Sie verlässt mich nach 11 Jahren für einen anderen, wir

Zitat von Himbeereis:

Warum wird hier in hoher prozentzahl zur Versöhnung geraten?

Ich vermute mal, von Denjenigen, die selbst einmal eine Affäre hatten, oder zu einer Affäre neigen. Die Betrogenen werden sehr wenig Verständnis für diese Situation haben. Vielleicht kann ich mich auch irren?

Zitat von Sonne100:

Vielleicht kann ich mich auch irren?

Tust du.

Ja aber bei cube hat es ja ende gehabt.

Zitat von hahawi:

Und wie haben es eure Kinder aufgenommen?
Wie lange wart ihr zusammen?

Was um alles in der Welt macht es für Kinder besser, deren Eltern sich mit Mißtrauen begegnen, die Mutter keine liebevollen Gesten mehr für den Betrüger zum Ausdruck bringt.
Eine Eiseskälte zwischen den Partnern herrscht, was macht das mit Kindern?
Oder glaubst du allen Ernstes man könne weitermachen wie bisher?
Dann ist es viel entspannter, man trennt sich, Kinder verstehen das besser, als wenn Mama Papa keinen kuß mehr gibt.
Sicher muss man ran, Job, Haus, na und?
Dann können auch keine Gedanken kreisen.

Zitat von unbel Leberwurst:

Du schliesst glaube ich von Deinem Erlebten recht verbittert auf die Allgemeinheit.

Dem einzigen, was ich zustimme ist, dass man natürlich NICHT so weitermachen kann wie vorher.
Denn das hat ja genau zu der Affäre geführt...

Das ist nicht verbittert, wird hier auch gerne unterstellt.
Das ist aufgeräumt, klar Schiff gemacht.
Position bekannt.
Nicht mimimi, ich armes Hascherl, was soll ich jetzt machen?
Verbittert wird man, wenn man abnickt, den Betrug schluckt, sich klein macht, sich zurücknimmt, weil.....mimimi die Kinder, bla bla, am Ende sind die Betrogenen die Verlierer, das Misstrauen wird immer bleiben.
Das mach verbittert.

Sich befreien, diese faulige Hülle ablegen, raus aus der Betrügers Kiste, das hat zumindest mich wieder auf Vordermann gebracht.

Zitat von Himbeereis:

Was um alles in der Welt macht es für Kinder besser, deren Eltern sich mit Mißtrauen begegnen, die Mutter keine liebevollen Gesten mehr für den Betrüger zum Ausdruck bringt.
Eine Eiseskälte zwischen den Partnern herrscht, was macht das mit Kindern?

Bei einer kurzen Beziehungsdauer, ein, vielleicht zwei, drei Jahren, ja, da bin ich bei Dir.
Was Kinder in einer Beziehung ändern?
Alles!
Es gibt keine Zweisamkeit mehr, Gewichtung wird vom Partner auf das Kind verschoben, der Alltag ändert sich, die Aufmerksamkeit wird anders verteilt.
das Ehebett wird zum Kinderspielplatz mit Schlaffunktion.
Erst mit einem oder mehr Kindern zeigt sich, wie belastbar Beziehungen sein können, wie, vor allem Männer, damit umgehen können, nicht mehr im Mittelpunkt zu stehen, wie gut die Kommunikation funktioniert, wie sehr man in der Lage ist, gegenseitige Bedürfnisse zu erkennen.
Und dann passiert es (ja, es kann durchaus passieren), dass man gefühlte oder tatsächliche Defizite plötzlich in einer außenstehenden Person erfüllt sieht. Was meist aber eine Illusion ist.
Und dann stellt sich die Frage, wenn beide bereit sind, zu kämpfen, ob Du das wirklich einfach so in den Gully kübeln willst.

Daher meine Frage, was mit den Kindern war.

Hahawi,
Du spielst mit deiner Frau und den Kindern im Bett, das ist schön.
Du weißt bis vor kurzem war sie mit dem anderen Typen in der Kiste?
Jetzt liegt sie neben dir, die Kinder schlafen, du kannst mit ihr zugange sein?
VIelleicht können männer so etwas, egal, Hauptsache ran.
Ich kann nicht mit meinen Mann intim werden, ich weiß gestern war er noch bei ihr.
Niemals kann ich das.
Niemand kann mir erzählen, dass diese Intimitäten jemals wieder vertraut werden, immer wird es bei mir klingeln, Gabi wartet im Park.
Diese Heuchelei, war alles ein Irrtum, sie war viel schwächer als du, das hat mich gereizt, aber nicht wirklich interessiert bla bla bla.
Dann zieht diese starke Frau, die Notbremse und bleibt auf den Beinen, während er zu Fall kommt.
Einlenkt, Mails, gefühlte 100 schickt, und?
Die Frau positioniert sich. Ich sagte, Gabi wartet im Park!

@Himbeereis
es ist nicht leicht.
Aber bevor ich urteile hinterfrage ich.
Ich hinterfrage die Ursachen.
Und sehr, sehr oft sind die Ursachen wesentlich komplexer und differenzierter, um kategorische Urteile zu sprechen.

Und weil Du Frauen, die aus langjährigen Ehen ausbrechen, ansprichst.
Ja, ich glaube, das wir Männer da gehörig Mitschuld haben.
Wir denken ja immer noch, dass Frauen, die mit Kindern daheim bleiben quasi bezahlten Urlaub machen, glauben, unsere Schuldigkeit zu tun, wenn wir ihnen augenzwinkernd ein wenig mehr Geld zustecken, damit sie sich auch mal was leisten, wir bleiben gerne länger in der Arbeit, um das quengeln der Gschrappen vor dem Schlafengehen nicht hören zu müssen, beschweren uns, wenn Frauen zu lange stillen, weil wir auch wieder mal da herumknabbern wollen.
In der Nacht sind es ja auch eher nicht die Jungs, die im Stundentakt aufstehen, weil sie müssen ja am nächsten Tag wieder einen Mamut erlegen.
Und am Allerschönsten finde ich, wenn Männer erklären, sie helfen eh im Haushalt.
So, als ob sie der Haushalt eigentlich nix anginge, sie sich aber großzügig herablassen, auch einmal zwei, drei Handgriffe zu erledigen.
Und wenn Frau sich beschwert, dann fällt man aus allen Wolken, weil er überhaupt nicht rafft, was er denn bloß falsch mache, er strampelt sich ja so ab, dass Schatzi ein schönes Leben zu Hause bei den Kindern führen kann.
Ach ja, zum Friseur sollte sie auch wieder. Und muss das sein, den ganzen Tag in der Jogginghose herumzurennen.
Ein bisserl aufbrezeln soll sich sich schon für den Göttergatten.
Sonst fühlt er sich missachtet.

Ich bin keine Hausfrau, darum geht es nicht, wenn er einen Auftrag in den Sand gesetzt hätte, oder in die miesen gekommen wäre, das wäre für mich kein Problem.
Habe selbst ein gutes Auskommen und ihn auch schon mal finanziell unterstützt.
Aber..... ich kann mit anderen zum Essen gehen, Theater, Konzerte, Vernissage, usw. besuchen.
Nur mit ihm war ich bis in die letzte Zelle vertraut, nur mit ihm tauschte ich Zärtlichkeiten aus, nur mit ihm führte ich tiefe Gespräche über das Leben, die Liebe unsere gemeinsame Zukunft.
Er wusste, er kann Fehler machen, ich bin sehr versöhnlich, aber.... niemals darf er das uns verraten, mit So jemandem kann ich nicht mehr vertraut sein.

Zitat von Nephilim:

Ich habe manchmal das Gefühl, dass manche hier den TE lieber leiden sehen als das ihm gegönnt wird, dass es ihm gut geht... verrückte Welt...

Es ist Dein Gefühl, aber aus keinem Beitrag habe ich das bisher heraus lesen können und schätze das auch
nicht so ein.

@ willan, ich sehe kein von Beginn an konsequentes Handeln des TE´s. Zumindest nicht was ich dafür ansehe.
Andere Sichtweisen, Erfahrungen oder Einschätzungen würde ich nicht mit Neid über die Konsequenzen des
TE in Verbindung bringen.

Meine Meinung.

Hallo zusammen, danke für eure Kontroverse zu meinen Erlebnissen. Es ist eben nicht einfach loszulassen und wahrscheinlich gibt es in solchen Lebensphasen keine einfachen Antworr. Wer auf Komplexität mit Schlichtheit reagiert, erntet mein Misstrauen. Egal ob privat, beruflich oder vor allem politisch.

Die Lage ist eben nicht einfach. Wäre unsere Tochter nicht, wäre ich längst ausgezogen bzw. hätte die Ex vor die Tür gesetzt. Die gemeinsame Tochter und die damit verbundene Existenz war es auch, was mich zu unserem Comeback getrieben hat. Ich habe argumentiert, dass das für sich genommen so viel wert sei, dass es sich zumindest lohnt, zu kämpfen.

Die Comebackwoche war sehr schwierig, von gegenseitiger Anspannung getrieben. Bei mir viel Misstrauen und bei ihr viel Sehnsucht nach ihrer Affäre. Sie hat sich dann entschieden, ihren Gefühlen nachzugeben und den Kopf zur Seite zu schieben. Das hat wehgetan, ihre Prioritäten zweimal so deutlich zu spüren. Beim zweiten Mal war es aber schon deutlich besser als beim ersten Mal, auch weil ich Verarbeitungsstrategien in diesem Forum gelernt und angewendet habe.

Jetzt stehe ich an dem Punkt, dass ich weiß, dass es meiner Tochter gut gehen wird. Wir sind beide liebevolle Eltern und ziehen auch jetzt in dieser hochangespannten Lage bei allen Punkten an einem Strang. Sie stellt nicht in Frage, dass ich das Wechselmodell möchte und ich vertraue ihr, dass sie ihren neuen Partner behutsam in der Leben der Kleinen einführen wird. Auch wenn mir der Gedanke nicht gefällt, dass dieser Abschaum (meine Perspektive, sicher hat er gute Seiten, sonst hätte sich meine Ex, die trotzdem eine tolle Frau ist, ja nicht verliebt) in der Nähe meiner Tochter ist. Auch mein Berufsleben und das Finanzielle kriege ich mit Abschlägen geregelt. Bleibt die Beziehung als Wert für sich. Und ich glaube zur Zeit, dass ich ihr nie wieder vertrauen könnte und dass diese Asymmetrie in der Beziehung immer wieder zu Problemen führen könnte. Schaffe ich es wirklich, ihr diesen Fehler im Konfliktfall nicht vorzuhalten, bzw. noch schwieriger, selber nicht daran zu denken. Und wenn ich es doch mache, fühlt sie sich wieder klein und wir haben die gleiche Problemkonstellation. Weiterhin denke ich aktuell, dass ich so viel Achtung vor mir selbst haben sollte, mich mit Dingen und Menschen zu umgeben, die mir guttun. Das kann sie zur Zeit nicht und der Weg dahin ist unendlich lang. Für mich wohl zu lang, wenn ich Aufwand (seelischer Schmerz) ins Verhältnis zum Nutzen setze. Außerdem liebt sie ja immer noch ihren Arbeitskollegen. Die beiden arbeiten zusammen. Eine für mich untragbare Situation, selbst wenn das zuvor genannte nicht gelten würde.

Heute hat sie mich nochmal um ein Gespräch gebeten. Das Ziel ist mir nicht ganz klar. Ich habe zugesagt, um die Kommunikation nicht gänzlich einschlafen zu lassen und sicherzustellen, dass wir fair miteinander umgehen. Kann ja auch sein, dass ich mal ein wichtiges Anliegen habe. Für das Gespräch habe ich mir vorgenommen, mir primär anzuhören, was sie zu sagen hat und egal was es ist, Bedenkzeit zu erbeten. Ich glaube nämlich, dass sie die Knöpfe, die sie drücken muss, gut beherrscht, um zu erreichen, dass ich sie in den Arm nehme. Vor diesem emotionalem Übergriff will ich mich schützen. Ixh will diese Frau nicht mehr als meine Partnerin und muss jetzt loslassen. Das erfordert Stärke, Ausdauer und Härte gegenüber mir selbst. Denn es wäre natürlich der einfache Weg, es nochmal zu versuchen.

Bis jetzt ist es ihre Verliebtheit (Honeymoon ). Wenn der Alltag mit dem neuen kommt wird das ganze schon anders aussehen.