Freund betrügt mich / Handy durchsucht - wie reagieren?

Zitat von apricot:

Ich selber kann es nicht.

Kannst du sagen, wieso nicht? Würde es dir helfen -ggf. auch für dich alleine - dich mal hinzusetzen und aufzuschreiben, was dich hindert. Und dann jeden Punkt, den du aufgeschrieben nochmal genauer ansehen?
Wenn du z.B. Angst schreiben solltest, im nächsten Punkt überlegen, wovor genau? Ist das berechtigt, ist die befürchtete Situation wirklich nicht aushaltbar? Sind da ggf. alte Ängste, Verwunden, Glaubenssätze etc. in dir?

@apricot Magst du erzählen, was vorgefallen ist bzw hast du deine neue Wohnung aufgegeben?

Wie es dir geht und in welchem Dilemma du steckst kann man nicht verurteilen und sollte man auch nicht. Nachvollziehen kann man es erst, wenn man mal selbst in so etwas drin gesteckt hat. Hier sind ganz viele, die schon ähnliches durchgemacht haben. Du musst vor uns wirklich nicht stark sein.

Letztendlich ist es doch so, dass wir alle unsere Runden drehen müssen. Ja müssen. Und das ist ok. Weil irgendwann, nach der letzten Runde wirst du wissen, warum diese eine noch nötig war.

Wichtig wäre nur, dich bestmöglich vor seinen verbalen Angriffen zu schützen. Erfahrungsgemäß hilft nur, den Raum zu verlassen. Sollte er hinterher kommen und dich nicht in Ruhe lassen, dann die Wohnung verlassen.

Bitte pass gut auf dich auf!

@Jane_1 Ja, genau in die Richtung geht es…Angst steht ganz oben…vllt sollte ich mir wirklich mal konkret überlegen, Angst wovor…ich denke zum Teil ist sie schon gerechtfertigt, zum Teil eher nicht. Ich habe zB. kein großes soziales Netzwerk, das mich auffängt..ich weiß aus Erfahrung dass man das einer Freundin alleine auch nicht zumuten kann…ich tue mich schwer, neue Kontakte zu knüpfen und habe mich in der Beziehung „ausgeruht“. Klar ist das nicht gut und jetzt muss ich mit den Konsequenzen leben…Ich habe nicht wirklich etwas, was mich begeistert, wofür ich brenne. Ich denke, das ist das größte Problem. Ich habe mich zu wenig um mich selbst gekümmert und das fällt dann bei der Trennung voll auf mich zurück. Und obwohl ich das weiß, fällt es mir schwer, aktuell in die Richtung etwas zu machen. Aber erste Schritte habe ich gemacht und mich zB. wieder im Fitnessstudio angemeldet. Und die Angst, nie wieder jemanden zu finden, für den ich so starke Gefühle habe, ist auch da. Also insgesamt lähmt mich vor allem meine Angst, deswegen auch die Therapie. Und wie du sagst, alte Wunden und Glaubenssätze spielen da eine sehr große Rolle..ich merke nur, dass das Wissen darüber leider nicht ausreicht, ich muss es auch in der Gefühlsebene ankommen.

Zitat von apricot:

ich muss es auch in der Gefühlsebene ankommen

Das wird es auch! Vertrau darauf! Etwas was jahrelang aufgebaut wurde, kann man nicht so schnell ändern.

Und dieser Mann ist kurioser Weise vielleicht deshalb in dein Leben getreten, damit du auf deine Selbstwirksamkeit aufmerksam wirst. Damit du du lernst und erfahren darfst, wieviel größer du bist als das, was du zu sein glaubst.

Dein Leben danach, wird um so vieles besser sein. Nicht nur weil er nicht mehr da ist. Sondern weil du ein ganz neues Bewusstsein haben wirst und stärker als zuvor sein wirst . Da wartet ganz viel Gutes auf dich. Der steinige Weg dort hin lohnt sich!

Zitat von phoenix123:

hast du deine neue Wohnung aufgegeben?

Oh.. Quatsch. Da hab ich was verwechselt. Du hattest ja gar keine neue Wohnung. Sorry.

@phoenix123 Danke dass du sagst, dass man hier nicht stark sein muss. Weil ich habe zum Teil einen anderen Eindruck…dass wenn manff hier echte Schwäche zeigt, man teilweise nicht ernstgenommen wird so nach dem Motto: du willst es ja gar nicht anders also stell dich nicht so an (nicht nur auf mich bezogen, ist mir in anderen Threads auch schon aufgefallen). Aber solche Kommentare wie von dir jetzt geben mir wieder etwas Mut und Hoffnung und ich fühle mich ernst genommen.

Ich war nur ein paar Tage bei einer Freundin, eine neue Wohnung zu finden ist leider in der Stadt wo ich hinziehen will, extrem schwer und scheint fast unmöglich. Und auch da weiß ich nicht, ob ich den Mietvertrag wirklich unterschreiben würde. Ich habe immer noch Hoffnung, dass irgendwie alles gut wird, dass er sich plötzlich ändert…ich weiß dass das sehr sehr schwer zu verstehen ist

Liebe @apricot, ich verstehe dich sehr gut. Und auch alle, die lieber nichts mehr schreiben, weil sie nicht für ihre (momentane) Schwäche angegriffen werden wollen.

Ich habe zu diesem Thema eine eigene Theorie... wer auf die Schwäche eines anderen mit Aggression oder Abwertung reagiert, hat innerlich selbst ein Problem damit. Da resonniert offenbar etwas... Oder jemand projiziert. Die eigenen Unsicherheiten und Ängste.
Ich finde hier die meisten User wirklich einfühlsam und lieb, und es sind eher einzelne Fälle, wo mir das auffällt- aber ich frage mich manchmal schon, ob da einfach jemand eben dann so reagiert wie er mit seinen eigenen Ängsten umgeht, um nicht Opfer derselben zu werden.

So paradox es ist: Schwäche einzugestehen, zuzugeben und aber zugleich auch zu sehen, dass man etwas ändern will und möchte - das ist STÄRKE.
Und selbst, sich der Schwäche einmal zu ergeben anstatt immer nur hart zu sich selbst zu sein (hängt halt auch von den jeweiligen Umständen und der Situation ab) muss nicht zwingend wirklich nur schwach sein.
Manchmal braucht man einfach seine Zeit und spürt das auch deutlich! Und es macht keinen Sinn, sich dann von außen in etwas hineindrängen zu lassen, das nicht passt.

Lass dich nicht bitte nicht verunsichern. Du wirst das lösen, in deinem Tempo. Ganz gleich ob das dem Tempo aller anderen User entspricht oder nicht.

Zitat von apricot:

ich weiß dass das sehr sehr schwer zu verstehen ist

Nein es ist nicht schwer zu verstehen. Es ist völlig normal. Schließlich war es ja mal gut und es ist verständlich, dass man dieses Zustand wiederherstellen will. So funktioniert unser Gehirn nunmal. Das hat auch nichts mit Bedürftigkeit o.ä zu tun.

Das wäre evtl wichtig für dich, zu verstehen, dass dein Zustand völlig normal ist. Irgendwann mal geht aber auch das vorbei! Die Hoffnung stirbt oder aber es passiert etwas, dass einem hilft die Sache ein für alle mal zu begraben.

Setzt du ihm den klare Grenzen bezüglich seiner herablassenden Art?

@PizzaPeperoni Ja, also am schwersten macht es mir wirklich die Angst…Angst vor Einsamkeit, vor diesen Gefühlen und körperlichen Reaktionen..diese Abwärtsspirale, diese Gedanken, die ich nicht stoppen kann. Und die Gedanken und das alles fühlt sich so wahr an…

Zitat von apricot:

Angst vor Einsamkeit, vor diesen Gefühlen und körperlichen Reaktionen..diese Abwärtsspirale, diese Gedanken, die ich nicht stoppen kann.

Die Vorstellung davon ist weit aus Schlimmer als es dann in der Realität ist. Ja, es wird schwere Momente geben, aber du wirst staunen wie gut du letztendlich doch damit klar kommst.

Zitat von apricot:

Ich habe zB. kein großes soziales Netzwerk, das mich auffängt..ich weiß aus Erfahrung dass man das einer Freundin alleine auch nicht zumuten kann

man kann immer ein Netzwerk aufbauen. Muss nicht jetzt sein, aber kannst du auf deiner inneren Agenda ja mal vermerken; für später. Und wenn du Bedarf hast, komme hier hin.
Die allermeisten hier haben sicher auch allerhand Runden gedreht und Dummheiten gemacht. Vielleicht haben sogar die, die am lautesten schreien, die meisten Runden gedreht, wir wissen es nicht;)aber es sind immer Leute hier. Du kannst ja auch in anderen Fäden schreiben.

Zitat von apricot:

Ich habe nicht wirklich etwas, was mich begeistert, wofür ich brenne.

Das geht vielen so. Schau auf die kleinen Sachen. Das Lächeln eines Kindes. Der Wind, Blätterrascheln. Ein Duft. Die kleinen Sachen im Leben.

Zitat von apricot:

ich weiß dass das sehr sehr schwer zu verstehen ist

Ja und nein. Klar ist das erstmal unverständlich. Aber: fast jeder hier, vielleicht sogar wirklich ausnahmslos jeder, hat ähnlich Unverständliches hinter sich. Man braucht so lange man braucht.

Man braucht solange man braucht und es ist wie es ist. Das sind die zwei Sätze die ich mir immer wieder wie ein Mantra vor mich hin sage. Immer dann, wenn mich Gefühle und Gedanken überwältigen und ich meine, unbedingt alles richtig machen und kontrollieren zu müssen.

Das sind zwei so simple Aussagen, aber letztendlich doch so wahr und wirkungsvoll.

Vielleicht helfen sie dir ja auch...

Ich frage mich gerade, ob es dir gut tun würde komplett aus der Situation zu gehen.
Gibt es die Möglichkeit, dass du dich räumlich dauerhaft von ihm entfernst?