Schmerz wird immer schlimmer

Können deine Eltern die Übergabe nicht machen?

Zum Beispiel. Oder: Dein Sohn übernachtet doch bei dir, oder? Und geht in den Kindergarten? Könnt ihr es nicht so machen: Du holst ihn freitags von der Kita ab und bringst ihn montags hin?
Kinder haben meistens nicht viel davon, wenn ihre Eltern sich (ohne existenzielle Notwendigkeit) emotional überfordern.

Dieses, was dir jetzt vermutlich so unaussprechlich gruselig erscheint trotz Kind kein Kontakt ist vorübergehend. Jetzt ist es wichtig, dass du auf einen etwas grüneren Zweig kommst, da hat dein kleines Kind mehr davon.
Zusammenreißen ist nicht gut, wenn man es nicht kann. Das heißt: wenn es nicht zu Besserung führt.


Meine Erfahrung ist, manchmal steht man sich als Mutter bzw Vater selbst im Weg, weil man doch eigentlich weniger an das Kind denkt als an sich selbst. Das ist nicht abwertend gemeint. Man sagt (und glaubt es auch wirklich), oh je, das Kind, aber in Wirklichkeit scheut man selbst vor gewissen Schritten so sehr zurück.


Alles Gute.

Zitat von ImRegen:

Du holst ihn freitags von der Kita ab und bringst ihn montags hin?

Anderes Bundesland

Hallo Gebrochener,

warst du schon einmal beim Arzt (z.B. auch Hausarzt)? Du musst diese schweren Gedanken, diese mentale Schwäche, diesen "Schmerz" nicht dauerhaft selbst aushalten, tragen, ertragen. Diesen Tunnel.

Bitte lass dir da helfen. Damit du wieder etwas mehr in deine eigene Kraft kommst. Boden unter deinen Füßen gewinnst.

Ja ich war beim hausarzt aber das einzige was verschrieben wurde sind tabletten...

Zitat von Gebrochener:

Ja ich war beim hausarzt aber das einzige was verschrieben wurde sind tabletten...

Hast du sie genommen? Haben sie dir geholfen? Hast du es probiert?

Weißt du, wenn ich deine Postings so lese, auch von deinem Schmerz. Ich weiß nicht, ob dir "nur die Zeit" hilft. Ob der Schmerz (der übrigens "nur" in deinem eigenen Kopf kreiert wird. Dein Kopf gestaltet und produziert diese Gedanken und Gefühle dazu), ob der Schmerz sich nicht zu sehr eingräbt über die Zeit.

Ich will dich mit meinen Sätzen nicht verletzen, sondern etwas mehr Klarheit bringen. Damit du deinen Blick wieder mehr auf dein eigenes Leben und die Zukunft richten kannst. Damit etwas Kraft und Zuversicht in dein Leben kommt.

Bitte lasse dir helfen, wenn du magst, wenn du dich nicht gut aufgehoben oder verstanden fühlst bei deinem Hausarzt. Evtl. kann dir ein Facharzt (Psychiater oder auch psychiatrische Ambulanz, notfalls auch ein Anruf bei deiner Krankenkasse) sehr viel professioneller weiterhelfen.

Du bist nicht allein. Und es gibt für solche Situationen Profis, die sich damit auskennen, dich verstehen und dir weiterhelfen können.

@Heffalump ah, sorry, das macht es natürlich schwierig...

Zitat von DieDirekte:

Hast du sie genommen? Haben sie dir geholfen? Hast du es probiert? Weißt du, wenn ich deine Postings so lese, auch von deinem Schmerz. Ich weiß ...

Ich habe die Tabletten probiert ja, aber das einzige was sie bewirkt haben, war das ich mich am nächsten Tag gefühlt habe, wie nach ner hart durchzechten Nacht.
Ich begreif nur meinen kopf nicht, das er sich nach dieser zeit noch Hoffnung macht, obwohl von der anderen seite keine Anstalten in irgendeiner weise in solch eine Richtung gemacht wird.
Anscheinend,bin ich ein hoffnungsloser fall.
Vielleicht wird es für mich auch erst nach der Scheidung deutlicher und spürbarer .. Danke, das mich hier die leute so unterstützen, das baut mich sehr auf.

Zitat von Gebrochener:

Ich habe die Tabletten probiert ja, aber das einzige was sie bewirkt haben

Normal stellt sich die Wirkung ja auch erst nach Einnahme von wenigstens 3 Wochen ein.

Guten Morgen, schön, dass dich die Unterstützung hier ein bisschen wieder aufbaut, sitzen oder saßen die meisten hier im gleichen Boot.

Vielleicht überwindest du dich doch und versuchst eine Lebensberatung oder einen Psychologen für ein Erstgespräch aufzusuchen?
Manchmal braucht man einfach ein bisschen Hilfe und Input von aussen, es besteht kein Grund, sich deshalb zu schämen. Dieser Kummer ist nicht lächerlich, du stehst damit bei Gott nicht alleine da, das gehört zum täglichen Brot für diese Berufszweige. Probiere es bitte doch einmal aus, danach kannst du ja feststellen, ob dir das weiter helfen könnte oder nicht. Wenn du nicht weißt, an wen du dich da wenden könntest, dann schreibe mir bitte in einer PN, in welchem Ort du wohnst und ich schaue für dich nach, was es für Möglichkeiten gäbe (falls du den Ort hier nicht nennen möchtest). Was meinst du?

"Ich habe die Tabletten probiert ja, aber das einzige was sie bewirkt haben, war das ich mich am nächsten Tag gefühlt habe, wie nach ner hart durchzechten Nacht."

Hallo Gebrochener,

Tabletten sollen helfen, gut wirken, unterstützen - und nicht nur unangenehme Nebenwirkungen haben.

Ich will dich noch einmal motivieren, dann zu einem Facharzt dafür zu gehen, zu einem Psychiater. Der kennt sich damit sehr viel besser aus als der Hausarzt. Und der Psychiater will auch, dass du die richtigen Tabletten (Mischung + Dosis) bekommst, die dir helfen und gut wirken, damit es dir endlich etwas besser geht.

So wie du schreibst, steckst du leider ziemlich im Tunnel, findest keinen rechten Ausweg, kein Licht am Horizont, mühst dich ab. Bitte lass dir da helfen. Du bist nicht allein und der einzige. Ein Telefonanruf, ein Termin für ein Gespräch beim Facharzt. So einen Schmerz, diese schweren Gedanken sollst du nicht allein tragen.
(Wenn du dir ein Bein brichst, gehst du auch zu einem Orthopäden und lässt dir einen ordentlichen Gips anlegen, damit der Knochen Unterstützung bekommt, wieder heilen kann und hältst nicht wochenlang aus mit Schmerzen, Gehumpel und einer notdürftigen selbstgebastelten Schiene).

Immerhin bist du auch Papa und ein Vorbild für dein Kind. Und ein Kind hat einen unbeschwerten, fröhlichen Papa verdient, der ihm das Leben zeigt, an dem es sich gut und stabil orientieren kann. Kinder haben so feine Antennen. Es spürt deinen Schmerz auch etwas, auch wenn du versuchst ihn zu verbergen.
Und ich will nochmal schreiben, dass ich dich mit meinen ehrlichen Worten nicht verletzen will, sondern eher ein bisschen die Augen öffnen, damit du dir besser helfen lässt, wenn du magst.

Lieber Gebrochener,

du hast nicht genau geschrieben, was für eine Art von Medikament Du bekommen hast, aber bei den meisten Psychopharmaka, gerade bei Antidepressiva, ist es meist so, dass am Anfang Nebenwirkungen hat, die sich dann aber im Laufe der Zeit wieder bessern. Die antidepressive Wirkung setzt eh erst so ca. nach zwei Woche ein, ein bisschen Geduld muss man da schon haben. Und oft muss man erstmal ein wenig probieren, bis man das passende Medikament gefunden hat. Ich kann mich da der Direkten nur anschließen, dass Du es nochmal bei einem Facharzt oder in einer psychiatrischen Ambulanz versuchst, da bekommt man schneller Termine. Auch Psychotherapeuten bieten inzwischen Sprechstunden an, wo man notfallmäßig unterkommen kann.

Natürlich ist das eine extrem schwere Situation, wenn Du wegen Eures gemeinsamen Kindes noch Kontakt zur Ex-Partnerin haben musst. Da führt auch wohl kein Weg dran vorbei. Allerdings ist das dann keine Freundschaft, sondern ihr versucht halt einfach, auf der Elternebene klar zu kommen. Die Gespräche sollten da kurz, freundlich und abgegrenzt stattfinden, rein auf die Sachen bezogen, die Euer Kind betreffen. Auch wenn das hart ist.

Dass Du nach fünf Monaten noch Hoffnung hast, obwohl Dir Dein Gegenüber keinen Grund dafür gibt, finde ich jetzt auch nicht besonders unnormal. Also ich hab bei meinen Trennungen noch ewig lang die Hoffnung gehabt, dass es wieder was wird. Die ist halt jetzt erstmal da, sicherlich auch aus gutem Grund. Vielleicht würdest Du im Moment noch nicht die volle Wucht des Schmerzes aushalten, deswegen schützt sie Dich noch ein wenig. Sie wird aber im Laufe der Zeit immer weniger werden, immer dann, wenn Du selber stärker wirst und das Gefühl bekommst, Du kannst mit dem Schmerz umgehen.

Etwas, was Du sofort ändern kannst, ist, mal auf Deine Worte zu achten. Worte schaffen Realität und Du sprichst zum Beispiel von Dir als hoffnungsloser Fall. Wenn Du permanent so von Dir denkst und noch andere solcher selbstabwertender Glaubenssätze hast, dann werden die sich auch immer wieder als Ergebnis in Deinem Leben zeigen. Vielleicht schaffst Du es ja, in Gedanken, und auch real hier, ein wenig liebevoller mit Dir selber zu sprechen!

Liebe Grüße
Angie

Zitat von Gebrochener:

Wie schon geschriebeb, ist der gedanke, meinem sohn eine neue partnerin vorzustellen, für mich undenkbar, ich habe da ein schlechtes gewissen, warum ...

Hallo TE!
Hab jetzt mal quer gelesen und wie ich das sehe, bist du noch längst nicht bereit für eine neue Partnerin, daher sicher auch das schlechte Gewissen, bestimmt nicht nur deinem Sohn gegenüber.
Sei bitte dann so ehrlich und sag das auch einer evtl. neuen Bekannten, die du über diese Apps kennen lernst...das wäre nur fair.

Falls du doch noch mal der Meinung sein solltest, dass du prof. Hilfe brauchst, dann kannst du dich auch bei einem Psychologen für eine Notfallsprechstunde (bis zu 3x in der gleichen Praxis) anmelden. Die bekommst du innerhalb 2-3 Wo., wird von der Kasse bezahlt und du kannst schauen, ob zwischen euch die Chemie stimmt. Weitere Termine würde es zwar später geben, aber du hättest schon mal den Fuß in der Tür!

Alles Gute und viel Kraft!