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Siebzehn Jahre wie ein Tropfen in der Sonne verdampft

Dave76
Hallo,
I can see clearly now the Rain has gone .
Oh mein Gott habe ich Kopfschmerzen.(Die Nacht war lang)

Habe schon länger darüber nachgedacht wieso meine Frau den sicheren Hafen so einfach verlassen konnte.
Gestern kam meine Frau um die Kinder abzuholen, wir führten ein längeres Gespräch, über die Zukunft.
Wir sprachen über unsere Gefühle, und darüber wie wir uns den Kindern gegenüber an kommenden Feiertagen(mein Geburtstag,der Geburtstag einer der Kinder X -Mas. etc. verhalten wollten.
Wir sprachen über die Freundschaft die ich Ihr gegenüber gerne eines Tages, wenn ich sie nicht mehr lieben würde entgegen bringen wollte. Ich sagte ihr dass ich die Trennung akzeptieren würde, und dass ich nur die Art und Weise wie diese stattgefunden hat nicht gut fände,und dass ich mir Sorgen um sie und die Kinder machen würde.

Sie scheint immer noch an dem Gedanken festzuhalten dass ich irgendwie einmal mit ihrem Neuen (mein ex Freund) an einem Tisch sitzen könnte.(Wir werden niemals wieder die gleiche Luft aus einem Raum atmen war meine Antwort ).
Ich sagte ihr dass ich ihr bei einer normalen Trennung sogar geholfen hätte, eine neue Wohnung zu finden, aber sie meinte sie hätte sich gut abgesichert.
Da unsere Trennung ein großer unsicherer Schritt für sie bedeute habe sie mit ihrem neuen abgemacht dass er ihr im Falle des Scheiterns ihrer Beziehung eine seiner Eigentumswohnungen schenken würde (theoretisch machbar)
Als ich ihr sagte dass sie sich dies dann doch bitte schriftlich von einem Anwalt ihrer Wahl bestätigen lassen sollte,und sie mir somit viele Ängste und Sorgen abnehmen würde schien sie Zweifel zu bekommen.
Ich sagte ihr dass ein Mensch (Ihr Neuer) welcher 20 Jahre auf eine Erbschaft wartet, und nur auf den Tod seiner Großmutter wartet, sich wohl kaum an eine derartige Abmachung halten würde.
Für Aussenstehende wohl kaum vorstellbar, aber dennoch wahr.
Anschließend bat ich sie mich in der der Stadt abzusetzen (war mit Freunden zum Essen verabredet ) da ich mich durch unser Gespräch verspätet hatte.
Beim Abschied umarmte ich sie (wie immer ),sie jedoch küsste mich.!
Irgendwie bin ich jetzt durcheinander.

23.11.2014 14:18 • #16


K
Hallo Dave,

...ich hoffe, du nimmst mir nicht übel, was ich gleich schreibe...aber....deine Frau verhält sich nach meinem Eindruck recht naiv und unreif. Sie hat sich abgesichert, indem sie dem Versprechen eines Mannes glaubt, der ihr - wenns doch schiefgehen sollte - eine Wohnung schenkt? Und sie geht erst, als er dieses Versprechen gibt? Das hört sich an, (SORRY), als glaube deine Frau an Märchen und hört sich danach an, als suche sie nach einem väterlichen Ritter, der die Prinzessin aus der kalten Alltagswelt entführt und dann....wird ALLES gut! Wirds aber nicht.

In Bezug auf das Thema Absicherung hätte ich Gedankengänge ihrerseits erwartet, die sich auf IHRE Planungen beziehen, auf die Absicherung ihrer Kinder, auf konkrete Konzepte - aber ich hätte da keine Traumlandschaften erwartet.

Und der Kuss am Ende...der passt da auch ins Bild, meinst du nicht? Erst wird das Messer mehrfach in dein Herz gerammt und dann nochmal umgedreht.... findest du, dass das nach dem Verhalten eines Menschen aussieht, der weiß, was er will, weiß, wer er ist und Verantwortung für sein Verhalten trägt?

Lass mal den Gedanken der Hoffnung kurz beiseite. Wäre es nicht gut, wenn du deine Unterstützung für sie (Hut ab vor deiner Größe!) ein wenig zurückfahren würdest? Wenn deine Frau sich derzeit gerade im Märchenwald befindet, dann sollte sie wenigstens von (D)EINER Seite aus einen Realitätsmaßstab erhalten und nicht noch einem zweiten Märchen anheimfallen, nämlich dass sie so oder so keine Konsequenzen für ihr Handeln tragen muss. Denn der eine schenkt ihr ne Wohnung und selbst wenn dieser Strick reißt, dann ist ja der Andere da, der sie auffangen wird, wenn der Kuss des Erwachens erfolgte.

Wo bleibt deine Wut? DU bist gerade dabei die Konsequenzen der Situation und IHRES Verhaltens auszubaden. Wieso trägt sie Letztere nicht selbst?

23.11.2014 14:44 • #17


A


Siebzehn Jahre wie ein Tropfen in der Sonne verdampft

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Dave76
Hallo Kleines Lied,

Naiv, nein nicht naiv, komplett verrückt, wahnsinnig würde ich eher für zutreffend halten.
Ich kenne diese Frau jetzt seit siebzehn Jahren, ich kenne das Gefühl von Schmetterlingen im Bauch,
aber das sind keine Schmetterlinge die Ihr die Sicht nehmen klar zudenken, das müssen Airbusse 380 sein.

Keine Angst um den Kuss, ich denke dass ich diesen richtig einschätzen kann.
Der Kuss hat mich nicht durcheinander gebracht.
Ihr Handeln und Ihr denken in ihrer jetzigen Situation macht mich durcheinander.
Sie führt sich auf wie eine 13 jährige die das erste mal verliebt ist.

Wut nein, eher Mitleid, irgendwann wird sie aus dem Märchen wie du es nennst aufwachen,
was ihr dann noch bleiben wird weiß ich nicht.

Aber so einfach zu mir zurückkehren, nein, ich denke nicht dass das so möglich ist.
Ich kann ja auch die drei letzten Monate nicht ignorieren.
Sie sagt ja dass sie mich nicht mehr liebt, oder ?
Wieso sollte sie dann zurückkehren?
Vielleicht sollte ich ihr das noch mal deutlicher erklären.

Sie müsste sich jemandem anvertrauen in den sie noch Vertrauen hat(leider hat sie sich von unserem gesamten Freundeskreis abgewendet,inklusive ihre besten Freundin) diese Person müsste sie wahrrütteln und ihr den Spiegel vorhalten.

Mal sehen was die nächsten Tage bringen werden.

LG

23.11.2014 18:08 • #18


K
Zitat:
leider hat sie sich von unserem gesamten Freundeskreis abgewendet,inklusive ihre besten Freundin


Was ist der Grund dafür? Welchen gibt deine Frau an?

23.11.2014 18:12 • #19


Dave76
Ich denke dass sie meint dass jeder gegen Ihre neue Beziehung wäre,
ich habe versucht ihr zu erklären dass nicht jeder in die Hände klatschen wird,
die meisten wissen aber auch wer oder besser gesagt was Ihr neuer ist.
Der Freundeskreis besteht mehr oder weniger seit 15 Jahren.
Einige haben versucht Kontakt zu ihr aufzunehmen, was aber immer wieder von Ihr abgeblockt wurde.

Freunde werden er und ich nicht mehr das ist sicher.

Aber in der Zeit als wir wieder zusammen waren hat sie den Kontakt zum Freundeskreis oder ihrer
besten Freundin auch nicht gesucht.

23.11.2014 18:42 • #20


T
Hallo Dave,

ich bin in einer sehr ähnlichen Situation. Mein Mann hat mich nach 29 gemeinsamen Jahren
(davon 20 verheiratet) auch von jetzt auf gleich verlassen. Auch für jemanden aus dem
gemeinsamen Freundeskreis. Das ist jetzt fast 4 Monate her. Wir haben uns auch wie ihr
sehr früh kennen gelernt (ich war 17 er 20 Jahre) und sind durch schöne aber auch schwere
Zeiten gegangen. Habe gedacht ich habe meinen Partner fürs Leben gefunden.
Wusste gar nicht wie es weiter gehen soll. Konnte einfach nicht damit umgehen, dass er einfach
nicht mal versucht hat zu sprechen, sondern gesagt hat er will ein neues Leben.
Er war nicht nur mein Mann sondern auch mein bester Freund, mein Alles.
Jetzt habt ihr auch noch Kinder, was sicher noch viel schwerer ist. Ich versuche jetzt, nur noch
jeden einzelnen Tag zu leben, nicht so weit zu denken, was ist in einem Monat oder einem Jahr.
Wichtig sind Freunde und Familie die einem Halt geben. Meine Freundin sagte zu mir, die Liebe
wird ihren Weg auch wieder zu dir finden. Vielleicht ist das so, aber wissen tut das niemand.
Ich glaube von Liebe direkt auf Freundschaft umzuschalten ist schwer möglich, da soviel Gefühl ja
noch im spiel ist. Wünsche dir das Beste.

23.11.2014 22:55 • #21


Dave76
Hallo Tibet,

Ja da hat es uns wohl eiskalt erwischt.

29 Jahre sind eine verdammt lange Zeit,aber ich denke dass es nicht auf die Jahre sondern auf die Intensität der Beziehung ankommt.
Wie ist dein jetziger Kontakt zu deinem Mann?
Was fühlst du noch für ihn,und er für dich?
Ich frage mich manchmal was meine Frau noch für mich empfindet,und was ich ihr gegenüber in einigen Monaten fühlen werde.
Ja wegen den Kindern ist es schwierig,ansonsten hätte ich den Kontakt wahrscheinlich schon abgebrochen.Aber trotzdem mache ich mir Sorgen um die drei.
Im Moment benimmt sie sich wie Alice im Wunderland,es macht keinen Sinn mehr ihr die Augen öffnen zu wollen.
Ich denke dass sie sich einfach verliebt fühlt,und dann sieht man nur noch die guten Seiten des neuen Partners, und wenn er sagt der Mond ist grün, dann ist das eben so für sie.
Es macht die Sache sicherlich nicht einfacher dass es sich um einen Freund handelt,
wie hat euer Freundeskreis darauf reagiert?

Hat er sich auch mit der neuen Partnerin isoliert?

Sicherlich wird die Liebe uns irgendwann finden,
nur im Moment scheint es mir als ob es sie nie gab.

Lg

24.11.2014 13:37 • #22


T
Hallo Dave,

tja der Kontakt ist tatsächlich nur noch auf das Nötigste beschränkt. Leider haben wir uns erst
vor 1,5 Jahren eine Wohnung gekauft was das Ganze nicht einfacher macht.
Es beschränkt sich eigentlich nur noch auf das Finanzielle. Wie das für mich ist nach dieser langen
Zeit alleine zu sein ist ihm egal. Ich habe ihn mal gefragt, warum er mich nicht fragt, wie es mir geht
und er hat geantwortet dass er Angst vor meiner Antwort hat.
An dem Tag als er zu seiner Mutter gezogen ist hat er nur geweint und gemeint er könne nicht bei mir bleiben, weil er ihr (der Anderen) schon so viel versprochen hat.
Den Freundeskreis habe ich fast komplett behalten, da unsere Freunde diese Entscheidung auch überhaupt nicht nachvollziehen können.
Ja, er sieht alles durch die rosarote Brille und egal was man ihm sagt, es kommt nicht an.
Er ist für mich nicht mehr der Mann den ich so geliebt habe und das schmerzt schon sehr.
Ich glaube er verbindet mit mir zu viele schmerzliche Erlebnisse. Sein Bruder ist vor 2 Jahren an
einem Gehirntumor gestorben und wir haben ihn viele Jahre begleitet. Nach seinem Tod fing die
Veränderung eigentlich schon an, aber ich habe immer gedacht das ist ja ganz normal.
Aber als mein Mann ging sagte er ja, er braucht ein Neues Leben. Vielleicht kann er nur so mit seiner
Trauer und dem Schmerz umgehen. Ich weiß es nicht. Ich versuche nicht mehr Gründe zu finden,
denn die Antworten bleiben ja letztendlich aus.

24.11.2014 16:10 • #23


Dave76
Hallo Tibet,

Wie fühlst du dich heute, hast du aufgegeben, oder hast du noch etwas Hoffnung.
Hast du keine neuen Ziele, lebst du wirklich von einem Tag zum anderen?

Ich kann dir wahrscheinlich nicht helfen(Kann mir selbst nicht helfen), vielleicht etwas trösten (du bist nicht alleine) aber in den letzten Wochen habe ich doch etwas gelernt, wenn man Hilfe will, muss man sie suchen, aber alleine ist man nie.

Es vergehen keine zehn Minuten dass ich nicht an meine Frau oder meine Kinder denke, es vergeht kein Tag an dem ich nicht weine, es vergeht auch kein Tag an dem ich nicht an schöne Zeiten denke.

Es wird auch kein Tag vergehen an dem ich an die Personen denke die mir in dieser Zeit geholfen haben.

Ich liebe meine Frau noch, meine Kinder werde ich immer lieben,
irgendwann werden die Erinnerungen verblassen, irgendwann, ich werde immer dankbar sein für unsere Zeit, unsere Söhne.

Aber immer trauern, nein das werde ich nicht.
Sie wird immer ein Teil von meinem Leben bleiben, wahrscheinlich der schönste , wer weiß?

Irgendwann geht es mir besser, irgendwann.

LG

26.11.2014 00:00 • #24


T
Hallo Dave,

das aus meinem Mann und mir in absehbarer Zeit wieder ein Paar werden kann habe ich aufgegeben.
Ich versuche loszulassen, was natürlich nicht von jetzt auf gleich geht.
Klar, habe ich auch neue Ziele, aber auch da habe ich gemerkt das es nicht sinnvoll ist, alles auf
einmal umzusetzen (neuer Job, neue Wohnung etc.). Er hat sich ja schon viel länger mit der
Trennung beschäftigt und ist da natürlich gefühlsmäßig viel weiter als ich, das muss sich erstmal
angleichen. Soll heißen, ich will nichts überstürzen und muss erst mal wissen wohin mein Weg gehen
wird.
Trotzdem wird unsere gemeinsame Zeit nie vergessen sein, ich denke auch für ihn nicht. Manche
Menschen haben noch nicht einmal das Glück einen Partner zu finden und ich habe mit ihm
eine wirklich schöne lange Beziehung gehabt. Und so möchte ich das auch in Erinnerung behalten.
Mir geht es ähnlich wie dir, Kontakt mit ihm irgendwie kann ich mir vorstellen aber mit dieser Frau,
never.....
Ich hoffe das ich irgendwann wieder Vertrauen aufbauen kann, falls ich nochmal jemanden
kennen lernen sollte. Ich will weiterhin an die Liebe glauben.
Durch eure gemeinsamen Kinder wirst du ja auch immer Kontakt zu deiner Frau haben.
Aber für dich müssen die Abende doch auch sehr ruhig sein, als Familie ist doch zu Hause immer
was los, oder?
Meinen Freunden bin ich auch unendlich dankbar und meiner Familie, die immer gesagt haben es geht
weiter nur anders. Vielleicht sind wir in einem Jahr schlauer und wir wissen wofür dieses alles gut sein
soll? Bis dahin wünsche ich uns das wir tapfer und mutig bleiben und an uns glauben.

26.11.2014 20:23 • #25


Dave76
Hallo,

Sechs Wochen sind jetzt vergangen.
Es schmerzt noch immer, an manchen Tagen weniger,
an manchen Tagen wie am ersten Tag.

Ich kann mich eigentlich an die letzten zwei Wochen kaum erinnern,
scheine wie in einer Art Trance zu sein und einfach nur zu funktionieren.

Sie will mittlerweile die Scheidung, und wir waren beide schon bei Anwälten.

Zwischenzeitlich haben wir uns zweimal innig und intensiv geküsst, beide haben wir einmal die Initiative genommen,das letzte mal vor vier Tagen.
Auf Nachfrage warum sie mich küsst sagte sie nur dass sie einen schwachen Moment gehabt hätte und dass es nicht wieder vorkommen würde.
Ich denke jedoch dass es mehr ist als ein schwacher Moment, aber was weiß ich noch.
Toller Anfang für ihre neue Beziehung.

Im Moment weiß ich nicht wohin mit ihr, sie küsst mich, hat mir zum Geburtstag einen Kleidergutschein von den Kinder geschenkt, sorgte sich als ich krank war, schien beleidigt zu sein dass sie nicht zur Geburtstagsparty am Samstag eingeladen ist, obwohl ich die Kinder und sie zu einem Geburtstagsessen am Dienstag ausgeführt habe.
Sie scheint schon auf Freundschaft umgeschaltet zu haben.

Die Kinder sehe ich noch immer wann ich will, aber irgendwie erinnern sie mich immer an unsere gemeinsame Zeit. Trotzdem verbringen die Kinder und ich schöne Tage wenn sie bei mir sind.
Wenn die die Kinder nicht da sind, und ich nichts von Ihnen höre verfalle ich in Trauer und Sorge.

Ich fürchte mich vor der Scheidung, obwohl wir in den meisten Punkten einer Meinung zu sein scheinen.
Leider weiß ich nicht ob ihre Freundlichkeit und Küsse der letzten Tage und Wochen ehrlich gemeint sind oder ob sie mich dadurch nur milde stimmen will und ob Ihr Anwalt sie darauf aufmerksam gemacht hat dass die Scheidung einen weit höheren Preis für sie haben könnte als sie es dachte.
Ich möchte Ihr keineswegs schaden, aber irgendwann muss sie auch die Konsequenzen für ihr Handeln tragen, und entweder sie trägt sie oder ich trage sie für sie.

Wir haben beschlossen dass wir die Formalitäten der Scheidung erst im neuen Jahr anlaufen lassen.

Na dann frohes neues Jahr.

11.12.2014 23:51 • #26


F
Guten Morgen Dave,

Erstmal denke ich, dass es für eine Scheidung und die daraus resultierenden Konsequenzen wie Unterhalt und Umgangsrecht keine Rolle spielt, ob man sich noch küsst oder nicht.

Es gibt eine entsprechende Rechtsprechung und da geht es dann nach Schema F.

Warum sie Dich küsst?

Ich glaube, dass auch die Verlasser etliche Jahre Gewohnheit mit sich herum tragen und die guten Sachen, die eine Beziehung mit sich brachte, durchaus vermissen.

Ich glaube auch, dass sie eines Tages, wenn die rosaroten Wolken verflogen sind, durchaus ins grübeln kommen, ob das alles so richtig war, aber dann gibt es kein zurück mehr...

Zumindest bei mir. Ich denke, Du solltest Dich da klar abgrenzen, um Dich zu schützen. Und Du hast recht wenn Du sagst, dass sie die Konsequenzen tragen muss...

12.12.2014 09:06 • #27


K
Hallo Dave,

es ist schön, wieder von dir zu lesen, auch, wenn es der Anlass natürlich nicht unbedingt ist.

Zitat:
Im Moment weiß ich nicht wohin mit ihr, sie küsst mich, hat mir zum Geburtstag einen Kleidergutschein von den Kinder geschenkt, sorgte sich als ich krank war, schien beleidigt zu sein dass sie nicht zur Geburtstagsparty am Samstag eingeladen ist, obwohl ich die Kinder und sie zu einem Geburtstagsessen am Dienstag ausgeführt habe.
Sie scheint schon auf Freundschaft umgeschaltet zu haben.


...ich habe den Eindruck, dass genau DAS die Problematik an der derzeitigen Situation generell ist. Das, was du beschreibst und das Verhalten deiner Frau sieht eben nicht nach Freundschaft aus. Auch als Verhalten aus Gewohnheit kommt mir das merkwürdig vor. Sicher, wenn man jahrelang zusammen ist, Kinder hat, mag es auch für den sich trennenden Partner schwer sein, von jetzt auf gleich umzuswitchen. Aber genau daran hapert es ja augenscheinlich. Sich zu trennen bedeutet, eine klare Entscheidung für und gleichzeitig gegen etwas oder jemanden zu treffen mit der entsprechend folgenden Konsequenz. Klar kann ich diesbezüglich nur von mir sprechen, aber in dem Moment, in dem ich mich trenne, ist mir klar, dass ich weder Anspruch auf Beleidigtsein habe, wenn ich zur allgemeinen Geburtstagsfeier nicht eingeladen werde. Ich hätte eher Verständnis dafür. Trenne ich mich wegen eines Anderen, dann müssten die emotionalen Gründe derart groß sein, dass ich nicht in der Lage wäre, den Ex zu küssen. Schon gar nicht mehrmals. So würde ich das als normal betrachten.

Deine Frau ist nicht wirklich eindeutig in ihrem Verhalten - zwischen dem, was sie sagt und dem, wie sie sich zu verhalten scheint, gibt's Diskrepanzen.

...und die Schwierigkeit daran ist, in so einer Situation selbst Konsequenz zu wahren, bei sich zu bleiben, Taten folgen, statt sich durch ihr Verhalten verwirren zu lassen. Letztlich ist der einzige Fakt, den sie gesetzt hat, die Trennung. So hat sie es scheinbar gewollt und da wäre es gut, sie mit den Konsequenzen ihres Handelns auch zu konfrontieren. Will heißen: So schwer es auch fallen mag, sich emotional und im Kontakt mit ihr etwas zu distanzieren. Selbst die Schiene um der Kinder Willen Freundschaft zu fahren. Nicht mehr zuzulassen, dass sie deine partnerschaftliche Nähe haben kann, wann immer ihr danach ist bzw. sie einen schwachen Moment hat. Das finde ich im übrigen eine wenn vielleicht auch menschliche, dennoch im Kontext ziemlich miese Aussage, denn: nachdem sie dich mit vollendeten Tatsachen, einem neuen Partner, dem Ende eures gemeinsamen Lebensentwurfs, dem Scheidungsansinnen in kürzester Zeit konfrontiert hat, darfst du jetzt noch für IHRE schwachen Momente emotional bluten?!

Ganz ehrlich: es bleibt deiner Frau zu wünschen, dass sie Reife entwickelt. Und die erlangt man, indem man sich durch schwierige Zeiten auf den eigenen Hosenboden setzt und sich mit sich selbst konfrontiert, statt bei anderen aufzutanken, weils grad eben bequem ist.

Würdest du so handeln? Was bist du dir wert?

12.12.2014 20:50 • #28


Dave76
Hallo KleinesLied,

Schön dass du schreibst.Deine bisherigen Anregungen haben mir bisher schon öfters geholfen.
Ich weiß nicht ob es vielleicht zu hart klingt nach all den schönen Jahren, aber wenn ich an die vergangenen Wochen und Monate zurückdenke kommt bei mir ein leichtes unbändiges
Hassgefühl auf.
Ich sagte ihr gestern dass sie der Mensch sei den ich in 38 Jahren am meisten geliebt hätte,
sie sei aber auch der Mensch der mich in 38 Jahren am meisten verletzt hätte.
Sie solle sich in meine Lage versetzen, und ob sie dann überhaupt noch ein Wort mit mir reden würde? Sie solle doch mal nachdenken was Freundschaft sei, und wie diese entstünde.
Wie schon des öfteren suchte sie dann wieder den Körperkontakt in Form einer Umarmung, dieses mal jedoch erwiderte ich ihn nicht.(ich muss zugeben dass mir das trotz allem sehr schwer fiel)
Anschließend verabschiedete sie sich rasch von den Kindern und verließ die Wohnung mit Tränen in den Augen.

Jetzt muss ich mich wohl noch schlecht fühlen dass ich eine jetzige Freundschaft für Schwachsinn halte.

Leider scheint mein 9 jähriger die Trennung sehr schlecht zu verkraften, schreit meine Ex an,
versucht von seinem neuen Zuhause wegzulaufen (3mal),sagt dass sie die Familie zerstört habe indem sie mich im Stich gelassen hätte etc.
Nach einem längeren Gespräch bei welchem ich ihn besänftigen wollte ,
sagte er mir dass ich ihm fehlen würde, und dass meine Frau sich sehr verändert habe,
Ich werde versuchen mit ihr darüber ein Gespräch zu führen,
jedoch kenne ich den Ausgang bereits. In ihrer Welt ist alles perfekt, und was die Kinder sagen (ohne Nachfrage meinerseits) stimme nicht.
Sicher soll man nicht alles auf die Goldwaage legen was aus einem Kindermund
stammt, aber wenn nur ein Bruchteil stimmt was er sagt dann ist es nicht die glückliche Welt die sie mir vorspielt.

Heute Abend wenn sie die Kinder abholt erwartet mich sicher wieder ein neuer Akt in unserem
kleinen Theaterstück.
Eigentlich fehlt mir nur noch ein passender Name für das Stück.

13.12.2014 17:54 • #29


K
Hallo Dave,

ich bin grad auf dem Sprung und werde später nochmal on sein. Nur soviel erstmal:

Ich finde es klasse, dass du ihr gegenüber eine klare Haltung eingenommen hast!

Und: ...ich hätte einen Titel für diese Geschichte.... v.a. gerichtet an deine Frau:

Manchmal führt der Weg nach Hause um die ganze Welt ...

Liebe Grüße bis nachher nochmal. Fühl dich mal gedrückt!

KleinesLied

13.12.2014 19:19 • #30


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