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Reflexive Bewältigung einer narzisstischen Beziehung

E
Liebe Ysabell,

ich wusste, dass das ein bisschen hart klingen und ankommen wird, entspricht aber schon meiner Sicht auf dein Geschriebenes. Ich habe aber tatsächlich nirgendwo festgehalten, dass du immer so oder so bist, das ist genau das, was ich wirklich nicht mag. Das immer bezog sich auf die geschilderte Situation und der von dir zitierte Satz, ist etwas, dass ich im Allgemeinen gern mal in Frage stelle.

Sei´s drum, es ist wie es ist und wenn du dich mit deiner Situation jetzt viel wohler fühlst, ist das für dich wertvoll und wichtig. Wie ich an anderer Stelle schon mal schrieb: Das eigene Basisgefühl sollte immer positiv bleiben, ist das nicht gegeben, wird der Rest Quark.

Und da kann auch eine virtuelle Vidi meinen, was sie will - ist dein Gefühl für die damalige und deine jetzige Situation stimmig und du fühlst dich wohl, ist das das Allerwichtigste.

LG Vidi

14.07.2018 16:05 • x 2 #211


V
Zitat von NotSure:
mir war so, als wäre jeder, der eine ausgeprägte PS hat bindungsunfähig

Eine ausgeprägte Persönlichkeitsstörung im klinischen Sinne liegt bei den hier im Forum diskutierten Fällen doch nur äußerst selten vor. Meist geht es hier doch nur um Normabweichungen auf subklinischem Niveau, mit denen der Partner einfach nicht zurechtkommt, weil sein eigener Persönlichkeitsstil nicht dazu passt.

Aber eines müsst ihr euch mal bewusst machen: Es gibt kaum Menschen, deren Persönlichkeit in jeder Hinsicht exakt der Norm entspricht. Fast jeder Mensch besitzt irgendwelche Persönlichkeitsanteile, die von der Norm abweichen. Und nur weil ihr persönlich mit bestimmten Persönlichkeitsstilen nicht glücklich werdet, heißt das noch lange nicht, dass niemand damit glücklich werden kann. Auch ihr selbst besitzt mit ziemlicher Sicherheit Persönlichkeitsanteile, mit denen nicht jeder zurechtkommt.

14.07.2018 16:26 • x 2 #212


A


Reflexive Bewältigung einer narzisstischen Beziehung

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E
Zitat von verwickelt:
Dann solltest Du auch nicht Persönlichkeitsstörung schreiben, sondern allenfalls Persönlichkeitsstil. Laien, die sich das Recht herausnehmen, bei anderen Menschen Persönlichkeitsstörungen zu diagnostizieren, offenbaren aus meiner Sicht selbst ein sehr übergriffiges Verhalten.


@verwickelt

Da gebe ich Dir absolut Recht. Aber keiner von uns diagnostiziert jemanden.

@Vidi

Ich finde diese Schlussfolgerung gefährlich. Dass Du dem anderen zugestehst, Dinge anders wahrzunehmen ist OK. Aber auch nicht mehr.

Einfach nur unterschiedliche Wahrnehmungswelten räumt der manipulativ angepassten Wahrnehmung eine Berechtigung ein, die dem Betroffenen nicht weiter hilft. Es gibt keine Wahrnehmungswelten. Es gibt nur die eigene subjektive Sicht, die natürlich für jeden anders sein kann/darf. Sobald jedoch in diese Wahrnehmung eingegriffen wird um sie verwertbar zu machen, wie Menschen mit PS dies tun, handelt es sich um konstruiertes, endlos umformbares Sinnmaterial das im Prinzip wertlos ist. Dieses Material wird abgekoppelt von Emotion gespeichert. Dies ist notwendig, um die natürliche Reaktion zu unterbinden, die entsteht wenn wir lügen. Wird dieser Impuls unterbunden, kann später nicht mehr zuverlässig ergründet werden für den Betroffenen, wieviel und was an Wahrheit in dem Sinnmaterial enthalten ist. Im Prinzip also Angst vor Kontrollverlust. Den Dingen hilflos ausgeliefert zu sein. Die Weigerung vor Akzeptanz.

LG
Ex-Mitglied

14.07.2018 16:32 • x 1 #213


E
Moon, auf welchen Text von mir beziehst du dich?

Ich selbst gehe allerdings wirklich generell nicht davon aus, dass es für wirklich jeden Menschen, möglich ist, aus diesem destruktiven Kreislauf herauszutreten. Ich habe ein halbes Jahr bei einer körperbehinderten Frau mit diagnostizierter narzisstisch-paranoider PS gearbeitet. Sie ist seit Anfang der siebziger Jahre deshalb in Behandlung mit jährlichen Klinikaufenthalten und dauernden Suizidandrohungen. Ganz sicher wurde das Konstrukt nicht von mir gestützt oder sogar deren verquere Wahrnehmung gefördert, aber ich hätte bei ihr im Leben nicht an bestimmten Grundfesten gerüttelt.

LG Vidi

14.07.2018 16:58 • x 1 #214


E
So traurig es manchmal scheint, aber nicht jeder Mensch ist dazu in der Lage sich selbst zu tragen.

LG Vidi

14.07.2018 17:13 • #215


E
Zitat von verwickelt:
Eine ausgeprägte Persönlichkeitsstörung im klinischen Sinne liegt bei den hier im Forum diskutierten Fällen doch nur äußerst selten vor. Meist geht es hier doch nur um Normabweichungen auf subklinischem Niveau, mit denen der Partner einfach nicht zurechtkommt, weil sein eigener Persönlichkeitsstil nicht dazu passt.

Aber eines müsst ihr euch mal bewusst machen: Es gibt kaum Menschen, deren Persönlichkeit in jeder Hinsicht exakt der Norm entspricht. Fast jeder Mensch besitzt irgendwelche Persönlichkeitsanteile, die von der Norm abweichen. Und nur weil ihr persönlich mit bestimmten Persönlichkeitsstilen nicht glücklich werdet, heißt das noch lange nicht, dass niemand damit glücklich werden kann. Auch ihr selbst besitzt mit ziemlicher Sicherheit Persönlichkeitsanteile, mit denen nicht jeder zurechtkommt.


Du missverstehst uns. Das ist uns alles klar.

14.07.2018 17:17 • x 2 #216


E
Zitat von Vidi:
Ex-Mitglied, auf welchen Text von mir beziehst du dich?

Ich selbst gehe allerdings wirklich generell nicht davon aus, dass es für wirklich jeden Menschen, möglich ist, aus diesem destruktiven Kreislauf herauszutreten. Ich habe ein halbes Jahr bei einer körperbehinderten Frau mit diagnostizierter narzisstisch-paranoider PS gearbeitet. Sie ist seit Anfang der siebziger Jahre deshalb in Behandlung mit jährlichen Klinikaufenthalten und dauernden Suizidandrohungen. Ganz sicher wurde das Konstrukt nicht von mir gestützt oder sogar deren verquere Wahrnehmung gefördert, aber ich hätte bei ihr im Leben nicht an bestimmten Grundfesten gerüttelt.

LG Vidi


Auf den, der von @verwickelt zitiert wurde zuerst.

M.

14.07.2018 17:18 • x 1 #217


E
Gut. Das klingt so, wie es da geschrieben ist wirklich etwas verharmlosend, ist aber definitv nicht so simpel gemeint.

Ich muss jetzt mal raus

14.07.2018 17:23 • x 1 #218


Y
ihr Lieben, ich klinke mich mal hier aus weil ich eeextreeem viel schreiben müsste, um auf alles einzugehen und weil ich teilweise nicht mehr folgen kann- also auch Beiträgen nicht, die sich gar nicht auf mich beziehen. Das ging mir teilweise schon mit NotSures Beiträgen so. Den ersten las ich voller Neugierde, dann machte ich schlapp weil ich a nicht mehr durchblickte und b herrscht hier zwischenzeitlich so ein wissenschaftlicher Ton, den ich nicht kritisieren möchte, aber ich persönlich komme dann ab von meinem Dialoggefühl. Ich teile z.B. nicht alle Ansichten, die Ex-Mitglied hat, aber ich fühlte mich angesprochen und im Gespräch. Wenn es aber so wissenschaftlich wird, verliere ich dieses Gesprächsgefühl. Miteinander zu reden. Und das fehlte mir vorhin mit Dir @vidi. Und da geht`s dann auch nicht darum, ob wir der gleichen Meinung sind oder nicht, ob Du mich kritisierst oder zustimmst, sondern das Wie. Ich fühlte mich nicht im Kontakt, sondern so, als ob Du schnell urteilend über meine Geschichte hinweg fegst. Da fehlen mir Zwischentöne, Fragen usw. Ist das nicht genau das, wovon Du im Umgang mit für Dich problematischen Anteilen Deines Parters abrätst? Ich denke, man kann schon mal sagen: hey, ich fühle mit Dir, da hat Dein Partner sich verletztend benommen. Oder auch: Hey, hier siehst Du etwas nicht, Du hast auch ihm vielleicht unrecht getan. So ist es okay für mich. Aber wenn ein dritter sich bei einem Beziehungskonflikt auf eine Seite schlägt, kann das meiner Erfahrung nach, nie etwas positves bewirken. Meiner Meinung nach sollte man immer vermitteln, statt die Fronten zu verstärken. Und vor allem erstmal nachfragen, verstehen wollen.
Sowas erlebte ich auch in meiner Family und finde es katastrophal: da ringen sie wie die Verrückten miteinander und viele Außenstehende ergreifen Partei: Du bist richtig und der andere ist falsch und umgekehrt. Das führt sie doch nemals zusammen, oder sorgt für Frieden.
Seitdem Schluss mit meinem Bärchen ist, habe ich mich auch bei meinen Freunden dagegen verwehrt, einfach nur zu klagen, um dann zu hören, was für ein Idiot er doch sei, ganz einfach weil auch mich das nicht weiter bringt im Verstehen und weil ich selbst es nicht so einseitig sehe. Aber genau so hilft es mir nicht weiter, wenn ich der Idiot bin, der alles falsch machte. So einseitig ist es nie. Ich wollte dem Geheimnis dieses Konfliks auf die Schliche kommen, nicht ihn oder mich selbst verurteilen. Und so verabschiedete ich mich auch von ihm. Ich sagte ihm, dass er für mich ein besonderer Mensch sei, dass wir aber in diese schlimme Spirale gerieten und ich weder weiß warum, noch fanden wir heraus. Und wir beide waren zum Schluss total unglücklich. Deswegen einfach Ruhe und Frieden.

14.07.2018 17:38 • x 2 #219


N
@verwickelt
Ich zitiere mich hier mal selbst
Zitat von NotSure:
Eigentlich kann man doch alle Persönlichkeitsstörungen den 4 Charaktertypen nach Riemann zuordnen, oder?
Die Persönlichkeitsstörungen, werden ja erst zu Störungen, wenn sie überschießen. Ansonsten tragen wir doch alle, mehr oder weniger, diese Prsönlichkeitsanteile in uns, je nach Charaktertyp, wo wir wieder bei Riemann wären.


Zitat von verwickelt:
mir war so, als wäre jeder, der eine ausgeprägte PS hat bindungsunfähig

und die Betonung liegt auf ausgeprägt und Persönlichkeitsstörung

14.07.2018 17:53 • x 2 #220


V
Zitat von NotSure:
und die Betonung liegt auf ausgeprägt und Persönlichkeitsstörung

Eben drum: Die hier diskutierten Fälle sind halt selten ausgeprägt im klinischen Sinne.

14.07.2018 18:45 • x 1 #221


E
@ysabell

Das ist schade dass dies so bei Dir ankommt. Du hattest mich gestern etwas gefragt. Und ich sagte Dir, ich schreibe dazu etwas.

Die Geschichte war rein fiktiv und sollte nur Mechanismen verdeutlichen.

Davon bezog sich gar nichts auf das, was Du gestern mit dem Bekannten erlebt hast.

Darauf hatte ich sehr direkt und persönlich geantwortet.

Ich stimme Dir jedoch zu, denn ich war mit den Texten von @NotSure ebenfalls überfordert und fände es schöner, sowas zu linken. Auch ich werde das in Zukunft entsprechend anders handhaben.

Ich wäre gern mit Dir im Gespräch geblieben. Na das haben wir wohl nun verbockt, oder vielleicht machen wir es einfach anders?

Ich würde auch lieber hier mehr im Gespräch bleiben.

LG
Ex-Mitglied

14.07.2018 18:57 • x 1 #222


N
Zitat von verwickelt:
Die hier diskutierten Fälle sind halt selten ausgeprägt im klinischen Sinne.

Da Persönlichkeitsstörungen am ehesten in Beziehungen oder auch am Arbeitsplatz Probleme bereiten, bekommen die Partner oder Kollegen das früher/eher mit, als Außenstehende oder Freunde. Wenn diese Probleme aber immer wieder bei der gleichen Person auftreten, über Jahre/ Jahrzehnte, liegt es nicht am Umfeld, sondern an der Person selbst. Ich glaube auch kaum, dass es sich bei den Problemen, über die hier diskutiert wird, um normale zwischenmenschliche Kommunikationsstörungen handelt. Selbige lassen sich ja in Gesprächen ausräumen oder man trennt sich.

14.07.2018 19:00 • x 1 #223


E
Zitat von verwickelt:
Eben drum: Die hier diskutierten Fälle sind halt selten ausgeprägt im klinischen Sinne.



@verwickelt

Meiner schon. Darum sind wir hier

Ex-Mitglied

14.07.2018 19:03 • #224


Toenchen
Hallo Ihr Lieben,mir raucht der Kopf. Viel Info..... ich haette gern einen Rat: werde ich ihn noch erreichen können emotional? Wenn, dann wie? So viele Hae de gereicht...nichts nur ein Danke. Wie soll ich ihn da festhalten können? Oder ist es besser. L o s z u lassen. Kommt der wieder dann?

14.07.2018 19:15 • x 2 #225


A


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