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Sie will unsere Tochter mitnehmen

P-B
Hallo Liebes Forum.
Ich hatte gerade ein sehr langes und kräftezehrendes Gespräch mit meiner (noch) Ehefrau über die Zukunft,
die uns nun bevor steht.

Es verlief sehr ruhig, um nicht zu sagen gar freundschaftlich. Ich glaube es war das erste mal seit Langem, dass sie mich wieder als menschliches Wesen mit Gefühlen wahrnahm. Der kalte und verachtende Blick der letzten Monate war buchstäblich verflogen und wirkte nun traurig und mitfühlend.

Wir unterhielten uns über die wichtigsten Dinge die nun anstehen. Gütertrennung, Kontentrennung, das Einleiten der Scheidung und denn ganzen anderen überflüssigen Kram, der mich eigentlich gar nicht wirklich interessiert.

Ich war wie immer sehr gut auf das Gespräch vorbereitet. Ich denke die Dinge immer erst zuende, bevor ich mich entscheide und handle. Wir kamen in fast allen Punkten gut überein. Aber ein Thema hat mich gerade völlig aus der Bahn geworfen. Sie möchte unsere Tochter mit zu sich nehmen.

Ich hatte damit gerechnet. Bin vom Schlimmsten ausgegangen und habe das Beste gehofft. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie mit einem vernünftigen sachlichen Plan um die Ecke kommt, in dem sie ihren 3-Schichtberuf und unserer Tochter unter einen Hut bekommt (sie lebt seit der Trennung bei mir) doch das Gegenteil war der Fall.

Ich weiß gerade nicht was ich denken soll. Mein Sonnenschein, das Papa-Kind -
das einzige auf das ich nicht verzichten kann, weggeben? Mein Kopf dröhnt förmlich vor Gedanken und ist zugleich total leer. Mein Magen dreht sich, die Brust schmerzt.

Ich bin geneigt dem zuzustimmen. Die beiden Frauen die ich über alles liebe loszulassen. Aber es fühlt sich nicht richtig an. Sollte ich darum kämpfen?
Ich weiß es nicht.

Sie hat eine Wohnung nicht weit von hier und hat mir gesagt, dass ich mein Kind jeder Zeit sehen und abholen kann. Sie plant auch in den nächsten 2 Jahren bei ihren Eltern, 50m die Straße runter, ein Stallgebäude auszubauen und dann dort mit ihr zu wohnen. Das klingt zu schön, um wahr zu sein. Es würde mir das ganze sicherlich leichter machen. Aber dennoch ist da dieses Bauchgefühl, dass den rationalen Menschen in mir zu unterdrücken versucht.
Du wirst von der wichtigsten Bezugsperson deiner Tochter zum Wochenendvater degradiert.

Ich weiß gerade nicht, wie ich damit umgehen soll.

04.04.2019 21:06 • #1


downie
Hallo,

wenn Deine Tochter derzeit sowieso bei Dir lebt, warum solltest Du daran etwas ändern?

Wie lange lebt Eure Tochter ohne Mama schon bei Dir, also seit wann bist Du quasi alleinerziehend?

Gruß
downie

04.04.2019 21:10 • #2


A


Sie will unsere Tochter mitnehmen

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Scheol
Zitat von P-B:
Hallo Liebes Forum. Ich hatte gerade ein sehr langes und kräftezehrendes Gespräch mit meiner (noch) Ehefrau über die Zukunft, die uns nun bevor steht. Es verlief sehr ruhig, um nicht zu sagen gar freundschaftlich. Ich glaube es war das erste mal seit Langem, dass sie mich wieder als menschliches Wesen mit Gefühlen wahrnahm. Der kalte und verachtende Blick der letzten Monate war buchstäblich verflogen und wirkte nun traurig und mitfühlend. Wir unterhielten uns über die wichtigsten Dinge die nun anstehen. Gütertrennung, Kontentrennung, das Einleiten der Scheidung und denn ganzen anderen überflüssigen Kram, ...


Wie alt ist das Kind ?

Wie ist sonst der Ablauf für das Kind ?

04.04.2019 21:14 • #3


P-B
Zitat von downie:
Hallo,
wenn Deine Tochter derzeit sowieso bei Dir lebt, warum solltest Du daran etwas ändern?

Wie lange lebt Eure Tochter ohne Mama schon bei Dir, also seit wann bist Du quasi alleinerziehend?

Gruß
downie


Allein erziehen kann man momentan so nicht sagen. Genau genommen, ist die Sache auch noch recht frisch. Die physische Trennung erfolgte Ende Februar indem ich die Reißleine zog und sie, aus berechtigtem Anlass, vor die Tür setzte. Es war die logische Konsequenz für ihre Handlungen.

Zitat von Scheol:
Wie alt ist das Kind ?

Wie ist sonst der Ablauf für das Kind ?


Unsere Tochter wird im April 5 Jahre alt. Gegenwärtig ist der Tagesablauf, auch in meinen Augen, für alle Beteiligten recht ungesund.

Sie wohnt bei mir und ich bringe sie, wie es schon immer war, früh gegen 6:30 Uhr zum Kindergarten und fahre dann zu Arbeit. Zwischen 15 und 16 Uhr wird sie dann von ihrer Mutter oder den Großeltern vom Kindergarten abgeholt. Das war auch schon immer so. Sie ist dann mit ihrer Mutter bei sich oder den Eltern meiner Frau und ich hohle sie dann gegen 18 Uhr wieder zu mir. E nachdem wo sie Abendbrot essen möchte. Danach gehen wir gemeinsam raus und Unternehmen noch etwas und gehen gegen 21 Uhr ins Bett. Manch einer mag das spät finden, aber sie schläft schon seit Jahren erst um diese Zeit ein. Ist also auch normal.

Ich bin mir bewusst, dass das so nicht weiter gehen kann, aber ich weiß nicht ob ich damit Leben kann, sie einfach so her zu geben.

05.04.2019 01:56 • #4


Scheol
Zitat von P-B:

Allein erziehen kann man momentan so nicht sagen. Genau genommen, ist die Sache auch noch recht frisch. Die physische Trennung erfolgte Ende Februar indem ich die Reißleine zog und sie, aus berechtigtem Anlass, vor die Tür setzte. Es war die logische Konsequenz für ihre Handlungen.



Unsere Tochter wird im April 5 Jahre alt. Gegenwärtig ist der Tagesablauf, auch in meinen Augen, für alle Beteiligten recht ungesund.

Sie wohnt bei mir und ich bringe sie, wie es schon immer war, früh gegen 6:30 Uhr zum Kindergarten und fahre dann zu Arbeit. Zwischen 15 und 16 Uhr wird sie dann von ihrer Mutter oder den Großeltern vom Kindergarten abgeholt. Das war auch schon immer so. Sie ist dann mit ihrer Mutter bei sich oder den Eltern meiner Frau und ich hohle sie dann gegen 18 Uhr wieder zu mir. E nachdem wo sie Abendbrot essen möchte. Danach gehen wir gemeinsam raus und Unternehmen noch etwas und gehen gegen 21 Uhr ins Bett. Manch einer mag das spät finden, aber sie schläft schon seit Jahren erst um diese Zeit ein. Ist also auch normal.

Ich bin mir bewusst, dass das so nicht weiter gehen kann, aber ich weiß nicht ob ich damit Leben kann, sie einfach so her zu geben.



Was hindert euch daran, das zu m Wohle eures Kindes weiter so durch zuführen ?

Der wohnabstand von Metern wäre in Minuten überwindbar.

Oder sehe ich das gerade falsch ?

05.04.2019 03:13 • x 1 #5


P-B
Ihre neue Wohnung liegt ca. 15 Minuten zu Fuß von mir. Also etwas weiter weg, aber immer noch in der Nähe.
Das Problem liegt eher bei ihr. Sie kommt mit den Verabschiedung und den einsamen Nächten nicht klar. Ich verstehe das und es tut mir weh sie so zu sehen. Aber nicht ich war es, der unsere Ehe gegen die Wand gefahren hat. Ich könnte mich noch mit einer 50:50-Regelung anfreunden bis das Kind selbst entscheiden kann wo sie Leben möchte.

Wenn ich hier jetzt nachgebe, würde das für mich bedeuten, dass ich die letzten 5 Jahre, in denen ich teilweise Vater und Mutter für unsere Tochter war, einfach so wegwerfe.

05.04.2019 05:48 • #6


Mia2
Ihr werdet euch einigen müssen, , sonst entscheidet das Gericht. Du wirst auch zum Scheitern der Ehe beigetragen haben. Ich habe sie rausgeschmissen bedeutet, dass deine Frau keine Wahl hatte und klingt auch richtig heftig. Wieso warst du Vater und Mutter? Warst du mehr zu Hause? Hattest du das ErziehungJahr?

05.04.2019 05:59 • x 1 #7


black rainbow
Lass dich bitte unbedingt und schnellstmöglichst anwaltlich beraten. Deine Chancen sind möglicherweise gar nicht so schlecht, dass ein Gericht die Kleine dir zusprechen würde. Denn deine Frau hat ja den gemeinsamen Haushalt ohne das Kind verlassen. Die genauen Umstände könnten hier natürlich eine entscheidende Rolle spielen. Das Kind hat jedoch bei dir seinen geregelten Alltag und sein gewohntes Umfeld, was du seit Jahren ja wohl schon aktiv mitgestaltest. Über das 50:50 Modell würde ich trotzdem ernsthaft nachdenken. Gib bloss nicht so schnell auf.

05.04.2019 06:02 • x 5 #8


unbel-Leberwurst
Also die Tochter zu geben, nur weil deine Ex nicht mit einsamen Nächten klarkommt, ist ja wohl eine schwache Begründung.

Mein erster Eindruck ist, dass du viel zu gutmütig bist.
Offenbar hat sie dich über Monate nicht beachtet und ist fremdgegangen und nun willst du auf ihre Befindlichkeiten Rücksicht nehmen?

Im Vordergrund sollte doch die bestmögliche Versorgung des Kindes stehen. Und das ist bei dir doch eindeutig besser der Fall.

05.04.2019 06:15 • x 4 #9


M
Zitat von Mia2:
Wieso warst du Vater und Mutter? Warst du mehr zu Hause?

Müssen wir alles aufs Jota wissen?

Möglich, sie war nächtlich feiernd unterwegs, möglich sie setzte ihm Hörner auf. Es geht uns nichts an

05.04.2019 06:16 • x 5 #10


black rainbow
Zitat von P-B:
Sie wohnt bei mir und ich bringe sie, wie es schon immer war, früh gegen 6:30 Uhr zum Kindergarten und fahre dann zu Arbeit. Zwischen 15 und 16 Uhr wird sie dann von ihrer Mutter oder den Großeltern vom Kindergarten abgeholt. Das war auch schon immer so. Sie ist dann mit ihrer Mutter bei sich oder den Eltern meiner Frau und ich hohle sie dann gegen 18 Uhr wieder zu mir. E nachdem wo sie Abendbrot essen möchte. Danach gehen wir gemeinsam raus und Unternehmen noch etwas und gehen gegen 21 Uhr ins Bett. Manch einer mag das spät finden, aber sie schläft schon seit Jahren erst um diese Zeit ein. Ist also auch normal.

Ich bin mir bewusst, dass das so nicht weiter gehen kann, aber ich weiß nicht ob ich damit Leben kann, sie einfach so her zu geben.


Ich finde diesen Tagesablauf übrigens völlig in Ordnung. So ist das nunmal, wenn Eltern berufstätig sind. Dafür brauchst du dich nicht zu entschuldigen oder rechtfertigen. Jedes Kind hat übrigens ein anderes Schlafbedürfnis. Ich kenne das von meinen Kids.

05.04.2019 06:20 • x 4 #11


Sari17
Guten Morgen,

Kinder lieben beide Eltern, das sollte Dir klar sein. Zu sagen, sie ist ein Papa Kind und das sich dann daraus ein emotionaler Anspruch ergibt, halte ich für Quatsch.
Auch deine Befürchtungen bezüglich eines Wochenendpapa, denn du sagtest doch, du kannst die kleine sehen wann immer du willst.
Das ist doch super!
Ihr wohnt nah beieinander, was für das Kind optimal ist.

Und ihr seit getrennt, weil ihr beide die Beziehung an die wand gefahren habt und nicht einer allein. Aber das ist kein Grund einer Mutter ihr Kind vorzuenthalten oder Pläne zu schmieden, es ihr ganz wegzunehmen.

05.04.2019 06:22 • x 5 #12


P-B
Zitat von Mia2:
Ihr werdet euch einigen müssen, , sonst entscheidet das Gericht. Du wirst auch zum Scheitern der Ehe beigetragen haben. Ich habe sie rausgeschmissen bedeutet, dass deine Frau keine Wahl hatte und klingt auch richtig heftig. Wieso warst du Vater und Mutter? Warst du mehr zu Hause? Hattest du das ErziehungJahr?


Wie hättest du reagiert, wenn dein Partner dir nach 9 gemeinsamen Jahren sagt, das er dich aus Mangel an Gefühlen verlässt. Es liegt nicht an dir und da ist auch kein Anderer.
Nur 2 Tage später erfährst du, dass du nachweislich seit Wochen mit einem AK betrogen wurdest.

Ich will hier aber keine schmutzige Wäsche waschen. Das ist nicht meine Art. Ich suche nur nach eine Lösung, die für alle erträglich ist.

05.04.2019 06:26 • x 3 #13


M
Es geht vornehmlich um die Kleine. Die braucht das gesunde Umfeld, somit wenn deine Nochfrau, der Regelung, wie sie jetzt läuft, nicht abgeneigt ist, dann versuche es friedlich so zu regeln

05.04.2019 06:28 • x 2 #14


black rainbow
Zitat von Sari17:
Und ihr seit getrennt, weil ihr beide die Beziehung an die wand gefahren habt und nicht einer allein. Aber das ist kein Grund einer Mutter ihr Kind vorzuenthalten oder Pläne zu schmieden, es ihr ganz wegzunehmen.


Wo bitte hat der TE sowas geschrieben?
Bei welchem Elternteil ein Kind nach der Trennung bleiben kann / soll / darf / muss ist juristisch klar definiert. Deswegen mein Rat: umgehende Beratung beim Fachanwalt. Für den Gesetzgeber steht bei so kleinen Kindern deren Verbleib im gewohnten Umfeld (sofern dieses nicht negativ ist) ganz klar im Vordergrund. Da ist es egal, ob dieses Umfrld bei Mutter oder Vater ist.

05.04.2019 06:31 • x 2 #15


A


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