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Sinnkrise in der Ehe

F
Hallo!

Heute hatte ich einen weiteren Termin, der für mich ganz konstruktiv verlaufen ist. Nachdem wir länger darüber gesprochen haben, wo ich emotional stehe, haben wir nochmal über eine Entscheidung gesprochen.
Die Frau macht unter Anderem auch Paarberatung und sagte mir, dass in einem solchen Fall wie bei uns, wo es nicht nur um S. geht, sondern im Prinzip alle Bereiche des täglichen Zusammenlebens betroffen sind (Freizeit, Freunde, Familie, Urlaub, Hobbies, Erziehung usw.), einen enormen Kraftakt von beiden Seiten bedeutet, das wieder einigermaßen hinzubekommen. Bei uns beiden scheint im Moment aber keiner von uns dazu bereit zu sein, alles zu investieren, was das Ganze praktisch nicht lösbar macht.

Also richten wir unser Augenmerk darauf, was mich daran hindert, die Trenung konsequent auszusprechen. Wir werden dafür in der nächsten Zeit Trennungsgespräche üben, Reaktionen erproben (also wie reagiere ich, wenn...das und das passiert, was sage ich) und das Ganze praktisch trainieren.
Daneben werden wir aus diesem diffusen Knäuel von Ängsten und Abwehrhaltungen mal ein paar rausgreifen und die auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüfen und gucken, wie wir das Thema für mich händelbar machen können (z.B. wie ich es schaffen kann, die Reaktion meiner Kinder auszuhalten).

Mir gefällt das bisher sehr gut. Die Frau scheint patent und praktisch, ist flexibel mit ihren Terminen und formuliert sehr klar und deutlich.

30.10.2019 18:10 • x 1 #631


Satori
Na, das klingt doch gut. Vielleicht (ich hoffe es) kann die Therapeutin dir helfen, endlich weiterzukommen. Ich bin vollkomen überzeugt davon, dass du nach der Trennung allein zufriedener, entspannter und hoffnungsfroher sein wirst als derzeit. Und auch den Kindern wird es am Ende damit besser gehen als in der belasteten Familiensituation. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie das im Alltag funktioniert.

Viel Erfolg!

04.11.2019 19:28 • x 1 #632


A


Sinnkrise in der Ehe

x 3


F
Ich habe heute mit der neuen Therapeutin ein Gespräch geübt.
Das war sehr anstregend, aber hilfreich.
In 10 Tagen habe ich noch einen Termin, in dem es daran darum gehen wird, das Danach auszuhalten, mit Wut oder Kälte umzugehen und ggf auch nochmal um Strategien, wie man aus dem Gespräch rausgeht.

Daneben haben wir ein paar meiner Ängste überprüft und ich habe ein paar Merksätze und Übungen für Zuhause mitbekommen.

21.11.2019 17:00 • x 1 #633


Vegetari
Hi Florentine!

Wie weit ist denn nun Deine Entscheidung?

Hast Du Dich 100 % ig entschieden ,Dich zu trennen? Oder nur zu 80 oder 60 %

22.11.2019 00:45 • x 1 #634


F
Ich denke, ich werde mich nie 100% entscheiden können.
Daran hakte es u.a. die ganze Zeit, dass ich das Bestreben hatte, alle Unsicherheiten auszumerzen um eine 100% sichere Entscheidung fällen zu können.
Zu 70% bin ich sicher, an weiteren 10 hänge ich noch, arbeite aber daran, vor allem daran die Angst abzulegen, es doch irgendwann zu bereuen.
Im Alltag ist es schwer für mich die Entscheidung zu halten, denn da sind wir im Trotz und es fühlt sich alles ganz ,normal an. Nur eben ohne näheren Kontakt, und wenn sich das so langsam einschleicht, vermisse ich nichts/ich weine ja nicht jeden Tag darüber und kann mir gut einreden, dass ich auch noch 10 Jahre so weiterleben kann. Um dem Konflikt und der Entscheidung auszuweichen, das ist bequem und einfach...bis es eben wieder richtig knallt.

Manche Entscheidungen sind nicht eindeutig, das kennzeichnet ja das Dilemma. Das zwei gleichwertige Wertsysteme (persönliches Glück/Familie) sich gegenüberstehen und alle pro und Kontra Listen uneindeutig bleiben.

25.11.2019 21:16 • x 2 #635


R
Liebe Florentine,
Dein Text macht mich traurig.
Meine Geschichte war ist ähnlich.
Ich habe mich auch endlos gequält und hatte Angst vor der Trennung.
Letztendlich war ich ein Wrack, am Ende meiner Kräfte.
Beim Trennungsgespräch hat mein Mann geschwiegen. Er hat sich nach seinem Auszug auch nicht umgebracht.
Ich erhole mich langsam. Denke auch an Dich! Willst Du noch 30 Jahre so weiter machen? Lg

26.11.2019 09:00 • x 1 #636


Vegetari
Alles eine Frage der Einstellung!

Man kann auch es lockerer sehen,wieso so quälen?

Wenn es mehr Vor als Nachteile momentan hat ,dann bleib da !
Meine Tante ist mit ihrem Mann kein Liebespaar mehr ,aber wohnen dennoch seit 20 Jahren zusammen und verstehen sich! Sowas klappt auch ohne Scheidung.

Mag ja sein das ihr später neue Partner bekommt oder nicht.

26.11.2019 13:39 • x 1 #637


Tiefes Meer
Zitat von Florentine:
Das zwei gleichwertige Wertsysteme (persönliches Glück/Familie) sich gegenüberstehen und alle pro und Kontra Listen uneindeutig bleiben.

Wieso denkst Du, dass sich hier zwei Wertsysteme gegenüberstehen ?
Familie taugt nur was, wenn auch liebevolle Zuwendung und Fürsorge dabei ist. Ist das nicht gegeben, dann ist das Wertesystem Familie reduziert auf eine entkernte Fassade. Was anderes sehe ich bei Deinem Partner und Dir nicht mehr. Wobei sich die Fassade natürlich gut eignet , die eigene Angst und Trägheit mit Argumenten voller Vielleichts und Eventuells zu rechtfertigen, um eben nichts ändern zu müssen.
Klar kannst und darfst Du bleiben. Nur lüge Dir nicht selber in die Tasche, dass Du das tust, weil Deine Familie ein so hohes Gut darstellt. Das ist sie nicht. Leider.

26.11.2019 17:12 • x 2 #638


R
Vielleicht sind die Beweggründe für das Handeln Deines Mannes auch andere als Du meinst......

Vielleicht wirst Du auch manipuliert .....ist nicht böse gemeint...

26.11.2019 18:21 • #639


C
Ich lebte 10 Jahre in so einer Fassade... heute wundere ich mich noch und bin erschrocken, wie lange ich das aushielt...

26.11.2019 18:53 • x 2 #640


F
Zitat von RosigeZeiten:
Denke auch an Dich! Willst Du noch 30 Jahre so weiter machen?

Wollen? Nein.
Können? Vermutlich.

Zitat von Vegetari:
Wenn es mehr Vor als Nachteile momentan hat ,dann bleib da !
Meine Tante ist mit ihrem Mann kein Liebespaar mehr ,aber wohnen dennoch seit 20 Jahren zusammen und verstehen sich! Sowas klappt auch ohne Scheidung.

Ja aber dann muss man dafür doch trotzdem Absprachen treffen und das auch auf beiden Seiten so kommunizieren nicht?
Und möglicherweise auch den Kindern so sagen, wenn sie älter sind.

Zitat von Tiefes Meer:
Familie taugt nur was, wenn auch liebevolle Zuwendung und Fürsorge dabei ist.

Fürsorge ja. Zuwendung durchaus auch. Die äußert sich mehr in Kleinigkeiten, wenn man dem anderen z.B. ein Eis aus dem Supermarkt mitbringt. Oder einen Tee kocht oder sowas.

Sitze gefühlt gefürhlt wieder in einem Loch grade. Fühle mich unglücklich, habe das Gefühl , dass Ich ihn und seine Art zu leben missachte und nicht genügend wertschätze. Dass ich mich nur ein bisschen mehr anstrengen müsste...

27.11.2019 11:38 • x 2 #641


Tiefes Meer
Ist das so ? Fühlst Du Dich von Deinem Mann liebevoll und aufmerksam umsorgt ? Dann habe ich den bisherigen Thread wohl falsch verstanden.
Oder ist es doch eher so, dass Du grade kleine Dinge zusammen klaubst, um Dich selber davon zu überzeugen, dass Du falsch bist , Deine Gefühle falsch sind, Deine Bedürfnisse unangebracht

27.11.2019 12:05 • x 2 #642


K
Ich habe mich drei Jahre lang mit einem schlechten Gewissen gequält.
Mein Mann war ähnlich, hat aber wenigstens viel Geld erarbeitet und ich habe mich um Haus und Garten gekümmert.
Ich war finanziell abhängig.
Trotzdem habe ich mich getrennt. Ihm sogar nich eine Chance gegeben.
Ein Jahr mit Beratung, keine Änderung, also Trennung.
Er war geknickt und machte mir Vorwürfe.

Zwei Wochen später hatte mein Mann online eine Frau mit Kind kennengelernt und verkündete mir, er würde sie heiraten und Kinder bekommen.
Er hatte sie bis dato nicht mal getroffen.
Gesagt getan, wie mussten uns mit der Scheidung beeilen, damit das Kind ehelich geboren werden konnte.

Heute haben sie drei Kinder und er ist glücklich.
Er wollte Kinder, hat anscheinend mir zuliebe verzichtet, es aber nicht kommuniziert.
Vielleicht war es ihm auch nicht bewusst.

Egal- er scheint jetzt glücklich zu sein und ich bin es auch in meiner zweiten Ehe.

Was ich damit sagen möchte:
Eventuell stehst du ihm auch im Weg.
Eine Trennung kann auch für ihn eine Befreiung sein, auch wenn er es jetzt nicht so sieht.
Du schreibst selber, dass er als Single sein strukturiertes, glückliches Leben hatte.
Warum gönnst du ihm das nicht?
Er will nicht mit euch leben, er will sich nicht einbringen, er ist unglücklich und lässt sich gehen.
Woran hältst du da fest?
Wenn du eh alles alleine machst und nur genervt bist von deiner Einmischung, die keine Hilfe ist, was verlierst du?

28.11.2019 08:30 • x 1 #643


Solskinn2015
Sie hat die Kinder im Fokus.

28.11.2019 10:49 • x 1 #644


K
Zitat von Solskinn2015:
Sie hat die Kinder im Fokus.


Auch den Kindern tut man mit dieser Lebensform keinen Gefallen.
Der Vater ist kein Vorbild und beschimpft die Kinder.
Die Kinder merken, dass es zwischen den Eltern nicht stimmt ( Tochter fordert Eltern auf Hand in Hand zu gehen wie Tante und Onkel) und bekommen ein komisches Beziehungsbild vorgelebt.

Eine Eltern WG ( die hier ja nichtmal funktioniert ) vermittelt den Kindern kein gutes Bild von Beziehung.
Die merken doch, dass es schräg ist und ihnen was vorgespielt wird.
Sollen sie diese Kälte als Partnerschaft verinnerlichen?

28.11.2019 10:54 • x 2 #645


A


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