Hallo einst Geliebte
Ich weiß, dass wir uns endgültig verloren haben. Trotzdem trage ich dich noch immer wie eine Narbe unter der Haut.
Manchmal frage ich mich, ob du je gespürt hast, wie sehr ich dich geliebt habe, auch als ich mich selbst längst verloren hatte, nur um zu bleiben. Ich hätte alles für uns getan. Vielleicht war das mein Fehler.
Zu oft fühlte ich mich allein, auch wenn du neben mir lagst. So sehr ich Nähe suchte, umso kälter wurde es zwischen uns.
Und doch warst du mein Zuhause. Selbst im Chaos.
Heute weiß ich, du warst nicht mein Zuhause.
Du warst der Ort, an dem ich gelernt habe, mich selbst zu vergessen.
Ich habe mich so oft gefragt, warum ich dir nicht gereicht habe.
Was an mir zu viel war. Oder zu wenig.
Warum deine Blicke irgendwann durch mich hindurchgingen.
Warum deine Berührungen verstummten.
Warum ich zusehen musste, wie du innerlich immer weiter weggingst,
während ich wie ein Ertrinkender an dir festhielt.
Ich habe so viele Nächte geweint, in denen du ruhig geschlafen hast.
Ich habe dich begehrt, während du mich ignoriert hast.
Ich habe dir vertraut, selbst als mein Gefühl längst schrie, lauf.
Und trotzdem konnte ich nicht loslassen.
Weil ich dich geliebt habe mit allem, was ich war.
Du wirst nie wissen, was es mich gekostet hat, das auszuhalten.
Dieses ständige Gefühl, nicht gewollt zu sein.
Die Kälte, das Schweigen, die Ablehnung.
Dieses Gefühl, ersetzt werden zu können.
Nicht irgendwann. Sondern vielleicht schon längst.
Manchmal frage ich mich, ob du je wirklich verstanden hast,
wie sehr du mich verletzt hast.
Oder ob es dir einfach egal war.
Ich schreibe dir das nicht, weil ich noch hoffe.
Ich schreibe dir das, weil ich sonst an all dem ersticke.
Weil du vielleicht weitergezogen bist,
aber ich jeden Tag mit den Trümmern leben muss.
Ich werde irgendwann wieder atmen.
Aber heute tut es einfach nur weh.
Gerade eben •
#12051