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Räumliche Trennung in einem Haus

K
Wer hat Erfahrungswerte mit räumlicher Trennungssituation in einem Haus, in die Kinder involviert waren? Wie lange ist das so gegangen / musste so gehen? Wie habt ihr das euren Kindern erklärt? Und wie seid ihr als Eltern damit umgegangen?
Bei uns gibt es zwar Absprachen, was die Kinderbetreuung betrifft und irgendwie haben sich alle daran gewöhnt. Das Zuhause ist sozusagen ein unechtes Nest, in dem ich dauerhaft wohne und er an zwei bis drei Abenden pro Woche. Dass die Entscheidung oder die Umstände für einen Auszug seinerseits sich ergeben würden, ist bisher leider noch nicht eingetreten. Dass dies Zeit brauchen würde, habe ich von Anfang an befürchtet. Dass es aber derart lang dauert und wieviele zähneknirschende Kompromisse ich - aber garantiert auch er - hinnehmen müssen, habe ich vermutlich unterschätzt. Dennoch - alle Gesamtumstände betrachtet, erscheint es derzeit immer noch als die tragfähigste Lösung mit am wenigsten Schwierigkeiten für alle Beteiligten.

07.03.2024 13:34 • x 1 #1


DieSeherin
hmmmm... als übergangslösung kannst du das ja vielleicht noch ein wenig so machen, aber was sagt denn die freundin deines mannes dazu? und dein neuer partner?

(seit wann bist du denn 63? )

07.03.2024 13:50 • x 1 #2


A


Räumliche Trennung in einem Haus

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C
Bei uns waren das nur gut sechs Wochen. Während ich direkt nach der Trennung gedacht habe, dass ich unbedingt möchte, dass der Ex noch etwas im Familienzuhause wohnen bleibt, fand ich dann schon diese kurze Zeitspanne die Hölle - und das, obwohl ich beruflich schon immer meist mehrere Tage in der Woche außer Haus war/bin. Das Nachhausekommen am Tag seines Auszugs war dann nochmals blöd, aber kurz danach ging es aufwärts.

Den Kindern (allerdings schon größer und eines von ihnen zum Zeitpunkt der Trennung schon nicht mehr zu Hause wohnend) haben wir es ca. zwei Wochen nach der Trennung gesagt.

Wir hatten dann nach dem Auszug des Ex noch ein gutes Jahr lang auch so eine Art Nestmodell - mittlerweile bin ich mit K3 auch ausgezogen (und der Ex mit seiner Neuen zusammengezogen). Seit der Abwicklung des alten Familienzuhauses geht es mir noch besser, obwohl die Lösung mit dem Nestmodell fürs erste Jahr im Nachhinein gut war.

Warum ist bei Euch keine räumliche Trennung möglich, notfalls halt mittels einer Übergangslösung (Freunde, Familie, Zwischenmiete, Pension ...)? Warum denkt Ihr, dass die derzeitige Lösung die beste für alle ist, obwohl Ihr viele Kompromisse machen müsst - würdet Ihr sonst Arbeit und Kinderbetreuung nicht hinbekommen? Wäre ein echtes Nestmodell etwas für Euch?

07.03.2024 14:01 • x 1 #3


K
@DieSeherin ich altere jetzt im rasenden Tempo

ja, eine Weile wirds noch so gehen mit Sicherheit. Genau, dass die Next dafür sorgt, dass er mal auszieht, habe ich erwartet. Mitbekommen habe ich, sie hätte wohl mal ein Haus gefunden, zumindest hat das meine Tochter so mitbekommen. Wo dieses Haus gewesen sein soll (ob in unserer Stadt oder deren Heimat, weiß ich nicht). Bewerbungsunterlagen habe ich auch mal liegen sehen...ich habe meinen NM auch mal gefragt, ob er in die alte Heimat gedenkt zurückzugehen. Er sagte, es gehe mich nichts an. All das ist aber schon eine Weile her. Ich vermute, sie würde es schon wollen, er wird aber Bedenken haben, wie er dann den Kontakt zu den Kindern halten will. Aber das ist ja nicht meine Entscheidung. Ich habe nur die Rolle, diesen zuzulassen.

Was meinen Freund betrifft, so ist der da entspannt. Wir wohnen ohnehin hunderte km weit voneinander entfernt und sollte sich das diesen Sommer ändern, wohnen wir zwar in der gleichen Stadt, aber trotzdem nicht zusammen und das steht auch gar nicht zur Debatte.

07.03.2024 14:42 • #4


DieSeherin
ist denn überhaupt schon geklärt, was mit dem haus nun passiert? wie ihr euch finanziell einigen könnt? das war in einem deiner anderen fäden noch offen.

07.03.2024 14:45 • x 1 #5


K
@Caecilia naja, es gibt vier Kinder, die hier mit wohnen, die zwei älteren sind nicht seine. Ich würde mit allen Kindern hier bleiben bzw. die zwei jüngeren könnten auch im Wechselmodell leben, wenn er in der Nähe wohnt. Wohnraum mit den Vieren finden ist finanziell für mich eine zu krasse Härte, für ihn mit zweien (z.Teil) aber möglich. Nur will er sich darauf nicht einlassen. Den Grund, den er nennt, ist, dass er das Haus zahlt. Naja, das ist ja nur eine Formalie, die man bei seinem Auszug sofort ändern kann (aber das will er eben auch gar nicht). Genauso wenig wie eine Mediation.

07.03.2024 14:47 • #6


K
@DieSeherin eben leider nicht. Ich habe einen Mediator organisiert, den Termin hat er platzen lassen. Wir haben uns zwar ohne M. auch schon unterhalten können, aber nicht über die prenzligen Themen. An die will er nicht ran. Immer wieder kamen dann Beziehungsthemen zur Sprache. Die habe ich höflich aber bestimmt abgewürgt, weil ich denke, dass es keine gute Idee ist, mitten in der Trennung damit anzufangen....

07.03.2024 14:50 • #7


DieSeherin
mei, dann wird das ganze irgendwann mal gerichtlich entschieden werden müssen - was so richtig, richtig teuer wird!

was ist eigentlich mit deinen beiden großen? wie lange bleiben die noch im nest? ist das absehrbar?

07.03.2024 14:54 • x 1 #8


EngelohneFlügel
Wir haben noch ca. ein halbes Jahr zusammen gelebt. Da es ihr Haus war wollte sie mich mal so schnell wie möglich raus haben (wohin egal), dann kam wieder eine Phase in der es hieß ich kann in Ruhe mir was suchen, das hing glaube ich vom Mond ab....keine Ahnung. Als sie den Auszug meinerseits endgültig besiegelte brauchte ich 2 Monate um eine Wohnung zu finden und hatte dann noch 6 Wochen um diese einzurichten. Sie war kernsaniert und bis auf die alte Küche leer.
Der Umgang miteinander war auch sehr wechselhaft. Mal konnten wir uns normal unterhalten und manchmal kam von ihr nur Eiseskälte. Vor den Kinden waren wir immer neutral, sie erfuhren aber erst beim Auszug meinerseits was los ist. Das was nicht stimmt haben sie aber schon vorher gemerkt. Es war aber tatsächlich dann gar kein großes Drama als ich ging, sie waren an dem Tag bei mir und haben sich ihr neues Reich angeschaut und durften gleich bei mir bleiben weil Ferien waren.
Ich selber war dann auch froh mein eigenes Reich zu haben.

07.03.2024 15:08 • x 2 #9


C
Zitat von Knockedout:
Den Grund, den er nennt, ist, dass er das Haus zahlt. Naja, das ist ja nur eine Formalie, die man bei seinem Auszug sofort ändern kann (aber das will er eben auch gar nicht). Genauso wenig wie eine Mediation.


Zitat von Knockedout:
Ich habe einen Mediator organisiert, den Termin hat er platzen lassen.

Puh, das klingt sehr schwierig. Wäre es denn finanziell grundsätzlich möglich, dass Du mit den Kindern im Haus bleibst und er sich eine Wohnung sucht, in der er ggf. die beiden Jüngeren im Wechselmodell betreuen kann? Wie alt sind die beiden Großen (siehe Frage von @dieseherin)?
Bei uns war auch ein Grund, noch ca. ein Jahr im Haus zu bleiben die Tatsache, dass dadurch K2 nicht mehr mit umziehen musste.

07.03.2024 16:49 • #10


DieSeherin
Zitat von Caecilia:
Wäre es denn finanziell grundsätzlich möglich, dass Du mit den Kindern im Haus bleibst und er sich eine Wohnung sucht, in der er ggf. die beiden Jüngeren im Wechselmodell betreuen kann?


in ihrem anderen faden hat sie geschrieben, dass es zwar möglich wäre, sie das auch will, es aber irre eng werden würde - außerdem will ja auch er dort leben bleiben! ich fürchte fast, dass er nicht ausziehen wird, jedenfalls nicht in frieden.

07.03.2024 17:22 • x 1 #11


C
Zitat von DieSeherin:
in ihrem anderen faden hat sie geschrieben, dass es zwar möglich wäre, sie das auch will, es aber irre eng werden würde - außerdem will ja auch er dort leben bleiben! ich fürchte fast, dass er nicht ausziehen wird, jedenfalls nicht in frieden.

Das klingt echt übel. Schlimmer geht irgendwie immer. Allerdings würde ich mich auch an Stelle der TE selbst mit einer Finanzierung, die sehr auf Kante genäht ist, nicht wohlfühlen. Bei uns war das ja in dem Jahr Nestmodell auch so (bzw. es war sogar mehr als nur auf Kante genäht ) und die Entspannung der Finanzen war zwar nicht der Hauptgrund, aber schon ein Aspekt, der mir jetzt nach der Aufgabe des Hauses hat aufatmen lassen.

07.03.2024 17:45 • x 3 #12


K
Hier ist es so: das Haus, das wir bewohnen, hat eine sehr tolle und exklusive Lage. Natur, Dorfcharakter, Großstadtgürtel, nah am Wald und perfekt an den ÖPNV angebunden. Zusätzlich ist das Grundstück sehr klein, das Haus ebenso, es hat gerade 113 qm mit 6 Zimmern. Jedes Kind hat sein eigenes Reich. Dadurch ist das Haus aber auch bezahlbar, auch durch einen von uns, auch wenn es für mich recht knapp wird. Worüber Unklarheit herrscht, ist, in welcher Höhe der eine den anderen auszahlen müsste. Das wird für uns beide schwierig, da es auch erhebliche Wertsteigerung gab. Wenn ich mir mit den Kindern eine Mietwohnung suchen müsste in der Stadt, hätte ich, selbst dann, wenn ich mich auf vier Zimmer reduzieren würde, was für die Kids von 3,9,16 und 17 geteilte Zimmer bedeuten würde, erheblich teurer unterwegs als wenn ich im Haus wohnen bleibe (mindestens 300 Euro), und dann habe ich nur den absoluten Standard, kein Grün, keine ruhige Seitenstraße o.ä. Würde ich vergleichbar zur Miete wohnen wollen, müsste ich mindestens das Doppelte berappen, was keinesfalls geht. Für meinen Ex ist es viel einfacher, er könnte mit seiner Neuen zusammenziehen. Sie hätten zwei Gehälter und es würden drei bis vier Zimmer locker reichen. Die Kinder würden ihr Umfeld alle behalten können. Beide Elternpaare (von meinem Ex und seiner neuen) wohnen 200 km weit weg. Die Arbeit ist endlich (wegen Stilllegung), eine berufliche Perspektive im Nachbarwerk gibt es auch für beide in der Heimat. Es wäre so viel einfacher, mich und die Kinder nicht zum Auszug zu zwingen. Aber er sagte halt leider auch schon, er würde das Haus eher vermieten wollen an Fremde, als zu wissen, dass ich darin wohne.

08.03.2024 13:44 • x 2 #13


C
Zitat von Knockedout:
Aber er sagte halt leider auch schon, er würde das Haus eher vermieten wollen an Fremde, als zu wissen, dass ich darin wohne.

Was für ein Kotzbrocken, sorry. Klingt nicht so, wie wenn da ein Nestmodell o.ä. funktionieren würde.

So, wie Du das schilderst, wäre es tatsächlich die beste Lösung, wenn Du mit den Kindern im Haus bleibst - zumindest so lange, bis die beiden Großen ausgezogen sind.

Das Finanzielle würde ich beim Anwalt klären. Wahrscheinlich hast Du aber keine Handhabe, ihn zum Auszug zu zwingen. Kinderbetreuung (Wechselmodell oder Residenzmodell) wäre ja auch noch zu klären.

Wir hatten in der frühen Phase eine Trennungsberatung bei zwei Anwälten (Mann und Frau), die eine Zusatzausbildung in Mediation (und so etwas wie Familientherapie) hatten. Das war super, weil rechtliche und emotionale Fragen parallel geklärt wurden. Was wir dort in relativ kurzer Zeit erreicht haben, hätte ich in Gesprächen mit dem Ex alleine nie hinbekommen. Ich könnte mir vorstellen, dass so etwas für Euch ideal wäre.

08.03.2024 14:09 • x 3 #14


K
@Caecilia ja das würde ich mir auch gut vorstellen können. Residenzmodell sieht wie genau aus? Dass einer fest drin wohnt und dann immer mal geht oder wie?

11.03.2024 12:01 • #15


A


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