallem die Kinder im Blick, seine Kinder…dass ich nie ein klares Ja…komm zu mir geäussert habe. Ich hab dieses JA zu einer Beziehung zu ihm gar nicht.

Aber wer weiss, was mein wahrer Grund ist, Eheleute sprechen ja auch oft vom Erhalt der Familie…keinen Schaden, keine Trennung verursachen.

Letztes Jahr hatten wir einen goldenen Oktober, da hab ich mir so gar eingebildet, die Geliebtenrolle ist eine zigfach bessere Lebensform. Wir hatten so viel Freude miteinander.

Und er fehlt mir halt doch, als Mensch…mit dem ich mich trotz seiner und meiner Unvollkommenheit einfach wohl gefühlt habe, er hat auch meine Tage bereichert…

Ich hab grad wenig Groll; Rachegefühle auch nicht…im Moment

Und ich glaube gar nicht, dass er die Gefühle die er für mich hat einfach auf seine Frau übertragen kann.

Er hat andere Gefühle mit ihr…und ich wollte es auch nicht, dass er seine Familie verlässt …nicht wirklich.
Die letzten Monate wollte ich überwiegend dass diese Leid der Lüge und diese Dramen aufhören. Und seit seine Frau einen Hauch der Wahrheit…wobei es ist so viel Lüge bei dieser Bruchteilwahrheit wieder dabei ist

Jetzt hab ich kaum Kontakt von seiner Seite und der der kommt nehme ich nicht entgegen.
Es ist viel mehr Ruhe als bei meinen letzten Distanzierungen.
Eigentlich das was ich die letzten Monate erreichen wollte und doch geht es mir jetzt besch****, aber nicht gefährdet Kontakt aufzunehmen.

Er sit jetzt 3 Wochen an einem anderen Auftragsort…also habe ich auch Distanz am Arbeitsplatz…und danach hoffentlich genug und kraftkonsequenz mit der Situation am Arbeitsplatz umzugehen.

02.10.2015 23:36 • #130


finita
Aila, ich musste mir sogar einmal sagen lassen, dass ich nie konkret dieses JA geäussert habe.
Wenn ich über dieses JA und seine Folgen konkret nachgedacht habe, dann hätte es konkret soviel Chaos für sein Leben bedeutet, dass ich den Gedanken nie zu Ende gedacht habe.
Die Konsequenzen für mich wären da deutlich weniger katastrophal gewesen.

Ich bin aber eher auch der bindungsunwilligere Typ und eine solche Geliebtenrolle hatte auch so seine Vorteile. Am Ende war es einfach zu schmerzvoll. Ich hab diesmal meinen Ausstieg regelrecht vorbereitet. Eigentlich wusste ich schon seit Anfang des Jahres, dass es für mich nur einen Weg geben kann, raus aus dieser Lüge. Es wäre mir entgegengekommen, hätte er offen kommuniziert, dass er seine Trennungsabsichten verworfen hat, man hätte dann ganz anders Abschied nehmen können. Das Schmerzhafte war, dass er sich dann von mir distanzierte, vermehrt keinen Wert mehr auf gemeinsame Zeit gelegt hat und mich von der Beziehungsebene zurück auf die reine Affärenebene geschoben hat...wortlos. Seine Frau hat sich offensichtlich sehr um ihn bemüht und ihr Plan ist auch aufgegangen und sie hätte das sicherlich auch getan, wenn sie von mir gewusst hätte. Genau davor hatte ich Angst, dass er sich trennt und dann doch wieder zurückgeht. Es wäre nicht das erste Mal gewesen (nicht mit mir, sondern mit einer anderen). Von daher bin ich froh, dass mir dieses große Drame erspart blieb.

Ihn weiter um mich herum haben zu müssen, könnte ich mir nicht vorstellen. Das wäre grausam, da beneide ich Dich nicht, dass Du ihn weiter am Arbeitsplatz sehen musst. Genau das habe ich ja präventiv abgestellt.

Ich bin auch überhaupt nicht Rückfallgefährdet. Ich bin froh, dass ich den Ausstieg geschafft habe. Das, was war, lässt sich sowieso nicht wiederholen. Da ist zuviel zerbrochen.

Was bleibt, ist der Trennungschmerz, der eben nach jeder Beziehung zu verarbeiten ist.

03.10.2015 08:10 • #131


A
ja, so empfand ich das auch, dass ein JA zu ihm so viel Chaos bedeutet hätte und für mich ein Leben mit so viel Umstellung, die ich möglicherweise gar nicht mag. Ein Leben mit Kindern. Klingt schon hart, aber die Vorstellung diese ganzen Reibereien mit Frau und Kinderumgang und eben im Falle einer Trennung viel
mit tragen zu müssen, leben zu müssen…was im Endeffekt nicht meins ist.

Da war kein gutes Szenarium in Sicht für mich. Ich kann mir gar nicht vorstellen die nächsten Jahre Patchworkfamily zu leben. Egoistisch…oder? Aber so bin ich mit meinen Männererfahrungen geworden.
Ich habe früher mich weniger gefragt was ich will, wie ich leben möchte. Und habe mich auch in einer Beziehung mit Patchwork sehr engagiert und auch genossen. Dieser Mann hat mich dann betrogen und diese Trennung war auch bezüglich der (seiner) Kinder sehr schmerzhaft, da ich sie auch so vermisst habe.

Ich glaube, ich hatte auch zu wenig Vertrauen, dass wir ein gutes Paar bezüglich vieler Lebensbereiche wären. Wir teilten viel Leichtes und Lebendiges miteinander, das war der Kern - bevor ich auch am Anfang des Jahres merkte, jetzt kann ich diese Lügerei nicht mehr leben.

Ich finde die Situation am Arbeitsplatz auch schlimm. Da bewahrheiten sich wirklich all gute Sprüche: Lass dich nicht auf einen gebundenen Mann ein und Don' t f*** in the factory
Ich muss wohl ziemlich viel selbst erleben, um das wirklich als eine Weisheit anzuerkennen.

Heute gehts mir ein wenig besser, bin zuversichtlicher…das akzeptiere ich auch dass jeder Tag in der Trennung anders ist. Und ich plane für mich…weihnachten, Silvester….
Er wollte sogar heimlich mit mir verreisen, tage- wochenlang…also grad staune ich wirklich über seine Skrupellosigkeit.
Falls dies auch Ehefrauen mitlesen, ist meine Erfahrung in meinem Erlebnis : Mein Gott wenn ihr die volle Wahrheit über das Agieren eueres Mannes wüsstet…Ich denke viele bekommen eine ganz reduzierte verzogene Schilderung, wenn es darum geht wieder bei der Ehefrau anzudocken. Die Ehefrau in meiner Geschichte… in seinen Erzählungen… ist überwiegend auf mich sauer, da ich den unmoralischen Part übernommen habe. Ich möchte mit keinem Mann zu keiner Zeit zusammen leben, der mich so hintergeht und so viel hinter meinen Rücken vor hat. Und so dreiste Lügen auftischt und eben sogar ganze Urlaube hinter meinen Rücken plant…das ging mir zu weit als Geliebte, da hörte der Spass definitiv auf.

03.10.2015 09:53 • x 1 #132


A
Es dauerte ca. 3 Jahre. Ich habe während meines Studiums ein Praktikum in einer humanitären Organisation gemacht, in der ein Bekannter von mir arbeitet. Ich hatte vorher nur wenig Kontakt zu ihm, aber ich hatte ihn als jemanden in Erinnerung, mit dem ich auf einer Wellenlänge war. Wir kannten uns schon ein paar Jahre vorher (aber nur am Rande über Freunde). Über ihn bin ich dort reingekommen und da das Praktikum super lief konnte ich auch danach dort weiterarbeiten. Wir arbeiteten am selben Projekt. Es hat uns mit so viel Freude und Sinn erfüllt. Er wurde schnell zu meinem besten Freund, wir haben jeden Tag geschrieben, gesehen haben wir uns mind. 2, 3 mal die Woche beim Arbeiten. Es war von Anfang an eine irre Vertrautheit zwischen uns. Wir haben viel über die Arbeit geredet/geschrieben, unsere Ideale, aber auch Privates. Seine Freundin kannte ich so gut wie nicht. Der Nebenjob erfüllte mich bald mehr als mein Studium und er sagte mir immer, dass ich so viele tolle Ideen hätte und so viel mehr Engagement und Drive als die anderen, mit denen er schon so lange arbeitete und er hätte durch mich wieder richtig Freude an seinem Beruf. Ich hab mich wirklich noch nie mit jemandem so gut verstanden wie mit ihm, wir hatten die gleichen Gedanken, den gleichen Humor, er brachte mich immer zum Lachen. Wir waren öfters aus mit den Kollegen und es kam zu einer Annäherung. Er war zu diesem Zeitpunkt mittlerweile *verlobt*. Ich spürte bei der ersten klar nicht freundschaftlichen Berührung schon den Trennungsschmerz und mein erster Impuls war weglaufen, aber ich ließ es geschehen, ich ließ locker, ich öffnete mich und ich wusste ich stecke in einer unmöglichen Situation. Er entschuldigte sich, ich sah ihn ab diesem tag mit anderen Augen, ich sah ihn als Mann, aber ich erzählte ihm nichts von meiner Verliebtheit.. Ich bekam mit, wie er Herzchen auf die Pinnwand seiner Verlobten malte und schon da wurde mir übel, aber ich dachte mir: Ok, es ist ja nicht so viel passiert, wir hatten getrunken, denk an die Freundschaft, unsere Arbeit... Wir arbeiteten weiter zusammen im Projekt, versuchten beide normal zu sein. Ihm fiel das leichter, irgendwann spielte ich auch die Coole. Erste Geschäftsreise, wir zu zweit unterwegs um zusammen die Welt zu verbessern... Ich habe noch nie sowas Schönes empfunden, so viel Sinn, als hätte ich meinen Platz in der Welt gefunden. Er hat so viel in mir angestoßen und ausgelöst. Jedes mal wenn wir uns annäherten konnte er sich nicht erklären warum das passiert, er fühle sich wohl in seiner Beziehung. ich warf ihm vor sie zu belügen... Es lief nach der Hochzeit weiter. Ich hätte damals gehen sollen, aber ich wollte die ausfüllende Arbeit mit ihm nciht verlieren und ich spürte, dass eine echte, tiefe emotionale Bindung war zwischen uns, dass er mich wirklich mochte, so wie mich vorher noch niemand mochte. Nach zwei Jahren (!) hat er sich das erste mal wirklich damit auseinandergesetzt bzw der Auseinandersetzung gestellt, was er für mich fühlt und mir dann seine Liebe gestanden und dass er das zwischen uns unterschätzt hätte. Er hätte sich gleich am Anfang in mich verliebt und es nicht wahrhaben wollen. Ich brauche noch Zeit., sagte er, aber die hatten wir nicht mehr. Die Kollegen ahnten was und auch seine Frau. Sie sprach ihn darauf an, er gestand, sie verzieh ihm sofort, er war am Ende. Er wusste nicht, was er wollte, beides sei ihm wichtig. Sie wollten es nochmal auf Probe miteinander versuchen, aber mir gab er vor dieser Probezeit zu verstehen, dass er sich ziemlich sicher für mich entscheiden würde. Dann könne er sich ganz auf die Arbeit konzentrieren und ohne schlechtes Gewissen wieder zur Arbeit gehen und Spaß daran haben und wir könnten endlich ganz darin aufgehen... Ich sei die Richtige... Ich würde ihn besser verstehen als jede andere. Seine Euphorie verpuffte innerhalb kurzer Zeit. Uns verbindet doch nur die Arbeit. Vielleicht war es doch nur das Verbotene. Vielleicht passen wir nicht zusammen. Ich schaffe es nicht., das bekam ich dann nur noch schriftlich vorgesetzt. Er blieb bei ihr, ich wollte ihn nicht verlieren, aber ich habe nicht mehr gekämpft. Ich war am Ende und sehr vor den Kopf gestoßen. Ich war ein paar Wochen irre wütend wie er alles hinschmeißen konnte. Er zog sich aus dem Projekt zurück, das ihm alles bedeutet hat und wir regelten noch Geschäftliches, er war sehr nüchtern, er wolle sich bewusst distanzieren. Ich fiel in ein Loch. Ich beendete den Nebenjob. Unsere Arbeit, die Liebe, das hing alles zusammen, es war alles eins, wie ein großer Antrieb für mcih die letzten Jahre, und das ist einfach in mir erloschen... Ich bin derart verwirrt durch seine widersprüchlichen Aussagen, dass ich wirklich nicht mehr sagen kann, was wir hatten. Ich bin auch nicht stolz auf die Geschichte. Ich war wirklich ganz stark verliebt in ihn. Ich glaube meine romantische Sichtweise auf Liebe habe ich auf immer verloren und das macht mir Angst.

03.10.2015 10:22 • #133


finita
Aila, es geht mir ähnlich, wenn auch aus einer anderen Position heraus.
Ich hab selbst Kinder, die ich in den letzten 15 Jahre alleine aufgezogen habe. Sie sind jetzt selbstständig, aber noch im Haus. Ich hab eine Vergangenheit, es gibt Halbgeschwister nebst Vater und Partnerin und wir pflegen alle einen sehr freundschaftlichen Umgang, sind eine Familie, feiern zB. Weihnachten zusammen. Für Aussenstehende schwer zu verstehen. Wie soll einer in dieser Konstellation, die ich aber auf keinen Fall aufgeben möchte, seinen Platz finden?
Ich wollte auch gar keinen Platz machen für jemanden, der vielleicht irgendwann eine Lücke lässt.

Zudem hatte ich keinerlei Bedarf an nachehelichen Dramen, womöglich einer Gattin vor meiner Haustür oder ähnliche Horrorszenarien.
Ich war mir auch im Klaren, dass seine Kinder mich wohl hassen würden...somit wäre das Thema Patchwork eher keins gewesen (sind ja auch schon groß).
Ganz klar bin ich da auch sehr egoistisch.

Meiner machte auch nach der Versöhnung mit der Gattin noch Urlaubspläne, das waren dann aber allesamt nur noch leere Versprechungen. Ich denke, er war viel zu ängstlich, aufzufliegen und hat daher immer alles wieder gecancelt.
Als ich die Puzzleteile aus einzelnen Informationen und seinem Verhalten so langsam zum Bild zusammengesetzt habe, war ich auch entsetzt, mit welcher Skrupellosigkeit er zu Hause den Frieden wiederhergestellt hat und mich gleichzeitig warmhielt. Von dem Moment an ist meine Liebe dann auch gebröckelt. Stück für Stück mit jeder leeren Versprechung und jeder Lüge ein Stück mehr. Und daher bin ich auch nicht Rückfallgefährdet. Diese Skurpellosigkeit ist ja Teil seines Charakters, ich könnte ihm niemals vertrauen.
Warum diese Ehefrauen diese Männer immer unbedingt zurückhaben wollen? Ich denke, es ist nicht nur, weil sie nicht die ganze Wahrheit kennen. Bei seiner ist es garantiert einfach auch die heile Fassade zu erhalten. Nicht alleine klarzukommen. Die Ehe als Statussymbol. Leidenschaft gibt es wohl in solchen Ehen eher nicht. Es ist so eine Art Abhängigkeitsverhältnis, sie brauchen sich und können nicht ohneeinander.

Auchsoeine, bei mir war es ähnlich. Es gab auch gemeinsame Projekte, Ziele, Pläne. Nach seiner Versöhnung (ich konnte das erst rückblickend nachvollziehen), hat er erst mal gemeinsame Geschäftsreisen mit mir vermieden und dann ganz abgestellt. Den Schlusstrich unter die Zusammenarbeit habe dann letztendlich ich gezogen, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob er nicht genau darauf hingearbeitet hat.

Wenn ich lese, dass Du selbst seine Heirat ertragen hast (es hätte mich umgebracht), dann frage ich mich, warum haben wir das alles ausgehalten. Am Ende war es doch viel Illusion, ein paar schöne, gestohlene Momente und dafür ganz viel Kummer. Ist das Liebe? Oder eher der Verzweifelte Versuch, sie da zu bekommen, wo man sie eh nicht bekommt (vermute ich mal bei mir).

03.10.2015 11:23 • #134


A
FInita, ich hätte, rückblickend, mich aus der Sache ziehen müssen, als er heiratete. Ich hatte in dieser Zeit so viele Schmerzen. Ich tat es damals nicht, weil ich fühlte, dass er etwas für mich empfand (wozu er damals noch nicht stand) und ich immer die leise Hoffnung hatte, dass er irgendwann zur Besinnung kommt. Meine Liebe, meine Verliebtheit (?) war einfach so stark, dass ich nicht von ihm lassen konnte trotz des Schmerzes. Vielleicht war es sogar ein bisschen Trotz und ich wollte ihm beweisen, dass er seine Frau nicht genug liebt und sich etwas vormacht.
Auf jeden Fall ist auch mein Verhalten absolut ungesund gewesen. Das ganze ist nüchtern betrachtet eine ziemliche *beep* gewesen und ich schäme mich einfach für das Ganze, auch wenn ich damals dachte, ich folge meinem Herzen. Ich habe so ein starkes Gefühl noch nie gefühlt, und die Zeit in der es er zuließ und sich mir öffnete, war wundervoll. Ich würde wahrscheinlich alles nochmal genauso machen, wenn ich den Ausgang nicht wüsste. Es kam mir damals vor, als hätten wir uns verloren ohne uns verlieren zu wollen.
Der Moment, als er all die Sachen sagte, die ich zuvor nur vermutete (er ist in mich verliebt, er wollte es nicht wahrhaben), war verrückt. Hätte er all das doch nur von Anfang an zugegeben. Hätte er damals schon gesagt: Ich bin verliebt, aber das heißt nicht, dass ich mich für dich entscheide, dann hätte ich ganz anders agieren können. Als ich die Geschichte nach der Trennung erzählte, ist mir erst klar geworden wie absurd und ungesund sie nüchtern betrachtet ist. Ich war so verliebt, ich habe alles ertragen in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Ich denke aber, er war es auch, sonst hätte er sich nicht in diese Situation gebracht.
Ich weiß auch nicht wieso das alles für mich jetzt so ein großes Problem ist. Es fällt mir unfassbar schwer, das abzuschließen und fröhlich weiter durch mein Leben zu gehen in der Hoffnung, ich möge den (nächsten, wirklichen) Richtigen finden.... Aber warum fällt es mir so schwer? Ich habe das Gefühl, das Ideal verloren zu haben, es fühlte sich an so wie ich mir immer vorstellte dass große Liebe sich anfühlt

03.10.2015 11:48 • #135


A


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