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Start Kontaktsperre - wer macht mit? Tag 1

N
@gentle08

Deine Worte sind sehr einleuchtend und ich finde sie nicht hart, ich denke die entsprechen der Wahrheit. Und wenn ich die lese verstehe ich auch wieder warum das mit uns auseinander gehen musste und das jeder von uns sein Päckchen dazu beigetragen hat das es so geendet hat.

Mein Ex saß seit einem halben Jahr etwa nur noch in seinem Sessel hatte zu nix mehr Lust, wirkte total apathisch und immer wenn ich darum gebeten habe dass wir reden wurde dieses abgelehnt. Es gibt nichts zu reden Er hat sich innerlich von mir verabschiedet, hat nur noch was mit seinen Freunden unternommen, mit mir hatte er keine Lust mehr und ich glaube mittlerweile er war fast so etwas wie froh wenn ich über WE mal bei meiner Mama war, weil er dann Abstand von mir hatte.
Als mir dann der Kragen geplatzt ist weil er wieder nicht mit mir reden wollte und ich ihn gebeten habe zu gehen, hatte er innerhalb von 5 Min. seine Tasche gepackt und war weg.

Und im Nachhinein glaube ich, dass er fast erleichtert war, dass ich es endlich gesagt habe, weil ihm glaube ich bisher der Mut fehlte diesen Schritt zu tun, einfach weil ich ihm noch wichtig war und er einfach ein gewisses Verantwortungsgefühl mir gegenüber hatte. Er hat im Nachhinein gesagt, er hätte erst an diesem Tag wirklich entschieden nun zu gehen. Ich glaube aber die Gedanken daran waren schon viel viel länger vorhanden.

Passt also alles auf das was Du da oben beschrieben hast. Ich weiß nicht ob eine andere Frau eine Rolle spielt bei diesen Überlegungen, geschworen hat er dass es die nicht gibt, aber eigentlich ist es auch egal für mich, denn er ist gegangen weil er nicht mehr mit mir leben will und das muss ich akzeptieren.

Wie bist Du darauf gekommen gentle all diese Bücher zu lesen und Dich mit all diesen Themen auseinander zu setzen? Hattest Du externe Hilfe - Psychotherapeuten etc. oder warst Du einfach so tief unten und hast nach etwas gesucht, was Dir da raushelfen könnte?

24.07.2019 12:54 • x 1 #17116


W
Und wieder Tag 1.
Aber es mir egal, wie oft noch: Ich fang so lange wieder vorne an bis es funktioniert. Jede Nachricht ist eine zu viel.

Heute ist Mittwoch und ich möchte heute in einer Woche hier stehen haben: Tag 7.

24.07.2019 13:13 • x 1 #17117


A


Start Kontaktsperre - wer macht mit? Tag 1

x 3


J
Gentle

Ich schließe mich Nutsy an. Auch für mich war deine Erörterung sehr hilfreich und nichts nützt etwas, außer radikale Akzeptanz der Tatsachen.
Das Bewusstsein dafür ist da, aber die Verdrängung, Hoffnung und all die Nebenschauplätze erschweren einem trotzdem den Prozess des Loslassens. Und je nach dem, in welcher Phase der Trauer man steckt, gehen diverse Dinge wie Disziplin oder Reflexion oft noch nicht. Man ist froh, wenn der Alltag halbwegs gelingt.

Ich hätte noch gern eine Meinung von Dir. Vielleicht auch nur eine Bestätigung. Wenn jemand, der nach dem Motto ...aus den Augen, aus dem Sinn lebt.... und dann ungewöhnlicher Weise einen weiteren Kontakt nach der Trennung und ein Gespräch anstrebt, durch Worte, die Taten mache ich, weil ich forciere.... was ist die Motivation? Mitleid? Der Wunsch nach Ruhe?

24.07.2019 14:04 • x 1 #17118


G
@Nutsy

Dein Ex ist ein gutes Vorzeigemodel dafür, um sich einen Überblick zu verschaffen, was Trennungsgründe sind oder sein könnten. Normalerweise hättest du doch längst die Trennung vollziehen können. Ich meine, er hat sich ja dir entwendet, zurückgezogen und reden wollte er auch nicht mehr. Ich frage mich, ob du zwischenzeitlich auch über eine Trennung deinerseits nachgedacht hast? (Auch wenn nur flüchtig)

Bei mir wiederum, ja ich saß auch etwas zurückgezogen und das war mir alles nicht so bewusst damals, dass dies auf Dauer einfach nicht gut gehen kann.
Egal, und ja, es gab auch bei mir dieses Empfinden, wenn sie mal kurz rausging an die Luft, fühlte ich auch so ein gewisses Gefühl der Freiheit. Reflektierte auch darüber, aber nur sehr kurz. Dachte mir Ok, wird sich schon legen, dass wir uns damals so völlig gegenseitig entzogen haben.

Klar kann es auch gut sein, dass dein Ex es darauf angelegt hat, sich dir zu entziehen, damit du es zur Rede stellst und das Gespräch suchst, um sich das als Vorwand zu ergattern, weil er nicht den Mut hatte, es dir vorzeitig schon klarmacht, dass er die Trennung will.

Man kann das halt nicht immer pauschalisieren, aber nur rein von der Logik her, gehe ich mal stark davon aus, das es so war.
Aber ansonsten siehst du da schon etwas durch und diese Erkenntnis die du gemacht hast, sei es durch mich, durch andere Beiträge oder einfach aus deinem rationalem Verstand heraus, lässt dich weiterwachsen. Vorausgesetzt, du stellst dir nicht immer die selben Fragen.
Manche Texte können hier schon echt gut einem pushen, einem die Augen öffnen, aber auch manche Texte verblassen mit der Zeit und man sucht nach anderen Texten, die zwar vom Prinzip her meist den selben Sinn beinhalten, aber hat nur etwas anders formuliert sind.

Dass ich Bücher gelesen habe, hat daran gelegen, dass ich mir Empfehlungen aus anderen Foren herausgesucht habe. Und dass ich die Erkenntnis hatte, mit Lesen von Büchern zwei Fliegen mit einer Klappe schlage.

Man kann aus diversen Büchern, dessen Inhalt viel daraus entnehmen und es in die letzte Beziehung einbinden.
Findet man nichts oder ergibt es weniger Sinn, so sucht man halt gewisse Fehlerquellen in den anderen Beziehungen usw.
Und es lenkt einem ab, wenn man nur ließt.
Was mich am meisten interessiert hat, waren die Trennungsgründe zu verstehen.
Damit meine ich nicht die oberflächlichen Gründe wie z.B. Streit, Gewalt oder Keine Liebe...
Nein, man muss da tiefer graben und wenn man da Unterstützung bekommt aus Büchern, Audios etc., dann kann man auch diese viel mehr verdeutlichen.

z.B. Warum ging es nicht mehr gut, warum wurde man verlassen?
Weil die Anziehung ja auch flöten ging. Aber warum ging sie flöten? Ok, wegen, weil..... Aber warum habe ich mich dann so verhalten? Weil? usw... Irgendwann stoßt man dann auch Dinge wie zu wenig Wertschätzung oder Ungepflegtheit oder einfach an sich selbst ein Merkmal, was einem dazu veranlasst hat.

Ich denke du kannst das bestimmt verstehen, wo man nach Ansätzen suchen soll, liebe Nutsy.
Und ich hatte keine psychologisch externe Hilfe in Anspruch genommen, weil ich von Anfang an gemerkt hatte, dass ich stabil genug bin, um mich mit diversen Themen auch bewusst auseinanderzusetzen.

Ich sage immer: Die beste Therapie ist die Selbsttherapie. Fängt ja schon an mit der Reflexion. Wenn man wirklich aber so weit unten ist, dann geht es halt nicht anders als sich erstmal einen Therapeuten/In aufzusuchen. Ich bin halt doch schon mit meinen Mitte40 etwas abgeklärter.

Ist auch natürlich immer nicht zu pauschalisieren. Es gibt ja Leute, die ja eine sehr lange Beziehung hatten. Ich spreche da von etwa 15-20+ Jahren. Wenn es dann einschlägt und die Trennung ist da, dann kann man nicht einfach nur so verarbeiten. Da ist viel relevanter, erstmal das alles aufzuarbeiten. Jeder Einzelne hat andere Erfahrungen gemacht. Der eine mehr, der andere weniger.

Sich mit Dingen vertraut machen, wie man mit einer Trennung in der heutigen Zeit lebt/umgeht und das ist nicht das selbe wie noch vor 30 oder mehr Jahren. Früher hatte man sich dem Bekanntenkreis gesellt und alles war gut. Man wurde aufgemuntert, und irgendwann legte sich das alles von selbst. Heut ist das leider anders. Viele wollen nicht mehr die Zeit verschwenden mit Problemen, weil sie meist selbst schon welche habe. Jeder ist auf sich selbst darauf eingestellt, wie er das zu meistern hat, und was er verändern möchte. Ob an sich oder an seinen Zielen, ist egal.


Zitat von Johanna15:
Und je nach dem, in welcher Phase der Trauer man steckt, gehen diverse Dinge wie Disziplin oder Reflexion oft noch nicht. Man ist froh, wenn der Alltag halbwegs gelingt.

Völlig richtig. Und ich kann dir sagen, woran es bei vielen scheitert, sich mit Reflexion, dies und das auseinanderzusetzen. Viele bekommen als Ratschlag und das ist so eine typische Floskel auch, dass man sich ablenken soll. Stimmt zum Teil ja auch. Aber viele übertreiben es dann und machen so viel wie möglich. Egal ob das ganze Haus geputzt oder 1000m² rasengemäht wird.
Fakt ist doch, dass man wenn man zu viel macht, man auch ziemlich schnell erschöpft ist und sucht die Ruhe, hat keine Kraft mehr und was passiert? Man grübelt und man kann einfach nicht konzentriert genug Dinge wie Selbstreflexion etc. angehen, weil man sich denkt, Ok, das wirkt nicht, hilft nix. Denkt dann wieder an die Exen.

Man muss sich selbst kennenlernen. Bei sich abschätzen können, ob man stabil und konzentriert genug ist, das Verarbeiten anzugehen. Sich selbst beobachten.

Ließt man in einem Buch eine Zeile und versteht diese nicht, so dass man die selbe Zeile 3 oder 5 mal erneut erst lesen muss, bis man sie halbwegs versteht, ist man noch nicht so weit, nicht stabil genug. Muss jeder selbst bei sich erkennen, wahrnehmen.

Zitat von Johanna15:
Ich hätte noch gern eine Meinung von Dir. Vielleicht auch nur eine Bestätigung. Wenn jemand, der nach dem Motto ...aus den Augen, aus dem Sinn lebt.... und dann ungewöhnlicher Weise einen weiteren Kontakt nach der Trennung und ein Gespräch anstrebt, durch Worte, die Taten mache ich, weil ich forciere.... was ist die Motivation? Mitleid? Der Wunsch nach Ruhe?


Schwer zu sagen. Kommt drauf an, wie ich deine Frage jetzt verstehen soll. Aus welcher Sicht. Aus deiner oder die aus Sicht des Ex?

Ich gehe mal davon aus, Sichtweise des Ex.

Wenn dann eher der Wunsch nach Gewissheit oder Sicherheit und eher Mitgefühl, statt aus Mitleid.

Sicherheit im Bezug auf, dass die Verlassene noch schön spurt, falls es eventuell mit der Neuen nicht klappen solle. (Ego-Push)

Gewissheit insofern einholen, weil man Mitgefühl hat und sich doch etwas schuldig fühlt, dass man die Trennung durchgezogen hat. (Große Falle: Hoffnung) Aber auf diese Weise will der Trennende meist nur sein Gewissen bereinigen indem er abcheckt ob es der Ex schon besser geht und wie sie auf mich zu sprechen hat, ob sie es bereits verziehen hat etc. So bringt er sich damit ins Reine.

Das kommt natürlich auch immer an, in welchen Zeitraum das passiert.
Unmittelbar nach einer Trennung sich zu melden, spielt meist die 1. Variante die Rolle. (Ego)
Vergeht da mehr Zeit, dann eher aus Mitgefühl, Gewissen...
Wenn der Ex doch nicht so ein A....l ist und er unmittelbar nach der Trennung den Kontakt sucht um zu erfragen, wie es einem geht, das passt dann nicht, weil er ja weiß dass es dir schlecht geht. Wozu fragen? Verstehst schon.

Nur auch da wie gesagt, kann man das nicht immer einschätzen, pauschalisieren.
Kann ja auch sein, dass sich der Ex nach einem Jahr meldet, weil es mit der anderen vorbei ist. (Ego)

24.07.2019 15:51 • x 6 #17119


N
Zitat von gentle08:
@Nutsy

Dein Ex ist ein gutes Vorzeigemodel dafür, um sich einen Überblick zu verschaffen, was Trennungsgründe sind oder sein könnten. Normalerweise hättest du doch längst die Trennung vollziehen können. Ich meine, er hat sich ja dir entwendet, zurückgezogen und reden wollte er auch nicht mehr. Ich frage mich, ob du zwischenzeitlich auch über eine Trennung deinerseits nachgedacht hast? (Auch wenn nur flüchtig)



Hallo gentle08,

ja, ich habe immer und immer wieder über eine Trennung nachgedacht und sogar in Gedanken meinen toten Papa gebeten mir die Kraft zu geben und ihm zu sagen dass er gehen soll weil meine Psyche es auch nicht mehr ausgehalten hat immer so abgekanzelt zu werden.
Und an dem Tag als ich ihn dann gebeten habe zu gehen, habe ich kurz davor wieder um Kraft gebeten diesen Schritt gehen zu können. Also eigentlich wollte ich dass er, falls sich nichts Entscheidendes ändert geht.

Aber jetzt wo er wirklich weg ist, ist es trotzdem nicht leicht.

Jetzt hatten wir 3 Tage - seit Sonntag keinerlei Kontakt mehr und heute schreibt er wieder, über die Stornierung des Skiurlaubs, über mein verlorenes Handy und mögliche kompromittierende Bilder darauf und wünscht mir dann einen schönen heißen Tag. Was soll das? Ich weiß Du würdest jetzt sagen, Worte zählen nicht, es sind die Taten die wirklich was ausmachen und das versuche ich mir gerade zu verinnerlichen.

Und trotzdem frage ich mich gerade, obwohl es mich doch gar nicht mehr interessieren sollte, warum er das tut? Will er gucken ob ich ihm noch antworte? Ob ich noch da bin? ist es Mitleid oder fehle ich ihm vielleicht doch obwohl er ja ein Kopfmensch ist.

Ich weiß dass mich diese Fragen nicht weiter bringen werden aber irgendwie ist mir gerade etwas sehr bewusst geworden. Wenn er nicht selbst all das reflektiert was in den letzten 17 Jahren passiert ist, dann könnte es, trotz seines Entschlusses sich von niemandem mehr von seinem eingeschlagenen Weg abbringen zu lassen, passieren dass er doch wieder bei mir vor der Tür steht, aber dann hätte er ja nix gelernt d.h. ich käme genau wieder in das gleiche Fahrwasser in dem wir ja schon mal waren und das hätte absolut keine Zukunft.

Wenn er aber reflektiert, dann wird er nicht mehr zu mir kommen und es noch einmal versuchen wollen, also egal wie wir es wenden, wir haben keine gemeinsame Zukunft mehr.

25.07.2019 13:39 • x 3 #17120


D
Erster Tag auf keinen ihrer Nachrichten oder Anrufe reagiert.
Hoffentlich halte ich durch

25.07.2019 15:35 • #17121


G
Zitat von Nutsy:
ja, ich habe immer und immer wieder über eine Trennung nachgedacht und sogar in Gedanken meinen toten Papa gebeten mir die Kraft zu geben und ihm zu sagen dass er gehen soll weil meine Psyche es auch nicht mehr ausgehalten hat immer so abgekanzelt zu werden.
Und an dem Tag als ich ihn dann gebeten habe zu gehen, habe ich kurz davor wieder um Kraft gebeten diesen Schritt gehen zu können. Also eigentlich wollte ich dass er, falls sich nichts Entscheidendes ändert geht.


Ok. Vielleicht reflektierst du das nochmal genauer. Bei meiner Trennung war es vorher auch schon so, dass ich über Trennung meinerseits nachgedacht habe, aber mir dann dachte, ok, legt sich vielleicht. Nicht mehr weiter drüber nachgedacht. Aber das hat dazu bei mir zumindest beigetragen, die Trennung leichter hinzunehmen. Ob es bei dir auch irgendwann bald so eintritt und damit meine ich dass, wenn du schon über Trennung nachgedacht hattest, dir eingestehst, das es wohl eh besser so wie es jetzt ist, gewesen ist. Natürlich sind die Umstände auch unterschiedlich und man kann das auch nicht 1:1 mit mir vergleichen, dass es dich auch so fördert wie bei mir.

Diese Umstände können weit auseinandergehen. Alter, Beziehungsintensivität und Abgeklärtheit bestimmen das, wie man damit umgehen kann.

Zitat von Nutsy:
Aber jetzt wo er wirklich weg ist, ist es trotzdem nicht leicht.


Das glaube ich dir gerne. Ist halt so.

Zitat von Nutsy:
Jetzt hatten wir 3 Tage - seit Sonntag keinerlei Kontakt mehr und heute schreibt er wieder, über die Stornierung des Skiurlaubs, über mein verlorenes Handy und mögliche kompromittierende Bilder darauf und wünscht mir dann einen schönen heißen Tag. Was soll das? Ich weiß Du würdest jetzt sagen, Worte zählen nicht, es sind die Taten die wirklich was ausmachen und das versuche ich mir gerade zu verinnerlichen.


Liebe Nutsy, es wurde schon öfters hier beschrieben (nicht nur von mir), warum er so handelt.
Ich sage es dir mal klipp und klar.

1. Das was du versucht mit deiner Frage, damit interessiert dich, warum er so handelt und was dahintersteckt. Nein, das glaubst nur du. Aber was du dadurch wirklich erlangen willst ist, dass du dir erhoffst durch den genauen Grund zu wissen für sein Verhalten, dass es dann einschlägt wie mein Blitz bei dir und du dann besser abschließen kannst. Das führt dich aber nicht weiter weil....

2. man dir nie genau sagen kann, aus welchen Grund dein Ex so handelt. Es wird geredet von: Ja, nur Taten zählen und warum er sich so verhält, kann daran liegen, dass er ein schlechtes Gewissen hat und sich deshalb meldet, weil er überprüfen will, ob es dir gut geht. Auch wenn es sich schwachsinnig anhört, weil er ja wissen müsste, dass es dir sehr schlecht geht, aber es kann zwar stimmen, oder auch nicht. Du kannst das nicht überprüfen. Niemand kann das, dass es dieser Grund ist. Denn...

3. Diese ich nenn sie mal Pauschalantworten wie, schlechtes Gewissen, Mitgefühl etc. zu haben, diese Antworten haben den Sinn, dass man sich das bildlich und logisch auch vorstellen kann, damit man es irgendwie schafft, das zu rationalisieren, zu verinnerlichen und demnach kann man wachsen.
Es ist eine Art Irrglaube. Aber es gib noch zahlreiche andere Gründe, warum er sich so verhält.
Klar, kann es auch sein, dass er dich vermisst, wenn er sich meldet. Aber dazu musst du das bewusster aus deinen Verstand heraus bewerten können. Das kannst du aber (noch) nicht, so wie es deine Lage beschreibt. Du glaubst, du handelst rational, aber in Wirklichkeit versucht dir immer wieder dein Unterbewusstsein zu vermitteln, dass wenn sich Ex meldet = Vermissen. egal, ob er zu Fuß, per sms, per Anruf, oder mit einem bescheuerten Tretroller anrollt. völlig egal. Dein UBS (Unterbewusstsein) fällt immer (in deiner momentanen Gefühlslage) die selbe Erklärung. Schwarz/Weiß denken. Ex meldet sich = er vermisst - Ex nicht da = vermisst nicht.
Wenn er sich nicht meldet was dir sagt, dass er dich nicht vermisst, dann versucht dich auch dein UBS zu triggern, etwas dagegen zu unternehmen. Heißt dann, du willst (nicht Du - das UBS) eine Bestätigung dazu, dass er dich auch vermisst, wenn er sich meldet. Intuitiv unbewusst handelst du demnach so. Mit einem Wort, Dein UBS gibt dir Befehle, den Ton an, weil es mit dir so machen kann, weil du es immer weiter mit deinen Handlungen so weiterprogrammierst.

Ich weiß, das ist jetzt sehr weit ausgeholt, aber versuch das mal irgendwie zu verstehen.

Zitat von Nutsy:
Wenn er nicht selbst all das reflektiert was in den letzten 17 Jahren passiert ist, dann könnte es, trotz seines Entschlusses sich von niemandem mehr von seinem eingeschlagenen Weg abbringen zu lassen, passieren dass er doch wieder bei mir vor der Tür steht, aber dann hätte er ja nix gelernt d.h. ich käme genau wieder in das gleiche Fahrwasser in dem wir ja schon mal waren und das hätte absolut keine Zukunft.


Er wird reflektieren, das kann ich dir sagen. Aber um ihn das zu gewähren kommst du um eine Kontaktsperre nicht vorbei. Jedes mal schwach werden und doch ihm antworten, verschlimmert das
ganze wieder oder anders gesagt, es verzögert sich enorm, mit seinem Nachdenken. Das brauch viel Zeit. Er muss auch seine Gedanken erstmal ordnen. Ich weiß ja nicht ob er warmgewechselt hat, aber egal. Wenn er jetzt nicht seine Gedanken ordnen kann, weil er sich in einer Beziehung befindet und glücklich ist, dann erst später. Ist er nach der Trennung seitdem auch alleine, dann braucht es auch seine Zeit, aber diese musst du ihn geben. Erst wenn er seine Gedanken sortiert hat, kann er drüber reflektieren und das braucht dann auch wieder extra Zeit.
Halte dir im Hinterkopf: Du gibst ihn nicht die Möglichkeit, ihn zu vermissen. Das tust du nicht. Ich spreche da nicht von paar Wochen. Stell dich mal drauf ein auf 6 Monate+ (bestenfalls) Kann auch erst nach 2-3 Jahren eintreten. Gerade in deiner Situation. 17 Jahre ist kein Pappenstiel. Da kann das schon 1-2-3-4 Jahre dauern, falls er draufkommt, ihn irgendwas fehlt und es nicht genau weiß und plötzlich er an dich denken muss. Alles nur Theorien, aber bisschen Wahrheit aus logischer Sicht durchaus drinnen.

Ach Mensch, du weißt es ja selbst, wenn du ihn Antwortest oder von dir aus selbe anschreibst, dass es das nur schlimmer macht. Das verzögert es enorm bis hin zum endgültigen Verbleib, mit dem Resultat, dass daraus nix mehr werden kann.

Das Alles:

Zitat von Nutsy:
Jetzt hatten wir 3 Tage - seit Sonntag keinerlei Kontakt mehr und heute schreibt er wieder, über die Stornierung des Skiurlaubs, über mein verlorenes Handy und mögliche kompromittierende Bilder darauf und wünscht mir dann einen schönen heißen Tag. Was soll das? Ich weiß Du würdest jetzt sagen, Worte zählen nicht, es sind die Taten die wirklich was ausmachen und das versuche ich mir gerade zu verinnerlichen.


und das hier:

Zitat von Nutsy:
Und trotzdem frage ich mich gerade, obwohl es mich doch gar nicht mehr interessieren sollte, warum er das tut? Will er gucken ob ich ihm noch antworte? Ob ich noch da bin? ist es Mitleid oder fehle ich ihm vielleicht doch obwohl er ja ein Kopfmensch ist.


Bringt dich nicht weiter. Du wirst darauf keine Antwort finden.
Du kannst damit nicht aufhören, dich da hinein zu wühlen, weil dein Fokus mindestens zu 90% auf ihn gerichtet ist und du nur 10% in dich investierst. Du beurteilst das nicht rational.
Würdest du aber eine Kontaktsperre einhalten (ne echte jetzt, keine ausreden sonst was...Strikt, radikal.) und dich etwas mehr um dich bemühen mit all den Dingen, die hier schon mehrfach erwähnt wurden, dann würde dein Fokus auch mehr bei dir sein, als wie bei ihn und du würdest dann auch besser Ratschläge besser annehmen und auch verstehen. Nur jetzt kannst du mit Ratschlägen nichts anfangen. Ok, es pusht dich vielleicht kurzfristig, aber am nächsten Tag erscheinen dir diese Texte dann wieder verwaschen.

Faustregel Nummer 1: Das zu regeln was noch zu regeln ist. (Absprechen, wenn Kinder im Spiel sind, wann, er oder du wem hat etc. Materielle Sachen austauschen (Eigentum)).
Dann verabschieden und ihn gehen lassen.

Faustregel Nummer 2: Kontaktsperre! Kein Antworten, Kein Anschreiben, Kein WA, kein Stalken, Nummer löschen, blockieren, alles! Kein über Dritte (z.B. gemeinsame Freunde) Kontakt aufbauen um etwas über den Ex zu erfahren oder umgekehrt. NICHTS der gleichen! Orte (Supermarkt, Tanke etc.) wo er sein könnte, nicht intuitiv auch dort erscheinen. Alles meiden.
Und wenn du jetzt denkst, dass du ihn damit aus dem Leben verbannst und du oder er dich nicht mehr erreichen kann, dann denk mal logisch. Er weiß wo du wohnst. Und wenn du nach 1 Jahr Kontaktsperre ihn mal kontaktieren willst, bist du auch Manns (Fraus?) genug, dir die Nummer zu besorgen.

Faustregel Nummer 3: Weinen, Heulen, Kotzen, alles was es hergibt. Erstmal alles rauslassen und nicht versuchen vorzeitig mit dem Arbeiten an sich beginnen. Großer Fehler! Deshalb kommen dann wieder die vermeintlichen Rückschläge. Demotivation hoch 2, Schlappheit etc.
Erstmal so viel rausschnäuzen bis nix mehr rauskommt und man das Gefühl hat, dass der Ex nicht mehr die Hauptrolle im Oberstübchen eingenommen hat. Bestenfalls als Gastschauspieler und man ein Gefühl wahrnimmt, man wäre stabiler. Merkt man, wenn man nicht mehr diesen Druck verspürt beim Zurückhalten, ihn anzurufen, sich zu melden oder sein Hirn fi.kt nach diesen Fragen, was es zu bedeuten hat, wenn er dies und das tut. etc. Alles Bullsh. Gedanken. Du findest nie eine Antwort drauf. Denk zurück an das UBS.

Faustregel Nummer 4: Rangehen mit Arbeit. Ja, sein Hirn mal ordentlich mit reichen Input füttern. Und das andere kennst du ja. REFLEXION, Leben, Lachen, ausklingen lassen.

Erst wenn man sich nicht mehr um den Ex scherrt, aber man doch etwas neugierig wird, was er so treibt und man ihn kontaktiert und das erfragen will und er aber die 180 grad Wende macht, du dich dann schulterzuckend umdrehst und auch gehst, ohne das es dich was kümmert, Ja dann bist du drüber hinweg.

Ich weiß, 17 Jahre ist ne Hausnummer. Fühl dich mal gedrückt

25.07.2019 15:36 • x 10 #17122


J
Guten Morgen liebe Leute. Heute ist die Trennung 14 Tage her und nix mit Kontaktsperre einhalten. Erst war die Idee eines Gesprächs, welches ich auf Grund von zu großer Emotionalität nicht geschafft habe. Dann wurde mir irgendwas mit Freundschaft und Kontakt hingeworfen. Habe nun versucht herauszufinden, was er will und wie das aussehen kann. Was ich gestern rausgefunden habe, ist das es eine andere gibt. Wer, seit wann und wie.... keine Ahnung. Aber es gibt jemanden. Ich habe habe gewartet und gewartet auf die versprochene Antwort, dachte es kommt etwas mega differenziertes und er muss darüber nachdenken usw. Stattdessen durfte ich dann vorm schlafen gehen ein paar Sätze lesen, wie ich war und bin wichtig, er würde es toll finden auf den Ruinen unserer Beziehung etwas freundschaftliches aufzubauen, natürlich müsste man unbedingt besprechen, wie das gehen kann und er würde warten, bis ich zu einem Gespräch bereit bin.
Ich erfasse nicht mehr was hier passiert. Ich erfasse auch mich nicht mehr. Träume nur von ihm und die Tage bleiben leer und trüb. Und dann solche Nachrichten. Phrasen und Vera....! Wo bleibt meine Wut! Nicht eine Frage an mich! Nicht mal, ob ich mir etwas freundschaftliches vorstellen kann!

26.07.2019 08:10 • x 1 #17123


C
Liebe Johanna, woher weisst du, dass es eine andere gibt? Des Weiteren, 14 Tage sind noch nicht lang und manchmal verläuft eine Trennung nicht gerade, also es ist Schluss und man hört und sieht nie wieder was vom Ex. Ich habe das, was du jetzt durchmachst, ja nun auch erlebt und war leider auch ein wenig beratungsresistent so wie du, weil ich immer dachte, mein Fall liegt anders.
Aber glaub mir, auch bei dir ist es so wie bei den meisten anderen hier und der Kontaktabbruch ist das einzig richtige, was du für dich tun kannst. Er fragt nicht, ob du dir Freundschaft vorstellen kannst, weil er es für sich möchte, um sein schlechtes Gewissen zu beruhigen.

Im Grunde ist es ihm egal, wie du dich dabei fühlst. Vielleicht hat er schon minimal Verständnis für deine Gefühle, aber eigentlich geht es um ihn selber.

Ich kann dir nur immer wieder sagen, und das ist aus eigener Erfahrung, eine Freundschaft ist erst möglich, wenn keinerlei Gefühle mehr vorhanden sind und das dauert.. Beim einen geht es schneller, bei anderen dauert es ewig, aber ich denke, mindestens einige Monate bis ein Jahr absolut OHNE Kontakt braucht es schon..

Ich weiss wirklich, wie du dich fühlst und dass da immer wieder diese Hoffnung ist, aber bitte zieh dich zurück, versuch dich abzulenken und schreib hier. Mach was mit Freunden, tue dir selber was gutes. Ich bin so oft auf die Nase gefallen und wenn ich gleich auf die Leute hier gehört hätte, wäre ich sicher schon viel weiter. Wie gesagt, meine Trennung ist jetzt mittlerweile 7 Monate her...

Fühl dich gedrückt und du schaffst das. 14 Tage sind natürlich auch noch keine Zeit...

26.07.2019 08:35 • x 3 #17124


E
Kontaktsperre durchgehalten, knappe 14Tage schon oder so, ich weiß es gar nicht und werde auch NICHT nachsehen! Freue mich, es hilft!
@Johanna15 ich habe auch gedacht, dass man auf den Ruinen eine Freundschaft aufbauen kann. Aber ehrlich gesagt wird das, wenn überhaupt, nur dann funktionieren, wenn Du darüber hinweg bist leider. Vorher ist noch viel zu der Wunsch da, genau wissen zu wollen, was er so macht und warum...
Ich denke -zumindest in meinem Fall- ist der Wunsch, eine Freundschaft aufzubauen eher dazu gedacht, eineNabelschnur zu halten. Es schmeichelt doch dem Ego, wenn man die Ex quasi noch im Loop hat, wie weit auch immer. Und vielleicht doch als Backup für schlechte Zeiten...ich denke aber, wenn man an den Punkt kommt, wo man selber darüber nachdenkt, dass jetzt vielleicht ein freundschaftlicher Kontakt möglich wäre und sich dann aber fragt wofür eigentlich (ist bei mir der Fall), dann ist man auf einem guten Weg.
Ich hab mich gefragt, ob ich wirklich die ganzen Probleme, die es mt der kranken Frau und den Schwiegereltern gibt, mit ihm teilen will. Helfen kann ich nicht. Und ob ihn meine Themen wirklich interessieren? Keine Ahnung! Will ich es herausfinden? Weiß ich noch nicht. Liebe Johanna, lass erstmal noch Zeit vergehen. Und so bekloppt es klingt: es gelingt nur mit Kontaktsperre.

26.07.2019 08:44 • x 2 #17125


G
Guten Morgen Allerseits!

Johanna, schön dass du dich hier im öffentlichen Thread wieder meldest. Wir alle sind bei dir.
Fühl dich mal gedrückt im Namen sämtlicher Leidensgenossen und Innen

Es mag im Moment vieles für dich, eigentlich noch etwas unklar und umsetzbar zu sein, und wie du damit umgehst.
Ich habe dir es bereits gestern schon irgendwie so ähnlich über PN mittgeteilt, dass so wie auch Chrissi26 hier eben meinte, dass 2 Wochen Trennung gar nichts ist. Du bist gerade in der Phase, wo du (auch so wie Chrissi26 damals musste)...

Zitat von Chrissi26:
Ich bin so oft auf die Nase gefallen und wenn ich gleich auf die Leute hier gehört hätte, wäre ich sicher schon viel weiter.


zuerst ein paar Rückschläge einfahren musst oder anders gesagt, öfters auf die Nase fallen, um das ein wenig nicht nur zu begreifen, sondern das auch um so mehr in dir zu verinnerlichen.

Und ja Chrissi26, hättest du gleich auf die Leute hier gehört und das verinnerlicht und demnach auch so zu gehandelt, würdest du....
Ach quatsch. Das hätte zu dem gegebenen Zeitpunkt, in deiner damaligen Phase, auch nix daran geändert. Du hättest dich zu sehr dann versperrt, blockiert, verdrängt. Du warst nicht in der Lage und das war in deinem Fall auch gut so.

Was ich damit sagen will.

Jeder im Einzelnen muss seine Erfahrungen selbst machen. Und das bedeutet nichts anderes als wie, dass nicht jeder Mensch auch gleich zu ticken hat. Manche leben aus einer anderen Erfahrung (größtenteils aus einer langen Ehe z.B.) heraus.

Um es genauer zu verdeutlichen.

Gleich direkt nach der Trennung den Kontakt einzustellen ist nur in bestimmten Situationen gefühlsmäßig machbar. Damit meine ich, diesen großen Druck, was viele verspüren beim Zurückhalten, sich nicht zu melden, zu antworten oder Nummer zu löschen usw.

z.B. bei mir (keine gemeinsamen Kinder, von daher keine Absprachen oder Austausch von materiellen Dinge und nicht verheiratet gewesen, kein gemeinsamer Arbeitsplatz usw. usf.)

Ich musste zwar auch schon paar mal auf meine Fresse fallen, jedoch nicht nach meiner letzten Beziehung, sondern weit aus früher und daraus habe ich gelernt.
Nicht nur aus dieser Erfahrung von damals, sondern auch nach meiner Trennung aus diversen Beiträgen und Büchern, um da vergleichen und sagen zu können, OK, irgendwie ist da ja was dran an dem Ganzen. Zu 99% (grob geschätzt) die selben Dynamiken und Abläufe.

Es gibt sehr viele Beiträge mit Geschichten gefüllt, wo man mindestens zu 80%, immer das selbe ließt wie z.B., dass man nach der Trennung versucht hat, was zu retten, was zu retten ist und mit Scheuklappen herumläuft - und boing, fällt man man auf die Schnauze.
Erneute Anläufe, das selbe Spiel von vorne. Beantwortete Fragen, werden meist immer mit einer neuen Frage gestellt und diese Fragen wiederholen sich immer wieder aufs Gleiche.


Diese Erfahrung von Damals (da war ich um die 26) , damit konnte ich nach meiner letzten Trennung diese gut in die Verarbeitung mit einbauen. Deshalb ist man ja mit dem Alter auch schon etwas abgeklärter, weil man ja so seine Erfahrungen bereits gemacht hatte.

Natürlich kann man das auch leider nicht immer pauschalisieren und lässt sich auch nicht mit jedem Einzelnen des/der Leidenden gleichsetzen.
Es gibt hier viele Leute meines Alters oder etwas älter, aber ihre Ausgangslage nicht immer die selbe ist.
Völlig verständlich und nachvollziehbar.

Dazu kommt auch noch die Dauer und Intensivität und Art (z.B. Fernbeziehung, Ehe, oder nicht zusammenwohnen und sich nur 1-2 mal die Woche sehen etc.) der Beziehung.
Spielt immer eine variable Rolle.

Zitat von Ex-Mitglied:
ich habe auch gedacht, dass man auf den Ruinen eine Freundschaft aufbauen kann. Aber ehrlich gesagt wird das, wenn überhaupt, nur dann funktionieren, wenn Du darüber hinweg bist leider.


Richtig Anna, aber ich möchte auch noch ergänzen, dass es eigentlich gar keinen Sinn macht eine Freundschaft (später) einzugehen. Man belügt sich da auch nur selbst, denn dahinter steckt nur ein durch Hoffnung getriebener Wiederspruch.

Klar. Wenn man verlassen wurde und der Ex macht einem ein Angebot zu einer späteren Freundschaft, dann sind es meistens, erstens eh nur die üblichen Worte von ihm, die keine Aussagekraft haben und zweitens, er mit seinem Angebot instinktiv so vorgeht, dass er auf diese Weise euch so besser auf Abstand halten kann.

Aber gleichzeitig er sich die Option festhalten will, über euch wieder zurückgreifen zu können, falls es mit Chantal, Celine oder Natascha nicht mehr so gut läuft.

Sei mal dahingestellt, dass er euch aus Mitgefühl dieses Angebot mit der Freundschaft macht.
Denn da würden sich die Räder etwas anders drehen.

Wenn er so viel Mitgefühl hätte, dann weil er sich nach einiger Zeit schäbig vorkommt und dadurch nur sein schlechtes Gewissen getriggert wird, und er da rauskommen will.
Und das will er unbedingt loswerden, damit er schnell ins Reine kommt. Ganz egal ob er bereits in einer neuen Beziehung steckt, oder auch nicht, denn diese Gedanken mit dem schlechten Gewissen würden auf Dauer nur seinen weiteren Weg in die Zukunft behindern.

Es ist sowas in etwa wie eine Umgehung eines intensiveren Verarbeitens. Damit sucht er Abkürzungen. Den bestmöglichen-schnellen Weg.

Und dieses Angebot mit der Freundschaft nehmen sich viele, die verlassen wurden als Ziel, und genau dann, wenn die Trennung noch sehr frisch ist, weil zu 99% darin auch Hoffnungen in Verbindung stehen. Will nicht jeder wahrhaben, aber in paar Monaten ist die Sichtweise dann auch klarer und anders.

Der oder die Ex trennt sich und mal angenommen, man verarbeitet das alles und ist gefühlsmäßig auch darüber hinweg. Warum sollte man die Idee haben, eine Freundschaft aufzubauen, obwohl man den Dang gar nicht mehr verspürt? Man hat abgeschlossen und weiß dann auch selbst, dass einem das nichts mehr gibt. Wobei man ohnehin auch genug andere Freundschaften pflegen kann.

Es gibt auch eine Ausnahme, aber die so selten bestätigt wird, dass ich von 0,11% (so in etwa) sprechen muss. Einen Fall kenne ich.

Meine ex-ex-ex-...(kein Plan, an welcher Stelle), das war vor ungefähr 20 Jahren.
Sie hatte Eltern, die geschieden waren, getrennt gelebt hatten, aber beide jeder eine Beziehung hatte. Es gab oft Besuch von den Eltern. Ich konnte es auch nicht glauben, aber das Verhältnis war wirklich nur rein freundschaftlich und da gab es nie Komplikationen. Ich meine ich war da damals 2 Jahre mit dieser Ex zusammen und hab die Eltern sehr oft gesehen und daran erkannt, wie offen sie in vielen Sachen miteinander umgegangen sind. War dann wie Bruder und Schwester so wie es mir vorkam.

Ansonsten und das ohne dieser Ausnahmen. Wenn der Wunsch einer Freundschaft und das nach sauberem Verarbeiten doch so groß sein soll, dann hat man meines Achtens nicht sauber genug verarbeitet. Irgendwas ist hängengeblieben.

Zitat von Chrissi26:
Ich kann dir nur immer wieder sagen, und das ist aus eigener Erfahrung, eine Freundschaft ist erst möglich, wenn keinerlei Gefühle mehr vorhanden sind und das dauert..


Stimmt, es dauert, aber in den meisten Fällen, verzichtet man auch auf diese Freundschaft, weil
man besseres, anderes zu tun hat oder Carlos bereits mit dir auf Urlaub ist und du diesen einen Gedanken an deinen Ex nicht verschwenden willst oder weil man sich einfach weiterentwickelt hat.
so what ever...


Zitat von Johanna15:
Wo bleibt meine Wut!


Keine Angst, die kommt erst. Auch das dauert.

26.07.2019 15:25 • x 4 #17126


C
Danke Gentle, für deinen wieder mal super Beitrag

Auch für die PN von gestern, melde mich später noch darauf.
Bin grad im Eiscafe und warte auf meinen Sohn, der um die Ecke beim Friseur ist.

Allen noch einen schönen Rest Tag.

26.07.2019 15:38 • x 1 #17127


Nela-Mary
Hallo ihr Lieben,

meine Trennung ist jetzt ziemlich genau 6 Monate her und den Kontakt habe ich vor ca. 4,5 Monaten abgebrochen, weil er ziemlich plötzlich eine neue Freundin am Start hatte, obwohl er sich eine Woche vorher noch beschwert hatte, dass ich so emotionslos auf seine Nachrichten antworten würde und man ja niemals nie sagen sollte.

Es war eine extrem anstrengende Zeit. Aber ich habe es nie bereut, das so konsequent durchgezogen zu haben. Ich wollte nicht mehr, dass er alleine entscheiden kann, wann und wie viel er in meinem Leben ist. Ich wollte selbst bestimmen. Hat es weh getan? Höllisch. Aber es hat mein Selbstbewusstsein gestärkt.
Ich habe mein Studium beendet (die Bewertung der Masterarbeit steht noch aus, aber ich habe sie letzte Woche abgegeben), obwohl ich mich zeitweise überhaupt nicht konzentrieren konnte. Und jetzt renoviere ich meine neue Wohnung, um ca. im September einzuziehen.
Mein Leben geht weiter. Ich erlebe Schönes, ich habe Spaß. Ich bereite mich auf den nächsten Lebensabschnitt vor, auf den ich mich einerseits freue, der mich aber andererseits auch noch etwas nervös macht. Ich hatte jahrelang tierische Verlustängste. Nun habe ich die Person verloren, die mir am wichtigsten war - und ich lebe noch. Ich entwickle mich weiter und darauf bin ich stolz.

Mein Exfreund versucht immer mal wieder subtil zu hoovern, schätzungsweise so alle 4 - 6 Wochen. Anfangs war das schwer für mich, weil es viel aufgewühlt hat. Mittlerweile zeigt es mir, dass er sich (im Gegensatz zu mir) überhaupt nicht weiterentwickelt und dies vermutlich auch gar nicht will. Er (30) wohnt weiterhin bei seiner Mutter, präsentiert der Außenwelt aber sein Luxusleben.
Er macht aus der ganzen Sache einen Wettbewerb. Wer von uns ist glücklicher? Wer macht die tolleren Urlaube? Usw.
Nur dass ich nicht mitspiele. Mich interessiert nur noch, wie es mir geht. Und reagiere dementsprechend nicht auf seine Versuche. Wenn er was von mir will, weiß er ja wo ich wohne. Dieses Spielchen über Dritte spiele ich nicht mit.

Und wie geht es mir? Abgeschlossen habe ich noch nicht. 7 Jahre sind eine lange Zeit und ich reflektiere noch viel, was in unserer Beziehung gut war und was nicht. Ich frage mich auch noch manchmal, wie ich reagieren würde, wenn er sich melden würde. Aber mittlerweile merke ich schnell: Das entscheidest du dann. Genauso sieht es mit der Freundschafts-Frage aus. Ich brauche ihn als Freund nicht. Er hat mir meine Sachen 2,5 Monate nicht geschickt und mir auch nicht zu meiner Abgabe der Mastarbeit gratuliert. Anstand ist was anderes. Schließe ich für immer aus, dass wir jemals Freunde sein könnten? Nein. Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt. Aber ich könnte gut damit leben, nie wieder Kontakt mit ihm zu haben. Falls es sich ergeben sollte - mal sehen.

Ich hätte unserer Beziehung damals gerne noch eine Chance gegeben. Nach 7 Jahren einfach so alles vorbei ohne einen einzigen Versuch mal was zu verändern - das war nicht leicht. Vor allem wenn der/die Ex der/diejenige war, die immer von Hochzeit und Kindern gesprochen hat und einem vier Wochen vorher einen Ring geschenkt hat. Worte sind aber leider Schall und Rauch. Das Leben ist nicht immer fair. Ich habe durch diese Trennung viel gelernt und tue es immer noch - über Beziehungen, über andere Menschen und über mich selbst.

Ich merke, dass er als Person mir immer unwichtiger wird. Ich kann alte Fotos sehen und es berührt mich nicht, außer, dass es schöne Erinnerungen sind. Es ist mir auch egal geworden, dass (ehemals gemeinsame) Freunde ggf. mit ihm Kontakt haben und ich nicht. Eine ganze Weile (ca. 3 Monate) hatte ich mich ja von denen allen zurück gezogen, aber jetzt bin ich zurück und fühle mich nicht unwohl dabei. Ich hadere noch manchmal damit, wie alles abgelaufen ist. Aber das ist okay. Ich gehe vorwärts und ich bin mir sicher, dass in noch einem halben Jahr die ganze Sache noch mal völlig anders aussieht.

Entschuldigt den langen Text, aber ich dachte so ein Update tut mir selbst mal ganz gut.

26.07.2019 15:58 • x 7 #17128


J
Aber jetzt mal im Ernst.... kann das alles sein? Mein Ex schrieb mir, er will aus den Ruinen unserer Beziehung was neues außergewöhnliches aufbauen! Ist das nur Gelaber? Bin ich so naiv? Ich glaub er weiß nicht, dass ich weiß, dass es wen anders gibt!
Ich habe ihm nie was böses gewollt, hab ihn unterstützt. Sicherlich auch fürchterlich genervt. Was rechtfertigt Menschen, so zu sein. Ich halte von Menschen nicht viel, dachte aber, in kleinen individuelle Dingen gibt es was wie ...Herz berühren...!
Ich schulde meinem ex noch ne Antwort. Nicht wegen ihm, wegen mir. Um morgen endlich mit der Kontaktsperre anfangen zu können.
Hab ich ne Macke? Mich so geirrt? Verarscht mich der Mensch, der mir soviel bedeutet so bewusst um seine Sachen zu klären? Rhetorische Frage.. ich weiß es ist so! Ich weiß gentle08 hat recht! Ich weiß und will es nicht wissen! Es ist so furchtbar! Aber Fakt und Realität!

26.07.2019 18:09 • x 1 #17129


C
Johanna, das sind alles schöne Worte von ihm. Er will damit sein schlechtes Gewissen beruhigen. Ich finde es allerdings mega charakterlos, dass er dir solche Worte schreibt, obwohl er schon was neues hat.

Ich verstehe, dass du ihm noch eine Antwort geben möchtest, damit du selber besser abschließen kannst, ich bin genauso.

Ich würde ihm nur kurz schreiben, dass du gefühlsmäßig keine Freundschaft aufbauen kannst und keinen Kontakt möchtest, eben um besser abschließen zu können. Ich würde in keinem Fall auf die Next, die er hat, eingehen! Ganz wichtig! Schreib ihm noch, dass du ihm alles Gute wünscht und fertig.

So habe ich das gemacht, allerdings habe ich leider dafür einige Monate gebraucht. Kann nur immer wieder sagen, mach nicht denselben Fehler wie ich und handele sofort. Du ersparst dir viel Kummer, viele Tränen, vergebliche Hoffnung und stehst dann in ein paar Wochen besser da und brauchst nicht Monate so wie ich. Du schaffst das, wir alle hier sind für dich da und schicken dir Kraft.

26.07.2019 18:38 • x 4 #17130


A


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