MyHope, dass es alles so in weite Ferne gerückt ist, verstehe ich gut...das darfst du ruhig betrauern. Behalte es in schöner Erinnerung, trotz des Schmerzes...mir geht es genauso momentan. Es ist alles so weit weg irgendwie...es sind jetzt fast 8 Wochen bei mir und manchma fühlt es sich an wie Jahre...ich bin seit gestern an einem Punkt, wo ich nicht versuche an all das Schöne zu denken. Denn dann werde ich traurig und wehmütig und das will ich momentan nicht...sie haben sich gegen uns entschieden. Die Deppen. Ich habe meinem Ex noch nen Urlaub vorgestreckt, habe ihm Sachen bezahlt wenn er knapp bei Kasse war, etc etc etc...das alles zählt nichts mehr. Jede schönere Erinnerung ist nur noch für uns was wert. Das wars. Un ja, es tut echt weh...aber das alles ist jetzt Vergangenheit.
Gerölli: Ja, ich hab mich auch oft gefragt, warum man sich diese oder jene Personen ausgesucht hat. Auch ich hab zum 2. mal jemanden erwischt, der mich offensichtlich mehr geliebt hat, als anders rum. Das ist ein unausgeglichenes Nähe-Distanz-Verhältnis und wenn man das nicht merkt oder versteht, dann gehts meist nur abwärts... siehe Buch. Du schilderst, dass du erdrückt wurdest. So ging es mir auch. Ständig muste ich jede freie Zeit für ihn opfern. Ich schöpfe aber auch Energie aus mir selbst, indem ich mit mir selbst freie Zeit verbringe, Dinge nur für MICH tue. Hat mein Ex nie gerafft, obwohl ich ihn ganz anders kennengelernt habe...ich habe unsere Chats vor der Beziehung durchgelese und dachte stellenweise: Wow, wer war das und wo ist er hin? Das hat mich unendlich traurig gemacht...ich habe einen wunderbaren, stabilen und starken Mann kennengelernt, der sich irgendwann als unreif, instabil und verlustängstlich rausgestellt hat. Und er gab mir daran die Schuld, weil ich mich nicht richtig verhalten habe. Weil ich dumme Fehler gemacht habe. Aber ich hab ihn nie betrogen oder hintergangen, aber so hat er sich immer gefühlt... nichts war genug, weil er mehr erwartet und gebraucht hat.
Nun habe ich gelernt, dass solche klammernden Menschen eine innere Leere durch andere kompensieren wollen.
Robert Betz und auch einige andere haben das immer treffend umschrieben.
Äußere Krisen sind ein Segen für Individuum und Menschheit
Die Unsicherheit im Außen ebenso wie der Verlust äußerer Sicherheiten und Werte sind ein Segen für uns, auch wenn das nicht sofort sichtbar ist. Denn sie decken unmittelbar auf, wie es in uns aussieht. Sie lösen Schrecken, Angst, Panik, Ohnmacht, Wut und Trauer in uns aus. Sie verursachen diese jedoch nicht, sondern sie lösen diese Emotionen aus, die seit vielen Jahren von uns selbst erzeugt, aber immer wieder nach Innen verdrängt wurden.
Unsere Emotionen wie Ängste oder Trauer sind von uns erzeugte Energien. Wie erschaffen wir sie? Durch das Denken unwahrer Gedanken. Es sind vor allem unsere hintergründigen, meist unbewussten Gedanken über uns, über die anderen und über das Leben, die unsere innere emotionale, mentale und körperliche Wirklichkeit sowie unsere Lebenswirklichkeit im Außen erzeugen. Beispiele: Wenn es tief in mir Sätze denkt wie: Ich habe viele Fehler gemacht. Ich hätte dies und jenes nicht so machen dürfen. Ich bin nicht gut genug. Ich muss besser werden. usw. dann erzeugen solche Gedanken in diesem Menschen Gefühle wie Scham und Minderwertigkeit.
Wenn die Schein-Sicherheiten im Außen weg brechen, dann entblößen sie uns - sie machen uns *beep*. Sie nehmen uns unsere Spielzeuge, mit denen wir uns ablenkten von der Angst vor unseren eigenen Gefühlen. Ich bin überzeugt, dass wir mehr Angst vor unserer Angst, vor unserer Scham, Ohnmacht und Wut haben als davor, plötzlich ohne Hab und Gut im Außen da zu stehen. Robert Betz, Was stützt dich von innen, wenn alles weg bricht?
26.01.2014 17:07 •
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