Doch natürlich wäre das anders. Komplett. Wobei ich jetzt auch nicht sagen würde, dass das Vertrauen in jedem Fall weg ist. Ich denke, dass ich mich im Notfall auf ihn verlassen könne und sei es auch nur aus einem Schuldgefühl heraus. Aber Vertrauen in Sachen Beziehung oder auch Freundschaft, das ist ganz klar nicht da. Ich meine auch nicht mein Gefühl in Bezug auf ihn, sondern eher so im Alltag. Ich war sonst auch häufig alleine und wenn ich so in mich reinspühre ist dieses ganz normale Alltagsgefühl genau so wie vorher auch. Ist schwer zu beschreiben, glaube ich. Aber genau das macht es auch so schwer greifbar für mich selbst. Und es lässt mich manchmal denken: so jetzt ruft er gleich an. Oder es lässt mich denken, dass ich ihn grade vermisse und ich ihn ja gleich sehe. Dabei gibt es keine Anrufe und schon gleich gar nichts mehr zu freuen. Aber in so ganz normalen Momenten kommt dieses Denken, wahrscheinlich aus Gewohnheit, irgendwie noch automatisch hoch.
Ich bin eben wiedergekommen und an unserer Wohnung vorbei gefahren. Er ist da. Zum ersten Mal seit längerem, irgendwie hatte ich das heute den ganzen Tag schon im Gefühl. Das ist doch merkwürdig. Er ist eigentlich ganz nah in diesem Moment und doch so weit weg. Es ist völlig absurd. Ich hatte den irrationalen Gedanken, dass er mir vielleicht eine Mail geschickt haben könnte, dass er gerade hier ist (meine SMS habe ich natürlich gleich gecheckt und da war nichts). Aber natürlich ist keine Mail da. Nur weil ich mir wünsche, dass er mich sehen will, ist das eben noch lange nicht Realität. Das reicht eigentlich mal wieder als Zeichen.
16.03.2014 16:46 •
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