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Schlimme Diagnose/ Leben ohne Partner

A
Mein Mann war vor 14 Tagen notfallmäßig im Krankenhaus.
Dabei wurde er auf den Kopf und eine Diagnose gestellt. Die war nicht weiter schlimm, aber er hat zusätzlich einem Zufallsbefund bekommen. Dabei handelt es sich um eine tödliche und unheilbaren Erkrankung, die unbehandelt rapide verläuft und die durchschnittliche Lebensdauer bei Diagnose, noch 10 Jahre beträgt.
Und er hat jetzt 2 Wochen darüber nachgedacht und mir heute mitgeteilt, dass er schwer krank ist.
Und ich fühle mich völlig überfahren und bekomme kaum Luft.

Er hat heute, auf mein Drängeln, einen Termin beim Facharzt ausgemacht. Er hatte die Diagnose im KH besprochen und damit ist das alles okay für ihn. Er meinte heute auch direkt, er macht sich Gedanken wann er dann sein Leben beenden will, weil damit kann er nicht so sterben.
Und mein Kopf kreiselt. wir haben 4 Kinder.
Wie kann er die einfach so zurück lassen? Er hat mir heute auch direkt erklärt, dass ich ihn verlassen darf wenn ich ihn nicht bekleiden kann und das total okay wäre.
Er könnte durch gesunde Lebensführung die Erkrankung deutlich verlangsamen. Dann hätte er noch gute Jahre. Im Durchschnitt werden Menschen mit der Diagnose 48 Jahre altem er ist jetzt 43.
Das jüngste Kind kommt bald in den Kindergarten.
Wir hatten so schwere Zeiten und haben schon so viel Schweres erleben müssen
Und es ist so schön und gut mit uns geworden. Und jetzt soll das alles zu Ende sein weil er nichts tun will?
Was mach ich den jetzt?
Ich fühle mich zwischen völlig verzweifelt und wütend. Und er ist heute arbeiten gegangen und kommt er spät wieder.
Er hat das einfach so raus. was mache ich den jetzt?

13.09.2023 16:17 • x 6 #1


Hackschnabel
Hallo Anna,
ich würde meine Gedanken sortieren, indem ich so etwas ähnliches wie Tagebuch schreiben würde.
Mit jemand anderem würde ich -ohne sein Einverständnis- nicht darüber sprechen.

Mein Partner und ich hatten jüngst genau dieses Thema. Ich denke da auch radikal, in Bezug auf meine Person. Er war außer sich..

13.09.2023 16:28 • x 2 #2


A


Schlimme Diagnose/ Leben ohne Partner

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A
Ne, sorry. Ich will weder Tagebuch führen noch ihm still beim Sterben zuschauen und mit niemanden drüber zu reden.

13.09.2023 16:51 • #3


Einfachatmen
Könntet ihr zusammen zu einer Familienberatung, Diakonie, oder ähnlichem gehen?

Ich denke eine Begleitung für euch als Familie ist sehr wichtig, gerade in Bezug auf die Kinder und auch wie es danach für dich weitergeht.

13.09.2023 16:55 • x 7 #4


alleswirdbesser
@Anna2022 ich war noch nie in so einer Situation, kann mir aber schlimmere Reaktion als bei deinem Partner vorstellen: totaler Zusammenbruch, Depression, der Wunsch sich auszutoben, völliger Rückzug bis zur Isolation und was weiß ich noch alles. Dein Partner möchte aber stark bleiben, verdrängt das Problem vielleicht etwas, was auf dich und die Kinder zukommen könnte. Aber es ist ja auch noch sehr frisch. Ich würde auch mit ihm gemeinsam eine Beratungsstelle wie Caritas aufsuchen und nach möglichen Wegen suchen. Einfach wird es für euch beide nicht. Aber bei vier Kindern ist ein Aufgeben nicht drin.

13.09.2023 17:05 • x 5 #5


D
Zitat von alleswirdbesser:
Aber bei vier Kindern ist ein Aufgeben nicht drin.

Hmm, na ja. Letztendlich entscheidet doch er, ob er aufgeben möchte oder nicht.

Auch ich mag mir solch eine Situation nicht ausmalen, egal in wessen Schuhen. Es ist für alle Beteiligten ein Schock - keine Frage. Aber ihm jetzt seine Empfindungen abzusprechen, finde ich auch nicht richtig, denn es ist sein Leben, das sich dem Ende neigt. Damit muss auch vor allem er erstmal fertig werden.

13.09.2023 17:12 • x 9 #6


F
Zitat von Anna2022:
hat das einfach so raus. was mache ich den jetzt?

Solche Diagnosen sind hart und werden sehr unterschiedlich aufgenommen.
Es war sicher schwer für ihn, das zu hören und mitzuteilen. Ich verstehe, dass er sich zunächst zurückgezogen hat.
Auch verstehe ich, dass Menschen in dieser Situation autark bleiben wollen.

Ich denke, ihr solltet viele Dinge regeln und dich und die Kids absichern, Netzwerke aufbauen und Unterstützung suchen.

. Die Krankheit kann auch anders ablaufen oder es gibt Komplikationen. Leider hat man nicht alles in der Hand.

Geht es um ALS?

13.09.2023 17:14 • x 5 #7


alleswirdbesser
Zitat von Doppelherzchen:
Hmm, na ja. Letztendlich entscheidet doch er, ob er aufgeben möchte oder nicht.

Ich meinte damit das, was Felica schreibt
Zitat von Felica:
Ich denke, ihr solltet viele Dinge regeln und dich und die Kids absichern, Netzwerke aufbauen und Unterstützung suchen.

13.09.2023 17:15 • x 1 #8


Gorch_Fock
Wie wäre es denn erstmal mit einer Zweiteinschätzung? Bei solchen Diagnosen sollte immer eine zweite Meinung eingeholt werden.

13.09.2023 17:47 • x 12 #9


Hackschnabel
Zitat von Anna2022:
ihm still beim Sterben zuschauen

Sicher nicht, dem Partner vielleicht einfach nur ein ganz klein wenig Zeit geben.
Er wird auf Dich zukommen.

13.09.2023 18:00 • x 2 #10


K
Zitat von Felica:
Geht es um ALS?


Das wäre auch meine Frage.

Zitat von Anna2022:
Wie kann er die einfach so zurück lassen?


Er lässt sie nicht zurück. Es macht die Krankheit.
Zitat von Anna2022:
Er könnte durch gesunde Lebensführung die Erkrankung deutlich verlangsamen.


Das ist das, was Außenstehende beurteilen. Tief innen drin wird er wissen, wo es für ihn lang geht.
Es ist sein Leben was vorzeitig beendet wird.
Bitte seine Entscheidungen akzeptieren.

Zitat von Anna2022:
Und jetzt soll das alles zu Ende sein weil er nichts tun will?


Versetz dich doch mal in seine Lage. Was soll er denn tun?
Zitat von Anna2022:
Was mach ich den jetzt?


Durchatmen, sacken lassen.
Bitte mache ihm heute Abend keine Vorwürfe. Er kann nichts für seine Krankheit.
Er braucht Unterstützug und keine Vorhaltungen.
Ihm wird klar sein, dass es für dich nicht einfach ist.

13.09.2023 18:02 • x 11 #11


Sliderman
@Anna2022
Liebe TE,
es sollte jedem Menschen zugestanden werden , wie er mit einer solchen Diagnose und einer unheilbaren Krankheit umgeht.
Auch wenn es auf Unverständnis stößt, bei mir auch, gebietet es Achtung und Respekt solche Entscheidungen hinzunehmen.

13.09.2023 18:34 • x 6 #12


K
@Anna2022

Hallo Anna2022

Schock für euch und nochmals ein Schock über die Aussage deines Mannes für dich.

Nicht in Panik verfallen, zweite Meinung einholen.

13.09.2023 18:38 • x 6 #13


K
Zitat von Anna2022:
Und er hat jetzt 2 Wochen darüber nachgedacht und mir heute mitgeteilt, dass er schwer krank ist.
Und ich fühle mich völlig überfahren und bekomme kaum Luft.

https://www.telefonseelsorge.de/

0800.1110111 / 0800.1110222

Du könntest wen zum reden gebrauchen.

13.09.2023 18:50 • x 2 #14


Stillermitleswr
Zitat von Anna2022:
Mein Mann war vor 14 Tagen notfallmäßig im Krankenhaus. Dabei wurde er auf den Kopf und eine Diagnose gestellt. Die war nicht weiter schlimm, aber ...

Geb ihm am besten Zeit. So eine Diagnose braucht Zeit um richtig anzukommen. Dazu geht jeder Mensch mit so was anders um. Manche verfallen komplett in Panik, andere versuchen es zu verdrängen.

13.09.2023 19:39 • #15


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