Zeit nehmen ist zwar gut, aber wenn man sich diese auch nimmt, dann diese auch richtig nutzen.
Wie oft kommt es vor, dass wenn sich jemand frisch in einer Trennung befindet und nach etwa 2 Wochen oder Monaten (völlig egal) sich triggert, dass er schon viel verarbeitet hat und so dieser Jemand den nächsten Schritt angeht mit Ablenken, Ziele usw.?
Nahezu Standard Prozess.
Intuitiv glaubt man nämlich, man habe mit bissel Heulen und Ablenkung schon einiges verarbeitet.
Es sind und bleiben nur sehr kleine Schritte. Ich lese hier oft den Satz Wir schaffen das
Was schaffen? Schaffen eher das wie, wieder bei Tag 1 neu anfangen? Ich merke wenig Fortschritte und auch wenn es komisch rüberkommt, habe ich Mitgefühl mit euch.
Löscht endlich den/die Ex aus dem Leben, sonst neigt ihr mit der Zeit zu einer gewissen Routine, die euch mit Verdrängen schön füttert und wenn ihr denkt, ihr seid nach Monaten über den/die Ex hinweg, dann wird meist eurer Leben nicht besser, weil ihr nicht sauber verarbeitet habt.
...stürzt ihr euch in eine neue Beziehung und die Probleme beginnen von vorne, weil euch die Gedanken wieder einholen. Ob ihr es glaubt oder nicht, aber so verschwendet ihr nur euer Leben und da gibt es keine Rückspultaste.
Ihr könnt euch nur aus euren Erfahrungen gut weiterentwickeln, vorausgesetzt man lernt auch aus deren Fehlern dazu.
Wer verdrängt, lernt nichts dazu.
Wer schon 3 oder mehrmals bei Tag 1 landet, der hat auch nichts dazugelernt, so hart das jetzt auch klingen mag.
Die Dinge, wie sich der/die Ex nach einer Trennung verhielt sagt nichts wesentliches aus. Ihr sucht nach der Wahrheit und was wäre wenn es einen Hellseher gäbe, der alles weiß und euch es mitteilt?
Nichts, ihr würdet weiter daran nagen und euch neue Fragen stellen.
Selbst wenn der/die Ex warm gewechselt hat oder sich in etwas neues gestürzt hat nach 1 Monat. Wem hat das schon geholfen? Ihr stalkt (nicht jeder, also nicht die Keule schwingen^^) weiter schön die Profile um jetzt auf die Wahrheit einzugehen. Woher ich das weiß?
Ganz simpel. denn ich habe in den meisten Fällen immer wieder so etwas nachlesen können.
Der/die Ex hat sich (bewusst) für die Trennung entschieden.
Wer so eine Entscheidung trifft, der handelt auch vorsätzlich genug, um zu wissen, was er/sie will.
Einzige Ausnahmen sind dann solche Vorkommen, wenn der/die Ex aus Unsicherheit oder aus Ängsten sich trennt. Dann hat aber von Haus aus schon mal nichts gestimmt. War dann meist nur so eine Zweckliebe, wo man nur wem gesucht hat, um nicht alleine zu sein.
Ich finde man muss die Karten auch mal auf den Tisch legen.
Noch mal eine Checkliste während einer Trennung:
4 Schritte Model
1. (Schritt 1) Heulen, heulen und wieder heulen. Wenn das meist nicht zu Beginn gleich gelingt, kann man sich mit gewissen Liedern triggern. Ja, weil am Beginn einer Trennung auch etwas Schockstarre dabei ist und da sind die Gesichtsmuskel zu sehr verspannt und die Tränendüsen somit verklemmen, erdrückt werden.
2. (noch immer Schritt 1) Die Trennung akzeptieren (leicht gesagt). Wie erkenne ich das an mir, wenn ich akzeptiert habe?
a) Ich lebe jetzt alleine in der Wohnung (falls man zusammen gewohnt hat) und das sieht man ja.
b) Alles organisatorisches erledigen. Dazu gehört Gemeinsamkeiten aufteilen. Der Klassiker: Das Möbelstück dem/der Ex zukommen lassen. Völlig egal ob Ex es holt oder ich. Es soll nur einfach weg.
c) Telefonnummer löschen, blocken. Das gilt auch für Sozialen Netzwerke.
d) Heulen, heulen, heulen. Erst wenn man so halbwegs stabil ist und nicht mehr 50 mal am Tag heult, können wir von Akzeptanz sprechen oder beim Kochen man merkt, die Suppe ist nicht versalzen oder zu wenig Salz, vorausgesetzt, man hat Appetit auf gutes Essen. (Suppe war jetzt nur ein Sub-Beispiel)
2. (immer noch Schritt 1 und da fängt es an, dass man glaub, man sei schon bei Schritt 2 oder schlimmsten, Schritt 3)
Heulen, heulen, heulen
3. (Schritt 2) So, jetzt ist Akzeptanz erstmal vorhanden und nun arbeiten wir an Selbstdisziplin und triggern diese, indem wir die Fakten betrachten.
Aber in diesem Schritt müssen auch eine Reihe von Bewusstseinsübungen her.
Diese sind auch sehr wichtig, um eure Gedanken besser zu halten und besser zu rationalisieren.
Dazu gibt es Unmengen an Übungen z.B. Atemtechniken) Das hilft auch da, etwas an Stabile euch zu verleihen, damit man nicht zu sehr und zu schnell emotional wieder zurückfällt.
Was ist passiert? Die Trennung (als gut bewährtes Beispiel). Ex hat sich getrennt. Punkt. = Fakt
Dies (Was ist passiert?) oft abrufen, diese Frage. (heulen erlaubt, anrufen beim Ex ein No-Go, denn ihr habt bereits alles Organisatorisches erledigt) Je öfters ihr euch das bewusst abruft, desto besser der Wirkungsgrad. Von mir aus, stellt ihr euch vorm Spiegel und fragt euch, oder schreibt es am Tag mindestens 10 mal auf. Aber nicht 10 mal innerhalb von 5 min. Verteilt es an dem ganzen Tagesverlauf.
Schummeln gilt nicht
Stell euch von mir aus auch nen Wecker, der euch klar macht, jetzt aufschreiben. Tut ihr es, dann gewinnt ihr auch Routine. Ihr gewöhnt euch und was verändert sich dabei noch?
Sagte ich vorhin nicht sowas wie Selbstdisziplin? Richtig! Wer das tut, was er plant, sich vornimmt, der mag sich und dem ist auch seine Gesundheit wichtig genug.
So festigt man diese Routinen. Selbstachtung ist der Bruder von Selbstdisziplin, wie ihr wisst.
4. (Schritt 3) Verarbeitung!
Ließt verdammt nochmal viele Bücher. Erstens lernt man auch was daraus und zweitens, bekräftigen wir unser Selbstbewusstsein.
Das schlimme Wort: REFLEXION...
Ihr müsst erstmal die Bedeutung davon bekommen und ein Reflektieren über die letzte Beziehung ist nicht gleich getan, wenn wir uns sagen sowas wie in etwa: ähm ja, sie war schön und dort weniger gut und der Ex war mal so und im Grunde....blah blah blah...!
Ein kurzes darüber Nachdenken ist nicht die Lösung und auch nicht, nur die oberflächlichen Dinge zu erhaschen. Ihr müsst die wahren Trennungsgründe erst besser verstehen.
Nicht weil der Ex sagte, man habe sich auseinandergelebt oder der Ex sich in eine andere verschossen hat (obwohl das ja auch ehrlich gesagt wäre).
Die ganzen Hintergründe muss man erst verstehen.
Mit einem Wort, die Anziehung ist nicht mehr da und wer jetzt schuld ist, ist völlig nonsens.
Man kann sich fragen, wieso ging die Anziehung flöten?
Was habe ich dazu beigetragen? Irgendwas muss ja dazu beigetragen haben.
Stellt euch Fragen wie:
...Wie war die Kommunikation während der ganzen Beziehung.
Mit gut oder schlecht wäre das zu wenig, um das zu beantworte.
Lief sie Anfangs gut und später schlecht? Wenn ja, dann fragt euch, warum lief sie schlecht.
Sucht nach Gründen an euch, aber auch an den Ex. Ließt Bücher, denn nur aus diesen könnt ihr das herausfinden. Nehmt nicht gleich das nächstbeste Buch. Nein, vergleicht auch die Inhalte und versucht es mit euch etwas zu assoziieren.
Irgendwas werdet ihr finden. Ihr habt eine Lösung, aber diese Lösung ergänzt sich auf weitere Fragen und wieder und wieder.
So stellt man das einigermaßen an mit der Reflexion.
Schriftlich festhalten auch, weil a) Bewusstseinsfördernd und b) Routine, Selbstdisziplin etc.
Oder auch andere Fragen zur Beziehung:
Was zu einer gut funktionierenden Beziehung dazugehört, sollte eigentlich jeder wissen.
Nicht nur gute Kommunikation, sondern auch die Wertschätzung.
Hab ich mit der Zeit Dinge weniger an meinen Ex wertgeschätzt und es als Selbstverständlich nur angesehen habe? Wer sich zu sicher ist mit der Beziehung, der säht schon recht früh das Korn.
Wer spät sät und früh erntet, wer früh sät und spät erntet, dessen Korn ist wenig und die Mühe bleibt vergeblich.
Soll heißen, dass von da an schon der Wurm drinnen ist/war.
Wenn Ja, dann wieder tiefer da rein gehen.
5. (Schritt 4) Wiederholt Schritt 3, aber ihr seid schon recht weit und nun beginnen die Dinge mit den Zielen. Was will ich, wo möchte ich hin usw.
Wenn ihr merkt, ihr seid noch etwas antriebslos, dann wie gesagt, geht zurück zu Schritt 3, aber bleibt nicht dort, ruht euch nicht drauf aus. Nebenbei kann man auch Teile von Schritt 2 mit einbeziehen. Damit sind Dinge gemeint wie, Bewusstseinsübungen.
Irgendwann seid ihr klüger und euch wir auch bewusst, dass so eine Trennung nicht in paar Wochen/Monaten verarbeitet ist.
Nehmt euch ausreichend Zeit dafür und übernehmt euch nicht und steigert euch rein indem ihr zu schnell am springen seid.
Zeit ist gut. Ich würde es so formulieren.
So wenig wie möglich Zeit nehmen, aber so viel wie notwendig.
Auch wenn mein Schreibstil einigen nicht gefällt, ich bin nun mal so und stehe dazu auch. Das heißt aber nicht, dass ich nicht bei euch bin.
In diesem Sinne,
Grüße
Gentle
26.12.2019 13:36 •
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