Hallo liebe Mitmenschen,
ich muss mir hier mal Ballast von der Seele schreiben. ich weiß nicht mehr weiter, wirklich nicht. Ich weiß auch gar nicht, wo ich anfangen soll. es ist einfach zu viel. und ich bin mehr oder weniger ganz alleine mit meinen Problemen. DANKE an alle schon mal, die sich das überhaupt alles durchlesen!
Ich bin im Oktober letzten Jahres mit meinem Freund zusammengekommen. Es war echt Liebe auf den ersten Blick, bei beiden. Wir haben uns so unglaublich gut verstanden und wir hatten so viel Spaß zusammen. Ich fühlte mich das erste Mal richtig gut aufgehoben bei einem Mann. es war unglaublich toll, wie das halt immer am Anfang so ist.
Allerdings habe ich schnell bemerkt, dass er sich in einer ungünstigen Lebenslage befindet. er hat momentan einen Job, den er hasst und hat über diesen Kummer (und einige andere schreckliche Schicksalsschläge in seinem Leben) angefangen, viel zu viel ( tagelang durch) zu trinken und irgendwie in seinem ganzen Charakter bitter zu werden. das ist mir auch recht schnell aufgefallen und ich habe versucht, ihm zu helfen. ganz grob gesagt habe ich letztendlich aber feststellen müssen, dass ich ihm nicht wirklich helfen kann. Das kann er nur selber.
Ich habe das mit dem Alk. erwähnt, weil es zum Teil der Grund für seine Ausraster ist. Nun aber zum eigentlichen Problem:
Mein Freund dreht bei Kleinigkeiten komplett durch. Er kann der liebste, fürsorglichste Mensch sein und kümmert sich rührend um mich, hört mir genau zu, ist witzig, intelligent, aufmerksam.
ABER:
Er hat mir von Anfang an misstraut. Er sagt, er hat grundsätzlich Misstrauen in die Menschheit (durch Schei*erfahrungen).
Er unterstellt mir, ich würde fremdgehen (und glaubt das wirklich dann selber, obwohl ich tausendmal sage, dass dem nicht so ist!).
Er unterstellt mir andauernd, ich sei noch zu kindisch und unreif und ich müsse mal erwachsen werden (bin ein paar Jahre jünger als er).
Er wird im Streit meiner Meinung nach bedrohlich wütend. Zudem ist er wirklich ANDAUERND wütend auf mich oder beleidigt und redet dann stundenlang nicht mit mir oder fängt an, Alk. zu trinken und dann wird's richtig ekelig, sodass ich mittlerweile sehr darauf achte, was ich sage.
Ich habe das Gefühl, dass ich mit ihm über Dinge nicht reden kann, da er sofort dicht macht und wütend wird und ich bekomme sogar Angst. Nicht vor körperlicher Gewalt, aber vor diesen Wutreden, die dann schwellartig auf mich hineinprasseln, und ich kann nichts tun. Ich fühle mich langsam richtig leer in solchen Momenten und erwische mich dabei, wie ich dann im Kopf eine Melodie singe oder mir Filmszenen vorstelle, um einfach nichts hören zu müssen.
Die jetzige Lage ist wohl die schlimmste, die ich mir vorstellen könnte.
Ich habe vor ein paar Tagen festgestellt, dass ich schwanger bin (Ich habe selber schuld. Ich habe die Pille vergessen). Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. ich habe sofort aufgehört zu rauchen, ernähre mich gesünder, versuche mich in schlimmen Momenten nicht aufzuregen, um den kleinen Wurm zu schützen. Allerdings passt es natürlich überhaupt nicht. Ich habe mein Studium nicht fertig, ich hab kein Geld. Ich hab gar nichts gerade.
Zuerst hat er sich tierisch gefreut, doch dann wurde mir nach ein paar Tagen (im Suff) unterstellt, ich sei eine Schl*mpe, das Kind sei nicht von ihm, er sei unfruchtbar (Lüge) und noch viele weitere schlimme Dinge. Natürlich habe ich mich heftig dagegen gewehrt, war jedoch gleichzeitig so dermaßen verletzt und einfach so starr vor Schock, dass jemand so mit mir umgeht, dass ich zu einer Freundin abgehauen bin und mich dort ausgeweint habe.
Jetzt bin ich wieder hier und gestern kam mal ein kurzer Ansatz von ihm, darüber zu reden. Er hat sich entschuldigt für die schlimmen Dinge, die er gesagt hat, hat mir was zu Essen gemacht. Ich war für einen Moment erleichtert für das Verständnis und habe daraufhin ganz ehrlich und unter Tränen zu ihm gesagt, dass ich eingeschüchtert bin, wenn er so abdreht und mich das ein Stück weit als Mensch zerbrochen hat, dass er sowas zu mir gesagt hat. Daraufhin ist er rausgegangen, war wütend und meinte, ich würde ihn als Sadisten darstellen.
Gestern Abend, ein paar Stunden später: erneuter Versuch, zu reden. Ich habe es nicht mehr ausgehalten und ihm ehrlich gesagt, dass ich denke, dass wir uns erstmal ein paar Tage nicht sehen sollten, da es einfach besser wäre und ich nicht denke, dass wir so eine Zukunft haben.
Daraufhin: Er, wieder wütend/beleidigt/traurig, nimmt sein Bettzeug und schläft auf dem Sofa und meint, ich wolle ihn ja nicht bei mir haben etc. und er wäre froh, dass ich es ehrlich so gesagt hätte.
Jetzt höre ich ihn unten seinen Kram zusammenpacken. Denke mal, er haut heute irgendwann ab. Eigentlich wollte ich das ja auch so, aber ich fühl mich jetzt schon schrecklich alleine.
Meine Familie weiß nichts von meiner Schwangerschaft. Meine Mama wäre die einzige, der ich es erzählen wollen würde, da wir uns super verstehen, aber die ist noch einen ganzen Monat im Urlaub, auf den sie 1 Jahr lang hingearbeitet hat. Mein Papa würde durchdrehen, weil ich noch im Studium bin. Lediglich meine beste Freundin noch eine andere Freundin wissen bescheid. Sind auch so gut es geht für mich da.
Ich fühle mich so furchtbar wie noch nie in meinem Leben. Ich habe nicht aufgepasst mit der Pille und jetzt muss ich da irgendwie durch, obwohl ich mich nicht bereit dazu fühle. Andere Menschen versuchen jahrelang verzweifelt, ein Baby zu bekommen und ich bin so schluderig mit meiner Pille. Ich habe kein Geld, ich kann mein Studium nicht abschließen. Ich hätte keinen vernünftigen Partner für das Baby. ich krieche seit Tagen nur noch auf dem Zahnfleisch und versuche nur wegen des Babys, nicht komplett durchzudrehen, weil ich gehört habe, dass das ganz schlecht ist für das Kleine, wenn man sich permanent aufregt. Dabei stehe ich ohnehin viel zu sehr unter Stress. Ich stecke nämlich mitten in meiner Bachelorarbeit, die ich so kaum zu Ende schreiben kann. Die Schwangerschaft macht mir zu Schaffen, ich bin ständig müde, habe Unterleibsschmerzen oder leide unter Schwindelanfällen.
Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Ich fühl mich echt so dermaßen am Ende. Ich versteh mich auch selbst nicht. Ich war immer eine starke Frau, die sich durchsetzt. Hier gelingt mir das aber einfach nicht und ich werde zum kleinen hilflosen Mädchen.
Ich hoffe einfach auf ein paar Ratschläge oder nette Worte, die meine Seele ein bisschen heller machen.
Dankeschön, wer bis hier gelesen hat. Ich drück euch.
29.03.2019 11:21 •
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