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Selbstverliebt - aber richtig!

V
Zitat:
Mir persönlich hat die psychische Gewalt mehr weh getan als die körperliche.


Stichwort emotionaler Missbrauch, insbesondere durch die Eltern:
- Ignorieren als Strafe
- Herabsetzen / Demütigen
- Körperliche Nähe entziehen
- Emotional Blackmailing / Emotionale Erpressung
- Isolieren / Ausschluss von Gemeinschaftssituationen
- Terrorisieren (z.B. wiederholtes Ankündigen schwerer Strafen)
- Nicht fördern

Neueren Forschungsergebnissen zufolge hat emotionaler Missbrauch noch gravierendere Folgen als Gewalterfahrung.
Es werden letztendlich immer die wichtigsten beiden Bedürfnisse im Kindesalter frustriert: Bindung und Entwicklung.

21.07.2018 22:09 • x 5 #31


Y
Zitat:
Und da hast Du natürlich Recht. Ganz klar - es manifestiert sich emotionale Gewalt - ich zweifle nur den Vorsatz an, den sehe ich schlicht nicht. Ein solcher Vorsatz wäre für mich auf der Stufe der Soziopathie erreicht und letztlich sogar fast ausschließlich dort.


da denke ich ähnlich, wobei ich mich da echt nicht wage, eine Meinung zu bilden.
Hab das auch etliche Male erwähnt auf die eine oder andere Weise. Auch meine eigene letzte Liebesgeschichte betreffend. Da schrieb ich, dass ich sicher bin, dass wir beide gute Absichten hatten. Und dass er niemals im Vorwege plante, hart zu mir zu sein.
Wobei ich meinen Ex auch nicht als waschechten Narziss betrachte und mich auch nicht ganz auf der anderen Seite sehe. Passt beides nicht ganz, aber Tendenzen sind schon da, sie zeigten sich im Konflikt. Bei uns beiden spielt noch etwas anderes mit hinein.

Und Gretchen hat wohl ganz recht- man kann dem rein kognitiv wohl nicht Herr werden.
Ich habe so viel gelesen, auch hier eine begeisterte Millerleserin, Therapien gemacht usw. Auch gibt es tatsächlich viele Veränderungen in meinem Innenleben, die ich deutlich spüre, aber mit traumwandlerischer Sicherheit reagiere ich auf Männer mit autistischen oder auch schizoidenTendenzen und wir ergänzen uns sogar richtig gut, mit jedem Mann. Wenn es aber zum Konflikt kommt, gehts in die Narziss-Komplementär-Richtung. Aber auch das nur ansatzweise. Ich erlebte nie solch grausame Dinge, wie die von denen ich in Narzissthreads las und ich selbst fühlte mich nie so abhängig von einem Mann und habe alle Grenzen überschreiten lassen. Aber die Tenzenz ist da und zeigt sich wiederholt.

Ich las vorhin bei Victim und Giulietta von den beiden Reaktionsweisen auf bestimmte Erlebnisse in der Kindheit. Ich finde mich eher auf Giuliettas Seite, aber auf beiden nicht ganz. Meine Rolle in der Familie war schon das liebe Mädchen, das sehr fenfühlig war und auch mal helfen wollte, aber mehr zog ich mich einfach in meine Traumwelt zurück, war nicht wirklich zugänglich, kapselte mich auch gedanklich ab. Vielleicht verbindet mich das mit meinen Männern.
Und ganz ehrlich- mich ziehen diese Männer nach wie vor an
Es ist wie verhext. Einmal tingelte ich durch eine Singlebörse und das Schreiben eines Mannes traf mich wie ein Donnerschlag. Kurz drauf erfuhr ich, dass er Asperger Autist ist.

21.07.2018 22:12 • x 4 #32


A


Selbstverliebt - aber richtig!

x 3


G
Zitat von victim_reloaded:

Stichwort emotionaler Missbrauch, insbesondere durch die Eltern:
- Ignorieren als Strafe
- Herabsetzen / Demütigen
- Körperliche Nähe entziehen
- Emotional Blackmailing / Emotionale Erpressung
- Isolieren / Ausschluss von Gemeinschaftssituationen
- Terrorisieren (z.B. wiederholtes Ankündigen schwerer Strafen)
- Nicht fördern

Neueren Forschungsergebnissen zufolge hat emotionaler Missbrauch noch gravierendere Folgen als Gewalterfahrung.
Es werden letztendlich immer die wichtigsten beiden Bedürfnisse im Kindesalter frustriert: Bindung und Entwicklung.


Danke Dir !

Eltern : Vater tyrannisch, Mutter kühl, introvertiert

- Ignorieren als Strafe - Mutter
- Herabsetzen / Demütigen - Vater
- Körperliche Nähe entziehen- Beide
- Emotional Blackmailing / Emotionale Erpressung- Beide
- Isolieren / Ausschluss von Gemeinschaftssituationen- beide
- Terrorisieren (z.B. wiederholtes Ankündigen schwerer Strafen)-vorwiegend Vater, Beide
- Nicht fördern- Vater NULL

21.07.2018 22:15 • x 2 #33


G
Zitat von ysabell:
Und ganz ehrlich- mich ziehen diese Männer nach wie vor an
Es ist wie verhext. Einmal tingelte ich durch eine Singlebörse und das Schreiben eines Mannes traf mich wie ein Donnerschlag. Kurz drauf erfuhr ich, dass er Asperger Autist ist.




Geht mir ja ähnlich, wie verhext, nur andere Zusammensetzung der Persönlichkeit
Schrieb ja neulich schon verflixte Anziehung und Magnet in mir.

21.07.2018 22:24 • x 3 #34


V
Bei mir lief es etwas anders:

Vater ebenfalls tyrannisch-despotisch und cholerisch sowie impulsiv. Konnte sich nur mit Schreien, Gewalt und jeder Menge Regeln bzw. Verboten durchsetzen.
Mutter vordergründig warmherzig und aufopfernd (in der Verwandtschaft wurde sie das Engelchen genannt), aber unsicher, nicht durchsetzungsfähig, überfürsorglich und überbordend (kann mich bis heute nicht wirklich loslassen).
Beide auf ihre Weise übergriffig und grenzüberschreitend, emotional kaum präsent. Ich kann mich nicht erinnern, jemals wirkliche körperliche Nähe erlebt zu haben.

21.07.2018 22:28 • x 4 #35


Y
Küsschen zurück

Ich meine sogar zu wissen, dass sich das bei mir nie ändern wird, ganz einfach weil mir diese Männer auch sehr viel gaben. Ich stehe auf ganz bestimmte Eigenschaften und Lebensweisen. Kann mir z.B. für mich keinen Mann vorstellen, der nicht versunken in seinen Nerdinteressen lebt. Ich liebe das einfach.
Und es kippte auch nicht mit jedem Mann ins Destruktive. Ich habe genau das, was Victim beschreibt, mit einem Mann erlebt- meine erste richtige Beziehung und Bindung im Leben. Das hat mich sehr geprägt. Bei ihm gab`s aber auch nur autistische Tendenzen. Darauf folgte meine große Liebe, ein Aspi

21.07.2018 22:32 • x 2 #36


E
Ich antworte mal. Mein liebster langjähriger Partner ist mit 38 Jahren plötzlich und unerwartet verstorben. Später hatte ich eine kurze Beziehung, allerdings bin ich mit den Berührungsängsten, die er aufgrund meines Schicksalsschlages hatte nicht klar gekommen. Danach kam der Narzisst. Ich fand ihn schräg, aber mochte ihn irgendwie, gerade die fehlende Berührungsangst fand ich sehr befreiend für mich selbst und sein, aber ich lebe..

Wir haben uns genau einen Monat gekannt, da wurde ich sehr krank und musste innerhalb eines halben Jahres mehrfach operiert werden und ins Krankenhaus. Er zog bei mir ein, schmiss den Haushalt, gab mir Spritzen usw. Er war für mich zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort.

Als ich wieder gesund wurde, ging es richtig bergab. Vorher bekam ich nur Maßregelungen und Unterstellungen, ich würde mit anderen Männern chatten. Ich bin offen, ehrlich und loyal, habe mehrere Jahre eine sehr liebe- und respektvolle Beziehung geführt, die ich wirklich jeden einzelnen Tag zu schätzen wusste und dankbar dafür war! Unterstellungen waren mir komplett fremd und ich dachte, es sei mit einem klärenden Gespräch getan. Damit wurde leider alles immer nur noch schlimmer.

Irgendwann ist er mit dem Wohnmobil abgehauen. Ich fuhr hin, obwohl er seine Ruhe wollte und damit überschritt ich die erste von ihm gesetzte wichtige Grenze! Und zwar gleich zwei Mal, denn ich bin trotz seiner Ansage, noch ein zweites Mal hingefahren. Ich war es so gewohnt, dass man sich nach einem Streit gern und lachend wieder verträgt und wollte quasi direkt an meiner Vergangenheit anknüpfen. Ich hatte allerdings nicht meinen verstorbenen Partner, sondern einen neuen Menschen vor mir.

Hinzu kamen aufgrund der frühen Todeserfahrung enorme Verlustängste, deren ich mir nicht ausreichend bewusst war. Heißt, ich hab mehr geklammert, als vor dem Tod meines Freundes.
Es folgten heftige Auseinandersetzungen: Klammern, gepaart mit meiner überemotionalen Unnachgiebigkeit (du hast mir das und das versprochen, also liefere jetzt)

Irgendwann wollte ich wissen, was bei mir dieses unstimmige Gefühl verursacht und ich hab angefangen zu graben. Heraus kam, dass ich anderthalb Jahre mit´nem Mann zusammengelebt habe, den ich null kannte. Biografie war geschönt, Kernteile wurden nicht erwähnt, Ex-Frauen und Freundinnen wurden zu einer einzigen Person gemacht, diverse Tätigkeiten erfunden, Kontakte verschwiegen oder euphemisiert. Bei der ersten Lüge, wusste ich das ist nur die Spitze.

Jetzt in der Auflösung werde ich mit meinem eigenen Schatten konfrontiert und ich bin zu einhundert Prozent auf mich selbst zurückgeworfen, nicht als Opfer eines nicht beeinflussbaren Schicksalsschlages wie damals, im Gegenteil, ich habe mir meinen Freund sehr bewusst ausgesucht. Ich schätzte gerade seinen rationalen emotionslosen Umgang mit dem Thema Tod, ohne zu ahnen, welchen Sturm das nach sich ziehen würde.

Mit wem kann man darüber sprechen? Mit Freunden, aber die haben ihre ganz eigenen moralischen Vorstellungen. Mit meinem Freund, der seinem erlernten Schema versucht weiter zu folgen, um seine geschaffene Persona aufrechtzuerhalten? Zum Teil tatsächlich ja, auch wenn es ein Eiertanz ist. Ein Eiertanz nicht nur wegen seiner Art, sondern auch meinetwegen. Warum wohl habe ich einen Mann mit emotionsgeminderter Überratio gewählt?

Was ist? Eine spannende und emotional sehr fordernde Zeit, voller Ambivalenzen und ohne das Wissen wohin die Reise geht. Niemand öffnet sich für dich, wenn du dich nicht selbst öffnest.

LG Vidi

21.07.2018 22:39 • x 8 #37


G
@ysabell

Ob ich es jemals schaffe das annähernd vollständig aufzuarbeiten, steht noch in den Sternen...
Vermutlich auch eher nicht.

Dennoch möchte ich nicht noch einmal so eine toxische Beziehung, sondern eine harmonische und liebevolle. Dann ist es mir auch egal, welche Krankheiten oder (N)PS derjenige hat, solange wir ein vertrautes harmonisches miteinander finden /haben.

21.07.2018 22:42 • x 1 #38


E
Jetzt bin ich hier emotionsgeladen reingegrätscht und habe die anderen Beiträge noch nicht gelesen. Sorry, ich arbeite nach!

LG Vidi

21.07.2018 22:44 • x 1 #39


G
Zitat von Vidi:
Jetzt bin ich hier emotionsgeladen reingegrätscht und habe die anderen Beiträge noch nicht gelesen. Sorry, ich arbeite nach!

LG Vidi


Alles gut

21.07.2018 22:45 • x 1 #40


Y
Zitat:
Niemand öffnet sich für dich, wenn du dich nicht selbst öffnest.


schön!

Sag, wie kamst Du nach Deiner Erzählung aus Deinem Leben zu dieser Aussage?

Ich muss jetzt offline gehen. Freut mich übrigens sehr, wie offen hier gerade alle miteinander schreiben.

21.07.2018 22:50 • x 1 #41


V
Zitat:
Jetzt bin ich hier emotionsgeladen reingegrätscht und habe die anderen Beiträge noch nicht gelesen. Sorry, ich arbeite nach!


Und denk mal bitte scharf drüber nach, warum Du mich mit Deiner Geschichte grad echt berührt und nachdenklich gemacht hast!

21.07.2018 22:52 • x 1 #42


G
Zitat von victim_reloaded:
Bei mir lief es etwas anders:

Vater ebenfalls tyrannisch-despotisch und cholerisch sowie impulsiv. Konnte sich nur mit Schreien, Gewalt und jeder Menge Regeln bzw. Verboten durchsetzen.
Mutter vordergründig warmherzig und aufopfernd (in der Verwandtschaft wurde sie das Engelchen genannt), aber unsicher, nicht durchsetzungsfähig, überfürsorglich und überbordend (kann mich bis heute nicht wirklich loslassen).
Beide auf ihre Weise übergriffig und grenzüberschreitend, emotional kaum präsent. Ich kann mich nicht erinnern, jemals wirkliche körperliche Nähe erlebt zu haben.


Da ist dann mütterlicherseits die Abweichung, wobei meine ebenfalls übergriffig war.
Körperliche Nähe durch die Eltern ebenfalls nicht. Wenn ich auf meine Mutter zuging, war es als nähere ich mich einem Eisberg. Das hat sich erst etwas verändert/verbessert als ich so um die 30 Jahre alt war.

Körperliche Nähe bekam ich von anderen Familienmitgliedern aus der mütterlichen Linie.
Da war die Konstellation etwas anders. Meine Großmutter habe ich als sehr liebevoll konsequent, jedoch nicht im Übermaß erlebt und hatte echt Humor und ab und an auch den Schalk im Nacken.

21.07.2018 22:55 • x 1 #43


tesa
Ich gehöre auch hier her!

Aber momentan bin ich grad ein bisschen mundtot!

Legt sich gleich wieder!

Ich bin Opferkind!
Ich habe mich jedoch in meinen Männerbeziehungen niemals als Opfer gesehen auch wenn ich viele Male verletzt wurde!

Mir drängt sich grade auf, dass ich die Opferrolle - als Erwachsene - so gewohnt bin, dass ich mich nicht als solches bezeichne?

Bei mir konzentrierte sich alles auf die Mutter. Offensichtlich eine männliche NPS. Deswegen kommt bei mir vielleicht so eine komische Mischung raus? Ich lasse mir gewisse Dinge gar nicht gefallen, deswegen kommt es offenbar selten zu einer richtigen Beziehung mit Narzissten? Aber die begegnenten mir als Affären. Ich hörte von einem Narzissten (wie im Bilderbuch - er hat sich sogar gefreut einer zu sein) mal gehört *ich kann mit dir nicht Zusammensein, weil du dir das alles nicht gefallen lassen würdest* - ich habe mich 5 Jahre an im abgerieben, bis es endlich vorbei war! Und ich war an vielem selbst schuld - ich habe ihn selbst immer wieder zurückgeholt!

21.07.2018 23:35 • x 4 #44


E
Zitat von ysabell:

schön!

Sag, wie kamst Du nach Deiner Erzählung aus Deinem Leben zu dieser Aussage?

Ich muss jetzt offline gehen. Freut mich übrigens sehr, wie offen hier gerade alle miteinander schreiben.


Ich bin halt einfach nicht wirklicht besser als er. Will jemanden an meiner Seite haben, aber eigentlich keinen an mich ranlassen. Wir haben zwar einen unterschiedlichen Ausgangspunkt, aber beide ein vollkommen selbstbezogenes Anliegen. Ich hab zwar meine Biografie nicht geschönt und schreibe mir auf die Fahnen offen und ehrlich zu sein, aber im Prinzip hab icn genau das Gleiche gemacht: Mich und ihn belogen, genauso wie er sich und mich belogen hat.

Jetzt, wo es ehrlicher wird, hab ich fürchterliche Angst. Ich bemühe mich meine Gefühle wirklich offen zu kommunizieren und da merke ich, dass ein klitzekleines Stück weit mehr Ehrlickeit zurückkommt, teils sogar mit einem Humor, den ich wirklich sehr mag.

Dass ich, um das zu kapieren an einen ziemlich ausgefuchsten Mann geraten muss, verbuche ich je nach Stimmung unter Situationskomik, ernsthafter unter: Mein Problem greift wirklich tief.

Ich habe und hätte das mit jemanden, der mich mit Samthandschuhen anfasst, nicht erkannt.

LG Vidi

21.07.2018 23:39 • x 5 #45


A


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