Wie definierst du langen Trauer? Wochen oder Monate? Jahre?
Tja Karina, das ist nun mal so. Würde ein Mensch nach einer Trennung nicht leiden oder null Trauer empfinden, gäbe es keine Gefühle, Liebe, sonst was.. dann wäre man ein Roboter Aber du verstehst wie ich das meine.
Die Einsicht zu haben, dass es vorbei ist und dass es nicht mehr lohnt, ist alleine zu wenig. Dafür muss man konzentriert genug den Fokus auf sich richten. Viele scheitern daran, weil sie das unmittelbar nach der Trennung schon versuchen, anstatt erstmal alles rauszulassen (Tränen).
Das resultiert dann dazu, dass man verzweifelt und dann meistens aufgibt oder anders gesagt, Sich aufgibt (man ist noch nicht soweit).
Und genau dann vermittelst du das deinem Unterbewusstsein, dass es nichts bringt, an sich zu arbeiten. Dann willst du ernsthaft an dir arbeiten, aber unbewusst wird es dir ausgeredet. Und warum? Weil alles was du tust, wird vom Unterbewusstsein aufs Neue tief verankert.
(Lies dir mal etwas über Glaubenssätze durch, da findest du viele Infos darüber)
Es ist im Grunde ganz einfach, die negativen Gedanken mit all den Fragezeichen und die das Selbstwertgefühl nur weiter runterbringen, mit positive Gedanken zu suggerieren. Das klappt zwar nicht so auf Anhieb und ohne Hilfsmitteln kommst du daran auch nicht vorbei..
Ein gutes Hilfsmittel davon ist die Reflexion.
Das heißt aber nicht, einfach drüber nachdenken, was falsch war, woran es gescheitert ist. Nein, denn da geht es um viel mehr. z.B. um deine Emotionen die du da erstmal zerlegen musst und wodurch sie gekommen sind, warum verspüre ich diese Art Emotion in mir bei Situation xy?
Warum und Wodurch wurden sie ausgelöst? Wo sitzt der Schmerz genau, eher Kopf oder Magen? usw. Da muss man schon hart an sich rangehen und es ergibt sich von selbst, dass man (vorausgesetzt man wendet das richtig an) immer wieder neue Weil-Fragen beantworten kann, welche dich automatisch auf die nächste Weil-Frage bringt.
Merke: Es gibt immer eine Ursache und eine Wirkung.
Aber was jetzt mal wichtig ist:
Erst trauern und erst dann, wenn man halbwegs stabil ist, kann man drauf arbeiten. Alles andere wäre nur Verdrängung.
Was anderes. Ich habe mir schon oft Gedanken darüber gemacht, warum man meistens die oder den Ex vergrault (insgeheim natürlich) Man merkt es ja teilweise auch an den Texten hier. Einerseits ist es ja gut, den Ex etwas gedanklich zu vergraulen, denn etwas Wut gehört auch manchmal dazu. Nur sollte man diese auch effektiv nutzen/einsetzen.
Die Wut mehr auf sich richten als wie auf den Ex. So in etwa: Warum hab ich mich jemals auf ihn eingelassen? z.B.
Aber damit sollte man es auch nicht übertreiben. Weil es sonst nur den Selbstwert weiter runtersetzen würde.
Man sollte keinesfalls sich selbst bemitleiden. Mitgefühl ist besser als Mitleid.
Mitgefühl hat den Nutzen, dass man sich auch verzeihen kann, und auf langer Sicht, einem oben hält.
Sozusagen mit sich im Reinen sein.
Um noch mal drauf zurückzukommen.
Dass man den/die Ex so gerne vergrault, hat dann meist eine sehr negative Auswirkung. Man hat ein ganz anderes Männerbild und dementsprechend ändert man auch seine Verhaltensweise und man wird dann etwas vorsichtiger bei der nächsten Partnerwahl.
Leider oft zu vorsichtig und das ist der Haken, welcher daraus resultiert, dass das Gegenüber (in dem Fall der Mann) dadurch auch einen negatives Frauenbild vermittelt bekommt.
Es gleicht sich immer wieder aus, aber diese Gesellschaft in der heutigen Zeit hat sich zum Teil leider schon so entwickelt.
21.07.2019 10:09 •
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