Ich versuche schon, meine Gegenwart zu nutzen. Anders würde ich untergehen. Mich hält auch nicht die Erinnerung an die Vergangenheit, da die aus ganz verschiedenen Gründen eher problematisch war. Also ich ergehe mich nicht darin in der tollen Vergangenheit zu schwelgen. Bei mir ist es so, dass mir die tiefe Verbundenheit einfach fehlt, der Mensch fehlt, dass er mich nicht mehr begleitet, wir nichts mehr teilen und dass wir uns nicht mitteilen, dass er nicht sieht, wie ich mich gerade verändere, was ich anpacke, mache, bin. Dass ich wieder so werde, wie ich früher war (vor den Umständen), dass es mir eigentlich besser geht, ich wieder kaftvoller bin, selbsständiger. Wir hätten genau jetzt so viel zusammen erreichen könnne. Aber dafür hat er keine Kraft mehr gehabt. Ich wünsche mir so sehr, dass die Liebe, seine Liebe nur verschüttet ist und wiederkommen kann. Dass sie eben nicht ganz weg ist. Aber ich weiß nicht, wie ich das herausfinden soll.
Ich würde ihn so gerne anrufen. Aber ich weiß auch, dass meine Veränderung gerade erst anfängt, nochso frisch ist, dass ich sie erst festigen müsste, mich erst festigen muss, um einen Rückschlag überstehen zu kennen, dem ich mich so sicher entgegen steuern sehe. Er war so klar, so eindeutig, so ohne Zweifel, Trotzdem will ich wissen was er macht, wie es ihm geht. So völlig abgeschnitten zu sein, das ist einfach nicht schön.
Ich meine, ich dachte wirklich wie verbringen unser Leben miteinander. Wir waren mehr als 15 Jahre zusammen, deutlich mehr. Wir haben so viel durchgemacht, Höhen und Tiefen gemeistert, viele Tiefen. Und jetzt, wo wir unser Leben leben könnten, jetzt lässt er mich fallen. Einfach so, von jetzt auf gleich. Wie lange darf man da trauern, wie viele Hoffnungen darf man sich machen?
Mir sagen alle, alle, dass sie nicht verstehen würde, dass ich ihn noch will. Nachdem er so die Trennung durchgezogen hat. Mich quasi vor die Tür gesetzt hat, nichts mehr von mir wissen will, sich nicht mehr meldet, nichts. Aber ich fühle das nicht so. Ich habe Verständnis für ihn. Oder sagen wir mal so: ich hätte Verständnis gehabt, wenn er gesagt hätte, dass er so nicht mehr kann, Abstand braucht. Ich habe kein Verständnis, dass er es chancenlos beendet hat. Dass er mich weggeworfen hat. Warum er das so gemacht hat, weiß ich bis heute nicht. Aber ich habe diese dumme Hoffnung. Und ich weiß nicht, ob das richtig ist. Oder was ich tun soll.
02.02.2014 14:40 •
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