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Sinnkrise in der Ehe

Solskinn2015
Das muss sie für sich alleine entscheiden und verantworten und keiner hier auf der grünen Wiese.

Wir kennen sie nicht und die Familie nicht.

Sie kann es aber mit der Therapeutin besprechen.

28.11.2019 10:58 • #646


K
Das wird seit zwei Jahren und mehr mit der Therapeutin besprochen und der Eheberatung und dem Forum....
Mein Einwurf bezüglich Eltern WG bezog sich auf Neueste Studien.
Es wurden verschiedene Nach-trennungs- Modelle untersucht.
Hierbei kam das, was hier gerade gelebt wird... wie sind eigentlich durch aber spielen heile Welt für die Kinder... am schlechtesten weg.

Und mein vorheriger Beitrag sollte mal den Gedanken einbringen, dass man dem Partner mit dem Verharren in einer schlechten Ehe unter Umständen auch keinen Gefallen tut.

28.11.2019 11:04 • x 1 #647


A


Sinnkrise in der Ehe

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F
Zitat von Tiefes Meer:
Oder ist es doch eher so, dass Du grade kleine Dinge zusammen klaubst, um Dich selber davon zu überzeugen, dass Du falsch bist , Deine Gefühle falsch sind

Danke für diesen kurzen aber sinnvollen Beitrag, der mich von meinen Gedanken wieder etwas distanzieren konnte.
Ja, das sind Kleinigkeiten und richtig, bei den großen Dingen stehe ich allein. Schulentscheidung Tochter, Impfentscheidungen, Renovierungsarbeiten etc.
Aber du hast recht, zuweilen empfinde ich dann meine Bedürfnisse als unangemessen, überzogen und egoistisch. Dass ich mich mit weniger zufrieden geben muss/sollte.
Dass ich meinen Mann eben so sein lassen muss, wie er ist und das akzeptieren bzw. mein eigenes Verhalten umstellen und mich davon nicht nerven lassen.
Aber das gelingt mir einfach nicht.

Zitat von Katip:
Wenn du eh alles alleine machst und nur genervt bist von deiner Einmischung, die keine Hilfe ist, was verlierst du?

Eben diese Kleinigkeiten und sei es, dass ich kurz abends jemandem erzählen kann, wie es auf der Arbeit war. Ich habe nur mal für knapp ein Jahr alleine gewohnt mit Anfang 20 und kann das nicht besonders gut. Mit Stille umgehen. Daneben gibt es zwar selten, aber durchaus Tage, an denen ich mal sagen kann, ok, Pass auf die Kinder auf, ich muss zum Frisör. Oder ne Jacke kaufen oder sowas.

Ich bin mit der Therapeutin im Gespräch (mit der werde ich den nächsten Beratungstermin und ein Gespräch vorbereiten...und versuche, den Fuß von der Bremse zu bekommen von wegen bald ist Weihnachten und da darf ich das nicht machen) und kommende Woche ist auch nochmal ein Paarberatungstermin.

Die Kinder bemerken das, ja. Ich kann selber nicht abschätzen, wie schlimm das ist und glaube, die würden, weil sie selber die Folgen ja auch nicht absehen können, eine Trennung als deutlich traumatischer empfinden.
Natürlich möchte ich meine Kinder schützen und beschützen, weiß aber auch hier nicht, ob Pest oder Cholera die bessere Entscheidung ist.
Auch hier gibt es vermutlich keine Eindeutigkeit und es wird nur die Zukunft zeigen.
Ich wünsche mir eine Kristallkugel vom Weihnachtsmann.

Ich merke, wie mich dieses ständige dran Rumhirnen langsam aber sicher zermürbt. Ich kann aber auch nicht aufhören damit, weil ich das Gefühl habe, dass eine Entscheidung her muss, weil es sonst einfach ewig so weitergehen wird.

28.11.2019 11:08 • x 1 #648


K
Diese Kleinigkeiten wiegen die Verbesserung nach der Trennung nicht auf.
Ich habe mit der Trennung alles verloren und war trotzdem glücklicher und er auch.

Du hast das große Verbot im Kopf.
Man zerstört keine Familie.
Man darf nicht gehen, wenn man nicht mindestens geschlagen oder betrogen wird.
Ich bin mir trotzdem sicher, dass es dir, ihm und den Kindern nach einer Trennung ( wo man sich leider nie durchflauschen kann) deutlich besser gehen wird.
Klare Kante, jeder sein Leben und klar geteilte Aufgaben.
Und wenn ihr das wechselmodell hinbekommt, hast du genug Zeit für Friseur und Freundschaften .

28.11.2019 11:13 • x 1 #649


F
Das stimmt allerdings.
Das steht in meinem Kopf wie in Stein gemeißelt.
Tut man nicht.
Wenn es abseitig davon Probleme gibt, löst man sie vernünftig und macht weiter.
Punkt.

Es nagt auch an mir, dass ich das nicht kann.

28.11.2019 11:24 • #650


Vegetari
Dann besser Eltern WG und den Kindern erzählen ,dass sie kein Liebespaar mehr sind ,aber Eltern immer bleiben!

28.11.2019 11:31 • x 1 #651


F
Da habe ich auch schon länger drüber nachgedacht.
Ich denke aber nicht, dass das funktioniert.
Für eine WG müssen Absprachen klappen wie putzen, Aufräumen und Regelungen für die gemeinsam genutzten Räume wie Kinderzimmer.
Theoretisch könnte er oben ein Bad, Küche und 2 Zimmer haben.
Die Kinderzimmer sind auch oben.
Und Ich unten Küche, Bad, Wohnzimmer und Schlaf und Arbeitszimmer.
Der Hauseingang ist derselbe, ansonsten sind es quasi 2 Wohnungen. Küchenanschlüsse liegen oben.

Alles mögliche Modelle.
Ich weiß es nicht und ich weiß auch nicht, wie mein Mann zu so etwas steht.
Ich werden bei der nächsten Beratung eine Zwischenbilanz ziehen, nämlich dass es wenig gebracht hat und fragen, wie er sich vorstellt, wie das weiter gehen soll.

28.11.2019 11:35 • x 1 #652


K
Zitat von Florentine:
Das stimmt allerdings.
Das steht in meinem Kopf wie in Stein gemeißelt.
Tut man nicht.
Wenn es abseitig davon Probleme gibt, löst man sie vernünftig und macht weiter.
Punkt.

Es nagt auch an mir, dass ich das nicht kann.


Ich weiß, hatte ich auch jahrelang im Hirn.
So lange es nur Alltagskram und ein paar Unverschämtheiten sind, darf man dich nicht trennen.
Das kriegt man doch alles wieder hin.

Nee, kriegt man nicht, weil das Wichtigste, der Respekt voreinander, leider nicht mehr da ist.

Was tut er denn, um die Familie zu retten?
Nörgeln, fordern, lamentieren.

Ich sagte meinem Mann bei der endgültigen Trennung, dass ich nach der Eheberatung das Gefühl hatte es wäre besser gelaufen.
Seine Antwort: wieso denn? Ich habe doch nichts geändert!

Der war sich tatsächlich absolut bewusst, dass er nichts für uns getan hat, hat mir aber trotzdem die Schuld geben wollen.

Es dauert etwas, bis man das durchschaut.

Dein Mann lässt es ganz entspannt an die wand fahren und schaut seelenruhig zu, wie du strampelst.

Ich dachte auch meiner wäre depressiv... nee der Herr war einfach bequem.

Du darfst gehen.
Und in deinem Fall wird es wirklich Zeit.
Für euch alle.

28.11.2019 11:43 • x 2 #653


Tiefes Meer
Zitat von Florentine:
Alles mögliche Modelle.
Ich weiß es nicht und ich weiß auch nicht, wie mein Mann zu so etwas steht.
Ich werden bei der nächsten Beratung eine Zwischenbilanz ziehen, nämlich dass es wenig gebracht hat und fragen, wie er sich vorstellt, wie das weiter gehen soll.


Wenn Du Dir ein Modell mit Aufteilung im Haus vorstellen kannst, dann wäre es an Dir, das zu verkünden und durchzuziehen. Sein Leidensdruck ist bei weitem nicht hoch genug, um eine Änderung anzugehen. Woher sollte der Druck auch kommen ? Du selber nimmst Deine Bedürfnisse nicht ernst genug , um zu handeln. Stellst im Gegenteil ihre Berechtigung in Frage. Wieso also sollte er das anders sehen ?

28.11.2019 12:41 • x 2 #654


F
Ich bin soweit ganz zufrieden mit mir, ich habe zumindest den Mut gefunden, einige wesentliche Aspekte anzusprechen.

Ich habe in der letzten Beratung gesagt, dass ich keine Fortschritte sehe und das so nicht weiter machen kann.
Es ging dann eine ganze Weile hin und her, wir diskutierten und...tja. Also auf die Frage, was uns verbindet sagte mein Mann: die Kinder und die gemeinsamen Erinnerungen.
Mehr fiel ihm nicht ein.
Es gibt mehr Trennendes als Verbindendes und als der Berater und zuhörte, wie wir diskutierten, wurde auch einiges offensichtlich: diese Resignation (ja, ok, ist auch egal!) und die fehlende Bereitschaft, aufeinander zu zu gehen, bei der Selbstverantwortung zu bleiben.
Die Berater meinten daraufhin, sie wüssten grade nicht, was eigentlich ihr Auftrag noch sei und sie würden sich nicht zu Komplizen machen, dass wir die nächsten 4 Jahre da hin gehen, um den Status aufrecht zu erhalten.
Sie können nicht sehen, dass wir investieren.

So.
Wir haben jetzt bis Januar Zeit, uns zu sortieren. Die Feiertage wollen wir auf jeden Fall so als Familie noch verbringen.
Danach machen wir uns Gedanken, wie es weitergehen kann/soll und werden dann im Rahmen der letzten Sitzung besprechen, ob wir das weiter als Trennungsberatung machen wollen oder das so hinkriegen.

Mir ging es zwischenzeitlich gar nicht gut und ich habe viel geweint.
Es tut mir so leid um uns.

Aber ich sehe das nicht: die Hoffnung auf die Veränderung. Ich habe nicht die Kraft und den Mut, da nochmal alles reinzuwerfen...und wieder und wieder.

Das tut sehr weh.

Wir werden sehen wie es weiter geht.

09.12.2019 22:31 • x 3 #655


F
Ich habe das Gefühl, dass ich auf Paarebene mich schon lange von meinem Mann verabschiedet habe. Das tut weh, ja, aber so ist es wohl.
Ich wollte es nicht sehen, habe meine Energie in gemeinsame Projekte gesteckt wie das Haus und die Kinder und in meinen Beruf. Trotzdem ploppten diese Sehnsüchte immer wieder auf.

Das Schuldgefühl erdrückt mich schier. Und wüsste ich nicht, dass es falsch ist, mein Leben von einem Schuld Gefühl abhängig zu machen, ich würde wieder zurückrudern, um es zu umgehen.
Habe ich genug versucht?
Ist es wirklich sooooo schlimm, um all den Kummer zu rechtfertigen? lohnt sich das?
Kann ich das meinen Kindern wirklich antun?

Nach den Gesprächen versinkt dann irgendwann wieder alles in Sprachlosigkeit. Und auf der Handlungsebene hat sich nichts verändert irgendwie. Wahrscheinlich haben wir immer in den ersten Wochen versucht, etwas anders miteinander umzugehen, aktiver vielleicht, auch er. Aber wir konnten da nie wirklich aus unserer Haut raus, aus unserer Dynamik.
Er hat nie von sich aus etwas angesprochen; ihm fehlt offenbar auch wenig. Trotz des fehlenden S. zum Beispiel. Er ist genügsam, ihm reicht das Familienbild, was wir uns geschaffen haben.

Ich bin die Unzufriedene, Nörgelnde. Und hab ihn damit ja auch immer wieder gekränkt. Auch das ein Muster bei uns. Irgendwann hab ich wahrscheinlich auch ein bisschen resigniert, vielleicht war auch ein Stück infantiler Trotz dabei: Ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr alles immer alleine ansprechen, soll ER doch auch mal in die Pötte kommen! Und so sind wir in Sprachlosigkeit versunken.
Sollte ich auf mich schauen? Ist das Defizit in mir?
Liebe dich selbst und es ist egal, wen du heiratest, das Buch hab ich mir auch mal gekauft.
Was aber, wenn diese Zweifel über Jahre nagen und nagen und diese Unzufriedenheit, die flüsternde Szimme, mit dem für einen nicht kompatiblen Mann zu leben, so bohrend wird? Immer wieder. Wie soll ich mich selber glücklich machen? Ich kann´s vielleicht einfach nicht, vielleicht sind andere weniger abhängig von Beziehungsglück oder so, ich weiß es nicht. Vielleicht hab ich auch wirklich nicht genug versucht für uns.

Was jetzt bleibt: Ich sehe meinen Mann und weiß, ich liebe ihn nicht mehr so wie es sein sollte. Und werde ihn auch nicht begehren können als Mann. Mögen, ja.
Als Menschen, ich kenne ihn gut und mag viele seiner Anteile. Aber Liebe? Das wird mir auch keine Paartherapie wieder geben können, dieses Gefühl. Seit Jahren ist es ja verdorrt, vielleicht war es in der richtigen Form auch nie da? Ich weiß es einfach nicht.

Und trotz allem bleibt ja die Frage:
Darf man sich aus einer Familie verabschieden? Obwohl es eben nicht desaströs ist?
Und was wäre die Alternative?
Immer diese Sehnsucht nach Glück spüren?
Das Gefühl, ein nicht gelebtes Leben zu leben?
Worauf blicke ich dann zurück in zehn, zwanzig Jahren?

Ich habe keine echten Antworten, nur immense Schuldgefühle.

11.12.2019 23:09 • x 2 #656


K
Und so quält man sich sinnlos Jahr um jahr durch eine schlechte Ehe und lebt den Kindern ein krankes Bild vor.
Wem, außer vielleicht ( ganz vielleicht) deinem Mann tust du einen Gefallen?
Wie viele Leben glaubst du zu haben?
Ich befinde mich gerade in den Resten meiner Brustkrebsbehandlung, werde wieder gesund.
Mir ist die Endlichkeit meines Lebens sehr bewusst.
Ich möchte keinen einzigen Tag mehr mit einem Menschen verbringen, der sich keine Mühe gibt, obwohl er weiß dass ich auf dem Absprung bin.
Glaubst du wirklich der will, dass du bleibst?
Der ist doch nicht blöd, der weiß wie es um eure Ehe steht und kämpft kein Stück.

Mich würde es sehr verletzen, dass die Kinder und ich ihm so egal sind.

Und du glaubst bei jemandem, dem die Familie außer Gewohnheit und Bequemlichkeit nichts bedeutet, muss man bleiben?

Was denkst du, was passiert, wenn der ne alte Jugendliebe oder sonst wen Williges trifft? Denkt dieser Egoist eine Sekunde nach, bevor er geht?

12.12.2019 07:27 • x 1 #657


F
Zitat von Katip:
Ich befinde mich gerade in den Resten meiner Brustkrebsbehandlung, werde wieder gesund.

Weiterhin gute Besserung und viel Kraft.
Und vielen Dank für deine Antwort.

Zitat von Katip:
der weiß wie es um eure Ehe steht und kämpft kein Stück.

Zitat von Katip:
Mich würde es sehr verletzen, dass die Kinder und ich ihm so egal sind.

Ich kämpfe ja auch nicht mehr zu 100%, höchstens 50%.
Da kann ich ihm keinen Vorwurf machen. Er wird auch spüren, dass bei mir nur noch wenig ankommt, umgekehrt ist es genauso.
Irgendwie war ich jahrelang dem Gedanken verhaftet, er würde mich noch sehr lieben und es würde ihn daher sehr verletzen.
Diese Paarberatung hat mir zumindest gezeigt, dass dies, sofern er ehrlich war, nicht der Fall ist.

Komme grade von der Therapeutin und es war eine gute Stunde.
Habe mich mit meinen Schuldgefühlen auseinandergesetzt. Auch mit dem Umstand, dass es mir 1000mal leichter fällt, mich für die Bedürfnisse meiner Kinder oder Haustiere stark zu machen als für meine eigenen und warum das so ist.

Ich bin so weit gegangen, habe so lange nachgedacht, habe ihm einen Brief geschrieben, Vorschläge gemacht und geredet. 2 Paarberatungen. Mehrere Versuche in Eigenregie die Beziehung zu verbessern....jede Gesprächsinitiative über die Beziehung ging von mir aus.
Ich kann aufrichtig sagen: ich habe mir wirklich Mühe gegeben.
Es hat sich nur minimal etwas bewegt, zu wenig, um die Gefühle zu retten.
Wir sind gescheitert und mir fehlt die Kraft und der Glaube für Versuch 286.

12.12.2019 14:36 • x 2 #658


Solskinn2015
Ist halt die Frage ob das was jetzt evtl. kommt das Leben lebenswerter macht.

Oder ob man die Dürre der Kinder wegen noch etwas erträgt.

12.12.2019 15:02 • x 1 #659


F
Die Überlegung habe ich heute abgeschlossen.
Das wird mir niemand ohne eine funktionierende Kristallkugel sagen können, niemand kann in die Zukunft sehen und hiervon gegenwärtige Entscheidungen abhängig machen. Vielleicht werde ich ganz doll glücklich, vielleicht nicht. Zweifeln werde ich in jedem Fall, egal, ob ich mich für oder gegen die Ehe entscheide und das ist, wie mir heute klar wurde, auch gut, normal und richtig und nicht gleich ein Zeichen dafür, dass die Entscheidung falsch war.

Ich kann mit Wahrscheinlichkeiten kalkulieren und die Wahrscheinlichkeit sagt mir, dass es nach x gescheiterten Versuchen nicht danach aussieht, als wäre dies der große Wurf.
Die Kinder...ja, meine Achillesferse.
Dann sind sie 2 oder 3 oder 5 Jahre älter, das macht eine Trennung nicht leichter. Bis dahin ist dann irgendwas anderes...krank, Job weg, Auto kaputt Hund tot oder was weiß ich.

Die Trennung steht ja nun als Begriff schon im Raum, das geht ja nun auch nicht von allein einfach wieder weg. aushalten scheidet also aus. Weitermachen wäre nur eine Option, wenn wir beide in der Beratung 120% geben und danach sieht's nicht aus bei mir.
Klar...wenn ich einfach nichts mehr sage...wird es vielleicht auch totgeschwiegen, wer weiß.
Aber das ist für mich dann tatsächlich eine unerträgliche Atmosphäre.

12.12.2019 18:06 • #660


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