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Schlimmer als der Tod ?

nimmermehr
Ist schon wirklich interessant, sich das mal vor Augen zu führen, dass tatsächlich beide Formen des Verlustes ihre Vor- und Nachteile in der Trauerverarbeitung haben, wenn man das mal so formulieren darf.

Dem Verlassenen bleibt als Trost zwischendurch die Hoffnung, dass es vielleicht doch irgendwann noch mal eine Annäherung geben könnte. Auch wenn die Hoffnung winzig ist und nicht ergriffen wird aus Angst vor noch mehr Enttäuschung, weil es dann doch nicht eintritt, die Hoffnung kann auch ein Rettingsanker in Momenten schlimmster Abstürze sein, der einzige Anker manchmal, der vielleicht sogar ernste Todessehnsüchte verhindert.

Andersherum bleibt dem, der um einen Verstorbenen trauert, dieses verletzende Gefühl des Abgelehntwerdens erspart. Ich trauere dann um den Verlust des Menschen, aber ohne die quälenden Gefühle von Ablehnung, Nicht-Genügen etc.! In einem Roman, den ich mal las und der in 1800-irgendwas spielte, sagte eine Schwester mit Liebeskummer mal zu ihrer verwitweten Schwester, die sie trösten wollte sinngemäß: Du hast es gut, du bist Witwe, wenn Du trauerst, haben die Menschen Mitgefühl und Respekt vor Deiner Stärke. Meine Trauer muss ich verstecken und mehr als herablassendes Mitleid darf ich von niemandem erwarten.

Ich muss zugeben, dass ich diese Aussage beim Lesen sehr hart fand und herzlos der Witwe gegenüber, die einen Mann trauerte, der sie geliebt hatte, während die Andere einem nachheulte, der es gar nicht verdient hatte. Aber ich denke, aus Sicht der Betroffenen ist da manchmal auch schon was dran. Auch wenn man niemanden den Tod wünscht, wünscht man sich aber die Unterstützung des Umfelds und die Selbstachtung, die die Witwe behalten hat.

17.06.2020 07:08 • x 7 #31


Minumpel
@nimmermehr
Das hast Du richtig schön alles zusammengefasst. Das Umfeld kann einem in beiden Situationen schwer zu schaffen machen, weil wir nicht gelernt haben, mit Trauernden umzugehen. Aber auch die Betroffenen ziehen sich zurück, vielleicht weil sie niemandem zur Last fallen wollen oder halt diese Scham haben, nicht alleine damit fertig werden zu können. Der Spruch andere Mütter haben auch schöne Töchter/Söhne ist schon ein Zeichen für fehlendes Verständnis.... man will sowas nicht hören und ist in der Welt dessen der leidet völlig absurd. Und dann stellt sich zumindest bei einer Trennung immer die Frage, warum augenscheinlich der Verlasser nicht diesen Schmerz spürt, denn auch er hat ja einen Menschen verloren. Verrückte Welt

17.06.2020 07:42 • x 3 #32


A


Schlimmer als der Tod ?

x 3


E
Zitat von Lilli70:
Das ist ja alles sehr schmerzlich und wahr, aber ich glaube, darum geht es der TE nicht. Liebe Eternity, sei gedrückt und willkommen. Liebeskummer ist hart und nach 2 1/2 Monaten noch vollkommen normal. Was ist gewesen? Warum habt ihr euch getrennt? Wart ihr lange zusammen? Immer noch in Tränen auszubrechen, wenn einen etwas triggert, ist furchtbar. Dann fühlt man sich wie kurz vorm Sterben. Erzähl, was ist bei euch gewesen?




Wir kennen uns 18 Jahre, 2 davon waren wir zusammen...große Liebe, Liebe des Lebens auf
beiden Seiten....den genauen Grund kann ich gar nicht sagen und werde ich wohl auch nie
erfahren...er hat eine Veränderung durchgemacht, seine Gefühle sind nicht mehr da, und
schwups, ist da die nächste Frau vor der Tür...

17.06.2020 17:35 • x 1 #33


E
Zitat von Ben67:
Ich finde es unglaublich spannend, was ich über mich erfahren habe und immernoch erfahre, was alles so in meinem Unterbewusstsein abgespeichert ist, was mich beeinflusst und ich mir dessen nie bewusst war.



Also der Termin war super, wenn auch etwas befremdlich irgendwie. Ich habe viel erzählt und
geweint...die Behandlung war irgendwie verrückt. Nun schau ich mal, ob ich in nächster Zeit
eine Veränderung feststellen werde. Es waren 2 sehr aufschlussreiche Stunden bei der Kineosologin
und dieser Tag war damit positiv für mich

17.06.2020 17:37 • x 2 #34


B
Zitat von Eternity24:


Also der Termin war super, wenn auch etwas befremdlich irgendwie. Ich habe viel erzählt und
geweint...die Behandlung war irgendwie verrückt. Nun schau ich mal, ob ich in nächster Zeit
eine Veränderung feststellen werde. Es waren 2 sehr aufschlussreiche Stunden bei der Kineosologin
und dieser Tag war damit positiv für mich

Muskeltest und Ablösung? Wurde nicht geprüft, ob Du eine weitere Sitzung benötigst?

17.06.2020 17:56 • #35


E
Ja genau. Ich sollte und will auf jeden Fall noch einen weiteren Termin, klar
Schau jetzt aber erstmal, ob ich eine Veränderung spüre

17.06.2020 18:01 • x 1 #36


nimmermehr
Zitat von Eternity24:
Ja genau. Ich sollte und will auf jeden Fall noch einen weiteren Termin, klar
Schau jetzt aber erstmal, ob ich eine Veränderung spüre


Ja, dann berichte mal, ich finde das sehr interessant.

17.06.2020 18:29 • #37


E
Das wird dann mein neues Thema
Sie hat mir heute schon helfen können. Mein Ex hat da scheinbar ein System/Programm, dass
sich so durch sein Leben zieht (vielleicht sogar tatsächlich unbewusst, wer weiß das schon)...ca. alle 2 Jahre muss das Neue/Verbotene her, ist der Reiz verflogen irgendwie. Er setzt sich definitiv nicht mit sich selbst auseinander. Der fiese Abgang und die sofortige Löschung dient dem Selbstschutz. Und er verdrängt Probleme einfach mit der nächsten Frau, weil es so einfacher ist!
Ach wär es schön, wenn ich ein Mann wäre
Natürlich gilt das nicht für alle!

17.06.2020 18:46 • x 2 #38


Minumpel
Zitat von Eternity24:
Ach wär es schön, wenn ich ein Mann wäre
Natürlich gilt das nicht für alle!

Ich musste hart lachen

17.06.2020 18:49 • #39


Thomas69
Bei mir war es nach der Trennung so, daß ich gefühlt mit dieser deutlich schlechter zurecht kam als mit dem Tod zweier Familienmitgliedern einige Jahre zuvor. Selbstverständlich ist die Trennung bewältigt ohne jetzt noch viel zu vermissen, die Menschen die mir wichtig waren fehlen aber immer. Ich kann somit aber die Gefühle der T. E. durchaus etwas nachvollziehen...
Ich glaub das ist auch abhängig von verschiedenen Faktoren und nicht bei jedem gleich...

17.06.2020 18:58 • x 3 #40


E
Ja das stimmt wohl. Wir sind alle ganz individuell und gehen mit jeglicher Art von Schmerz eben
anders um. Der eine wehrt sich vielleicht jahrelang dagegen, der andere möchte es so schnell
wie möglich loswerden. Die Schmerzen selbst sind sicher auch immer unterschiedlich. Ich kann
es eben nur wie eine Art Tod beschreiben....vielleicht sehe ich anders, wenn ich wirklich mit dem
Tod in direkter Umgebung konfrontiert werde. Wie gesagt, beruflich habe ich damit zu tun. Das
war am Anfang ziemlich schlimm für mich, obwohl ich die Menschen nicht lange kannte. Mittler-
weile habe ich mich, wenn man es so sagen darf, daran gewöhnt....es gehört eben zum Leben
dazu.

17.06.2020 19:22 • x 2 #41


Lilli70
Es gibt Menschen, die können immer nur verliebt sein. Stabile, langfristige Beziehungen sind langweilig. Das hat mit dir nichts zu tun. Das ist deren Programm. Sehr zermürbend, aber immer neu. Viele brauchen das Drama, weil sie das Beständige in der Kindheit nicht kennengelernt haben. Immer auf der Suche, nicht ankommen können. Ist in der Jugend noch ganz witzig, ab 50 nur noch erbärmlich!

17.06.2020 19:31 • x 2 #42


E
Zitat von Lilli70:
Es gibt Menschen, die können immer nur verliebt sein. Stabile, langfristige Beziehungen sind langweilig. Das hat mit dir nichts zu tun. Das ist deren Programm. Sehr zermürbend, aber immer neu. Viele brauchen das Drama, weil sie das Beständige in der Kindheit nicht kennengelernt haben. Immer auf der Suche, nicht ankommen können. Ist in der Jugend noch ganz witzig, ab 50 nur noch erbärmlich!



So sagte es mir ja die Kineosologin heute auch...Programm, nicht beständig. Und ja, dass er sich
auch in einer Beziehung immer wieder verliebt, weiß ich ja nun auch...es zieht sich so durch. Nur
hab ich eben geglaubt, bei MIR ist er angekommen...
Mittlerweile finde ich es auch so langsam erbärmlich, er ist einfach ne arme Wurst sozusagen
Mal schauen, wie lange er es mit dieser neuen Frau nun aushält....ich denke so ca. 2 Jahre?

17.06.2020 19:39 • #43


Lilli70
Am Ende ist es höchstens noch ein Jahr, er wird auch immer desillusionierter. Und dann kommt die Depression, wenn die man nicht unterschwellig schon immer da war.

17.06.2020 19:48 • #44


E
Bist Du eigentlich eine Art Hobby-Psychologin?
Deine Ansätze find ich echt klasse
Ich hab ja Ende März schon gedacht, er hat Depressionen, wegen der Leere usw...

17.06.2020 19:51 • x 1 #45


A


x 4




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