Mal ehrlich Leute, so langsam finde ich sollte man mal die Kirche im Dorf lassen und den Fakten ins Auge sehen, anstatt darüber zu sinnieren was wer hätte tun sollen/können oder wie was gemeint hat oder nicht.
Aus meiner Sicht beginnt die ganze Story damit, dass die TE aus einer langjährigen Ehe kommt und jetzt erst die (echte) Erfahrung macht, was am aktuellen Datingmarkt (insgesamt) so los ist. Zwischenzeitlich hatte sie zwar eine 3 jährige Beziehung mit einem 15 Jahre älteren Mann (und schlechtem S.), was an den Tatschen aber dennoch nichts ändert.
Die TE hat klar kommuniziert, dass ihr Ex-Mann auch nach der offiziellen Beendigung der Ehe einen schwierigen Charakter aufweist und ihr das Leben schwer macht. Zudem ist sie Mutter eines noch schulpflichtigen und betreuungsbedürftigen Kindes und darüber hinaus praktisch alleinerziehend, da ihr EX-Mann offensichtlich nicht dazu bereit ist, sich seither nur noch rein auf der Elternebene einzubringen und auch der gemeinsame Sohn nur sehr ungern länger beim Vater verweilt als nötig. Zudem möchte sie ihren Sohn nicht mit potenziellen Bewerbern (für welche Experimente auch immer) konfrontieren, was ich persönlich absolut verstehen kann und richtig finde.
Unter solchen Bedingungen / Umständen steht alleine schon nur die Absicht jemanden für eine neue und feste Beziehung überhaupt erst einmal (und entspannt) kennenlernen zu können, aus Sicht der TE (derzeit) noch unter keinen guten Stern. Dennoch ist und bleibt auch die TE nur ein Mensch aus Fleisch und Blut, selbst wenn sie (wie bereits geschehen) ihre persönlichen Bedürfnisse nach einer langfristig betrachtet festen Beziehung hinten angestellt hat.
Auf Tinder hat sie dann zumindest einen Mann gefunden, der ihr auf den ersten Blick (und der o.g Perspektive heraus) sehr gut gefallen hat (sie findet das er besser aussieht als sie selbst!) und ebenfalls dazu bereit war sie erstmal (erstmal bitte nicht wörtlich nehmen! ) lediglich zu einer bestimmten Uhrzeit aufzusuchen und nicht den Anspruch hatte, auch über Nacht zu bleiben.
Nach einem einmaligen, gemeinsamen Kaffee war man sich dann wohl einig und sympathisch genug, um entsprechend der Vorgabe miteinander im Bett der TE zu landen und hat danach wohl
beidseitig festgestellt, dass es zumindest auf der körperlichen Ebene gut harmoniert und sehr viel Spaß macht. Also hat man das Ganze dann jeden Montag und für jeweils 1 Stunde lang wiederholt;-)
Nach ein paar Verabredungen dieser Art, kamen dann noch ein paar festere und längere Umarmungen dazu, die die TE als überaus angenehme Kuscheleinheiten verstanden bzw. empfunden hat. Tiefergehende Gespräche über die eigene Persönlichkeit oder sonstige Weltansichten wurden dabei allerdings von keinem der beiden und zu keiner Zeit geführt.
Da aber der S. und das nachfolgende kuscheln mit dem Mann so gut gefallen/getan hat, entstand zumindest auf Seiten der TE daraus der Wunsch den Kontakt zueinander auch über das bisherige Arrangement hinaus auszuweiten und zu schauen ob man auch unabhängig vom S. und bei anderen Aktivitäten, nicht genauso viel Spaß miteinander haben könnte. Zunächst durch ein paar lockere und unverfängliche Textnachrichten im Alltag hat TE versucht das deutlich zu machen, mit dem Ergebnis das der Mann entweder gar nicht oder nur sehr verspätet auf ihre Nachrichten reagierte. Unabhängig davon traf man sich aber auch weiterhin Montags zum Stelldichein, ohne das diese Thematik eingehender diskutieren wurde.
Mit dem nachfolgenden Angebot sich (parallel) auch mal auf einen Kaffee treffen zu können, hat die TE lediglich einen anderen Einstieg gesucht, um ihm zu signalisieren, dass sie auch (entgegen der vorherigen Absprache beim Kennenlernen) bereit dazu wäre Zeit ihm zu verbringen und erklärte ihm das damit, dass sie sich
in den S. mit ihm verschossen hat. Nicht mehr und nicht weniger war es, denn wie sagte die TE selbst ganz trefflich: Ich kenne ihn ja gar nicht.
Und eben genau das wollte sie versuchen zu ändern und schauen ob er das womöglich auch so sieht/ empfindet, denn schließlich sind Gefühle ja nicht verhandelbar
Trotz aller Umstände und der realistischen Vermutung, dass es bei ihm nicht so ist und er vermutlich nur den 1x wöchentlichen und 1 stündigen S. mitnehmen will, fasste sich @Lemma ein Herz und teilte ihm das dennoch auch genauso mit und fühlte sich dennoch und nach eigenen Angaben damit deutlich besser/befreiter.
Zitat von Lemma: Das war eine Selbsttherapie meinerseits sozusagen und hat mir gut getan. Ich fühle mich nicht mehr verletzlich irgendwie. Ich muss mich nicht mehr verstecken. Kann zeigen so wie ich wirklich bin. Wir sind jetzt auf Augenhöhe. Er zeigt mir wie er ist in Wirklichkeit und ich zeige ihm wie ich bin in Wirklichkeit!
Dennoch kassierte die TE von einigen Usern hier sogleich den Hinweise (Klatsche) des berühmten mangelnden Selbstwertgefühls. Sorry, Leute aber sieht so eine Frau mit mangelndem Selbstwert aus? Also für mich ganz sicher nicht und außerdem bestimmt niemand (zumindest in meiner Welt nicht) über den Wert eines anderen, ausser er/sie
selbst!Mit der Info sich in den S. mit ihm (nicht in ihn als Person) verknallt zu haben, hat TE ihre Botschaft lediglich wie eine erwachsene und selbstbewusste Frau überbracht, die es schlicht nicht nötig hat sich zu verstellen, nur damit ein Typ auch weiterhin mit ihr in die Kiste steigt. Sie hat ihn damit weder gestalkt, noch mental vergewaltigt und hat ihm schließlich damit auch nicht gesagt, dass sie direkt vor den Altar mit ihm stürzen will und fortan nicht mehr ohne in leben kann
Einziger Kritikpunkt (aus meiner Sicht) ist das hier:
Zitat von Lemma: Heute habe ich ihm aber trotzdem nochmals geschrieben, kurz und prägnant als Nachtrag zu meiner Aussage, dass ich verknallt sei, dass wenn er sich mehr vorstellen könnte mir das einfach sagen soll.
Ich wollte es einfach präzisieren.
Ich für meinen Teil hätte mir diesen Nachtrag an deiner Stelle gespart, aber ok...ich hätte mir den Typen schon nach dem erstem Mal gespart ...so ehrlich muss ich sein...