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Sie ist längst in einer Affäre, oder?

C
Zitat von unbel Leberwurst:
Warst Du mit Deiner Frau eigentlich wirklich jemals glücklich in den letzten Jahren?

Die Frage geht gerade sehr ins Herz. Glückliche Momente. ja. Mir ist bewusst dass ich meinen Anteil trage und wahrscheinlich diese Frage aufrichtiger mir selbst gegenüber hätte beantworten müssen. Ich denke ein glückliches tragendes Gefühl gab es nicht und das habe ich auch vermisst. Aber ich habe zumindest für uns daran gearbeitet, dies wieder aufleben zu lassen, immer wieder, dass kann mir niemand vorwerfen.

Ich war gestern Nacht unterwegs, hatte überlegt eine Nacht Spaß mit einer anderen Frau zu haben, Rachesex?! Aber, als ich unterwegs war, wurde mir klar dass ich das gerade gar nicht will, so bin ich nicht. Sie soll mir jetzt nicht durch ihre Tat meine Persönlichkeit verdrehen.
Ich bin dann Stunden gefahren an den Ort, an dem ich Ihr den Antrag gemacht habe und habe versucht etwas zu Fühlen was sie betrifft, was an Liebe da noch ist. Aber das ist, so glaube ich, noch zu früh, ich war nur wütend und habe meine Wut und Frustration ins Meer gebrüllt (und dabei wahrscheinlich einige Camper erschreckt, hey, toll, ich kann noch etwas scherzen )

Momentan haben wir uns innerhalb unseres Hauses getrennt und unternehmen jeweils getrennt etwas mit unserer Tochter. Wir essen zusammen, die weiteren Pläne stehen noch aus, momentan versuche ich meine Gedanken in praktische Bahnen zu lenken (danke @lyrrebird).

07.07.2018 13:06 • x 3 #46


V
Zitat von Planlosx2:
Ein sehr wackeliges Konstrukt das Lügen zur aufrechterhaltung bedarf und in dem wahrscheinlich
nie beide einfach so zufrieden sein werden?

Ich kenne fast keine wirklich langen Beziehungen, in denen beide Partner dauerhaft einfach so zufrieden sind. Das scheint mir eine sehr weltfremde Idealvorstellung zu sein, die sich für die meisten Menschen nur durch wechselnde Lebensabschnittspartner realisieren lässt.

07.07.2018 18:04 • #47


A


Sie ist längst in einer Affäre, oder?

x 3


P
Ja, um einfach so zufrieden zu sein, muss man natürlich auch etwas tun. Aber zumindest sollte
man vielleicht die gleichen/ähnliche Vorstellungen von Beziehung, Wünsche und Ziele haben.

07.07.2018 21:15 • #48


schmerz_89
Zitat von verwickelt:
Ich kenne fast keine wirklich langen Beziehungen, in denen beide Partner dauerhaft einfach so zufrieden sind. Das scheint mir eine sehr weltfremde Idealvorstellung zu sein, die sich für die meisten Menschen nur durch wechselnde Lebensabschnittspartner realisieren lässt


Nein, so würde ich das nicht unterschreiben! Wer in erster Linie dauerhaft mit sich selber zufrieden ist, der ist es auch in seiner Beziehung ohne wechselnde Partner.

07.07.2018 22:13 • x 1 #49


V
Zitat von schmerz_89:
Wer in erster Linie dauerhaft mit sich selber zufrieden ist, der ist es auch in seiner Beziehung ohne wechselnde Partner.

Wie hoch ist denn der Anteil der Menschen, auf die das zutrifft? Ich jedenfalls kenne kaum jemanden, dem ich das bescheinigen würde.

08.07.2018 00:10 • #50


schmerz_89
Zitat von verwickelt:
Wie hoch ist denn der Anteil der Menschen, auf die das zutrifft? Ich jedenfalls kenne kaum jemanden, dem ich das bescheinigen würde.


Da hast du vollkommen Recht. Das ist das Problem an der Sache...

08.07.2018 08:29 • #51


K
Zitat von schmerz_89:
Zitat:
Wer in erster Linie dauerhaft mit sich selber zufrieden ist, der ist es auch in seiner Beziehung ohne wechselnde Partner.


Zita von verwickelt:

Zitat:
Wie hoch ist denn der Anteil der Menschen, auf die das zutrifft? Ich jedenfalls kenne kaum jemanden, dem ich das bescheinigen würde.


@

wer kann das denn letztlich einschätzen - vor allem....wie soll es eingeschätzt werden?

Finden diesbezügliche Gespräche statt? Ehrliche Gespräche? Tiefgehende Gespräche?
Es ist doch so, dass Gespräche darüber eher oberflächlich sind, das Tatsächliche doch
eher gar nicht angesprochen wird.

Fragt mal nach, wie es anderen Menschen geht - da kommen meist nicht viel sagende Antworten.
Fragt mal nach, wie es anderen Menschen WIRKLICH geht....dann sieht die Welt schon ganz anders aus. Dann wird es meist ehrlicher, je bekannter uns diese Menschen sind. Über das WAHRE Befinden spricht kaum jemand - bzw. kaum jemand will das wissen!

Die Fragestellung des Threads - was sagt die aus? Es könnte sein, kann aber auch nicht sein!

Und so wird doch meist über das Befinden gesprochen. Wer das eigene Befinden mal so richtig hinterfragt - woran machen diese Menschen ihr Befinden fest....an Anderen und Anderem. Ablenkung von sich selbst ist das....mehr nicht. Dass jeder für sich selbst zuständig ist, geht dabei
vollkommen unter...

Und wie soll dann bescheinigt werden, dass jemand zufrieden ist.... geht nicht!

08.07.2018 09:16 • #52


C
Hier mal wieder ein update:

Bislang war es ein einziges auf- und ab. Zeitweise bekomme ich Wutanfälle, wenn aufgrund irgendwelcher Trigger Bilder in meinen Kopf auftauchen, ich kenne mich so nicht, doch ich kann es in soweit steuern als dass es niemand abbekommt. Natürlich lasse ich sie den Zorn spüren. Habe mich in psychologische Beratung begeben.

Insgesamt: So langsam geht es in Bahnen. Meine Frau erkenne ich in unseren momentanen Gesprächen kaum mehr wieder. Es geschieht etwas in ihr, was ich bei früheren Diskussionen über ihren Anerkennungsdrang durch Männern bislang nicht kannte. Denn immer wenn ich sie darauf ansprach war es ein abblocken, beschönigen und beschwichtigen und sich selbst einreden das alles normal ist: macht jeder so, ich bin normal und Du hast das Problem, Deine Meinung ist falsch.

Nun nicht mehr: Sie zeigt offenes, entrüstendes (auch sich selbst gegenüber entrüstet) Verständnis, für meine Seite, für die Problematik und für sich selbst. Meines Erachtens ein großer Schritt. Wir sprechen sehr offen über unser Verständnis und Gefühle füreinander und für die Sache ansich und auch über Wege der Fortführung oder Trennung. Ich glaube sie fängt an, sich selbst zu akzeptieren. Das ist auch im Umgang mit der kleinen zu merken, sie ist entspannter.

Meine Rachegefühle lassen dadurch merklich nach. Sie hat eine, durch ihre Entwicklung andere Charakterstruktur als der Durchschnitt, sie braucht die männliche Anerkennung um sich vollständig zu fühlen, ob das durch eine Therapie in normale Bahnen gelenkt werden kann ist fraglich. Das sie dies in unserer Beziehung auslebt ist für mich nicht tragbar und sie akzeptiert das es so ist.

Meinerseits gibt es auch keinen Glauben an ewige Monogamie und einhergehende Glücklichkeit, da ich denke, man das ganze Leben auf der Suche nach dem dafür passenden Partner sein kann und ihn doch nicht findet. Doch für mich stelle ich fest, dass ich diese häufige Verliebtheit meiner Frau und damit einhergehend auch die Abwertung von mir und dem Uns bei so einer Affäre auch nicht ertrage. Ich kenne den richtigen Weg nicht. Und ja, natürlich liebe ich sie noch, wie ich bereits anfangs sagte, gibt es diese Eigenschaften an ihr, die auch immer noch da sind.

Im Endeffekt gibt es nur drei Möglichkeiten.

A: Wir trennen uns.

B: Wir finden einen Weg, eine andere Art von Beziehung in der wir uns so distanzieren können, dass Affären ihren Platz haben.

C: Wir gehen beide in Therapie, sie baut ihr Selbstwertgefühl auf und findet Wege mit den BPS Lücken umzugehen. Ich besuche irgendwelche Finde Deine Eier Seminare und baue mein Männliches Selbstbild auf, in der Hoffnung dass unsere beiderseitige Veränderung zu einer so großen Schnittmenge führt, dass wir eine Monogame Beziehung führen können.

Um eine sichere Basis für alle beteiligten zu schaffen ist das nächste Thema eine Trennungs- und Scheidungsfolgenvereinbarung.

12.07.2018 12:12 • x 2 #53


K
@

Gegenseitiges unter Druck setzen? Gegenseitige Erwartungshaltungen? Gegenseitige Zuweisungen?

Selbstfindung? Frau/Mann findet nicht zu sich selbst? Erfüllung des Findens - nur durch den Anderen?

Wie siehst du dich als MANN? Wie fühlst du dich als MANN? Was denkst du als MANN?

Synonym - wie sieht sich deine Frau, was fühlt sie, was denkt sie? Nein...das wirst du nicht
beantworten können - es wären nur Annahmen/Vermutungen.

Abhängigkeit voneinander - egal in welcher Hinsicht?

Es gibt viele Möglichkeiten, sich selbst zu finden, sich selbst wiederzufinden. Und nein - das
beginnt NICHT durch Andere... sondern durch einen selbst!

Es gibt Männer-Seminare, es gibt Frauen-Seminare, die das entsprechend ausarbeiten können.
Es gibt Paar-Seminare....es gibt Möglichkeiten ohne Ende!

Klar....das kostet - nicht Monetäres ist gemeint, nicht die Zeit ist gemeint. Es braucht MUT und WILLE, sich Themen zu stellen, die bisher ggf. völlig unbekannt sind. Und... ergebnisoffen sind. Es wird kein Erfolg garantiert...ebenso wie in einer Therapie, deren Ergebnisse auch immer ergebnisoffen sind.

Lerne dich selbst kennen! Nein...es ist niemals immer alles mit einem in Ordnung! Das ist bei anderen Menschen auch so! Die Ansprüche an sich selbst in normale Bahnen zu lenken, nicht immer maximieren zu wollen/zu müssen.... sein zu wollen.

Klingt doof, wenn Frau/Mann das das 1. Mal liest. Ging mir auch so! Ist vollkommen normal. Entscheidend ist, was du willst/möchtest - nur auf dich bezogen! Wo siehst du dich.... wo willst
DU hin! Wo willst DU wirklich hin! Was bist du bereit, dafür zu tun! Willst DU dich erst mal nur
selbst finden?!

Sich selbst erst mal RICHTIG kennenzulernen...das ist spannend, wird nie langweilig, auch wenn
es ab und an weh tut! Gefühlsmäßig/emotional....da geht es rund. Herz und Bauch zu ergründen - für Männer oft ein heftiges Unterfangen....aber lohnenswert.

12.07.2018 12:53 • #54


unbel-Leberwurst
Zitat von CaptainCapsolock:
B: Wir finden einen Weg, eine andere Art von Beziehung in der wir uns so distanzieren können, dass Affären ihren Platz haben.


Ich fürchte, dass sie diese Variante durch ihre Unehrlichkeit verbaut hat.

12.07.2018 13:22 • #55


P
Bevor ich über irgendwelche Lösungen nachdenken würde, ließe sich eine so belastete
Beziehung für mich auf eine Frage reduzieren: Kann ich ihr jemals wieder vertrauen?

Lässt sich bestimmt nicht so einfach aus dem Stegreif beantworten da es ein komplexes
Gefühl ist, aber das wäre für mich der Kern. Könnte ich das nicht oder wäre mir nicht sicher,
sehe ich das aussichtslos. Ich hätte keine Lust ständig zu beobachten, zu hinterfragen,
Kontrolldrang zu verspüren. Was ist das denn für ein Leben?

12.07.2018 21:00 • #56


Scheol
Zitat von Planlosx2:
Bevor ich über irgendwelche Lösungen nachdenken würde, ließe sich eine so belastete
Beziehung für mich auf eine Frage reduzieren: Kann ich ihr jemals wieder vertrauen?

Lässt sich bestimmt nicht so einfach aus dem Stegreif beantworten da es ein komplexes
Gefühl ist, aber das wäre für mich der Kern. Könnte ich das nicht oder wäre mir nicht sicher,
sehe ich das aussichtslos. Ich hätte keine Lust ständig zu beobachten, zu hinterfragen,
Kontrolldrang zu verspüren. Was ist das denn für ein Leben?



Ich selbst , wurde in meinen Grundfesten erschüttert . Ich habe Angst , so jemand zu werden der ich nie sein wollte . Ein Mann der durch seine Misstrauen Gespenster sieht und eventuell dadurch jemand , der dafür nichts kann , unbewusst unter Druck zu setzten
Ich hoffe das ich es irgendwann wieder kann , weil Vertrauen das wichtigste für mich ist .

12.07.2018 21:07 • #57


C
Nur etwas kurz zu dem Thema, denn es ist ja allumfassend wie man nach und nach feststellt und stellt es einen vor sich persönlich.
Um die dinge, die Gedanken, Hintergründe, die Gefühle und Emotionen besser zu verstehen lese ich gerade ein sehr hilfreiches Buch:
Wenn Liebe fremd geht - Clement
Es bringt mich doch sehr auf den Boden der Tatsachen zurück.

13.07.2018 08:51 • x 1 #58


unbel-Leberwurst
Und was tut Deine Frau in der Zwischenzeit?

13.07.2018 09:07 • #59


C
Hat Urlaub, kümmert sich um die kleine (Kita-Ferien) und macht den Haushalt. Liest dasselbe Buch und eins über Narzismus.

13.07.2018 09:12 • x 1 #60


A


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